Gibson LP Artisan mit drei HB -spezielle Schaltung?

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Hallo zusammen

Ich war ca 1978 für ein Jahr stolzer Besitzer einer LP im Stile von Peter Frampton, aber zusätzlich mit floralen Einlegearbeiten im Hals und Kopf.

Nun eine Frage zur Schaltung. Steg und Hals-HB funktionierten wie auf - ich sag mal den meisten LP's die ich in den Fingern hatte. Aber der mittlere HB verhielt sich sehr speziell.
Ich weiss nicht mehr, welches Vol-Poti man für dem mittleren HB benützen musste. Was mir geblieben ist - Auf der Skala 0-10 war bei ca Pos.2 fertig. Man konnte zwar weiter drehen, aber mehr Volumen war nicht möglich.
Allerdings auch nicht nötig. Gefühlt kam beinahe doppelt soviel Lautstärke daher. Jedoch nur der mittlere HB alleine!

Es ist nicht so, dass ich sowas gerne hätte oder so, aber es würde mich interessieren wie das bewerkstelligt wurde.

Hat jemand Ahnung - ich habe noch nirgends etwas darüber gefunden. Und: es war 100% Gibson-Original.

Vielen Dank im voraus!
 
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Es wäre wichtig zu wissen, welches Baujahr das war (möglichst sogar das Monat oder die Seriennummer)? Es gab ab Werk die Schaltung Neck - Middle&Bridge - Bridge, aber auch Neck - all 3 - Bridge - welche Schaltung hatte Deine?

LPArtisan_specs.jpg


Dann gab es zumindest Vermutungen, dass Middle und Bridge PU "out of phase" verkabelt gewesen sein sollen - offizielle Unterlagen gibt es dazu aber nicht.
Ansonsten weitere Infos z.B. unter:

https://lespaulforum.com/homesite/slubarticle/artisan/artisan1.03.html
(von hier haben die meisten anderen Seiten abgeschrieben)

Wie die Schaltung bei meiner ist, hilft ohne genauere Angaben zu Deiner nicht weiter (btw: in der Mittelstellung des Switches Middle&Bridge PUs mit je einem normal funktionierenden Volume- und Tone-Poti). Außerdem war meine lt. Gibson eine Special Order und die einzige ab Werk mit Bigsby.

Mit Peter Frampton's Black Beauty hat die Artisan nichts zu tun, außer dass beide Modelle 3 PUs haben.

Was ist der Grund Deiner Frage? Willst Du die Schaltung nachbauen? Geht es allgemein um Schaltungen für 3 PUs (Peter Frampton, Jimmy Page, ...)?
 
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Hallo Soundmunich

Schon mal besten Dank für die Antwort.

Leider habe ich von der Gitarre nichts mehr in Erinnerung als dass sie einfach in Mittelstellung des PU- Wahlschalters losgebrüllt hat.
Meine war schwarz mit weissem Binding, goldener Hardware und Perlmutt-Einlagen im Stil einer Rose im Hals. Dem Gewicht nach muss es Mahagony gewesen sein.
Auch der Preis war mit damals 4500 sFr. jenseits von Gut und Böse.
Als Jahrgang vermute ich die Jahre 1975-77. Sie war neu importiert und ich habe sicher länger als ein Jahr vor dem Schauglas gestanden und gesabbert. War einfach
sensationell anzuschauen.

Es ist nicht so, dass ich an der Schaltung zwecks Nachbau interessiert bin. Es geht mir um eine Erklärung oder eine Idee wie Gibson das gelöst hatte. es geht eher in Richtung Neugier.
So wie ich die ''out of phase'' -Schaltung im Kopf/Gehör habe, wäre ja die Gitarre dabei sehr viel leiser gewesen. Beim Tausch mit einer Explorer sowie einer SG ist mir aber nie ein
Lautstärke-Unterschied aufgefallen. Leider habe ich nie konkret nachgesehen, ob etwas zusätzlich, oder anders verkabelt war.

Ursache für mein Interesse ist auch dass ich einen Eigenbau realisieren möchte, der Pickups mit zum Teil sehr unterschiedlichen Ausgangsstärken in der Leistung untereinander
anpassen möchte, ohne mit Volumenpoti zu arbeiten. Ich möchte die PU's nur mit Microswitch ein und ausschalten. Möchte aber nicht am Amp nachregeln müssen. Es geht
wahrscheinlich nur, wenn ich die Leistung der stärkeren PU's dem schwächsten Glied in der Kette anpasse. (habe noch keine Ahnung wie, aber... vielleicht mit Widerständen?)

Ich bin die letzten Jahre immer mehr dazu übergegangen meinen Gitarren die Potis auszubauen. Habe schon mehrmals gestaunt wie sich das auf den Sound auswirkt. Auch wenn
ich das Gitarrenspiel fast neu erlernen musste. Aber das ist ein anderes Thema, das auch nie endet.

wie auch immer - vielen Dank allen die eine Idee haben!
 
Hallo soundmunich - hier noch ein Nachtrag zu obiger Artisan.

Im Gensatz zu den Inlays auf den Hälsen der Artisan die man bei deinen ansehen kann, entsprach das meinige eher dem einer ''Fame Santos de Luxe'' Akkustikgitarre.

