Gibt es eine Stimm Prüfungs App für das iPhone?

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(wenn hier einem der Admins ein besserer Titel einfällt: nur her damit)

Apps, mit denen man die Stimmung eines Instruments überprüfen kann, gibt es gefühlt ja wie Sand am Meer. Allerdings scheinen die meisten sich auf Saiteninstrumente zu beschränken. Kennt jemand eine gut funktionierende App für iOS, mit der die Stimmung eines Akkordeons überprüft werden kann?
 
Eigenschaft
 
Ist das Mikro eines Smartphones eigentlich gut genug, um es in Verbindung mit einer geeigneten App zum Stimmen eines Akkordeons einzusetzen? So eine Stimm-App sollte schon auf 1 Cent genau arbeiten können.

morino47
 
ich benutze cleartune, allerdings auf android. Ich als Informatiker will mit der Apple Insel nix zu tun haben.

Mein Stimmer benutzt auch diese App (von ihm habe ich den tipp), allerdings gepaart mit seinem Expertenwissen.

Ein Akkordeon zu stimmen, indem man sich ausschließlich auf Technik verlässt, ist schlicht und ergreifend Unfug. Da gehört ne ecke mehr dazu.
 
Allerdings scheinen die meisten sich auf Saiteninstrumente zu beschränken.

Wie kommst Du darauf?
Geht es mit einem Akkordeonton nicht?

Vermutlich steht auf der App immer so etwas wie Gitarre ... was soll man sonst stimmen? Für einfache Musiker ist das Stimmen eines Akkordeons u.ä. sowieso nicht vorgesehen,, deshalb würde ich nicht erwarten dass es so etwas im Ramsch gibt.

Es gibt einen speziellen Dirks Akkordeontuner.
Ist aber für PC und Mac.

Ist das Mikro eines Smartphones eigentlich gut genug, um es in Verbindung mit einer geeigneten App zum Stimmen eines Akkordeons einzusetzen?

Ich glaube nicht, dass das Handy Mikrophon die Schwachselle ist. Beim Aufnehmen und Wiedergeben über Handy klingt es zwar bescheiden, dies liegt aber vor allem am winzigen Lautsprecher. Mikros können auch in guter Qualität sehr klein gebaut werden.
Selbst das schlechteste Mikro wird nicht die Cent verfälschen. Sie bilden nur hohe und tiefe Frequenzen nicht gleichlaut ab wie mittlere. Die Grundtonfrequenzen eines Akkordeons sollten davon aber nicht betroffen sein.

Am wahrscheinlichsten sind noch Verzerrungen wenn man Akkorde spielt oder die Elektronik übersteuert.
Dann kommen aber sowieso nur vermurkste Werte, die man auch leicht als solche erkennt.
 
wie @morigol schon schrieb: mindestens ein professioneller (und sehr guter!) Stimmer, nämlich seiner = meiner, benutzt cleartune auf Android.
 
Ein Akkordeon zu stimmen, indem man sich ausschließlich auf Technik verlässt, ist schlicht und ergreifend Unfug. Da gehört ne ecke mehr dazu.

Ich wills ja nicht stimmen sondern nur mal prüfen, wie stimmig es im großen und ganzen ist. Da man mir gerade erst eine Morino aufgebunden hat, bin ich inzwischen extrem vorsichtig geworden.

Inzwischen habe ich das Stimmgerät Lite by Piascore heruntergeladen. Wenn das einigermaßen verlässlich misst, dann ist die Kratt zumindest stimmlich in einem sehr guten Zustand (und beim Klavier sollten jetzt langsam doch mal ein paar Töne nachgestimmt werden)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich würde mich zumindest zur Kontrolle immer mehr auf meine Ohren als auf ein Stimmgerät verlassen. Wenn es stimmig klingt, gibt es keine Notwendigkeit, das Ganze technisch zu hinterlegen. Wenn ich schon höre, dass einzelne Töne verstimmt klingen, brauche ich auch keine App. Wenn mir jemand sagt, dass mein Instrument verstimmt ist und ich das nicht höre, habe ich ein Problem, das mit Technik nicht zu lösen ist. Oder ich habe mich einfach daran gewöhnt.* Interessanter wird es, wenn ich Verstimmungen höre, obwohl das Instrument gerade gestimmt worden ist.

