Gesang im Eimer?

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drunkensailor
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Hallo Leute,

bin neu hier und wollt mich daher kurz vorstellen. Ich heiße Maik, bin 23, komme aus Thüringen und mache Musik seitdem ich 13 bin. Hat mit Gitarre und dem Singen angefangen, mit 15 kam Schlagzeug dazu und seit Anfang des Jahres versuche ich mich am Dudelsack.

Nun zu meinem Problem: ich spiele in einer Band (das ist aber nicht das Problem) und gestern hatten wir unseren zweiten Studiotermin (Gesangsspuren). Ich bin also in die Kabine und hab an und für sich alles so gemacht, wie ich das schon seit Jahren mache aber als ich das Ergebnis hörte, drehte sich mir der Magen. Meine Stimme klang absolut dünn und auch sehr jugendlich... zu jugendlich, würde ich sagen und das obwohl mich meine Musiklehrerin schon vor Jahren für meine warme, tiefe Stimme gelobt hat. Ich hab auch versucht es tiefer zu machen aber der Studiomann sagte, dass so so gelangweilt klingen würde und auch zu leise wäre. Ich bin echt am verzweifeln, denn eigentlich (klingt blöd, ich weiß) kann ich "singen".

Ich hatte seit ich 16 bin mehrere Soloauftritte mit Gitarre und hab auch in mehreren Punkbands gesungen. ich hab ansich keine Probleme mit tiefen, hohen oder verzerrten Gesang d.h., ich kann ohne Probleme auch 2 Stunden lang "brüllen" ohne das mir der Hals schmerzt. Atemprobleme hab ich ansich auch keine aber in einem Studio war ich gestern eben zum ersten mal und es war wirklich alles andere als schön.

Daher meine Frage/n:

1. ich singe am liebsten in "G", weil ich beim Proben und live mit der Stimme da am meisten anfangen kann. D.h., dass ich z.b. bei einem Lied in "G" super mit komme. Würde ich es aber in "D" singen, wäre ich zu leise oder würde irgendwann mit der Stimme abschmieren.

2. die Jungs von der Band sagten mir gestern nach den Aufnahmen, dass die Lieder, die ich heute im Studio versaut habe, absolut spitze klingen, wenn ich sie nur auf Gitarre spiele (ohne Band). Gibt es sowas? Also, dass man ein Lied akustisch super in Szene setzen kann aber sobald einer trommelt, alles versaut ist?

3. ist es möglich, dass man Lieder live in einer höheren oder tieferen Tonlage singt als im Studio? Als Beispiel live in "E" und im Studio in "A" oder ist das eher nicht die Regel?

Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen, weil ich echt sch**** sauer auf mich selber bin.

Grüße
 
Eigenschaft
 
Hallo Maik!

Also erst mal: Fast alle Sänger haben Probleme damit, das erste Mal in einer Studiosituation zu singen. Das kann an vielerlei Ursachen liegen. Sei es die Nervosität "der da nimmt mich auf", viel öfter aber ist es das ungewohnte Monitoring.
Wie lief das? Hattest Du beide Ohrmuscheln am Kopfhörer auf? Hast Du Dich mit dem, was über die Kopfhörer kam wohl gefühlt?

1. ich singe am liebsten in "G", weil ich beim Proben und live mit der Stimme da am meisten anfangen kann. D.h., dass ich z.b. bei einem Lied in "G" super mit komme. Würde ich es aber in "D" singen, wäre ich zu leise oder würde irgendwann mit der Stimme abschmieren.
So weit so schön ;) Jeder von uns hat den Stimmumfang, in dem er am besten klingt.

2. die Jungs von der Band sagten mir gestern nach den Aufnahmen, dass die Lieder, die ich heute im Studio versaut habe, absolut spitze klingen, wenn ich sie nur auf Gitarre spiele (ohne Band). Gibt es sowas? Also, dass man ein Lied akustisch super in Szene setzen kann aber sobald einer trommelt, alles versaut ist?
Das kann sein, ja. Wenn der Song nicht entsprechend für die "große Band" geschrieben ist kann es sein, dass er nicht klingt. Eventuell müsst ihr aber nur was am Arrangement tun das alles paßt.

