Gibson Les Paul Studio vs. Epiphone Les Paul Boneyard vs. Fernandes Monterey Elite

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suidog
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Stehe vor der Qual der Wahl! Suche ein Paula, habe diese 3 zur Auswahl: Gibson Les Paul Studio vs. Epiphone Les Paul Joe Perry Boneyard vs. Fernandes Monterey Elite!
Angetestet habe ich alle 3, leider nicht ausgiebig aber immerhin so um die 30 Minuten jeweils! Nur leider nicht zur gleichen Zeit, da alle von Privat! Preislich liegen alle gleich, alle 3 in sehr gutem Zustand und ich konnte an keiner etwas schlechtes feststellen! Die Gibson ist die schlichteste aber halt ne Gibson (das Original) , die Boneyard finde ich optisch sehr schön, die Fernandes ist am besten verarbeitet und hat den Sustainer, den ich ganz nett aber nicht lebenswichtig finde!

Alle 3 haben mir sehr gut gefallen bzw. Sound und Handling waren sehr gut, das lässt mich gerade wahnsinnig werden :rolleyes:! Gibt es zb. irgendetwas negatives zu einer der Gitarren! Suche einen Anstoß zur Kaufentscheidung! :D
 
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Wenn Du mich fragst (und das tust ja hier gerade:D), solltest Du nach Deinem Bauchgefühl gehen. Stell Dir vor, Du siehst in einem Jahr einen anderen mit einer der Gitarren auf der Bühne - bei welcher würdest Du Dich am meisten ärgern, wenn Du sie nicht ausgewählt hast?

Um zu (teils) rationalen Argumenten zu kommen:

- Es dürfte wohl anzunehmen sein, dass die Gibson die wertbeständigste der Gitarren ist, die bekommt man immer zu einem halbwegs guten Preis wieder verkauft. Fernandes sind auch mMn wirklich gute Gitarren, aber es ist schon eher ein Insider-Ding.

- Die Epiphone hat sehr gute Pickups, wenn man traditionelle PAF-Sounds sucht, aber die Burstbucker können bei höheren Lautstärken / Zerre gerne mikrophonisch pfeifen. Also unbedingt in Band-Lautstärke testen.

- Der Grundsound einer Gibson ist nach meiner Erfahrung ein anderer. Weiß nicht, ob es am Holz oder an der Konstruktion liegt, aber die Kopien klingen für meine Ohren alle schon ohne Amp anders, weniger fett und mittig, dafür brillanter und - durchaus positiv - transparenter, eben tendenziell moderner. Eine Gibson klingt in der Regel mehr nach "Holz". Da musst Du natürlich wissen, wo die Reise musikalisch hingehen soll.

- Für moderne Heavy-Sounds sind wie gesagt die Burstbucker der Epi, aber eben auch die PUs der Studio mMn nicht optimal, die unterstützen eher die fetten Mitten, der StegPU eher schon zu sehr. Bei HiGain-Rhythm kann das in der Band schon ziemlich matschen. Für Blues bis Hardrock ist das schon was anderes, wobei der 498T bei Cleansounds auch nicht so toll klingt (aber das macht man ja eh meist mit Zwischenposition oder NeckPU).

- Der Hals der Gibson dürfte der dickste der drei Kandidatinnen sein. Das muss man mögen; hat aber halt auch Auswirkung auf den Ton.

- Die Verarbeitung ist bei der Fernandes nach Deiner Aussage die beste (was mich nicht wundert), aber das halte ich nicht für entscheidend, solange es nicht das Spielgefühl betrifft. Ältere Studios haben oft eine ziemlich bescheidene Bundierung, das nervt schon etwas. Seit einer Neubundierung ist meine jedenfalls wie verwandelt. Bei etwas neueren Studios fand ich das aber deutlich besser, da fände ich sowas nicht nötig. Was Du bei Gibson nicht findest, sind zB Furniere auf der Decke, im Gegensatz zu den beiden anderen. Das ist so eine Vorstellung, die mich persönlich immer sehr abtörnt, wenn da noch so eine Tapete drauf ist, da nehme ich lieber eine schlichtere Decke in Kauf, die aber ehrlich sehen lässt, was drunter ist. Der Nitrolack am Hals klebt gerade in den ersten Jahren gerne ein bisschen an den Händen, wenn man ihn nicht regelmäßig reinigt, aber dafür fühlt er sich auch nicht nach Plastik an. Ich denke, gerade solche "Unzulänglichkeiten" unterscheiden für mich ein Stück Handwerk von einem reinen Industrieprodukt.

Tatsächlich haben die Gibsons mMn in den letzten Jahren an Verarbeitungsqualität gewonnen, dabei aber ein bisschen von diesem Charme eingebüßt. Die Bodies sind jetzt stärker ausgehöhlt, daher auch deutlich leichter. Der holzige Charakter hat darunter für meinen Geschmack etwas gelitten. Die Einlagen sind wesentlich perfekter, der Lack hat meist weniger Dellen und Nasen usw... Ich bin jetzt kein Gibson-Fanboy (an der Firma und den Produkten gibts weiß Gott auch genug zu mäkeln), aber wir Gitarristen sind ja ein bisschen wie Kinder mit ihrem Spielzeug. Und wenn der Reiz des Neuen weg ist, lieben die ihren einäugigen Teddy meistens doch mehr als die Puppe mit den Schlafaugen und dem digitalen Sprech-Modul.

Gibson ist halt ein Stück Rock'n'Roll-Geschichte, und Du scheinst mir nach Deinen Aussagen auch nicht immun gegen diese Denke zu sein. Von daher wage ich zu behaupten, dass Du bei einer anderen immer im Hinterkopf haben wirst, dass Dein Fuhrpark ohne eine "echte" Les Paul nicht vollständig ist. Nicht wirklich rational, aber ich wage zu behaupten, dass Dir das mit einer ungekauften Fernandes eher nicht passieren wird.

Gruß, bagotrix
 
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