Gesang aufnehmen? habt ihr tips, wieviel spuren und so?

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nekst86
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hallo..
ich hab ne freundin mit der ich ein paar stücke aufnehmen will.
ich seber rappe nur, und da ist das aufnehmen keine schwere sache.
ich nehm meine strophe auf und doppel mich nochmal und gut is (ums kurz zu sagen)

aber was muss ich beim gesang beachten. wieviele spuren sollte ich verwenden bzw wie oft ihre stimme übereinander legen, was muss ich noch beachten, vielleicht auch beim abmischen, ist eine kompression gut und und und...
freu mich über ratschläge denn ich bin sehr sehr neu auf dem gebiet "gesang aufnehmen"

:rock: der N
 
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Was ihr nur immer mir eurem "Doppeln" habt, wer erzählt euch so ein Zeugs? Das ist nur eines von mehren Stilmitteln der Abmischung. Wenn das jeder einsetzt wird, ist das nicht so sonderlich originell. Gleiches gilt für Vocoder, Chorius, etc.

Was man machen kann, ist den Gesang mit Stereo aufzunehmen. Das kommt die Bewegungsaktion der Sängerin rein. Sowas hört man selten!

Anders herum, kann man mit zwei völlig verschiedenen oder unterschiedlich plazierten Mikros aufnehmen und die Spuren komplett in Mono öder leichtem Stereo (panning) überlagern.

Nächste Variation: Man nimmt zwei unterschiedlich entfernt stehende Mikros z.B. 20cm und 60cm, die man unterschiedlich schnell komprimiert. Damit wird der Raumklang in der Stimme dynamsicher. So kann man z.B: dafür sorgen, daß leise Töne automatisch etwas lauter sind, laute Töne mehr in die Weite gehen.

Wichtig ist, daß man dies der Sängerinj dierekt zumischt, damit sie lern, mit diesen Mitteln zu arbeiten. Passiv einsingen und hinterher nur mischen ist zu steril.

Wichtig bei Tonpproduktionen ist Einfallsreichtum und Kreativität. Bei anderen abgucken und nachmachen bringt meist nur zweitklassike Ergebnisse. :rolleyes:
 
hab leider nur ein mikrofon. das ganze ist homerecording...
 
tja dann muss sie halt 2x singen :rock: (oder du stellst sie vor eine Betonwand damit der schall auch kräftig reflektiert *joking* )

Es gibt auch andere Methoden um eine Stimme schön zu presentieren.
Kannst z.B auch einen Delay der stimme von etwa 10-15ms dazumischen (den kannst du sogar noch ein bisschen nach links oder rechts verschieben)...tja gibt ganz viele möglichkeiten....am besten probierst du mal selber aus was dir und deiner Freundin gut gefällt!!
 
Das mit der Betonwand ist so falsch nicht. Mit Glas geht es gut. Der Schall kommt nochmal zum Mikro, dann aber aus einer anderen Richtung. Mikros nehmen den Schall von der Seite anders auf. Auch damit kann man klänge variieren.

Das ist natürlich etwas andere als mit 2 Mikros.

Wenn Du nur eins hast, kann man 2x Aufnehmen, um Choreffekte zu erhalten oder die Stimme zu füllen.

Trick: Beim Zuspielen des Playbacks dieses schneller laufen lassen. Damit singt die Sängerin schneller und höher. Dann das Aufgenommene wieder langser abspielen. Nun klingt die Sängerin wieder in der richtigen Tonhöhe und ist im Tempo. Sie klingt aber von den Formanten her anders. Dieses Zusatzsignal ein bischen zumischen. Mach das mal mit einer CD von der Schlagersängerin Michele: Die klingt richtig gut. :cool:
 
hallo nekst86,
kreative Tipps von engineer, ähmm, nur versuche erstmal EINE ganz normale Spur von Deiner Freundin aufzunehmen, und die GEsangsperformance sollte so lebendig und ausdrucksstark wie möglich sein, dabei sollte die Intonation und die Aussprache korrekt sein. Wenn die Spur steht, dann brauchst Du erstmal keine Doppelung usw.
Ich singe gerne nur eine Spur ein (im Refrain oder an Bridges dopple ich, wenn nötig). Verwende eine gute Signalkette, gutes Mikro , guter Mikrovorverstärker). Ab 600€ fangen die Mikros an, gut zu klingen (Gefell m930 zum Beispiel), unten drunter fehlt es an Auflösung, oder zu viel/wenig Höhen etc. Das bedeutet man muss nacheq'en, und das klingt in vielen Fällen (wenn man nicht wirklich hervorragende EQ's verwendet) schlechter, da der Grundsound verloren geht.
 
whitealbum schrieb:
sollte die Intonation und die Aussprache korrekt sein.

plus Timing...

