Gesangsmikro Talk

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Hey Leute,

bin auf der Suche nach einem geeigneten Mikro für mich und hoffe auf Vorschläge unteranderem auch von Kennern.
Singe momentan über einen Beyerdynamic Opus 69s, der mir sehr gut gefällt, vorallem sein räumlicher Klang und die volle Präsenz sind phänominal.
Dennoch denke ich, dass der nicht ganz zu mir passt, meine Stimme ist ziemlich Tief und mit dem Mikro kommt alles bassbetont rüber, so das der eigentliche Text von den tiefen Frequenzen verschlungen wird. Das Gesungene wird nicht verstanden.

Ich habe den Shure sm58 ausprobiert, der mir nicht gefallen hat, er war deutlich klarer (die Höhen), dennoch die allgemeine Präsenz war mir zu schwächlich im Vergleich zum Opus.

Mein Gesangstil ist so zu beschreiben, kein Growling, kein Screaming, ist schon normales bis lautes Singen, viele langgezogenen Parts, aber auch schnelles Runterrattern in manchen Stücken.
Gesucht wird kein Highend Gerät, Neupreis sollte nicht 250 Euro übersteigen, oder aber auch die guten Klassiker die ich gebraucht noch im Netzt finden könnte.
 
Eigenschaft
 
Mein Tipp für ein Dynamisches wäre das Sennheiser e945. Nicht einfach nur, weil ich es selbst habe, sondern weil ich auch eine recht bassreiche Stimme habe und damit ganz gut fahre.

Ebenfalls gut das Shure Beta 58.

Jetzt noch ein bisschen neunmalkluger Sermon, bevor es ein anderer tut:) :

Deine Gesangsbeschreibung klingt ein bisschen wie "irgendwie alles" und bringt daher nicht allzu viel. Grundsätzlich ist das Mikro aber nur ein Teil in der Signalkette und kann nur sehr begrenzt Mankos bei anderen Kettengliedern wie Mensch -> Peripherie -> Mischpult/EQ -> Effekte->Monitor ausbügeln. Daher nicht unbedingt Wunder erwarten bzw alles nur auf das Mikro schieben.
 
Ich meine, dass die Wahl eines Gesangsmikros überwiegend eine Geschmacksfrage ist und ich hätte mich deshalb eher einer Stellungnahme enthalten. Als ich jedoch die Empfehlung von @antipasti las, fiel mir ein, dass mein Sennheiser e840 (gibt es nicht mehr im Programm) gleichfalls für meinen Gesang - auch eher tiefe Intonation und keine Piepsstimme - eine gute Figur macht und überzeugt. Deshalb solltest Du tatsächlich mal ein paar Sennheiser in der Preisklasse um 150-200 € probieren. Wie wär`s denn hiermit?
 
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Ich würde auch mal ein Audix in Erwägung ziehen. Zum Beispiel das OM5 oder das OM6, wenn es auch etwas mehr sein darf. Das ist dazu auch extrem feedbackunauffällig.
 
Ich schließe mich antipasti vollumfänglich an. Ob e935 oder e945 dürfte dabei egal sein, die Richtcharakteristik ist verschieden, aber klanglich konnte ich bislang eigentlich keine Unterschiede wahrnehmen.

Sowohl das e935/945 als auch das Shure Beta 58 sind gut eignet für baritonesque Männerstimmen. Das Shure dürfte oben rum noch etwas schärfer sein.
 
Nicht nur der Stimmklang ist wichtig bei der Mikroauswahl, sondern auch wie du das Mikrofon einsetzen willst. Sprich: Was machst du für Musik, spielst du in einer Band/Ensemble, mit welchen Instrumenten bzw. wie laut seid ihr, tretet ihr auf und wenn ja unter welchen Bedingungen?

