Gesang für One-Man-Band: Sinnvolle Technik für Live-Rack

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HFFRIE
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Hallo,

ich mache ein wenig Musik als Alleinunterhalter, meist so klassische Rock- / Folksachen von Dylan/Zeppelin, bisschen Blues und Jazz, Zeit 60er bis heute.

Da ich meist alleine arbeite, Lokationen bis max 200 PAX habe ich mir ein Rack gebaut, mit dem ich alles von der Bühne aus steuern kann. Zuguterletzt läuft alles in einen 8-kanaligen 1HE Line Mixer, der ausser Lautstärke je Kanal und Master keine Regelmöglichkeit hat.

Mit Gitarre (K+W+E) sowie Midi Playback bin ich klar, nur der Gesang gefällt mir noch nicht. Ich setze derzeit ein SM58 + einen Vocal 300 von Digitech ein. Ganz nett, aber irgendwie auch billig, muffig, leblos.

Ich möchte deshalb gerne auf ein KMS105 von Neumann, ... einen Channelstrip von Art "Pro Channel - 1CH" und ein M-One von TC-Electronics aufrüsten.

Nun die Fragen:
1: Passt das einigermaßen zusammen?
2: Taugt der Art was insbesondere zusammen mit dem Neumann
3: Was ist vom M-One für Gesang zu halten.

Gesamtbudget ca. 1200-1500 Euronen sollte eingehalten werden also bitte keine Empfehlungen für Avalon oder andere so schöne Sachen, das kann und will ich mir nicht leisten.

Danke für eure Hilfe
 
Eigenschaft
 
Zum Channelstrip kann ich leider nichts sagen, hatte ich noch nicht in den Fingern.

Das M-One ist ein feines Gerät mit dem du nichts falsch machst. Ist ja auch bei
vielen professionellen Produktionen zu finden.

Beim Micro würde ich dir raten das Neumann mal mit dem Beyerdynamic TGX-930
zu vergleichen. Mir gefällt das TGX besser, es ist einen hauch wärmer als das KMS105.
Außerdem ist es deutlich rückkoppelungsfester.
 
Erster Schritt erledigt

Ich habe mir gestern mal richtig Zeit genommen und verschiedene Mikros durchgetestet. Am Ende bin ich dann doch beim KMS105 geblieben. Auflösung und Dynamik sind genial. Auf einmal höre ich Dinge, die vorher beim SM58 einfach zugekleistert waren.

Nach dem Zuschlag also Heim, Mic angeschlossen, enttäuscht! Der Preamp vom Vocal 300 kommt mit der Dynamik des KMS (132db) überhaupt nicht klar. Entweder ist es zu dünn oder es zerrt. Ich habe bestimmt zwei Stunden nächtens gefummelt, ohne Ergebnis. Fazit: Am Vocal 300 klingt das SM58 besser und funktioniert problemlos. KMS105 geht nicht. Irgendwo hat mal einer von euch sowas geschrieben wie: Ferrarimotor im Trabi. Das habe ich also jetzt auch.

Steht Stufe zwei an: Neuer Preamp, meine Präferenz ist nach wie vor der Art Pro Channel

Vielleicht mag ja doch noch einer von euch seinen Senf dazu geben.
 
So, hat ein wenig gedauert. Ich habe aber noch eine ganze Menge vor allem auf US-Seiten herumgestöbert und dort sehr viele Erfahrungsberichte zum ART gefunden, fast alle positiv. Ich habe mich also entschieden und mir das Ding geholt, ein Drittel des Preises von SPL war sicher auch ein Argument.

Der Hinweis "... wirklich guter CS, wenn man weiß, wie man damit umgehen muss... " hat sich absolut bewahrheitet. Also mal eben anklemmen und gut iss, no way. Ich habe ziemlich lange probiert, bis ich den Sound hatte, den ich wollte. Aber, es geht, das Ding klingt wirklich super. Man muss sich aber wirklich Zeit nehmen, angefangen vom Sweet Spot der Vorstufenröhre, über die Parameter für die Dynamik bis hin zum EQ. Und, ganz anders als bei meinem Vocal300 haben kleine Änderungen zum Teil erhebliche Auswirkungen auf den Klang. Jetzt hört man wirklich, was das KMS alles an Nuancen, Dynamik und Brillianz hervorbringt und die Röhren machen es richtig schön seidig und lebendig. EQ und Compressor nutze ich nur sehr sparsam, was das KMS liefert ist schon fast optimal. Die Defizite liegen da wohl eher bei meiner Stimme.

