Gibson SG Standard 2004 Reparatur/Upgrade Hardware & Elektronik

  • Ersteller Harvester Of Sorrow
  • Erstellt am
Harvester Of Sorrow
Harvester Of Sorrow
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
04.11.24
Registriert
23.05.17
Beiträge
299
Kekse
3.656
Hallo liebe Gemeinde,
ich habe eine Gibson SG Standard 2004 hier. Das Instrument ist bisher unverbastelt, Pickups sind 490R und 498T. Von der Handhabung her bin ich mit der Gitarre absolut zufrieden, der Hals liegt gut in der Hand, Bespielbarkeit ist Top. Der Sound, so wie er jetzt ist, gefällt mir in Bereichen ab leichter Verzerrung bis hin zum Hi-Gain eigentlich sehr gut und stellt eine Abwechslung zu anderen vorhandenen Gitarren dar. Meine Gitarren spiele ich durch ENGL GigMaster 15 und EVH 5105 50 Watt durch Palmer 1x12 Vintage 30.

Nun zu den "Problemzonen", die mich an der Gitarre stören und ich mir eine Verbesserung erhoffe.
1. Die Volume Potis scheinen am Ende zu sein, denn Reinigung mit Druckluft und Kontaktspray bewirken keine Verbesserung. Potis Kratzen beim Regeln.
2. Sustain und etwas muffiger/dumpfer Klang (verstärkt, nicht unplugged). Wenn ich den Sustaín mit weiteren zwei SGs (Tribute 50s und 60s, alle im Originalzustand) unplugged vergleiche, dann hat die Standard etwas kürzeren Sustain, wenn ich sie jedoch mit der Gibson LP Standard, oder den LTDs vergleiche, dann weist die SG erheblich kürzeren Sustain auf.
3. Das Stoptail scheint etwas schief (im Vergleich zum Korpus) in Richtung Saitenzug zur Brücke zu sein. Die Brücke ist soweit gerade. Ich kenne eher das Problem, dass die Brücken schief sind, bei mir ist es aber nicht der Fall und die Saiten berühren nicht den Brückenkorpus.

Nun zu meinen Überlegungen:
1. Eigentlich müsste ich ja nur die beiden Volume Potis austauschen. Jedoch habe ich bereits oft gelesen, dass auch die von Gibson werkseitig verbauten Kondensatoren die tatsächlich mögliche (Sound-)Leistung der Gitarren eher ausbremsen. Daher wollte ich Euren Rat einholen, ob es einen Sinn macht, wenn ich schon dabei bin, eher alles im Elektronikfach auszutauschen. Es gibt ja fertige Bausätze, die schon bei ca. 100 Euro liegen. Oder lieber etwas Löten üben (Lötutensilien sind vorhanden, aber nicht das Können) und die Kondensatoren, Potis, Drähte einzeln kaufen und selbst löten. Da gibt es ja außer dem Modern, noch das 50's Wiring.

2. und 3. Ich will es versuchen, eine Brücke von ABM, 2504c, zu holen, um dem Klang und Sustain etwas auf die Sprünge zu helfen. Was mir jedoch nicht ganz klar ist, ob ein zusätzlich eingebauter ABM Stoptail bei der Klangverbesserung noch einen draufsetzt, oder ich den alten drinlassen kann, wenn ich eh schon die Brücke austausche.

Das sind jetzt zwei Baustellen, die ich mir ausgedacht habe. Jedoch möchte ich als Erstes das Elektronikproblem aus der Welt schaffen und dann das Resultat beobachten, bevor ich alles auf einmal ändere und nicht weiß, was einzelne Änderungen bewirkt haben.

Außerdem weil viele davon berichten, dass nach Brücken-/Stoptailtausch eine erhebliche Klangverbesserung eintritt, wäre es für mich interessant an der Versuchs-SG zu sehen, inwieweit der Tausch den Klang beeinflusst. Obwohl ich mit meinen anderen Gibsons LP und beiden SG Tributes soweit sehr zufrieden bin, könnte es evtl. ja möglich sein, wenn ich vom Resultat überzeugt bin, dass ich bei allen Gibsons den Tausch nach und nach vollziehe. Man kann auch sicherlich erstmal nur eine Brücke bei allen ausprobieren, vielleicht lohnt es sich ja nich bei allen Gitarren.

Erstmal Vielen Dank für Eure Tipps, Anregungen und Kritik im voraus und ich freue mich auf Eure Beiträge.

So siehts im E-Fach meiner SG aus:

2018-02-12_10-03-36_417.jpeg
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

im Prinzip: Alles, was rappelt, ist für den Ton eher kontraproduktiv. Mach mal den Test, wenn du keine Saiten drauf hast! Ich werde auch eine TOM Bridge aus Aluminium nehmen mit Titanreitern. Am besten ist da für mich die Hardware von Faber.

Neue 300k oder 500k Potis rein und dann ab dafür. :great:

Was erhoffst du dir von den Kondensatoren?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Stimmt, Faber wollte ich mir noch anschauen. Also wenn Saiten drauf und Gitarre einsatzbereit ist, rappelt nichts. Alles ist fest und beim Spielen rappet ebenfalls nichts (das Problem hatte ich mal mit einer Epi LP mit der G-Saite).