Wenn ich da an mich denke, bin ich mit dem Klang von meinem Sennheiser e865 sehr sehr zufrieden, aber auf einer lauten Metalbühne mit fremden Mischern, die sich nicht für deinen Sound interessieren oder keinen Bock haben sich auf Mikrofone mit speziellen Anforderungen einzustellen, hat mir das Mikro doch mehr Probleme bereitet. Jetzt bin ich beim Audix OM6, klingt für ein Dynamisches gut wenn auch nicht so geil wie mein e865, kennt jeder Mischer und es macht nen super Job (feedbackunempfindlich, unverwüstlich, passend für jemandem wie mich, die tendenziell mit dem Mund direkt am Mikro hängt (nicht so extremer Nahbesprechungseffekt)).

Deswegen bitte etwas mehr Info. Nachher hast du ein super klingendes Mikro, das aber nicht zu deiner Situation passt.
 
Ich spiele mit der Band, die Musik ist Punkrock, was aber bei der Mikrofonauswahl wahrscheinlich nicht ganz so relevant ist, wichtiger ist wie gesungen wird, denke ich zumindest so. Beim singen bin ich nicht direkt mit dem Mund am Mikro dran, da ich noch die Gitarre spiele, bin da etwas aktiv mit dem Kopf. Im Proberaum ist es schon laut, was aber mich und die Band nicht weiter stört, wir kennen de Songs. Vielmehr gibt es bei dem Auftritt die Problematik, dass die Leute nicht immer verstehen was gesungen wird. Dem Problem zu entkommen habe ich angefangen an meiner Ausprache zu üben, um mehr Klarheit und Deutlichkeit rein zu kriegen, und schon wurde der eigentliche eigene Stil verratzt, und es klang nicht mehr "echt". Ich bin vielleicht kein großer Sänger, dennoch verstehe ich das ein "passendes" Mikrofon in meiner Angelegenheit einiges verändern (verbessern) könnte, und in der riesigen Auswahl sich durch zu stöbern, dafür fehlt mir die Kohle und Zeit. Deshalb frage ich hier in die Runde und hoffe das es Leute gibt die mit ähnlichen Problemen gekämpft haben und auch eine Lösung gefunden haben.

Die Empfehlungen von euch werde ich zunächst gebraucht ausprobieren, dafür schon mal verbindlichsten Dank!
 
Dem Problem zu entkommen habe ich angefangen an meiner Ausprache zu üben, um mehr Klarheit und Deutlichkeit rein zu kriegen, und schon wurde der eigentliche eigene Stil verratzt, und es klang nicht mehr "echt".

Ja - das glaube ich gern. Punkrock und extrem deutliche Aussprache verträgt sich irgendwie nicht. Das muss auch schon ein wenig hingerotzt sein.

Vielmehr gibt es bei dem Auftritt die Problematik, dass die Leute nicht immer verstehen was gesungen wird.

Ganz ehrlich glaube ich nicht, dass das Problem mit einem neuen Mikro komplett zu lösen ist. Ich kann mich an kein Punkrock-Konzert erinnern, bei dem ich die Texte immer gut verstehen konnte. Bei Punkrock sind die Gitarren halt laut und Punkrock ist halt schnell - das geht natürlich auch auf Kosten der Verständlichkeit und Artikulation. Normal. Hinzu kommt: in kleineren Clubs scheint es allgemein ein Problem zu sein, den Gesang flächendeckend präsent zu machen. Das liegt oft schon daran, dass die Drums abgenommen werden, obwohl es eigentlich nicht unbedingt nötig wäre. Dementsprechend müssen dann die Gitarren ebenfalls hochgezogen werden. Die Arschkarte hat dann meistens der Sänger. Schon allein, weil er keinen eigenen Amp hat, der zusätzlich in Bühnennähe Druck macht.

Dennoch: Du hast ja jetzt drei Empfehlungen. Probier es halt mal aus.

Die Empfehlungen von euch werde ich zunächst gebraucht ausprobieren, dafür schon mal verbindlichsten Dank!