3. ist es möglich, dass man Lieder live in einer höheren oder tieferen Tonlage singt als im Studio? Als Beispiel live in "E" und im Studio in "A" oder ist das eher nicht die Regel?
Viele Sänger singen ihre Songs live einen Tick tiefer als im Studio, weil sie eine Tour mit den anstrengenden hohen Lagen nicht so leicht durchstehen würden.

Generell würde ich sagen: Hör auf, Dich über Dich selbst zu ärgern. Es ist völlig normal, den ersten Studiotermin zu versemmeln.
 
Danke für die schnelle Antwort.

Ich denke, dass es an der nervosität nicht lag, wobei ich mich selber etwas seltsam gefühlt habe. Hatte Kopfhörer auf aber irgendwie klang ich und die Musik die drüber lief sehr metallisch. Wie unter Wasser. Leicht verunsichert war ich auch über den Tonmeister. Er betonte immer wieder, dass ich laut singen soll. Er macht sonst überwiegend Metalsachen...

Was vielleicht noch nützlich zu erwähnen wäre. Ich hab manchmal das Gefühl, als würde ich Lieder gut kopieren können. Ich sing gern Lieder von einer Band nach, deren Sänger überwiegend "D" singt. Ich selber mach das dann in "G" und es kommt dem Original verdammt nahe. Wenn ich aber eigene Lieder mache, bin ich mir meist im unklaren darüber, wie ich sie mit meiner Stimme interpretieren soll.

Also bis gestern dacht ich echt, dass ich das was ich da tue unter Kontrolle hab und heute Fragen über Fragen...
 
Hallo,

wir kennen Dich ja nicht so gut und wissen daher nicht so genau, wie sicher Deine Stimme wirklich ist. Hier gab es schon mal einen Poster, der über Probleme beim Singen mit der Band klagte, obwohl allein mit der Gitarre alles klappt. Dann hat er Klangbeispiele gepostet, die zeigten, dass er mit der Band (viel lauter als allein mit der Gitarre) alles eine ganze Oktave höher singt (oder es zumindest versucht).

Einen kleinen Effekt könnte es auch haben, wenn Du normalerweise über ein dynamisches Mic mit einem starken Nahbesprechungseffekt singst, das fällt im Studio dann weg. Das macht aber meist nicht so einen riesigen Unterschied.

Was genaueres könnte ich Dir also sagen, wenn Du hier von Dir "unplugged" und von den Studioaufnahmen was posten könntest.

Gruß,

SingSangSung
 
Ich frag mal den Tonmeister, ob er mir mal was runter brennt. Also wenn ich Daheim nur mit Gitarre spiele, hab ich kein Mikro. Nur im Studio mit der Band.

Vielleicht bringt mich auch eine Grundsatzfrage erheblich nach vorn und zwar:

wie genau erkennt man bei einem Lied, in welcher Tonlage man es singen muss?

Ich schnapp mir immer meine Klampfe und schaue, dass ich das Lied so singen kann, dass es nicht zu leise ist und Kraftvoll rüber kommt. Wie schon erwähnt - klappt zuhause immer super. Ins Zweifeln komm ich aber dann, wenn ich z.B. "Hey Du" von den Beatsteaks singe.

http://www.youtube.com/watch?v=LiH4yYG54Ss

Akustisch zuhause spiel ich´s in "E" aber im Proberaum mit Band - sobald ich am Mikro stehe, klingt das wie ne Katze der man weh tut.

Am besten, ich versuch das mal zu vertonen, wa?!

Grüße (und danke schonmal für alle Antworten)
 
Das singen zu einer Band, zu einer Akustikgitarre und im Studio sind verschiedene paar Schuhe ... allles muss erst erlernt werden.

Zur GItarre:
So fängt jeder meist an, das lernt man am schnellsten. Vorteil: keine Lautstärke-Probleme, Du musst nicht schreien, kannst dich eher auf das Gefühl und die Stimme einlassen. Auch timing kein Problem.

Zur Band
Da kommen die ersten Probleme: Zum einen die Lautstärke-Konkurrenz, gegen die man ansingen muss. Oft gewöhnen sich Sänger hier schon eine falsche Technik an. Weiteres Problem: im allgemeinen "Bandkrach" geht hier viel unter. Töne können können leicht versemmelt werden, ohne dass es einer mitkriegt. Man wird "luschig" in der Intonation, hauptsache, man hört sich überhaupt irgendwie.

