Moin! Also: Keyboardtastaturen lassen sich grob in drei Kategorien einteilen.
Keyboardtastaturen Unterschiede
Plastiktasten
(die üblichen Synthesizer / Workstations). Dabei wird der Tastenwiderstand durch eine kleine Feder oder Schaumstoffstückchen erzeugt. Gibt's in unterschiedlichen Qualitäten (Druckpunkt...), ist aber vom Spielgefühl her von einem Klavie weit entfernt. Anwendung: typische Synthsounds, Orgeln, schnelle Läufe mit wenig Anschlagsdynamik.
Gewichtete Tasten
Können aus Holz oder Plastik sein und ähneln vom Aufbau einer Wippe - auf einer Seite drückt man drauf, auf der anderen sitzt ein Gewicht, d.h. der Widerstand der Taste beruht auf dem Gegengewicht am Tastenhebel. Eigentlich eine Kompromisslösung, die Piano-ähnliches Spielgefühl vermitteln soll (und das auch in Ansätzen tut), ohne gleich Zentner zu wiegen und vierstellige Beträge zu kosten. Anwendung: Der schon erwähnte Kompromiss zwischen Presi, Gewicht und Feeling, aber z.B. sehr gut geeignet für Rhodespianosounds (dort sehr authentisch) und percussive Sounds, wo zwar eine große Anschlagsdynamik gefragt ist, ein wirkliches Piano-Feel nicht nötig ist.
Die Hammermechanik
Für Klaviersounds das nonplusultra, weil das Spielgefühl durch eine echte mehrteilige Mechanik sehr gut nachgeahmt wird. Die Mechaniken sehen zwar komplett anders aus als beim Klavier (Hammer schlägt meist von unten gegen die Taste) und jeder Hersteller hat da eine andere Philosophie, aber das Repetitionsverhalten und die Anschlagsdynamik sprechen für sich.
Für ein authentisches Klavierfeeling ist eine gewichtete Tastatur sozusagen das unterste akzeptable Niveau, besser ist eine Hammermechanik (die dann aber auch oft schon keine Wünsche mehr offen lässt). Wer's ganz genau wissen will, greift zur "graded Hammer action", wo die tiefen Töne schwerer gewichtet sind als die hohen (wie beim Klavier). Das ist aber IMHO kein Muss, sondern das berühmte i-Tüpfelchen - für Leute, die es gewohnt sind auf guten Flügeln / Klavieren anspruchsvolle Stücke zu spielen. Wer's erst lernen will, kann auf die Graduierung gern verzichten und auch für Pop/Rockgeschichten ist dieses Feature verschmerzbar.
Jens