Das halte ich für eine doofe Idee. Beim Gebrauchtkauf hast du kein Rückgaberecht. Beim Neukauf schon.
 
Eigentlich bietet jedes bessere Musikfachgeschäft, Mikros vor Ort zu testen. Standards wie das e935/45 und das Beta 58 sollten auch immer auf Lager sein.
 
Eigentlich bietet jedes bessere Musikfachgeschäft, Mikros vor Ort zu testen

Stimmt zwar - aber ein Musikgeschäft ist in der Regel weit von der Klangrealität eines Probenbunkers mit lärmiger Band drumrum entfernt. Du kannst eben nur den Mikrosound testen. Und diesbezüglich gefällt ihm ja auch sein Opus sehr gut. Nur halt im Bandkontext nicht mehr.
 
Recht habt Ihr Jungs, in vielerlei Hinsichten. Mein Problem war, die zu tiefe Stimme mit einem Mikro der das auch begünstigt, gar verstärkt hat. Nun habt ihr mir einiges empfohlen,
die e935/45 und das Beta 58 sind schon in der engeren Auswahl, ich werde mal in den Kleinanzeigen schauen. Die liegen momentan etwas über 100 Euro, eins von den dreien wird es definitiv sein.

Oder jemand hat was passendes zu verkaufen, eventuell auch zum Tauschen gegen den Opus, mit Zuzahlung wenn sein muss.
 
rfenderas, es spielt natürlich auch ein bisschen die eigene Philosophie eine Rolle.

Will ich ein Mikro, das den Charakter meiner eigenen Stimme betont und hervorhebt? Oder soll das Mikro ausgleichend wirken?

Ich habe mich damals für das Sennheiser e935 entschieden, weil es einen guten Kompromiss darstellt. Es verleiht meiner Stimme Präsenz indem es die Höhen etwas betont, aber es klingt zugleich warm, sodass es für mich immer noch meine Stimme vom Klang her ist.

Das Beta 58 wäre noch höhenlastiger und somit durchsetzungsfähiger gewesen, aber es war klanglich weiter weg von dem, womit ich mich identifiziere.


Insofern spielen Deine eigenen Klangvorstellungen eine große Rolle. Antipasti hat natürlich Recht, dass ein Test in einem Musikladen weder einer Proberaum- noch einer Livesituation entspricht, aber ob das Mikro die Stimme so wiedergibt, dass man sich darin erkennt, kann man so durchaus herausfinden.
 
Am sinnvollsten ist es natürlich ein Bühnenmikro im Bühnenaufbau zun testen. Wenn man mit Monitor singt, natürlich auch mit Monitor. Ein Künstler muss sich damit wohlfühlen. Deshalb ist ein wenig antesten im Musikladen bedingt aussagefähig.
 
Hallo @fenderas und alle anderen!
Ein Gedanke wurde noch nicht genannt.
Wenn du ansich mit Deinem derzeitigen Mikro zufrieden bist, würde ein anderes Mikro wahrscheinlich auch nicht Deine "Probleme" lösen.
Aber: Hast Du denn schon versucht, mit Effekten auf den Vocals zu singen? Spontan würde ich, wenn nicht schon geschehen, es mal mit einen Kompressor auf dem Signal probieren. Könnte durchaus was bringen.
Viele Grüße
Markus
 
Werde die nächste Woche Shure Beta 58 bekommen, passenderweise habe ich auch einen Auftritt am Freitag, dann wird es Live erprobt.

Mjmueller, Effekte beim Gesang kommen nicht in Frage.
Foxx, stimmt genau, mit der Philosophie. Werde mich logischerweise herantasten müssen. Dank eurer Hilfe muss ich keine 100-te Mikrofone mehr ausprobieren!
 
