Gibson SG mehr Output

fajen
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Hallo Zusammen,

spiele aktuell 3 Gitarren. Eine Les Paul, eine Strat und meine SG. Bisher sind alle ausser der SG auf SH4 Humbucker umgerüstet um in meine Musikrichtung zu passen (Punk, Hard Rock, etwas Metal).

Leider ist meine SG im vergleich zu den anderen Gitarren sehr schwach auf der Brust in bezug auf den Output. Verbaut sind BB1 am Neck und BB2 an der Bridge. Jetzt ist die Frage welchen Austusch PU könnte ich verbauen?

Der SH4 soll ja angeblich nicht sonderlich doll in der SG klingen, will aber vom Output her in etwa in die richtung des Sh4 kommen.

Achja, in der Gitarre ist aktuell noch die Gibson Platine mit 300k ohm Volumes. Die sollen auch rausfliegen, nur das allein wird wohl nicht den Sonnenaufgang bringen oder? ;)

Vielen Dank für eure Hilfe.
 
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Erst mal, die Platine mit den 300K-Potis würde ich rauswerfen und anständige 500K-Potis (z.B. von CTS) und vernünftige Kondensatoren verbauen (Orange Drop...). Für Kondensatoren würde ich auch keine Mondpreise bezahlen (150€ für NOS-Produkte...).

Das der SH-4 JB in Mahagonie-Gitarren nicht unbedingt die erste Wahl ist, würde ich auch behaupten. Ich habe auch längere Zeit eine Bareknuckle Holy Diver in meiner Les Paul gespielt. Der PU geht grob gesagt in die gleiche Richtung wie der JB. Irgendwie fand ich, dass er genau die Frequenzen betont und verstärkt hat, die die Gitarre eh schon von Grund auf liefert. In einer Powerstrat mit Erle-Korpus gefällt mir der PU bzw. ein PU mit diesem Voicing viel besser, da er das liefert, was diesen Gitarren oft "fehlt" bzw. nicht so ausgeprägt ist.

Der BB2 ist ein PAF-Klone und hat ne Menge weniger Output, als der JB, der schon ziemlich "heiß" ist. Im Prinzip kann man auch mit PAFs Metal etc. spielen, da die meisten Amps heutzutage mehr als genug Verzerrung liefern. Ob einem der Sound aber gefällt, ist Geschmackssache. Nicht umsonst spielen viele, auch bekannte Gitarristen "heiße" PUs mit zerrstarken Amps.

Wenn Du etwas mit dem gleichen Output wie dem JB suchst, der PU aber besser zur SG passen soll, würde ich mir mal den SH-6 Distortion anhören. Das ist im Prinzip (bis auf kleine Abweichungen) ein JB mit Keramikmagnet doppelter Dicke. Der SH-6 macht sich auch sehr gut in Mahagonie-Gitarren und ist flexibler, als man denkt (wozu gibt es denn sonst Potis an der Gitarre?). Der Distortion ist straffer und aggressiver als ein JB. Ich würde ihn etwas moderner klingend bezeichnen. Er hat auch nicht diese "honky"-Mitten des JB.

Als Alternative würde ich mir auch den 500T von Gibson anhören. Der kommt dem SH-6 ziemlich nahe und ist auch relativ günstig zu haben.

Eine interessante Alternative wäre für mich auch der SH-5 Custom. Das ist im Prinzip ein richtig heißer PAF. Der Sound ist im Gegensatz zu SH-4 und SH-6 "ausgewogener" und "breiter", ich würde auch sagen flexibler. Vom Output (Widerstand) ist der PU etwas geringer, dafür finde ich ihn auch etwas "offener". Der SH-5 Custom liefert ein richtig fettes, breites, aber nicht matschendes Rhythmusbrett. Die Stärken des SH-4 liegen IMHO mehr im Leadbereich. Er ist auch ziemlich straff in den Bässen. Man hört IMHO auch immer ein wenig die PAF-Herkunft heraus, ohne jedoch zu sehr nach Vintage-PU zu klingen.
 
Bezüglich den Potis das war schonmal das erste was ich vor hatte. Gute Caps habe ich noch von meinem Les Paul umbau. Da habe ich genau das selbe gemacht.

Werde mir nachher mal die beiden SH5 und 6 anhören. Bin gespannt was die beiden bieten.

Was würdest du mir für die Neck Position empfehlen? Wenn am Steg dann ein heißerer Tonabnehmer Platz findet wird der BB1 wohl untergehen oder?
 
