Hi,
wenn Du Dir mal den ABM-Guide durchliest, den ich verlinkt habe, wirst Du feststellen, dass es da noch einige weitere Ausführungen gibt. Die von Dir genannte 2500 ist die Ausführung in der schlanken ABR-1-Form, aber mit Bolzenaufnahmen der Nashville. Die sitzt also auch nicht direkt im Holz. Für diese Anwendung gibt es nämlich die 2500-RE, die komplett nach ABR-1-Maßen gebaut ist, also auch für die Vintage-Bolzen, die ohne Hülsen ins Holz geschraubt sind. Die ist zB für Gibson Reissues gedacht.
Die 2504 ist der 1:1-Ersatz für die Nashville, mit Einschlaghülsen in den Originalmaßen (allerdings mit viel geringeren Maßtoleranzen). Dann ist da noch die 2506, die man auf Epiphones und andere asiatische Gitarren bauen kann. Die 4 und die 6 am Ende stehen wohl schlicht für das Maß der Bolzenaufnahme, für 4 bzw. 6 mm. Bei der 2500 ohne Zusatz "RE" konnte man das aber nicht durchhalten, um sie von der 2504 zu unterscheiden. Die hat 4,15 mm-Löcher, um die 4 mm-Bolzen der Nashville aufnehmen zu können. Falls Du Dich jetzt wunderst: Ein bisschen Spiel muss natürlich sein, denn sonst könnte man die Bridge nie an Bass- und Diskant-Seite unterschiedlich hoch einstellen, was man aber bei 99 % der Gitarren machen muss. Von Locking-Mechanismen rät ABM übrigens ab, obwohl sie sowas auch mal angeboten haben oder es noch tun - gerade das Glockenmessing müsse auch ein wenig Raum zum Schwingen haben, heißt es da. Ich vermisse auch nichts, allerdings sitzt die bei mir auch so schon sehr straff. Selbst ohne Saitendruck muss man die ABM schon extra runterziehen, wo die Original-Nashville wackelte wie der sprichwörtliche Kuhschwanz bzw. ohne Saiten runterfiel.
Außer der 2500-RE werden
alle Versionen standardmäßig mit Einschlaghülsen verbaut. Nur bei der ABR-1 bzw. deren exakte Nachbauten werden die Stehbolzen direkt ins Holz geschraubt, und die sind wesentlich dünner als die Löcher für die vorhandenen Einschlaghülsen. Willst Du unbedingt eine ABR-1 bzw die ABM 2500-RE auf Deine Standard montieren (bei der ich jetzt mal davon ausgehe, dass es keine CS-Reissue ist), gibt es zwei Möglichkeiten, das mit Adaptern zu bewerkstelligen. Die erste wären Stehbolzen, die unten die Nashville-Maße habe, aber oben nur 4 mm. Sowas gibts zB bei Rockinger, es ergibt hier aber keinen rechten Sinn, da es ja auch die 2500 gibt, die schon standardmäßig auf die Nashville-Bolzen passt. Die andere Möglichkeit ist die meines Wissens einzige mit direktem Holzeinbau, und das sind die sog. iNserts:
http://www.tokaiguitar.de/xtcommerc...Adapter--Nickel-plated--gloss--ein-Paar-.html
Dazu musst Du die alten Hülsen rausziehen. Der untere Teil der iNserts passt in das Loch in der Dcke und wird einfach eingepresst, der obere hat die richtigen Maße für die Bolzenaufnahmen einer ABR-1 (und damit auch der 2500-RE).
Ich gebe allerdings zweierlei zu bedenken: Zunächst mal hat die Nashville einen weiteren Bereich der Oktaveinstellung als die ABR-1. Obwohl der bei der ABM 2500-RE auch ein wenig vergrößert wurde, kann es auf manchen Giarren eng werden, vor allem bei etwas extremeren Saitenstärken oder wenn die Original-Bridge nicht so ganz 100 %ig platziert wurde. Falls Du also jetzt schon mit einem Saitenreiter nahe am Anschlag bist, würde ich auf jeden Fall bei der 2504 bleiben. Und dann ist da noch das Problem der Tiefe der Bohrungen. Die Faber iNserts gehen ziemlich tief rein - grundsätzlich eine absolute Verbesserung, aber zuerst solltest Du nachmessen, wie die tief die Löcher bei Deiner SG sind. Die Originalhülsen sind sehr kurz, und die Löcher werden ab Werk zwar deutlich tiefer gebohrt, aber eben unterschiedlich. Es könnte also sein, dass Du sie vertiefen musst, und dafür sollte man gerade bei einem bereits vorhandenen Loch, dessen Durchmesser gleich bleiben soll, das richtige Equipment und entsprechende Erfahrung haben.
Bei meiner LP-Studio habe ich darauf verzichtet. Ich vermisse trotzdem nichts bei der Tonentfaltung, und das liegt wohl am viel besseren Material und den geringeren Toleranzen der ABM-Hülsen und -Bolzen sowie daran, dass die Hülsen deutlich länger sind (wenn auch nicht so lang wie die iNserts) und damit tiefer und strammer in den vorhandenen Löchern sitzen. Ich hab auch den Vergleich, da ich die Bridge zunächst auf die alten Gibson-Hülsen und Bolzen gesteckt hatte. Das war schon eine hörbare Verbesserung, aber im Nachhinein nur die halbe Miete. Die Neugier hat mich dann zum Austauch des alten "Unterbaus" getrieben. Ich war einigermaßen entsetzt über die winzigen Hülsen, die mir da entgegenkamen, und das "Töck" beim Aufschlagen auf eine harte Unterlage zeigte mir ebenso wie das extrem geringe Gewicht, dass hier wohl eine der billigsten Guss-Legierungen verwendet wurde, die Gibson finden konnte. Kein Vergleich zu den gefrästen und gebohrten Hülsen und Bolzen von ABM, und das hörte man dann hinterher auch deutlich.
Ich hab dann noch einen draufgesetzt und beim Eisen-Schmitt ein paar Messing-Muttern besorgt. Die habe ich am unteren Gewinde des neuen Bolzens aufgeschraubt und kann ihn jetzt nach der Höheneinstellung gegen die Einschlaghülse kontern. Letztlich hast Du dann auch fast dasselbe wie ein einziges Bauteil, das direkt im Holz sitzt. Man kann sich einbilden, dass das nochmal eine Winzigkeit bringt. Aber wie gesagt, der größte Fortschritt lag im Verlauf der Umbauphasen eindeutig in der Hardware selbst.
Gruß, bagotrix