Im Studio
Hier kommt gern die böse Überraschung. Denn alle Fehler, Ungenauigkeiten und Defizite, die man bei den Proben und live ruhig vernachlässigen konnte, fallen hier plötzlich doppelt und dreifach ins Gewicht. Hinzu kommt natürlich noch der angesprochene Psycho-Effekt, sich das erste mal "richtig" zu hören.

Da Deine Band aber einer ähnlichen Auffassung wie Du zu sein scheint, nehme ich an, dass Psycho-Effekt nur eine sekundäre Rolle spielt.

Daher: sich selbst künftig mehr beobachten, auch beim Proben .. sich zuhören beim Singen. Zuhause mit dem PC die Studioarbeit "üben" (sofern das möglich ist). Immer mal sich selbst aufnehmen und einfach "genauer" werden, um einen besseren Draht zum eigenen Gesang zu bekommen...
 
Akustisch sing ich auch gerne tief, lass meine Stimme bassig werden. Würde ich das im Bandkontext versuchen, würde mich keiner verstehen. Die Stimme muss bei mir in den Höhenbereich rutschen, um ne Chance zu haben. Oder man muss den Gesangspegel entsprechend anheben, wodurch aber der Rest an Kraft verliert.

Dass die Stimme im Studio dünner klingt, ist nicht ungewöhnlich. Das ist viel nackter und unbehauener, als wenn man mit Livebedingungen singt. Bei Profiproduktionen werden teilweise auch absurd viele Gesangsspuren übereinandergelegt, um den Gesang fett werden zu lassen. Habt ihr denn da nen Profi, der weiß, wie du zum Mikro stehen musst? Damit man das schonmal ausschließen kann?
 
Nun ja... Er sagt immer " ich bin nicht Uli Eisner..." >>> www.myspace.com/pekingpuff

Das war ein Fanlied-Projekt für einen Fußballverein. Da singe ich auch (warum mir diese Hörprobe nicht vorher eingefallen ist?)

Bei diesem Lied finde ich meine Stimme ebenfalls mehr als Mangelhaft aber erträglich im Gegensatz zu dem was da gestern über den Tisch ging.

Ich sage mal so: er ist nicht unbedingt "Fan" unserer Musik. Wir proben ja auch in dem Studio und zahlen dadurch auch nichts für die Mitschnitte und das merkt man unserem Tonmeister auch manchmal an :rolleyes:

mir ist bewusst, dass das Lied musikalisch nicht der Hit ist aber wir hatten wirklich sehr, sehr wenig Zeit...

Am besten mal die Myspace Seite besuchen. Ich freu mich über hilfreiche Kritik
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finds OK .... vom Verein abgesehen ;)

Adäquater Punkrock- Gröhl-Gesang .. wüsste jetzt nicht, wie man das groß anders machen sollte sollte.

In der Mitte, im "ruhigeren" Teil hört man die Stimme am besten. Es klingt ein wenig nasal, was ich jetzt aber nicht so schlimm finde...

Ist da ne Stimmdopplung oder n Delay drauf ...? Das macht die Beurteilung zwar etwas schwieriger, geht aber noch...
 
Heyho!
Ich war ja auch schon in mehreren Studios und habe gemerkt, dass es für mich am Besten ist (kann bei dir auch anders sein), wenn ich nur auf einer seite den Kopfhörer drauf habe. So höre ich mich auch noch direkt und nicht nur über das Mikrofon. Das man bei Tonstudioaufnahmen laut singen muss, davon habe ich noch nie gehört. Da will er sich wohl entweder Arbeit sparen oder er hat nicht den richtigen Raum / die richtige Technik.

Ich doppele zwar gerne und viel meinen Gesang, aber mit dem richtigen, zur Stimme passenden Mikro, gibt es eigentlich keine Probleme. Ich hatte schon so einige (SAE-Erfahrung) Mikros, wo meine Stimme total bescheiden klang und einmal nen recht günstiges Röhrenmikrofon. Son total dickes Ding worüber meine Stimme jedoch recht fett klang.
Wenn du ausserdem die Aufnahme nur über die Kopfhörer gehört hast, dann ist es auch meistens so, dass alles metallisch klingt etc. Über die Abhörmonitore müsste es trotzdem fetter werden ;)

Oder eben bei 200hz bis 500hz anheben :p

naja lg, und schreib mal, wie es weitergeht ;)

Lape
 
Danke für die Antworten.

