Hi,
Deine Farbcodes scheinen schon mal zu stimmen, zumindest findet man sie so bei Bare Knuckle und einigen anderen aktuellen Seiten.
Ich würde aber mal die Pots ausmessen. Lange Zeit wurde Gibson ja der Vorwurf gemacht, dass die 300 KOhm-Potis den Klang abwürgen, vielleicht hat mans jetzt zu gut gemeint und hat Potis, die deutlich über 500 liegen. So oder so muss schon der "richtige" Wert (den es ja eigentlich nicht gibt) auch nicht immer jedermanns Sache sein.
Von daher wäre es einen Versuch wert, einen Widerstand von vielleicht 1 MOhm parallel zum Volume-Poti zu löten, dann wärst Du bei etwas über 300 KOhm. Dadurch wird diese Spitze gedämpft, die Dich so stört, und die Klangregelung bleibt frei für ihren eigentlichen Zweck. Je nach Resultat kannst Du dann auch einen kleineren oder größeren Widerstand probieren, wenn der vorgeschlagene Wert nicht genug bzw. zu sehr dämpft.
Der Widerstand kommt zwischen Potieingang und Masse, die Beinchen sollten eigentlich bei den aktuellen Platinen ganz gut zugänglich sein. Du kannst auch erstmal Kabel mit kleinen Krokodilklemmen verwenden und verschiedene Werte austesten, Widerstände sind ja nur Pfennigartikel. Ganz ausgefuchste löten ein Trimmpoti mit 2 MOhm ein, dann kann man bei einem 500er Poti von 0 - 400 KOhm alle Werte einstellen und den persönlichen "Sweet Spot" finden.
Es kann natürlich schon sein, dass Deine Paula ein wenig höhenlastig ausgefallen ist, aber das würde ich nicht zwangsläufig dem Weight Relief zuschreiben. Das gibts durchaus auch bei vollmassiven LPs. Das solltest Du auch mal per "Trockentest", also ohne Amp, im Vergleich zu anderen LPs überprüfen.
Was Du für den Grundton noch tun könntest, wäre natürlich auch eine Überprüfung der Hardware. Die Nashville-TOM fördert mMn nicht unbedingt einen fetten Ton. Mitunter stecken auch die (ohnehin sehr kleinen und aus billigem Guss gefertigten) Einschlaghülsen der Bridge ab Werk nicht richtig drin, die sollten wirklich bis zum Anschlag fest im Holz sitzen. Auch die Gewinde der Posts haben in denen oft sehr viel Spiel, das frisst Energie und macht den Ton dünner. Ist genug Platz auf den Stehbolzen, kannst Du unterhalb der Rändelräder 8er Muttern aufs Gewinde schrauben und damit die Posts nach der Höheneinstellung gegen die Einschlaghülsen kontern. Das bringt dann eine starre Verbindung und fördert die Tonfestigkeit.
Die Einstellung des Tailpiece sollte bei Deinem Problem auch so tief wie möglich sein, um den Druck auf die Saitenreiter zu erhöhen. Ich selber habe das Faber Tone Lock-Set montiert, und es hat auch in diese Richtung gewirkt.
Willst Du etwas grundsätzlicher eingreifen, könnten Bridge und Tailpiece aus Messing einen runderen Ton in den Mitten und Bässen fördern. Die Höhen werden nicht im eigentlichen Sinne gedämpft, aber die Klangbalance verschiebt sich so natürlich etwas, und gerade die Diskantsaiten profitieren davon.
Gruß, bagotrix