Hallo @fenderas
Effekte beim Gesang kommen nicht in Frage.
Ein Kompressor macht -salopp formuliert- laute Stellen etwas leiser und leise Stellen etwas lauter. Nebenbei verbessert sich dabei die Sprachverständlichkeit (insofern ist es ein psycho-"Effekt"), die Du oben angesprochen hattest. Und etwas Kompression ist im Bandkontext immer wertvoll - für jedes Instrument. Ein Gitarrenamp ist im Grunde auch ein Kompressor (ich weiß, gleich gibt es Haue :)), selbst Basser, die sonst eher kritisch dem Effekteinsatz gegenüberstehen (wie ich), verwenden live einen Bass-Kompressor, weil es die Durchsetzungsfähigkeit erhöht.
Ich würde daher nicht pauschal den Einsatz solcher Effekte ausschließen. Du wirst doch auch bestimmt ein wenig Hall/Delay auf Deine Vocals legen, oder? Auch das ist ja ein Effekt ;)
Viele Grüße und mit dem Beta 58 machst Du sicher nichts verkehrt.
Markus
 
Mjmueller, Effekte beim Gesang kommen nicht in Frage.

Ein Kompressor ist völlig normal und wird eigentlich bei jedem Rockkonzert eingesetzt. Sicher auch bei euch, ohne dass du es wusstest. Er verändert die Stimme nicht, sondern gleicht dynamische Schwankungen aus.

Er sorgt eben genau dafür: dass Passagen, die etwas leiser (weil zB tiefer) gesungen werden, angehoben werden und präsent bleiben.
 
Auch wenn du vielleicht ein Mikrofon findest, das besser zu deiner Stimme passt, wirst du damit alleine aus meiner Sicht kaum dein grundsätzliches Problem lösen. In Sachen Verständlichkeit ist das Mikro eine Komponente, aber aus meiner Sicht wichtiger sind die PA, das Arrangement und vor allem der Mann am Mischpult. Wenn die PA hoffungslos überfordert ist, wirst du auch mit dem besten Mikro den Gesang nicht verständlich hinbekommen. Wenn der Gesang nicht richtig bearbeitet wird (EQ, Kompressor) wird er nie "vor" der Band stehen.
Auf die PA wird man als Band selten Einfluss haben (es sei denn, man stellt sie selbst oder kann Forderungen im Rider stellen und durchsetzen). Aber ein guter Mann am Mischpult ist ein Gewinn für die gesamte Band. Auch für kleine Bands sollte es nicht so schwierig sein, jemanden zu finden, der das aus Spaß an der Sache macht (wie die Musiker) und mit der Band wachsen will.
Ein Kompressor sollte meiner Meinung nach auch Sache des Mischers sein, denn gerade bei lauten Bühnen sollte er nur auf der Front und nicht auf den Monitoren liegen, um die Feedbackgefahr zu reduzieren.

Eine günstige Methode, um Mikros im realen Betrieb zu testen, ist übrigens das Mieten. Gute Mikros bekommt man schon für rund 10 € pro Tag und kann sie dann direkt im Live-Betrieb ausprobieren.
 
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Hai, ich werfe da noch gerne mein Lieblingsmikro in den Hut. Infotone DM 300 heisst das und ist ein russischer SM 58 Klon, der allerdings einen sehr guten Job zum wirklich kleinen Preis macht. Die Dinger kosten mit Kabel und Klemme und Tasche roundab. 30 € und haben exact die gleichen Werte (nicht nur auf dem Papier) wie das etwa 4 mal so teure Shure. Ich habe auch das Original und kann wirklich im Sound keinen Unterschied feststellen. Der einzige Nachteil der Infotone ist, dass sie deutlich mehr Handgeräusche übertragen. Interessiert mich aber nicht, weil ich beim Singen immer auch noch eine Gitarre in den Händen habe. Wenn das Mikro im Ständer steckt und da auch bleibt, ist das eine wirklich gute Alternative zur teuren Marke.

Keep on rockin`
 

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