Als ich im August mein Brandoni gekauft habe, ergab sich folgender Dialog:
Ich: Dieses Instrument gefällt mir, aber es ist verstimmt.
Händler: Ich höre nichts.
Ich: Doch. Ich bin zwar Anfänger auf dem Akkordeon, aber ich habe sehr feine Ohren. Der D-Dur-Akkord im Bass klingt ziemlich schräg.
Händler: Das sind Toleranzen, die Sie hinnehmen müssen. Es lohnt sich jetzt nicht, das nachzustimmen. Kommen Sie in einem halben Jahr, wenn das Instrument eingespielt ist.

Das habe ich eingesehen. Nicht einzusehen ist, dass ein Programm urteilsfähiger sein soll als das menschliche Ohr, für das die Klänge ja bestimmt sind. Ich weiß ja nicht, wie ausgefuchst Programme wie "Dirks Akkordeon-Tuner" sind, aber die Frequenz des Grundtons zu messen ist nur die halbe Wahrheit. Der Tonhöheneindruck (und auf den kommt es ja an) hängt u.a. noch von der Lautstärke, dem Charakter des Toneinsatzes und dem stationären Obertonspektrum ab. Kann ein Programm das berücksichtigen und auf diese Weise das menschliche Hörempfinden nachbilden? Wahrscheinlich nicht, sondern es wird schwebungsfrei auf Grundfrequenz gestimmt. Wie relativ das für unser Gehör ist, kann jeder mit einem einfachen Experiment nachvollziehen:
  1. Setz dir Kopfhörer auf, spiele ein Stück deiner Wahl ab und merke dir die Tonhöhe.
  2. Setz die Kopfhörer ab, lege sie vor dich auf den Tisch und höre nochmal hin.
Verblüffend, oder? Was ja nur heißt, dass die Mathematik allein nicht reicht.

* Der Gewöhnungseffekt ist tatsächlich nicht zu unterschätzen. Wir haben uns ja auch kollektiv so sehr an die gleichschwebend temperierte Stimmung gewöhnt, dass eine reine Quinte geradezu exotisch klingt, zumindest wenn man Tasteninstrumente gewohnt ist.

Deshalb meine Empfehlung: Spiele einem oder mehreren musikalisch geschulten Menschen, die nicht an dein Instrument gewöhnt sind, etwas vor und frage sie, ob die Stimmung für sie in Ordnung ist. Wenn mehrere Menschen sagen, dass das c' zu tief klingt, wird wohl etwas dran sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich: Dieses Instrument gefällt mir, aber es ist verstimmt.
§1 Händler: Ich höre nichts.
Ich: Doch. Ich bin zwar Anfänger auf dem Akkordeon, aber ich habe sehr feine Ohren. Der D-Dur-Akkord im Bass klingt ziemlich schräg.
§2 Händler: Das sind Toleranzen, die Sie hinnehmen müssen.
§3 Es lohnt sich jetzt nicht, das nachzustimmen.
§4 Kommen Sie in einem halben Jahr, wenn das Instrument eingespielt ist.
Meine subjektive Meinung:
zu §1 Ohren putzen nötig oder Hörgerät einschalten.
zu §2 Faule Ausrede; wo sind diese Toleranzen festgelegt?
zu §3 Für ihn lohnt es sich nicht, weil unbezahlte Arbeit!
zu §4 Er spielt auf Zeit, ändert Einspielen die Stimmung?
Du hast hoffentlich einen vertrauenswürdigeren Händler und ein besseres Akkordeon gefunden.
Herzliche Grüsse von Paul ♩♪♫♬
 
Hallo @baumfuchs,

es ist beneidenswert, wenn jemand von sich behaupten kann, sehr feine Ohren zu haben. Als Auch-Streicher hatte ich das früher, heute altersbedingt leider nicht mehr in dem Maße.

