"Gibts das schon?!"

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anorak73
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Hallo

Ich habe mal ne Frage an die großen Musiker hier. Also ich spiele ab und an mal ein wenig am Klavier vor mich hin und versuche irgendwelche Musikstücke zu komponieren. Ab und zu kommt man dann schon mal auf Akkorde und Töne, die man "schon mal irgendwo gehört hat". Manchmal wird dann auch ein anderes oder ähnliches Lied draus.
Ab und an komponiere ich auch etwas und wenn ich es immer und immer wieder spiele und finde "das hört sich so richtig gut an", habe ich aber trotzdem immer irgendwie das Gefühl, das es das "vielleicht schon gibt", denn so was "tolles" kann ich mir ja kaum selber ausgedacht haben.
Hin und wieder fällt mir dann auch schon mal ein "Ach, das ist ja ne passage aus dem und dem Lied". Ist für mich dann auch immer ein Grund das gesamte Stück in den Papierkorb zu verfrachten, obwohl es ja prinzipiell egal ist, da ich nur für mich spiele :)

Naja.. Jedenfalls wollte ich mal hier ein paar Meinungen hören. Habt ihr das auch manchmal? Das ihr ständig das Gefühl habt "Das gibts vielleicht schon" oder "Woher haste das denn jetzt - Ausgedacht oder irgendwo aufgeschnappt". Sowas passiert ja oft völlig unbewusst.

Würde mich mal eure Meinung interessieren :)

Vielen Dank für die Antworten

Gruß
Andreas
 
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Hi
Ich halt mich zwar bei weitem nicht für "einen der großen Musiker hier" hab aber auch schon meine Erfahrungen im Thema Songwritriting gesammelt.

Wie gehst du denn ran, wenn du etwas komponierst ? Aus "...ich spiele ab und an mal ein wenig am Klavier vor mich hin...." kann man nur raten, wie weit du dich damit auskennst. Damit will ich natürlich nicht sagen, dass man zuerst 5 Jahre Musikwissenschaften studieren muss, damit man "komponieren darf", die Frage geht eher in die Richtung:
Spielst du etwas und probierst, was passiert, wenn man XY dazuspielt?
Denkst du dir etwas aus und probierst solange herum, bis du herausgefunden hast, wie man das spielen kann?
Oder bist du gar soweit, dass du das, was du dir ausgedacht hast, mehr oder weniger direkt wiedergeben kannst?

(das sind 3 Beispiele, ersteres ist das erste, was man anfangs machen kann, für letzteres benötigt jahrelange Erfahrung und Übung und auch einen ordentlichen Batzen Hintergrundwissen)
Um dir Tipps geben zu können, wäre es mal hilfreich zu wissen, wo du dich selbst in dieser Entwicklung gerade siehst.

AUs dem "...ich spiele ab und an mal ein wenig am Klavier vor mich hin...." schließe ich mal, dass du dich eher irgendwo zwischen dem ersten und zweiten Beispiel befindest - kann das sein?
Bevor ich jetzt alles weiter vertiefe warte ich mal auf eine Rückmeldung ;)

Aber prinzipiell kann man natürlich sagen: Je näher du bei Beispiel 1 stehst, umso eher läuft man Gefahr, dieses "Gibts das schon?" Feeling zu bekommen - warum? So funktioniert unser Gehirn nunmal, es sucht immer nach bekannten Mustern, heißt, wenn man ohne das theoretische Hintergrundwissen kompo0niert, dann fallen jemanden unterbewusst ganz automatisch die Kombinationen "am passendsten" auf, die man schonmal in einem Stück passend zusammenarrangiert gehört hat. Sobald man daran weiterarbeitet kommt dann dieses "Das hab ich doch schonmal wo gehört...".