Ehrlich gesagt gerade bei den Kondensatoren weiß ich immer noch nicht genau, inwieweit diese den Klang beeinflussen. Ich vermute mal, dass die werkseitigen Kondensatoren eine Art Flaschenhals für die 500k Potis sein könnten? Ich bin in Elektronik ehrlich gesagt eine Null. Die Dinger zusammenlöten (mithilfe vom Foto wie es war bzw. nach Anleitung) wäre noch geradeso kein Problem :D.

Achso, was mir noch wichtig wäre: bei der SG 60s Tribute habe ich einen Nachteil im Vol-Regler, dass er nicht gleichmäßig die Lautstärke regelt. Bei 2 ist kein Signal mehr zu hören, und die eigentliche Regelung geschieht zwischen 2 und 8. Da bräuchte man "Treble Bleed" wie ich verstanden habe.
 
bevor ich alles auf einmal ändere und nicht weiß, was einzelne Änderungen bewirkt haben.

Da hast Du Dir den allerbesten Hinweis schon mal selbst gegeben. Jetzt musst Du ihn nur noch beherzigen.

Da bräuchte man "Treble Bleed" wie ich verstanden habe.

Da hast Du was falsch verstanden. Treblebleed hat keinen oder fast keinen Einfluss auf die Regelcharakteristik des Lautstärkepotis.
 
Danke. Mir geht es aber in der Elektronikfrage darum, ob es ausreichen würde, nur die besseren Potis einzubauen, oder wenn ich schon dabei bin, dann alle Potis (die anderen könnten ja demnächst ebenfalls den Geist aufgeben) UND Kondensatoren, weil mit den besseren(?) Kondensatoren die Verbesserung mit neuen Potis noch größer ausfällt.

Ok, Treble Bleed ist ja eher gegen den Höhenverlust beim Regeln. Aber wie komme ich denn auf gleichmäßigere Volume-Regelung? Ich weiß nicht, ob für mich der Treble Bleed von Interesse sein wird, denn ich regele den Klang mit Volume UND Tone Potis. Den Treble Bleed kann man aber jederzeit nachrüsten?
 
Wenn du im löten ungeübt bist, sind die fertigen Kits eine sehr nervenschonende Sache.

Hardware würde ich abm nehmen. Faber ist gut, aber nicht so gut wie abm.

Ich habe auf meiner lp Bridge und stoptail von abm nachgerüstet. Ein Riesen unterschied zu vorher.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hallo,

wenn Du genau den Klang den die Gitarre jetzt hat erhalten möchtest, dann würde ich die einzelnen Komponenten durchmessen und neue Komponenten mit genau diesen Werten verbauen.

Früher bin ich für sowas in den Elektronikladen gegangen und habe mir aus einer Auswahl an Potis und Kondensatoren die richtigen handselektiert. Gerade beim weichen Lauf von Potis gibt es enorme Unterschiede. Und ein 500K Poti muss kein 500K Poti sein. Die Abweichungen sind teils enorm. Und auch Kondensatoren können teilweise stark von den Nominalwerten abweichen. Zur Wertbestimmung für Kondensatoren gibt es ja heutzutage glücklicherweise kleine Komponententester aus China für kleines Geld. Die sind möglicherweise nicht geeicht und damit der Wert nicht 100% genau, aber wenn Du damit 2 Kondensatoren vergleichst, stimmt der Vergleichswert schon. Und Potis kannst Du mit Multimeter durchmessen.

Übertrieben viel Geld für Potis auszugeben halte ich für Quatsch. Es gibt Hersteller wie Alps, die gute Potis bauen. Wenn man die selbst handselektiert, hat man ein haltbares Produkt.

Bei Kondensatoren ist meistens die Produktionsweise und Produktionsanzahl entscheidend für den Preis. Da heutzutage das meiste in SMD Technik realisiert wird, sind herkömmliche Kondensatoren etwas teurer geworden; und Kondensatoren mit bestimmten Bauweisen sind erheblich teurer. Ob man den Unterschied wirklich hört – schwierig. Ich finde es wichtiger, den richtigen Kondensatorwert passend zum Tonabnehmer und gewünschten Klangverhalten zu haben. Und da muss man teilweise einfach experimentieren oder Erfahrungswerte haben.

Einen Treble Bleed kannst Du jederzeit nachrüsten. Das ist einfach ein zusätzlicher Kondensator.

Gleichmäßigere Volumenregelung: auch das ist Geschmackssache. Manche mögen es, wenn von 7-10 alles passiert. Andere wiederum bevorzugen wenn alles von 1 bis 10 regelt. Grundsätzlich gibt es 2 Potitypen. Logarithmische Potis und lineare Potis. Die logarhytmischen sind was den Widerstand über den Regelweg betrifft eher an das menschliche Gehör angepasst, die linearen regeln tatsächlich linear. Und dann gibt es noch den Gesamtwiderstand. Ist dieser zu hoch gewählt, dann regelt das Poti tendenziell nur in einem Teilbereich des Regelwegs.

Grüße
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben