Gibson Les Paul fehlerhafter lack - lack splittert ab

Mat90
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Hey leute,
folgendes Problem... gibson lp (aus dem jahr 2012) letztes jahr im april gekauft, da ist mir schon an den Hülsen des stop tail aufgefallen dass etwas nicht stimmt... Hülse juni.jpg an der anderen hüse ebenfalls andere hülse.jpg


gehört ja normal nicht so?!

mittlerweile ist der lack unter der hülse weggeplatzt und reißt immer weiter ein... dazu kommt noch dass sich der lack anfägt leicht zu wölben, also in einer linie von der hülse weg, auf fotos nicht aufnehmbar.
Hülse heute.jpg

eigentlich find ich gebrauchspuren super. sowas gehört einfach auf eine gitarre aber ich hab da nicht so lust drauf dass mir nach einiger zeit der komplette lack weg platzt...

was tue ich jetzt am besten? garantie wäre ja noch vorhanden nur lässt sich mit dem händler reden ohne dass er mir eigenverschulden unterstellt? und was passiert dann mit der klampfe wenn die den fehler einsehen?
 
Eigenschaft
 
Hi,

Da hat sich aufgrund der Saitenspannung wohl die Buchse etwas gesetzt bzw. bewegt. Das ist ansich nicht dramatisch, dass die Buchsen nicht freil liegen sondern drüber lackiert wurde ist aber wirklich nicht so dolle.
Der Lack sollte außerhalb des Buchsenbereiches eigentlich nicht weiter reißen. Um weiterem Einreißen vorzubeugen, würde man, da wo der Riss noch nicht ganz hingekommen ist, eine Art Entlastungschnitt quer zum Rissverlauf machen.
Dadurch kann dieser dann nicht weiter.

Ich glaube aber nicht, dass das bei dir unbedingt nötig ist.
Was aber komisch ist, dass sich die Buchsen anscheinend weiterbewegt haben (wahrscheinlich in Richtung Hals?) und damit das Holz und auch den Lack vor sich herschieben. Entweder bei Gibson wurde für die Buchse zu ungenau (zu groß) gebohrt, dann vielleicht der Spalt mit Füllmasse aufgefüllt die nun dem Druck nicht so recht STand hält oder aber das Holz ist zu weich.
Ich vermute eher ersteres.

Hat sich die Brücke evtl etwas nach vorne geneigt? Wenn ja, würde ich mit dem Händler sprechen. Vielleicht gibt es ja auch eine Gutschrift mit der du zu einem Gitarrenbauer gehen kannst.
Der würde dir im Schlimmsten Falle die Buchse ziehen, verdübeln und neu bohren. Zumindest kann er dir sicher mit besseren Diagnosen dienen als hier im Board.

Viel Erfolg!

Matze
 
....Zumindest kann er dir sicher mit besseren Diagnosen dienen als hier im Board.

Was soll denn das heißen?! :D ;)


Also der Matze hat schon recht, aber hinzu kommt, dass Gibson in den Jahrgängen 2010-2012 etwas Probleme mit dem Lack hatte. Ob sie das inzwischen eingesehen haben, weiß ich leider noch nicht, aber ich hatte letztes Jahr so einige auf dem Tisch mit vergleichbaren Problemen aus diesen Jahrgängen. Händler und Firma hatten das nicht als Garantieleistung anerkannt - dummerweise sahen diese Schäden auch tatsächlich immer nach Eigenverschulden aus.

Du kannst es ja mal probieren mit der Garantie - tauschen werden Sie Dir das Instrument sowieso nicht, sondern reparieren.

Ich persönlich finde diese Stelle bei Dir auch noch recht glücklich getroffen, weil sie einigermaßen unauffällig ist. Um weitere Risse und Abplatzer zu verhindern, würde ich die Stelle mit Sekundenkleber versiegeln, abschleifen und polieren (die sogenannte Smart-Repair-Methode). Das wird dann nicht unsichtbar, aber äußerst unauffällig und die Stelle ist in sich selbst stabilisiert.


PS: Die Bewegung der Buchse schließe ich übrigens aus. Das ist nur eine Lackwulst vom nicht ganz ausgehärteten Nitrolack. Die Buchse wurde einfach nur zu früh eingesetzt

Grüße,
Martin
 
okay danke... dann werde ich mal bei geegenheit zum händler gehen...
ansonsten nehm ich den sekunden kleber... was mich aber beunruhigt ist die leichte wölbung des lacks nach links und rechts von der buchse...
umtauschen würde ich allerdings auch nicht wollen ;)

komisch finde ich dass bei epiphone der lack deutich dicker und robuster ist als bei gibson... aber auch an allen seiten... hauch dünn lackiert... von hinten hab ich am body auch eine lackfreie stelle an der aussenkante... naja ich liebe sie aber so wie sie ist :D
 
das liegt daran, dass Gibson Nitrocelluloselacke verwendet. Die SOLLEN ja so dünn sein ;)

Leider ist das Zeug ein wenig schwierig bei der Massenverarbeitung, weil Umwelteinflüsse beim Lackieren auch schnell mal Spätfolgen haben können - merkt man allerdings erst viele Monate später.
 
hier sieht man was ich mit den wölbungen meinte

wölbung.jpg solle ich da irgendwie vorbeugen?
 