Kurzum, mit dieser Kombination bin ich bis hierher hoch zufrieden. Ich weiß gar nicht mehr, warum ich das SM58 jahrelang so cool fand.

Ich habe dann nochmal die Effektsektion des Vocal300 dazwischen geklemmt, weil es etwas drüsch klang. Leider merkt man dem Ding jetzt deutlich an, dass die Effekte eher einfach gestrickt sind. Transparanz geht verloren, das Ganze kling teilweise künstlich, wie durch eine Wolldecke. Beim SM58 ist das nicht weiter aufgefallen, klang halt "gefällig".

Da ich mich wie schon angedeutet ein wenig oberhalb von gefällig positieren möchte werde ich mir wohl auch einen hochwertigen Effekt zulegen, nur welchen. Das M-One XL steht auf meiner Lister immernoch ganz oben.

Was will ich eigentlich damit machen:
1. Hall, eher weniger als mehr, unaufdringlich, natürlich ohne Brillianzverlust oder hörbare Artefakte.
2. Pitch Shift, um die Stimme etwas anzufetten. Einen nach rechts, leicht nach unten verstimmt, sehr kurzes Delay, einen nach links, leicht nach oben verstimmt, kurzes aber anderes Delay. Diesen Effekt auch so dezent eingebaut, dass man nur merkt, wenn er nicht da ist.

Diese beiden Sachen macht das M-One nach imho ganz hervorragend. Oder kann es noch einer besser oder sollte man auch ganz andere Effekte zur "Veredelung" der Stimme verwenden?
 
Hi Leute,
ich fände es richtig toll, wenn auch mal einer von euch seinen Senf dazu gibt
voller freudiger Erwartung
Der Horst
 
Moin!

Nicht so ungeduldig, ein Post von
und dann der nächste mit beschwerde es antwortet keiner von
! Also ein klein wenig Zeit solltest Du schon einräumen!:)

Zu Deiner Fragestellung. Also da Du in der gehobenen Anforderung arbeiten willst, denke ich, das Du mit dem m One schon mal ganz gut dabei bist. Einen Sprung nach vorn, machst Du mit dem MPX 1, das Teil ist schon genial und wird Dich in Sachen Professionalität wirklich nicht enttäuschen! Ich denke mal daß das zu Deinem Equip passt! In ungefähr der gleichen Liga sollte das D Two spielen. Ich persönlich ziehe aber das Lexicon vor! Soll´s noch einen Tick besser sein, dann schau Dir mal das Lexicon PCM 91 an, der Werbetext, verspricht nicht zu viel, sondern wie ich finde die absolute Wahrheit, hatte es schon ein paar Male unter en Fingern und wenn ich könnte wie ich wollte, wäre es immer mit dabei!:D

Greets Wolle
 
Och Wolle Bolle :-(
Ich habe mich doch nicht beschwert, das keiner auf den 18:50 Eintrag geantwortet hat.
Zähl mal die Antworten auf die vorangegangenen und schau die Posting Times an ;-)
 