Nach Deinen Ausführungen drängt sich der Eindruck auf, dass man besser ohne Stimmgerät stimmen sollte. Das halte ich für nachvollziehbar, solange es 1.) um das eigene Instrument für 2.) den Eigengebrauch als Soloinstrument geht.

Was aber tun, wenn von 2 Musikern, beide meinetwegen mit sehr feinen Ohren beglückt, der eine das Instrument stimmig, der andere als nicht stimmig hört? Anders als bei einem Streichinstrument kann das bei einem Akkordeon mit seiner Druck-abhängigen Tondrift durchaus passieren. Diese peinliche Situation kann sich z.B. im Zuge einer Reinstimmung des Instruments beim Stimmer ergeben. Dann muss ein Stimmer eben zu einer objektiven Referenz greifen, und die ist das Messgerät - zumindest für die Grundfrequenz. Der arme Stimmer begibt sich doch sonst nur in die Hölle. Die Alternativen wären a) Selbst-Stimmen oder b) Stimmen-nach-Kundenohr beim Stimmer, denn der Kunde ist ja König. Beide Alternativen sind in aller Regel aber nicht praktikabel, es sei denn, es geht um einen einzigen oder ganz wenige Töne.

Das Stimmgerät ist der gemeinsame objektive Nenner, auf den man sich im Zweifel zurückziehen muss. Besser kriegt man's nur im Einzelfall und mit enormem Mehraufwand hin. Das Stimmgerät liefert eine Lösung, die in der Mehrheit der Fälle eine befriedigende Lösung darstellt, und, nicht zu gering zu erachten, für das Zusammenspiel von mehreren Instrumenten, egal ob nur Akkordeons oder auch andere Instrumente beteiligt sind, eine praktikable Referenz.

Ich für meinen Teil wäre schon froh, wenn mein Instrument gemäß Stimmgerät sauber stimmen würde - und dabei meine ich insbesondere auch das Tremolo.

Viele stimmungsvolle Grüße

morino47
 
zu §2 Faule Ausrede; wo sind diese Toleranzen festgelegt?

festgelegt nirgends, aber technisch bedingt ins Instrument eingebaut.

Denn Stimmzungen sind leider in Bezug auf sauberen Ton ein eher lausiger Tonerzeuger - selbst die besten. Denn bauarttechnisch bedingt haben fast alle Stimmzungen eine mehr oder weniger ausgeprägte Tondrift in Abhängigkeit von der Lautsärke, die darüberhinaus auch noch obendrein von Stimmzunge zu Stimmzunge (auch der des gleichen Tons) unterschiedlich ausgeprägt sein kann. Und selbst wen man sich die Mühe machte ( und es ist hier wirklich viel Zeitaufwand dafür nötig) die Stimmzungen exakt auszubalancieren, dann macht einem unter Umständen das Ventil wieder einen Strich durch die Rechnung, denn dessen Öffnungshub ( vor allem sollte der dann gleichbleibend und konstant bleiben) verändert auch die Stimmung.

Deshalb: ein komplett exakt gestimmtes Akkordeon ist ein Wunschtraum aber in der Wirklichkeit nicht zu bekommen.

Das heißt nun nicht, dass man jede Stimmungsarbeit hinnehmen muss und es spricht auch darum gar nix dagegen, die Stimmung kontrollieren zu wollen. - Vertrauen ist gut, Kontrolle besser!

Aber an dem Punkt kommt man zum Messen und wenn man messen will muss man sich zwangsläufig mit dem Begriff Toleranz beschäftigen. Denn das Messgerät wird einem einen Wert anzeigen, so exakt es diesen halt grad ermitteln kann - aber über die Toleranz zu diesem Messwert sagt das Gerät gar nichts aus. Weil aber ein Akkordeon per se nicht absolut exakt und über alle Töne gestimmt sein kann, muss man sich zwangsläufig damit auseinanderseitzen, welche Abweichungen vom gewünschten Sollwert lasse ich zu und bin in ich bereit zu aktzeptieren?