Der Gesang ist 2 mal eingesungen. An einigen Stellen liegt er auch nicht 100% übereinander.

Hab grad mit dem Tonmeister gesprochen. Er sagt, das ist einen Röhrengroßmikrofon.
Hatte die Kopfhörer nur auf einer Seite auf.

Hat die Entfernung zum Mikro was zu sagen und wenn ja, wie weit sollte sie sein ?

MfG
 
Zuletzt bearbeitet:
Hat die Entfernung zum Mikro was zu sagen und wenn ja, wie weit sollte sie sein ?

MfG

Das hängt vom Mikro und der Peripherie ab ... in der Regel - bei richtig guten Mikros - ist es ein Abstand von ca. 20 cm - meistens noch mit einem Poppschutz dazwischen gespannt.

Wobei wir bei einem anderen Thema sind, was aber sehr wichtig ist: wieder son Psycho-Ding...

Wie Du im Studio singst, hängt natürlich zu einem wesentlichen Teil davon ab, was Du eigentlich schon beim Einsingen hörst. Und zwar nicht nur die Lautstärke. Wie genau das bei jedem einzelnen ist, mag unterschiedlich sein - wichtig ist, dass es gleich gut klingt. Im Grunde musst Du Dich beim Einsingen neu in deine Stimme verlieben.

Wenn ich selbst keinen fetten, satt klingenden Mix auf den Ohren habe und der Sound schon in den Kopfhörern nur mittelmäßig ist und eher "Kontrollzwecken" dient, kann ich das Ganze gleich vergessen. Ich muss jeden Schmatzer und jeden Atmer von mir so hören, dass es mich wegfegt. Ich lasse mir auch dort schon gerne etwas Hall und Kompressor drauflegen .. sonst wird das nix.

Aber wie gesagt - die Einzelheiten sind bei jedem anders. Hauptsache, es klingt schon Einsingen geil.



..
 
Zuletzt bearbeitet:
hey ho... wollt mich erstmal bei euch bedanken. hatte gestern wieder aufnahme und diesmal hat alles geklappt. wir haben festgestellt, dass der gesang beim letzten mal einfach zu clean war und wir das komplette konzept lieber etwas rauer machen wollen und das machen wir jetzt auch.

hatte nach den 2 stunden singen erhebliche kopfschmerzen aber das wird sicher nur an der technik liegen, oder?

trotzdem danke an alle die sich zeit genommen haben, hier was zu posten!

mfg
 
hatte nach den 2 stunden singen erhebliche kopfschmerzen aber das wird sicher nur an der technik liegen, oder?
Hmm. Vom Singen hab ich noch nie Kopfweh gekriegt. Kopfweh krieg ich wenn

- ich die Nebenhoehlen voll hab (Sinusitis)
- ich in abgestandener Luft zu lange hock
- jemand mit einer Fistelstimme zwei Stunden auf mich einredet
- ich zu wenig trinke
- der Laerm rundrum zu laut ist

Von falscher Technik beim Singen krieg ich wenn dann Halsweh.
 
Kopfschmerzen vom singen kann wirklich von falscher Technik kommen - bei mir passiert das zum Beispiel, wenn ich einen langen, lauten, hohen Ton aussinge, nachdem ich sowieso schon eine Stunde singen musste - dann nämlich ist bei mir die Technik nichtmehr so optimal. Der ganze Druck geht dann auf den Kopf. Allerdings ist das bei mir immer recht schnell wieder weg.
 
Genau so ist es. Manche gutturalen Sänger bekommen Kopfschermzen, wenn sie zu arg pressen, und die Resonanzräume nicht effektiv nutzen. War bei mir auch anfangs 1x... 1x und nie wieder, nach diesen Kopfschmerzen ;)
 
ich glaub, ich nehm einfach mal gesangsstunden, sonst wird das ja nie was :redface:)
 

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