So, am Wochenende hatte ich die Gelegenheit M-One XL und MX 400 XL zu testen. Als erstes stellte sich die Frage: "Wie vergleiche ich die Dinger am besten?" Ich habe also in einem Raum von ca. 50qm mein komplettes Live Setup aufgebaut und jeweils sowohl über meine kleine PA, wie auch direkt am Ausgang über Kopfhörer (AKG 240DF) mal in Echtzeit ins Mikro gequakt, mal aufgenommen und dann abgespielt. Alles sehr subjektiv und unwissenschaftlich, aber mir soll's ja auch gefallen.
Angefangen habe ich mit den Presets, von denen bei beiden Geräten 90% nicht für Gesang gedacht und auch nicht geeignet sind. Die anderen klangen auf beiden Geräten auf Anhieb recht gut.
Das MX hat enorm viele Konfigurationsmöglichkeiten, bis hin zum Surround Sound. Ich brauche allerdings nur mono in auf stereo out. Von den Routings des TC ist für mich "Serial" genau das was ich brauche, "Parallel/Serial" ist teilweise auch ganz interessant.
Bei der Bedienung war ich nicht objektiv, da ich bereits sehr Längerem ein G-Major für die Klampfe einsetze. Daher gefällt mit das TC aus reiner Gewohnheit natürlich besser, wobei die Menüsteuerung des MX durchaus eingängig ist.
Nachdem der Klangvergleich der Presets ausgegangen ist wie das Hornberger Schießen, habe ich als nächstes versucht eigene Effekt-Presets zu basteln. Das ging bei beiden auf Anhieb sehr gut und auch die Ergebnisse konnten sich schneller hören lassen als befürchtet hatte. Für den letzten Schliff werde ich dann aber sicher doch ein paar Wochen / Monate brauchen. Aber auch hier wurde mir klar, es gibt so viele Einstellmöglichkeiten, dass ein direkter und realistischer A/B-Vergleich kaum möglich ist. Beide Geräte klangen um Lichtjahre besser als mein alter VC300, beide sind qualitativ nicht zu unterscheiden. Hätte ich verschiedene Presets im Doppelbindversuch abgehört, hätte ich ehrlich nicht sagen können, welches von wem ist.
Zwei Dinge sprechen vor dem Hintergrund meiner Anforderungen und meines Kontextes für das TC: 1. Ich habe schon ein TC, macht der Gewohnheit, 2. Das MX hat einige Features mehr, die ich nicht brauche und kostet dafür 50 kleine bunte Murmeln mehr.
Also wird es am Ende doch das TC
 
Letzte Phase des Projektes
Sooooo, nun habe ich es mir also geholt, das M-One. Manchmal ist der erste Gedanke doch der Richtige. Am Wochenende hatte ich Gelegenheit, mal ein wenig an den Knöpfen rumzuschrauben und habe eine Einstellung gefunden, die ich schon ganz ordentlich finde.
Nachdem ich am Ende die Nase vom Basteln voll hatte, habe ich ein paar von meinen Songs „Live“ eingespielt. Das funktionierte so:
1. Band: Midi
2. Gitarre: Gibson SG, Engl 530 und GMajor
3. Gesang: KMS105, Art und M-One
4. Alles zusammen in Line Mischer
5. ohne weitere Klangregelung oder Effekte und vom Master Out Direkt auf die Platte.
Also nix mehr dran gefummelt, keine Dynamics, kein EQ, auch nix gemischt. Ich habe das Signal original so, wie es von meinem Rack kommt aufgenommen. Genauso doll es dann live in die PA eingespeist werden.
Wer es hören möchte folge dem Link und erwarte nicht zu viel. Denkt bitte immer dran, ich bin reiner Hobbymucker. Für Tipps bin ich sehr dankbar, wenn ihr mich aber beschimpft, muss ich bestimmt weinen.

http://www.rocking-bear.de/live

Viel Spaß
 
Danke für deinen ausführlichen Bericht. Das wird bestimmte einigen helfen, die vor ähnlichen Entscheidungen stehen. Die Aufnahmen gefallen mir! Hat teilweise was von DireStraits ;)
 
Wer es hören möchte folge dem Link und erwarte nicht zu viel. Denkt bitte immer dran, ich bin reiner Hobbymucker. Für Tipps bin ich sehr dankbar, wenn ihr mich aber beschimpft, muss ich bestimmt weinen.

http://www.rocking-bear.de/live

Finde ich schon durchaus ordentlich.
Einige kleinere Anregungen:
An einigen Stellen popt es ein wenig. Hat der Channelstrip einen Low-Cut?
Eine leichte Anhebung bei ~8-10kHz fände ich beim Gesang stellenweise ganz gut.
Alternativ und/oder zusätzlich wäre vielleicht ein etwas "crisperer" Hall, der zumindest minimal über der Wahrnehumgsschwelle liegt, förderlich, z.B. bei "Heroes" oder auch bei "Lovesong".
Auch wäre vielleicht ein Tap-Delay (nur minimal hörbar, aber z.B. 1/4 Wiederholungen) bei diesen Songs ganz nett - das ist aber mein persönlicher Geschmack :)
 
@Applefreak: danke für die aufmunternden Worte :D

@Permalink: dir auch danke, ich werde mit deinen Anregungen mal etwas experimentieren.
 

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