Wenn man also für ein Orchester das Instrument haben will, muss man zuerst mal nachmessen, welche durchschnittliche Stimmung hat denn das Orchester und kann sich dann auf die Suche , bzw. der Stimmung seines Instrumentes machen und dies dann dem Fachmann erklären. Dafür macht ein Messgerät schon Sinn, denn normalerweise wird man nicht das ganze Orchester zum Stimmer schleppen können, damit er sich eine Begriff von der gewünschten Stimmung machen kann.


Ich würde mich zumindest zur Kontrolle immer mehr auf meine Ohren als auf ein Stimmgerät verlassen. Wenn es stimmig klingt, gibt es keine Notwendigkeit, das Ganze technisch zu hinterlegen. Wenn ich schon höre, dass einzelne Töne verstimmt klingen, brauche ich auch keine App.

Ich formuliere den Satz für mich immer um: Meine Instrumente klingen für mich dann als zu verstimmt, wenn mich die vorhandenen Abweichungen stören und ärgern. Das höre ich ohne App oder Messgeräte.

Meinem Meister hab ich schon öftes beim Stimmen zugeschaut. Er stimmt mit der Smartphone app Cleartune, die Morigol schon erwähnt hat. Die Anzeige ist groß und klar ablesbar, hat aber auch ihre Auflösungsgrenzen. Darunter werden Unterschiede nicht mehr angezeigt. Die Stimmung damit ist dann auch schon ziemlich gut, aber trotzdem kann man dann beim Greifen von Referenztönen auf dem Instrument noch ab und an ganz leichte Abweichungen hören. Die korrigiert mein Meister dann noch nach Gehör aus. Den Ergeiz hat er einfach.

Ich freu mich auch darüber - ganz klar... und geh dann ganz schnell heim und versuche mit der sauberen Stimmung ganz viel zu spielen, denn ich weiß leider auch, dass diese so saubere Stimmung bereits nach ein paar Tagen anfängt die ersten Unsauberkeiten aufzuweisen....

Und das bringt mich dann wieder zur Toleranz, mit der ich mich auseinandersetzen muss: wieviel lasse ich zu, wieviel bin ich bereit zu akzeptieren. Wobei ich hier gegenüber Schtine01 den Vorteil habe, dass ich kein Orchesterspieler bin und von daher es bei meinen Instrumente auch nicht wichtig ist, ob die Grundstimmung ungefähr 440 Hz ist, oder wie bei mir z.B. bei der einen Kiste ca. 440,7 Hz sind (oder ca.443 Hz bei der anderen).:)
 
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Ich kann euch, @morino47 und @maxito, nur zustimmen. Ich meinte ja auch nicht, dass man gar kein Stimmgerät benutzen soll. Nur letztlich zählt doch, wie es für meine Ohren klingt, und ich spiele nicht mit anderen Tasteninstrumenten zusammen, kann es mir also leisten, mein Akkordeon mehr als Soloinstrument zu betrachten.

...ganz leichte Abweichungen hören. Die korrigiert mein Meister dann noch nach Gehör aus

Das scheint mir das Ideal. Wobei mir auch klar ist, dass das Hörempfinden individuell und durch Hörgewohnheiten geprägt ist. Dass wir die gleichschwebende Temperatur heute akzeptabel finden, ist Gewohnheit, und es hat lange gebraucht, bis sie sich trotz ihrer Unreinheiten durchgesetzt hat. Zu Bachs Zeit wäre niemand auf die Idee gekommen, Instrumente gleichschwebend zu temperieren, da gab es noch das Ideal der reinen Terz, das uns heute verlorengegangen ist.
 