Deswegen ist wie du dir sicher schon gedacht hast die einzig Korrekte Antwort wie fast jedesmal: Üben, üben, üben - und das beinhaltet, wenn man komponieren will natürlich auch Theorie.
Es gibt Menschen, die so veranlagt sind, das sie z.T. gänzlich ohne theoretisches Hintergrundwissen etwas komponieren und auch wioedergeben können - letztens bei nem Konzert von Peter Ratzenbeck hat der etwa gesagt "... und ich kann nicht mal Noten lesen und die zerlegen auf der Kunstuni meine Stücke...".
Aber wenn dem nicht so ist, dass man damit quasi geboren wird, dann ist komponieren ohne Hintergrundwissen wie Autofahren ohne Führerschein - geht schon irgendwie aber man weiß nie, was passieren wird ;)

Soviel mal zum Anfang, mal schaun was noch kommt.

Gruß
David
 
Also ich will es mal so sagen. Mit ca. 11 Jahren hatte ich erste Tuchfühlung mit einer Orgel. Das man da Töne draus zaubern kann, fand ich unheimlich faszinierend. Ich schaukelte mich dann hoch zu einigen Casio-Keyboards und komponierte einfache Lieder für mich selbst (viel zu schüchtern um sie anderen vorzuspielen). Das hat sich so bis heute hingezogen, bzw. habe ich erst seit kurzen wieder richtig angefangen und mir einige VST-Instrumente und Masterkeyboards zugelegt und fange wieder so langsam an.

Wie das mit dem Komponieren so läuft ist oft unterschiedlich. Manchmal Wähle ich einfach einige Akkorde und teste was sich wohl harmonisch anhört, so wie du schon geschrieben hast. Hierbei kommt es natürlich oft vor, das ich etwas "irgendwie bekanntes nachspiel".
Meistens habe ich dann auch phasen, wo ich einfach nur "drauf los klimpere". Hört sich jetzt doof an, aber ich schau nicht was ich drücke und hau möglichst viele Tasten Rhytmisch an. Manchmal kommen dabei ziemlich interessante Kombinationen zusammen. Viel zu oft weiß ich nicht mal, was ich gedrückt habe und bekomme es kein zweites mal hin (bin auch meist zu bequem einen (MIDI oder Audio) Recorder mitlaufen zu lassen).
So war es eigentlich auch gestern wieder. Auch plötzlich eine Interessante Abfolge eingespielt, die war gut.. Immer weiter gespielt, bis ich es "drauf hatte" und es harmonischer wurde und dann auch glücklicherweise aufgenommen. Jetzt habe ich es auch wieder ein paar mal angehört und kommt mir auch wieder "irgendwie bekannt vor". OK. Das ganze ist in der Spielweise an die Gymnopädie angelehnt. Das ist aber soweit auch nicht schlimm, denn das tun viele, bzw. ist eine oft übliche/kopierte Spielweise in Klassischen ruhigen Stücken.

Aber Noten und so kann ich leider auch nicht. Also ich kenne sie, könnte auch eine Notenfolge nachspielen, aber nicht "in Echtzeit". Dabei würde ich gerne mal das ein oder andere leichte Klassische Stück ins Programm aufnehmen.
Wäre schön, wenn es da mal ein Programm gäbe, das mir die Notation auf einer Virtuellen Klavitatur darstellt. Bzw. gibt es da ein Programm, aber das kann bisher nur eine Hand darstellen, was mir nicht wirklich weiterhilft :)
Aber das ist eine andere Sache..


EDIT: Ach so. Mittlerweile bin ich übrigens 40 Jahre alt. :)
Interessant finde ich dabei allerdings, das sich - obwohl ich Jahrelang mehr oder weniger Musiker-Pause hatte - mein Spiel bedeutend verändert hat. Es ist "raffinierter" geworden, was mich irgendwie wundert, aber auch erfreut. Für "richtige" Musiker sicher eher lächerlich. Aber früher habe ich mich auf die "reinen" Dreifingerigen Akkorde beschränkt und nun - wie aus dem nichts - benutze ich öfters die Vierfingerigen Akkorde, bzw. Variationen davon. Hört sich jedenfalls nicht mehr so langweilig an ;)
 
