Hi,
auch nach meiner Kenntnis wurden damals in beiden Gitarren die gleichen 490R/498T-HB eingebaut. Ich setze mal voraus, dass auf beiden auch die gleichen Saiten drauf sind, sonst müsstest Du da erst mal gleiche Verhältnisse schaffen; die Höhenenstellung der PUs zu den Saiten wurde ja auch schon genannt.
Es stimmt zwar, dass die Gibson-HB immer mal unterschiedlich ausfallen können, aber bei dieser Serie ist mir das bisher eigentlich weniger aufgefallen als bei den '57 Classic, insbesondere dem Classic Plus. Die Tonabnehmer müssen auch nicht zwangsläufig die Ursache sein, denn die nehmen ja nun erstmal nur den (vorhandenen) Ton bzw. die Saoitenschwingung ab, wie der Name schon sagt. Selbst die selben PUs können in einer anderen Gitarre recht anders klingen, weil deren Holz, Verleimung, Hardware usw. einfach andere Voraussetzungen schafft. Der Korpus der Studio ist meines Wissens etwas dünner als bei der Standard, die wichtige Verleimung des Hals/Korpus-Übergangs kann weniger passgenau oder mit minimal anderem Winkel ausgefallen sein - hier gibts ganz schöne Unterschiede, gerade in diesen ältere Jahrgängen -, aber auch die Hardware macht einen Unterschied.
Von daher würde ich zunächst mal vergleichen, wie die Gitarren "trocken" klingen, also ohne Amp. Klingt die Studio dabei schon merklich dünner, kann man sie vielleicht verbessern. Meine eigene Studio klang im Werkszustand eher dünn und etwas plärrig, nicht wirklich so, wie man sich eine Paula vorstellt, auch war sie immer etwas verwaschen. Andere PUs brachten auch nicht das gewünschte Ergebnis, aber ich entdeckte nach Jahren
, dass die Einschlaghülsen von Bridge und Stoptail nicht ganz bündig eingepresst waren. Das habe ich dann nachgeholt und zusätzlich an den Stehbolzen unter den Rändelrädern Kontermuttern angebracht. Schon klang es viel fetter, ich dachte "da geht noch was" und der Austausch-Wahn ging richtig los. Gotoh-Tuner (ja, auch das brachte eine Veränderung im Sound), ABM-Bridge, Alu-Tailpiece, dickere Bünde...
Was mir dabei auffiel: die Gitarre bekam tatsächlich mehr Output! Inzwischen ist das ein richtig fettes Teil. Obwohl nur ein Dimarzio PAF Bridge am Steg werkelt, ist sie fast so laut wie meine Squier Stagemaster (durchgehender Hals, auch nicht gerade dünn) mit ihrem Ducan Custom Trembucker mit AlNiCo 8-Magnet. Der Output hat sich also erhöht, ohne dass ich an der Elektrik etwas geändert hätte. Und das nicht nur subjektiv, sondern anhand der Clipping-LED und des Input-Meter meines Roland GP-100 messbar.
Von daher ist es also gut möglich, dass Deine Studio im Moment einfach ein bisschen gebremst wird. Lauter muss zwar nicht immer besser heißen, aber es schadet sicher nicht, mal nach potentiellen Problemchen zu suchen. Trotz damals grundsätzlich gleicher Hardware und Elektrik kann der Teufel im Detail der Verarbeitung liegen, und dem kann man in manchen Punkten schon entgegenwirken.
Gruß, bagotrix