Dass wir die gleichschwebende Temperatur heute akzeptabel finden, ist Gewohnheit, und es hat lange gebraucht, bis sie sich trotz ihrer Unreinheiten durchgesetzt hat

so war das noch nicht mal gemeint - ich meinte schon passende Töne- also z.B. alle c1 sollten im Diskant zueinander passen, wie auch die im Melodiebass stimmig zum Diskant sein sollten. Wenn die sich schon untereinander "reiben" dann wirds mit einer kompletten Stimmung die in sich stimmig ist, schwierig - egal ob wohltemperiert oder gleichstufig oder sonstwie...

Das sind dann Nuancen, wo das Messgerät schon "0" Abweichung anzeigt das Ohr aber trotzdem noch feinste Differenzen hören kann (zumindest als Schwebung gegeneinander) Und ich freu mich dann ja auch immer wie ein Schneekönig dass ich so eine saubere Stimmung gekriegt habe. Könnte aber auch mit einer nicht ganz so perfekten Stimmung locker leben denn ich weiß ja, dass nach spätestens zwei Wochen diese Perfektion wieder perdu ist und sich eine "normale " Stimmung breitgemacht hat (die aber dann im allgemeinen immer noch gut ist!)

Das ist das was ich immer meine, wenn ich sage man kan sich nicht nur auf das eine oder ander verlassen. Jedes System hat seine Schwächen, Stärken und Grenzen.

Drum ist es schon gut, die Stimmung mit einem Messgerät zu kontrollieren und auch danach zu stimmen. Man muss aber wissen, wo dessen Grenze sind, um zu wissen, wo man damit nicht mehr weiter kommt. Umgekehrt bringts aber auch nix, an der Stimmung rumzumosern, wenn das Messgerät bei a1 z.B. 440,1 Hz anzeigt, denn das liegt lässig in der Toleranz innerhalb dessen das Ínstrument über den Lautstärkebereich in sich unstimmig ist. Das ist wieder der Punkt wo man wissen muss wie weit denn das Instrument überhaupt eine so genau Stimmung zulässt, dass man die mit dem Messgerät so genau festlegen kann.
 
Also wenn wir schon einig sind, dass ein Stimmer Apparate wie z.B. ein Stimmgerät verwenden muss, um eine objektive und reproduzierbare Stimmarbeit zu erbringen, dann frage ich mich, warum die Stimmung nicht unter einem eindeutig einstellbaren Druck bzw. Sog erfolgt. Eingedenk der bekannten druckabhängigen Tondrift des Akkordeons ist das naheliegend. Die mir bekannten Stimmer verwenden alle den handbetriebenen Stimmbalg. Der lässt zwar flinkes Arbeiten zu, aber die Druckverhältnisse sind mit dieser Apparatur eben nur ungefähr reproduzierbar, wenn man von Stimmzunge zu Stimmzunge weiterarbeitet.

So eine Apparatur, bei der man einen fest einstellbaren Druck/ Sog auf die Diskannt- oder Bassseite geben kann, kann doch keine Teufelsinvestition sein. Ich nenne das Gerät mal einen Drucksimulator.

Dass die Stimmung eines Akkordeons von vielen weiteren unscharfen Parametern beeinflusst wird, ist kein Argument dagegen, die Tonhöhe mittels eines Drucksimulators festzulegen. Dann ist zumindest ein Parameter fixiert und die Ungenauigkeit der Stimmung hängt nur noch von den restlichen Parametern wie Ventile, Sitz der Stimmstöcke usw. ab. Oder anders gesagt, lässt man den Druck/ Sog unscharf, dann wird das Ergebnis des Stimmens nicht besser nur weil noch weitere Systemparameter unscharf sind. Oder hat man schon einmal gehört, dass ein Bahnunternehmen ungenaue Uhren einsetzt, weil der Fahrplan aus anderen Gründen oft nicht genau eingehalten werden kann?

Also meine Frage: Warum wird beim hochwertigen Stimmen nicht ein Drucksimulator eingesetzt? Ist es nur das flinkere Arbeiten mit dem üblichen handbetriebenen Stimmbalg?

