@Domeni0
Hochschulen, die Musik fürs Lehramt anbieten haben normalerweise auch einen Leitfaden für die Aufnahmeprüfung veröffentlicht, gelegentlich auch mit Literaturhinweisen. Aus deinem Beitrag unterstelle ich mal, dass es nicht um Lehramt an Gymnasium geht, evtl. wäre auch das Bundesland dazu hilfreich. In Ba-Wü beispielsweise werden die nicht-gymnasialen Lehrämter nämlich an einer PH (= pädagogischen Hochschule) studiert und da sind die Anforderungen für Musik nicht trivial aber überschaubar. Ich zitiere mal aus einem solchen Dokument:
- Instrumentalspiel oder Gesang als Schwerpunkt: "Vortrag von zwei vorbereiteten Instrumental- bzw. Gesangsstücken aus zwei unterschiedlichen Epochen, die den gegenwärtigen Leistungsstand erkennen lassen. Bei der Stückauswahl gilt als Leitgedanke: Wählen Sie Stücke, die Sie sicher beherrschen – auch wenn sie einfach sind."
- Weiter bei Gesang: "Vortrag eines vorbereiteten Liedes, unbegleitet oder mit Begleitung. Hierbei können Sie sich auch selbst begleiten. Zusätzlich werden Sie einem Stimmtest unterzogen, um festzustellen, ob Ihre Stimme gesund und ausbildungsfähig ist. Für diesen Stimmtest sind Ihrerseits keine Vorbereitungen erforderlich."
Nach diesen Vorgaben wäre es so, dass Gesang das musikalische "Hauptfach" ist. Der Bereich Gesang ist bei allen anderen Bewerbern musikalisches Nebenfach und es geht in erster Linie darum, ob der Bewerber stimmlich in der Lage ist, eine Schulklasse zum Singen anzuleiten.
Auch klarmachen muss man sich, dass bei diesen Studiengängen - je nach Hochschule - lediglich 4 Semester Instrumental- oder Gesangsunterricht inkludiert sind. Zwei Jahre ist für einen Sänger meiner Meinung nach so gut wie nichts.
Lange Reder kurzer Sinn: Hauptfach Gesang würde ich nur machen, wenn schon gesangspraktische Erfahrung incl. Unterricht bei einem Lehrer vorhanden ist. Der Lehrer wird dann auch genauer sagen können, welche Stücke für das Vorsingen sinnvoll sind.