Tja dann hast du dir deine Antwort mehr oder weniger schon selbst gegeben - das ist ein bisschen wie Lottospielen, einfach drauflosspielen und schaun was rauskommt - aber genau das ist das Problem, du bist dann ewig in den Abläufen gefangen, die du schon kennst.
(Das ist nicht so leicht zu erklären, wenn du bis jetzt immer rein intuitiv gespielt hast)

[Wäre schön, wenn es da mal ein Programm gäbe, das mir die Notation auf einer Virtuellen Klavitatur darstellt. Bzw. gibt es da ein Programm, aber das kann bisher nur eine Hand darstellen, was mir nicht wirklich weiterhilft :)

Ich hab GP5 und GP6 (wie man in meinem Avatar ja schön sieht ;) ) in verwendung - ist eigentlich für Gitarre hat aber auch ein Klavier als Eingabemöglichkeit (wenn kommt für dich eh nur GP6 in Frage im 5er ist das Klavier eine mehr oder weniger extrem verbogene Gitarre - so gehen da auch nur 6 Töne gleichzeitig, es seie denn, du stellst vorher nen 7 Saiter ein^^).

Gibt auch anderes, aber mit denen kenn ich mich halt aus, aber es werden sich sicher noch andere melden. Da kann man ganz gut mal experimentieren -da empfehl ich dir aber wirklich, ein bisschen Theorie dazuzunehen - fürn ANfnag reichts ja, wenn du dir entsprechende Wikipediaartikel suchst und einfach Ausprobiert, was da alles beschrieben ist. Aber immer dran denken: Das ist ein Computerprogramm, eine Spielerei und kann das Üben am Instrument niemals ersetzen.
(UNd ganz leicht zum bedienen ists sicher auch nicht, wenn man ansonsten mit der Materie nicht viel zu tun hat, aber die Wichtigsten Sachen kriegt man eigentlich in ein paar Tagen raus, bzw. dafür gibts ja Foren oder? ;) )


Gruß
 
Naja. Ich spiel halt nach Gehör. Sehr "Gefühlvoll". Also viele Tempi-Wechsel. Deswegen taugen die DAWs bei mir auch selten was :D
Mir geht es einfach nur darum mir bei einigen wenigen Stücken (Mondscheinsonate, Gymnopädie und sowas ruhigeres) einfach mal zeigt wo was wann gespielt wird, bis man das halt auswendig kann. Wie gesagt, ich kann auch Noten. Ist jetzt ziemlich eingerostet, früher klappte das besser. Klar, könnte ich mich wieder reinfuchsen, aber ich bin echt zu alt dafür :D
Das hört sich jetzt doof an, aber ist auch nen trauriger Hintergrund, den ich hier nicht breit treten kann. Ich finde es nur total schade, das man heute so viele Möglichkeiten hat und ich jetzt nicht mehr die Energie habe diese alle zu nutzen. Wenn ich bedenke, das ich so mit 16-20 da mit einem Multitrackrekorder (Kassette wohlgemerkt) und "billigen" Casio-Keyboards Stundenlang herumarrangiert habe und das wäre heutzutage noch viel einfacher aber irgendwie keine "Ausdauer" mehr. Wie gesagt, will ich hier nicht breit treten ;)

Das GP6 kenne ich nicht, werde ich später mal googlen. Kann mir durchaus vorstellen, das es da Programme gibt. Man kann es ja auch mit einer DAW anzeigen, aber dort wird immer nur die aktuell gedrückte Taste gezeigt. Und bei Sustain-Basierenden Stücken werden die Tasten nur einmal angetippt, da bekommt man natürlich auch nen Vogel :D
Wie gesagt, kürzlich habe ich dieses "Songs2See" gefunden. Aber da gibts nur eine Hand.. Aber da läufts schon richtig ab. Mit Tastenvorschau und Geschwindigkeitskontrolle.
 

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