Viele Grüße

morino47
 
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Warum wird beim hochwertigen Stimmen nicht ein Drucksimulator eingesetzt?
Wenn er denn genutzt würde, bräuchte der Spieler um diese dann höchstwertige Stimmung auszunutzen aber auch einen kalibrierten Balgarm. Und für welche Lautstärke soll der Druck dann verwendet werden? Ich spiele ein und denselben Ton mal lauter, mal leiser und er sollte immer einigermaßen stimmen. Außerdem verändert sich die Stimmung ja - wie @maxito schon schrieb - ziemlich schnell wieder. Der Aufwand mit einem Drucksimulator dürfte also einfach zu viel sein bei der bekannten Stimm-Instabilität des Akkordeons.
 
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Warum wird beim hochwertigen Stimmen nicht ein Drucksimulator eingesetzt?

Ok _ jetzt kommen wir doch relativ weit weg vom eigentlichen Thema. Falls es weiter interessant sein solte solten wir das glaub ich beser ineinen eigenen Faden auslagern,(wobei wir zu dem Thema vor ein paar Jahrenschon eine größere Diskussion darüber hatten)

Das Grundproblem , ist, dass nun mla leider das Akko über den Lautsttärkebereich unterschiedlich reagiert und niemand mit konstanter Lautstärke spielt. Deshalb wird das normal nicht bei kosntantem Druck gestimmt. Mein"Meister" hat sich z.B. mit mir unterhalten und sich ein Bild gdavon gemacht, wie ich spiele und die Stimmung dann in dieses"Hauptbetriebsfenster" abgeglichen

Ich spiele ein und denselben Ton mal lauter, mal leiser und er sollte immer einigermaßen stimmen.

Das ist halt leider ein Problem, mit den mechanischen Mängeln leben lernen muss, denn es ist nicht absehbar, dass seitens der Industrie das Problem gelöst werden würde.

Aber wie gesagt: gegen grudstätzliche Stimmungsabweichungen (falsche Bezugsfrequenz etc..) - das kann man mit einem Messgerät/Stimmapp schnell erkennen und klarstellen. Diese akkotypischen Macken, die kann man mit einem Messgerät zwar feststellen, aber nicht unbedingt beseitigt bekommen.

Aber wie aus der Diskussion schon rausgekommen ist: es dürften vermutlich die allermeisten Stimmapps für allgemeine Belange und sogar zum Stimmen geeignet sein. Ersetzt aber nicht Hirn und Verstand!


Und damit würde ich an der Stelle hier den Faden wieder freigeben für die eigentliche Frage und die aufgekommenen Nebenfragen können wir sehr gerne in einem eigenen Thema ausdikutieren.
 
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Zusammengefasst hat mir der HZIM heute genau das erzählt, was ich mithilfe der Technik, meiner eher schlechten Ohren und eines bekanntermaßen stimmigen Instruments herausgefunden habe: die Kratt stimmt soweit, ist allerdings ein wenig zu hoch gestimmt.

Mehr wollte ich mit einem Stimmgeräte nicht erreichen. Da ich mich auf meine Ohren nicht verlassen kann, muss es eben die Technik tun. Wie der HZIM arbeitet, um eine saubere Stimmung zu erzielen, ist mit letztlich egal. Da Mann weiß, was er tut, das ist die Hauptsache.
 
Nicht ganz zum Thema passend, trotzdem ganz interessant:

Dass es eine Toleranz gibt war mir schon klar. Böse "Drift" oder nett formuliert "Stimmstabilität" genannt.
Aber ich habe mich ehrlich amüsiert, wie groß die Spannweite der Stimmung einer Stimmzunge über den Dynamikbereich ist.
Wenn ich Stimmer wäre würde ich wahnsinnig werden, denn wenn mir ein Kunde dieses Phänomen aufzeigt und böse fragt, welches A soll ich denn jetzt nehmen? ... ich wüßte nicht was ich darauf antworten soll.


 

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