Könnte sein, dass der BB1 etwas schwach auf der Brust ist. So weit ich weiß ist der PU auch leicht "underwound", also etwas noch ein wenig schwächer gewickelt ist, als ein "typischer" PAF. Den BB2 könnte man aber auch als Hals-PU verwenden. Der ist oft Hals-PU in der BB3/BB2-Kombo.

Vom SH-6 gibt es auch ein Neck-Pendant. Passen würde aber z.B. auch ein SH-2 Jazz. Das ist ja quasi ein typischer Allrounder.
Ich habe in meiner Les Paul einen Custom (allerdings mit Alnico 8 gemoddet) am Steg und habe am Hals momentan einen Tonerider AC4 verbaut. Also auch ein PAF-Klone. Das passt gut zusammen. Manche kombinieren den Custom auch gerne mit SH-1 '59, SH-2 Jazz oder PG Pearly Gates.
 
Der Dimarzio Superdistortion geht auch gut in der SG.
 
Mein Tipp: hau Dir nen Invader rein, am Hals harmoniert da ein Sh-2 perfekt mit, und am besten beide splittbar machen über ein Push Pull Poti oder ähnliches.. gesplittet klingt der Invader erstklassig.

https://www.thomann.de/de/seymour_duncan_ssh8b_wh.htm

Damit hat deine SG genug Dampf und auch Schub untenrum.

Kleiner Pickup Vergleich (Invader ab Minute 2, achte mal drauf wie der untenrum bei Palm Mutes schön drückt).
 
Der Gibson Dirty Fingers ist mein neuer Geheimtipp für harte Sachen.
MASSIG Output aber trotzdem differenziert der Einzeltöne aus Akkorde noch prima.

Aber aufpassen:
Der Klingt dreckig. Sehr dreckig.
Anders als die meisten glattgebügelten High Output Kollegen.

Wenn dir das gefällt versuch ihn mal. Habe ihn in meiner Les Paul und würde den jedem Duncan und Dimarzio den ich kenne vorziehen. Zumindest in dieser Gitarre und bei dem was ich an Musik mache. (Alternative Metal, Punkrock)

Fürs bluesen und jazzen gibts aber bessere, da nutzt man keine High Outputs.
Für Metalcore, Djent etc sind wohl eher die "glattgebügelten" besser. Dafür ist der Dirty Finger untenrum nicht tight genug.
 
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Hab mir zufälligerweiße heute den Gibson Dirty Finger in meine SG reingehauen ;)

Ich muss sagen er klingt echt gut, und so Dreckig wie Mantas es sagt ist er auch nicht wirklich. Er klingt halt durch den hohen Output viel heller. Zum vergleich klingen die BB in meiner Explorer direkt dumpf, kann aber auch an der Explorer liegen.

Und der Invader ist ja Quasi das Pendant zum Dirty Finger :rolleyes:
 
@-=Mantas=- & @MS Raz: Da ich am überlegen bin mir einen Dirty Fingers in meine LPJ einzubauen würde mich interessieren welchen Neck-PU ihr dazu verbaut habt!?

@fajen: Ich kann dir von Gibson den 500T empfehlen. Den hab ich in meiner Flying V und meiner Epiphone LP verbaut und spiele damit auch Hard Rock - Heavy Metal. Viele Spieler sind auch von den Suhr Doug Aldrich-PU´s begeistert aber seitdem ich den 500T kenne sind mir die Suhr PU´s (die ich zurzeit in meiner LPJ verbaut habe) zu schwach.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Winterd:
Ebenfalls einen Dirty Finger. Die waren an beiden Positionen ab Werk verbaut (70s Tribute). Finde passt gut aufeinander.
Wie gesagt benutzte den Neck PU nur für Soli jenseits des 12ten Bundes, hier passt der super.

@MS Raz:
Dreckig finde ich den schon. Würde den fast schon als einen auf "Gibson Gitarren" (Gitarren mit viel Wumms) abgestimmten JB bezeichnen.
Der Invader ist ein ganz anderes Pferd. Den würde ich viel eher mit einem 500T vergleichen.
 
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@winterd
Den Werks PU, da ich kaum über den Hals spiele sondern eigentlich nur über den Hinteren :)
Aber da macht er sich echt gut.