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oh...unschön...

aber das sieht genau nach den Lackproblemen aus, die Gibson in letzter Zeit irgendwie hatte. Oder hatte diese Stelle eventuell Kontakt mit Wasser?

Vorbeugen: Mit Skalpel aufschneiden diese Beulen und von der Seite wo der Lack sowieso schon ab ist etwas mit der Skalpel-Spitze anheben. Dann Sekundenkleber drunter.
 
gut... die beulen aber auch nach dem schnitt mit skleber füllen?!

kontakt mit wasser... höchstens pflegemittel (wachs und politur) oder schweiß sonst aber nichts...
 
das falsche Pflegemittel kanns nicht gewesen sein?!

Überall Sekundenkleber rein, wo du BEQUEM ran kommst....ja.... nicht übertreiben, sonst gibts unlösbare Beulen aus Cyanacrylat ;)
 
ich vermute nicht... benutze das 65er von dunlop... die politur und erst vor kurzem habe ich einmal das carnauba ausprobiert.... und alles in maßen 2-3 spritzer von der politur auf ein tuch... auch nur max 1 mal pro monat, wenn überhaupt... sonst wird mit nem trockentuch mal eben drüber gewischt... dazu kommt dass ich sie auch nur am wochenende spiele, weil in der woche bin ich in aachen und am wochenende im sauerland
 
Ich bin da etwas anderer Meinung. Der Klarlack hat nicht genügend Haftung zum Lack darunter. Sieht man sehr gut in der Aufsicht. Beim einschrauben der Buchse oder aber eine Schraube in die Buchsen wurde Druck auf den Lack ausgeübt und da dieser scheinbar nicht sehr elastisch ist hat er Risse gebildet anstatt sich nur zu verschieben. Die fehlende Haftung zum Untergrund erzeug dann so ein Schadensbild. Kommt auch wenn man Mager auf Fett beschichtet.
http://www.sikkenscr.de/sikkenscr/de/Services/Documents/Lackierfehler.pdf
Gleich ganz oben.
 
Ich kann nicht genau sagen, was Gibson da in letzter Zeit falsch macht... ich vermute, dass sie zu früh montieren und die Instrumente rausschicken. Nitro braucht halt eine Ruhephase, die aufgrund von Rotstiftattacken (Einsparmaßnahmen) schnell mal riskiert werden kann.

Ich will mir da aber keine Mutmaßung bilden... fakt ist, dass sie es inzwischen unter Kontrolle bekommen haben. Die neusten Gibsons, die ich inzwischen gesehen habe, sind wieder tadellos.
 
Hast mal an den neuen Gitarren gerochen?
 
das würde nicht helfen, weil ich etwas riechbehindert bin :D - ist nicht ganz tod, aber feinheiten sind nicht drin...
 
Also folgendes ist falsch gelaufen:
Gibson hat verpennt, den erst einige Tage alten Lack über der Buchse frei zu machen. Da war er noch weich und es wäre nie zu Rissen gekommen.
Mat90 hat zu spät reagiert, als er den Lack abmachte und feststellte, daß es dort bröckelt.
Da hätte die Gitarre sofort zum Gitarrenbauer gemusst. Der hätte mit einem kleinen Pinselchen etwas frischen Nitrolack unter die hohlen Kanten getupft.
Frischer Nitrolack weicht die Kanten auf und verschmilzt sie mit dem eingetupften Lack. Es wäre dann nicht mehr zu weiteren Rissen gekommen.

Das kann man nun immer noch nachholen, nur sind die ausgebesserten Stellen dann nicht mehr so unsichtbar.

Genau diese Problematik kommt bei Paulas aus dieser Zeit auch oft an den Mechanikbohrungen vor. Insbesondere bei Mechaniken mit der Sechskantmutter und den überdimensionalen Unterlegscheiben. Diese drücken sich auf den Lack der Kopfplatte, der dadurch reißen kann.
Da sollte man sofort handeln. Man kann das auch mit Sekundenkleber ausbessern, allerdings ist Nitrolack dafür die bessere Wahl, weil er die Kanten anschmilzt und so versiegelt.

Neue Gibsons riechen etwa drei Monate ziemlich auffällig nach Nitrolack und weil der Lack noch nicht ausgehärtet ist, auch ziemlich nach den Duftzusätzen der Koffer.
 
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