Habe mir auch nochmals Mühe gegeben und nach aufwendiger Suche noch einen Verkäufer aus der damaligen Zeit gefunden. Der konnte sich noch einigermassen an
das Instrument erinnern und meinte entweder Custom oder Werbung? Auch an das spezielle Verhalten des mittleren PU's betreffen Power und Vol-Regelung konnte er
sich erinnern. Die Frage was und wie Gibson das gemacht hat, blieb aber leider unbeantwortet. Er war damals für keyboards zuständig.

Na ja, wenn wir keine weiteren Rätsel mehr finden, werde ich mich wieder daran versuchen.

Besten Dank für deine Hilfe und lg, 9b
 
entsprach das meinige eher dem einer ''Fame Santos de Luxe'' Akkustikgitarre.
Solche Rankeneinlagen (da gibt es verschiedene Namen, wie z.B. und hauptsächlich "Tree of Life") hat es im Detail in verschiedenen Designs auch bei Gibson gegeben (z.B. die Ultima-Modelle - siehe Beispielbild)

1643030547538.png


haben aber sicher und absolut NICHTS MIT DEM ARTISAN-MODELL ZU TUN!

Von den Ultimas ist mir allerdings nicht bekannt, dass es da Versionen mit 3 PUs gegeben haben sollte. Es gab aber ja immer Plagiate, die teilweise mit Merkmalen trumpfen wollten, die es bei Gibson nicht gab. Die Merkmalskombination, die Du nennst, scheint mir nicht von Gibson (gewesen) zu sein, oder in Deinen Erinnerungen sind ein paar Sachen durcheinander gekommen, was ja vorkommen kann.

PS: Ich bin ja auch hauptsächlich Keyboarder, habe aber schon etliche Gitarren (u.a. 7 Gibson Les Pauls) und hab im Laufe der Jahre noch viel mehr gehabt, so dass ich mir schon zutraue, mich besser als ein Keyboard-Verkäufer auszukennen ;)

Was jedenfalls die Phenix von Peter Frampton anbelangt, so findest Du hier im Board folgenden Thread mit sehr guten Angaben

https://www.musiker-board.de/thread...-frampton-gibson-les-paul-1954-phenix.678097/

Wie Du dort gemäß @Captain Knaggs lesen kannst:

"Bei der Gitarre handelt es sich um eine 1954er Gibson Les Paul. Betrachtet man nun einmal die Reissues auf der Gibson Seite, sahen die Black Beauties damals ja eigentlich so aus:

d5eb08ab-17c8-4622-9414-673424bc6cb8.jpg


(Copyright Gibson.com)

Mahagoni Korpus und Hals mit einem Ebenholzgriffbrett.

Framptons Gitarre wurde also massiv gemoddet, wie sich herausstellt aber nicht nur äußerlich, auch die Gitarrenelektronik bekam eine Komplettbearbeitung. Wie oben aus dem Video hervorgeht, wurden diese Modifikationen bereits getätigt, bevor Peter die Gitarre erhielt.

Die Gitarre wurde von 2x P90 auf 3x Humbucker umgebaut. Es ist bis heute nicht klar, ob der Vorbesitzer die Umbauten selbst gemacht hat, oder ob er es damals durch Gibson erledigen ließ. Den Hals hat der Vorbesitzer deutlich mit Schleifpapier "sanding" bearbeitet und wohl auch einiges gegenüber dem üblichen Profil weggenommen. Peter Frampton sagt in dem obigen Video auch, dass er eher 1960er Hälse im Gegensatz zu den "klobigen" 1959er Hälsen bevorzugen würde, da er kleine Hände hat. Auch am Body an sich wurde etwas weggenommen, Frampton beschreibt es als etwas dünner, vermutlich als damals die Farbe weggenommen und neu lackiert wurde.

Die Elektronik ist wie folgt verschaltet:

- Das Poti das normalerweise das Neck-Humbucker Volume regelt ist ein Master Volume für den Neck und Bridge Humbucker
- Der Selector Switch regelt nur das Umschalten zwischen Neck und Bridgetonabnehmer, nicht den Mittelpickup
- Das Volumepoti das normalerweise den Bridgetonabnehmer regelt dient als Volume für den Mitteltonabnehmer, somit läßt sich der Mitteltonabnehmer "einblenden"

- Die Tonepotis sind genauso verschaltet

Peter Frampton erzeugt dadurch tonale Variationen, die sogar in leicht "strattige Gefilde" vordringen."

Hier auch gleich das Interview Video:



Damit ist natürlich weiterhin völlig unklar, was für eine Gitarre Du damals 1978 hattest und wie sie verschaltet war. Ich denke, dass das wohl mit den geringen "sicheren" Angaben auch nicht mehr zuverlässig in Erfahrung gebracht werden kann.
 
wow! Super!

Du hast / gibst dir verdammt viel Mühe. Vielen Dank dafür.

Aber auch wenns lange her ist - es war Gibson Original mit vergoldeter Hardware und eben den drei PU's, die ich ansonsten nur bei Frampton und möglicherweise Page
gesehen habe. Dass Frampton sowieso etwas spezielleres hat, das wusste ich bereits. Und jetzt sogar noch besser!

Und ich wollte keinesfalls jemandem auf die Finger treten. Schon gar keinem keyboarder. Wie die geneigten Leser lesen können hast du offenbar auch genug Wissen
über andere Instrumente. (y)

Nochmals vielen Dank! (Kekse kann ich leider noch nicht...)

lg, 9b
 
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