Höre immer wieder vom berühmten Doppeln von Gesangsspuren.
Jepp - so bald Du das Radio einschaltest
Wenn ich das probiere, dann hört sich das einfach verwischt, ungenau und einfach zuviel an. egal wie genau ich singe.
Ich würde sagen, Du singst nicht genau genug

Hast Du mal ein Beispiel parat?
Gibts da irgendwelche Tricks beim EQ einstellen, oder bestimmte Effekte? wie doppelt ihr Gesanngsspuren, oder lohnt sich das überhaupt?
Bei vielen Produktionen dopple ich "natürlich", sprich es werden weitere Spuren vom gleichen Sänger eingesungen (ABBA haben das damals ziemlich perfektionert).
Da man niemals exakt gleich singt, wird das Ganze dadurch deutlich dicker - im Idealfall merkt man davon als Konsument ohne genaues Hinhören trotzdem erstmal nichts.
Erste Version mit "Dampf" und Dynamik, zweite und weitere Spuren etwas softer, Konsonanten ein wenig verschlucken (aber nicht zu sehr künsteln).
Wie sicher bist Du, wenn Du zu anderen Vocalisten Zweitstimmen singst? Ist da das Timing perfekt, gehst Du mit der Führungsstimme sauber mit?
Wenn nicht: Üben, dann klappts auch mit dem sauberen Doppeln.
Handgemachte Digitalversion: Erste Spur Duplizieren, ein paar Cent Pitchen und/oder ein paar ms nach vorne oder hinten verschieben. Klingt u.U. ein wenig nach Chorus.
Duplizierte Spuren mit einem langsam schwebenden Chorus belegen und etwas nach hinten mischen kann auch nett sein.
Auf diese Spuren zum Schluß noch einen etwas dichteren und längeren Hall legen, der ersten Spur einen eher "crispen" und kurzen Raum verpassen, damit sie weiter vorne steht als die Dubbs.
Auch interessant zum Rumspielen sind eher harte Kompressoren auf Dubbs, während die Hauptstimme "normal" komprimiert wird.
Also Threshold recht weit unten ansetzen, ein wenig mit dem Ratio rumspielen, so dass das Signal ständig ein wenig Kompression erhält, sehr kurzes Attack auf den Dubbs, um die Transienten der Hauptstimme nicht zu verwässern.
Erste Spur so komprimieren, dass die Transienten erhalten bleiben, also eher längeres Attack, Ratio nicht zu hoch, Threshold höher ansetzen.
Man könnte das als "Parallel- oder Sidechain-Kompression" bezeichnen, wobei letzteres irreführend ist, weil es mit dem eigentlichen Sidechain des Kompressors nichts zu tun hat.
Das Gleiche funktioniert übrigens auch prima für Drumtracks:
Track Dublizieren, einen sanft komprimieren und auf gute "Transient-response" trimmen, den anderen hart und mit niedrigem Threshold komprimieren.
Spiel mal ein bischen rum, so findet man am besten heraus, was geht
Edit: Such mal nach "Nena" und "Eisbär" - ich meine mich erinnern zu können, dass ich unter einem entsprechenden Thema schon mal was dazu geschrieben habe.
Die Doppelei ist in einigen Musikrichtungen ein wenig aus der Mode gekommen, gewisse Genre sind aber nach wie vor voll davon. Auch, wenn das keiner wahr haben will, gehören u.a. _gute_ Schlager dazu, nahezu der komplette NDW-Bereich...
Beispiele:
Steinwolke - Katharine Katharine
Wolfgang Petry - Wahnsinn (fiel mir nur grade auf - ich hasse den Song - es geht um die Strophen, da merkt man es)
Nahezu jede ABBA- und Nena-Nummer...
Alternative zu Dopplungen sind Zweitstimmen, da fällt es auch nicht so negativ auf, wenn es vom Timing her nicht 110%ig sauber ist ;-)