@-=Mantas=-

Ich spiele eigentlich alles damit, auch cleane Parts klingen sehr gut damit. Mit der richtigen Zerre kann er aber auch ziehmlich 'Dirty' sein. :D
 
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Hallo zusammen,

erstmal danke für die vielen Antworten! Haben zwischenzeitlich die Elektrik getauscht und bin beeindruckt wie viel biss die Gitarre nun aufgrund der 500kohm pots hat.
Jetzt fehlt mir eigentlich nurnoch der Dampf untenrum. Bisschen mehr "rums" beim Palm Mute.

Von den genannten Pickups habe ich nun in der engeren auswahl: SH4, SH5, Dirty Fingers, SH11/14

Bei den Custom Buckern SH11/14 bin ich mir nicht sicher ob die mir das erhoffte Pfund bringen

Der SH4 kenn ich von meinen anderen Gitarren und gefiel mir bisher immer sehr gut

Den SH5 kenn ich nur von Videos und anderen Gitarren

Den Dirty Finger kann ich noch garnicht einordnen.

Wer kennt denn die Custom Bucker?
 
Also, SH-11 (Custom Custom, Alnico 2) und SH-14 Custom 5 (Alnico 5) würde ich jetzt nicht unbedingt empfehlen. Der SH-11 könnte etwas zu "warm" und lose in den Bässen klingen. Der SH-14 ist zwar straffer in den Bässen und höhenreicher, dafür sind die Mitten etwas zu sehr ausgehöhlt.

Der SH-5 Custom (Keramik) ist aus der Customreihe der geeignetste für Deine Musikvorlieben. Durch den Keramikmagneten klingen die Höhen vielleicht manchmal ein wenig zu "harsch" (Alnico ist tendenziell eher "wärmer"), dafür hat er schön straffe Bässe, eine gute Portion Mitten und liefert trotz des nicht allzu hohen Outputs ein schönes Pfund. Besonders bei Rhythmusgeschichten finde ich den SH-5 richtig gut, da er schön fett klingt und ein ordentliches Pfund liefert, auch bei Palm Mutes. Durch den nicht allzu hohen Output ist er auch ziemlich flexibel. Man kann im Gegensatz zu manch anderen High-Output-PUs auch mal etwas "klassischere" Töne aus dem PU holen, ohne dass immer gleich "metalmäßig" klingt. Man hört schon ein wenig die PAF-Herkunft (PAF on Steroids) raus, trotzdem klingt er nicht zu vintagig (das ist z.B. beim SH-11 etwas mehr gegeben). Der "Nachteil" des Customs sind eventuell die Leadsounds, die beim JB "flüssiger" kommen. In meinen Augen ist der JB eh mehr ein Lead-PU, denn ein Rhythmus-PU.

Der Dirty Fingers ist noch mal ne andere Nummer. Sehr heiß (3 Keramikmagnete), mit vielen Höhen und immer ein wenig "Schmutz" im Sound. Pinch Harmonics haut man mit dem PU schon raus, wenn man nur dran denkt :rock::m_git1:. Für Punk, Hardcore und Metal definitiv zu gebrauchen. Mit ordentlich Gain macht der Dirty Fingers richtig Spaß, weil er richtig schön aggressiv rüberkommt. Ich habe sowohl SH-5 (mit Alnico 8-Mod) als auch Dirty Fingers in meiner Les Paul gehabt. Der SH-5 ist definitiv flexibler und IMHO auch fetter (ohne zu matschen), dabei ist der Dirty Fingers noch aggressiver, besonders auch bei Leadsounds. Nachteil des Dirty Fingers ist, dass egal wie man das Gain einstellt (aufklaren tut er auch ganz ordentlich), diese gewisse Aggressivität mit den "scharfen" Höhen ist immer klar rauszuhören. Es klingt nie wirklich vintagig (obwohl der DF ja auch schon etwas älter ist). Er ist ein richtiger Spaß-PU, wenn man gerne die Sau raus lassen will.

Die Custombucker gehen schon sehr in die klassische PAF-Richtung und könnten eventuell für Dich etwas zu schwach auf der Brust sein. Ich weiß auch gar nicht, ob es die PUs als Aftermarketversionen zu kaufen gibt. Die Livebucker sollen aber so ähnlich (nur etwas heißer?) sein.

Vom Invader (steht ja eh nicht mehr auf der Liste) würde ich persönlich wohl Abstand nehmen. Der gehört IMHO in eine helle, schlanke Gitarre, da er eher dunkel und fett klingt.
 

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