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Toni Bernet
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Géza Frid verliess 1929 Ungarn endgültig, wo er seine musikalische Ausbildung bei seinen Lehrern Kodaly (Komposition) und Bartok (Klavier) erhalten hatte. Zunehmend war er den Repressionen des faschistischen judenfeindlichen Regimes von Miklós Horthy ausgesetzt gewesen. Er siedelte sich auf Einladung seines Freundes und Geigers Zoltán Székely in den Niederlanden an. Als staatenloser Jude musste er aber in Holland erneut Deportation und Vernichtung befürchten und konnte während der Besetzung der Nazi nicht öffentlich auftreten. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt er 1948 die niederländische Staatsbürgerschaft und konnte endlich ein freies Musikerleben als Pianist und Komponist führen. Er wurde zu einem führenden holländischen zeitgenössischen Komponisten. 1989 fiel er im Alter von 85 Jahren einem tragischen Brandunfall in einem Altersheim zum Opfer. Seit seiner Flucht aus Ungarn blieb er mit Bartok, Kodaly und der ungarischen Musikszene im Kontakt, war aber als Komponist zusätzlich beeinflusst von Debussy, Ravel und dem Neoklassizismus. Lange Zeit war er einer der meistgespielten Komponisten Hollands, die Entwicklung der Musik in der Nachkriegszeit machte ihn dann zunehmend zu einem der vielen vergessenen Komponisten. Erst neuerdings entdeckt man die Qualität seiner Musik wieder neu.
Das Gesamtwerk dieses «ungarischen Holländers» umfasst mehr als 100 Werke. Zum Stil der vielfältigen Kompositionen Géza Frids meinte Frids Sohn, Arthur Frid: er habe «ein ausgeprägtes rhythmisches Gespür», er gebrauche häufig Kontraste und besitze «eine melodische Vorstellungskraft, die fest in der Musik und Folklore seines Heimatlandes verwurzelt ist».
Eines seiner erfolgreichsten Werke war das 1952 entstandene Konzert für zwei Violinen und Orchester. Alles ist von der Zwei bestimmt: zwei Geigen, zwei mit einer Einleitung versehene Sätze mit je zwei Themen, gründend in zwei Musiktraditionen, der niederländischen und ungarisch-rumänischen, und trotzdem ergibt sich eine verblüffende Einheit des Werkes. Nach der Uraufführung schrieb das Algemeen Handelsblad: Das Konzert ist «eine Komposition, die ihren Weg zu den Zuhörenden Herz dank seiner einfachen Struktur und seiner zugänglichen Themen findet.» Man könnte ergänzen: Wie einige Stücke von Ravel verbindet es musikantische Modernität mit rhythmisch mitreissender Direktheit. Und im zweiten Satz zitiert Frid - höchst originell mit ungarisch-rumänischer Folklore kombiniert - Bachs berühmtes Doppelkonzert.
Géza Frid selbst führte mit folgenden Worten in sein Konzert ein: „Das Werk verdankt seine Entstehung dem ungarisch-amerikanischen Dirigenten Antal Dorati, der, beeindruckt von der außergewöhnlichen Einheit von Vision und Stil von Herman Krebbers und Theo Olof, sein Erstaunen darüber äußerte, dass noch kein niederländischer Komponist die Gelegenheit ergriffen hatte, ein Konzert für das einzigartige Duo zu komponieren. Alles ist in diesem Konzert bemerkenswerterweise doppelt vorhanden: Es gibt zwei Solisten und zwei Sätze, denen jeweils eine Einleitung vorausgeht. Beide Sätze enthalten zwei Hauptthemen, und jeder Satz schließt mit einer Coda, in der die beiden Themen kombiniert werden. Der erste Satz (Andantino pastorale) ist in Sonatenform geschrieben und enthält nostalgische, fließende Linien; der zweite Satz (Allegro molto) steht mit seinen rumänischen und ungarischen Volkselementen im völligen Gegensatz dazu, - und sind Jugenderinnerungen aus Maramuresch, der Region meiner Geburt. Die zitierte Musik kann als ein rhapsodisches Abenteuer in die Vergangenheit betrachtet werden“.
Mehr zu Géza Frids Konzert für zwei Violinen und Orchester vgl.
Das Gesamtwerk dieses «ungarischen Holländers» umfasst mehr als 100 Werke. Zum Stil der vielfältigen Kompositionen Géza Frids meinte Frids Sohn, Arthur Frid: er habe «ein ausgeprägtes rhythmisches Gespür», er gebrauche häufig Kontraste und besitze «eine melodische Vorstellungskraft, die fest in der Musik und Folklore seines Heimatlandes verwurzelt ist».
Eines seiner erfolgreichsten Werke war das 1952 entstandene Konzert für zwei Violinen und Orchester. Alles ist von der Zwei bestimmt: zwei Geigen, zwei mit einer Einleitung versehene Sätze mit je zwei Themen, gründend in zwei Musiktraditionen, der niederländischen und ungarisch-rumänischen, und trotzdem ergibt sich eine verblüffende Einheit des Werkes. Nach der Uraufführung schrieb das Algemeen Handelsblad: Das Konzert ist «eine Komposition, die ihren Weg zu den Zuhörenden Herz dank seiner einfachen Struktur und seiner zugänglichen Themen findet.» Man könnte ergänzen: Wie einige Stücke von Ravel verbindet es musikantische Modernität mit rhythmisch mitreissender Direktheit. Und im zweiten Satz zitiert Frid - höchst originell mit ungarisch-rumänischer Folklore kombiniert - Bachs berühmtes Doppelkonzert.
Géza Frid selbst führte mit folgenden Worten in sein Konzert ein: „Das Werk verdankt seine Entstehung dem ungarisch-amerikanischen Dirigenten Antal Dorati, der, beeindruckt von der außergewöhnlichen Einheit von Vision und Stil von Herman Krebbers und Theo Olof, sein Erstaunen darüber äußerte, dass noch kein niederländischer Komponist die Gelegenheit ergriffen hatte, ein Konzert für das einzigartige Duo zu komponieren. Alles ist in diesem Konzert bemerkenswerterweise doppelt vorhanden: Es gibt zwei Solisten und zwei Sätze, denen jeweils eine Einleitung vorausgeht. Beide Sätze enthalten zwei Hauptthemen, und jeder Satz schließt mit einer Coda, in der die beiden Themen kombiniert werden. Der erste Satz (Andantino pastorale) ist in Sonatenform geschrieben und enthält nostalgische, fließende Linien; der zweite Satz (Allegro molto) steht mit seinen rumänischen und ungarischen Volkselementen im völligen Gegensatz dazu, - und sind Jugenderinnerungen aus Maramuresch, der Region meiner Geburt. Die zitierte Musik kann als ein rhapsodisches Abenteuer in die Vergangenheit betrachtet werden“.
Mehr zu Géza Frids Konzert für zwei Violinen und Orchester vgl.
Géza Frid: Konzert für zwei Violinen und Orchester op. 40 (1952)
Géza Frid geboren 25. Januar 1904 in Máramarossziget, Österreich-Ungarn; gestorben 13. September 1989 in Beverwijk, Niederlande Uraufführung 7. Nov. 1952 durch die Widmungsträger Herman Krebbers und Theo Olof Aufnahmen: Herman Krebbers und Theo Olof (1952) Jeanne Lemkes-Vos und Bouw Lemkes...
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