Eben. Das muss sitzen. Sonst kann man sich den Zeitaufwand für doppeltes Einsingen gleich sparen, weil man's eh nie synchron bekommt. Das merkt man allerspätestens nach dem 2. Versuch, ob ein Sänger wirklich so kontrolliert eingesungen hat, dass er die Takes doppeln kann.
 
Das Timing lässt sich aber beim GEsang einfachsten korrigerten indem man die takes hinschiebt- im schlimsten Fall die Worte.

Muss ich bei HipHoppern immer reichlich machen, wenn sie "synchron" singen :D
 
Noch eine Anmerkung zum Doppeln oder mutlitracked Vocals.
Ich habe heute mal wieder in alten Beatlessongs "gekramt".
Und da ist mir wieder aufgefallen wie warm und rund viele Songs und vor allem die Stimmen rüberkommen. John und Paul haben ja oft gedoppelt, aber und jetzt kommt es, eben nicht perfekt (es lag sicher nicht nur am Zeitmangel, sonderin ich glaube George MArtin hat gewusst, WANN es genau für den Song passt). Und genau das ist es, was lebendige Vocals ausmachen. Bsp.: Hello Goodbye (Paul gedoppelt) oder I'm the walrus (John gedoppelt), das klingt - durch das nicht perfekte Doppeln - sehr warm und mit einem eigenartigen "Chorus"-Effekt (größer als wenn man das Doppeln perfekter machen würde).
Wenn ich mir manche Pop-Songs von heute anhöre, mit ihren viel zu perfekten multitracked Vocals, das klingt total steril und irgendwie zum Teil gar nicht mehr nach Stimmen, fast wie gegriffene Keyboardsakkorde). Klar, vieles liegt am Musikstil, aber manches ist nur furchtbar. Was ich damit sagen will, alles ist erlaubt, sofern es den Song nach vorne bringt.
 
"Wenn ich mir manche Pop-Songs von heute anhöre, mit ihren viel zu perfekten multitracked Vocals, das klingt total steril "

Das ist ja auch größtenteils mit Hardware gemacht und automatisiert. Und schließlich darf nicht unterschlagen werden, daß die Herren McCartney und Lennon durchaus gute Sänger waren.
 
ich weiß j nicht genau mit was für dynamiken deine freundin rumsingt, aber ggf. solltest du das mit einem kompressor ein wenig in aussteuerbare pegelbereiche zwängen, sonst kannst du unter umständen teilweise zuwenig und teilweise zuviel hören.
 
@engineer
>Das ist ja auch größtenteils mit Hardware gemacht und automatisiert. Und
>schließlich darf nicht unterschlagen werden, daß die Herren McCartney und
>Lennon durchaus gute Sänger waren.
Ich hatte ganz unterschlagen, dass die Herren McCartney und Lennon die Nase voll hatten von der ewigen "Wiedereinsingerei" und baten die Toningenieure um etwas "automatisches". Heraus kam ADT um 1966, so mussten eigentlich Hello Goodbye und I'm the walrus über ADT gejagt worden sein, also kein nochmaliges Einsingen, sondern Hardwaretechnisch automatisiert.
Soweit ich das verstanden habe , variiert ADT leicht dynamisch in der Zeitachse (versetzt also nicht starr die zweite Stimme um 15 ms später, sondern variiert früher und später) und ganz leicht in der Tonhöhe(?).
Jetzt muss doch dieses Verfahren längst weiterentwickelt worden sein.

Meine Frage an Dich: Welche Hardwaregeräte bieten das, und gibt es sowas auch schon als PlugIn (meines Wissens nicht). Mit lookahead-Funktion sollte das ja auch als Software in Echtzeit zur Verfügung stehen.

Noch kurz zu den aalglatten multitracked-Vocals.
Die No Angels (wirklich nicht meine Musik, aber gutes Beispiel hierzu) haben bei einer Produktion tatsächlich für jede Stimme fünfmal eingesungen (Titel ist mir entfallen), und zwar wirklich fast "abartig" perfekt. Das Ergebnis: Klang wie ein Gesangskeyboard, total kalt und öde. Obwohl, wie gesagt nicht meine Musik, haben diese Mädels sich von CD zu CD dennoch weiterentwickelt (auch die Produktion an sich).
 
whitealbum schrieb:
Soweit ich das verstanden habe , variiert ADT leicht dynamisch in der Zeitachse (versetzt also nicht starr die zweite Stimme um 15 ms später, sondern variiert früher und später) und ganz leicht in der Tonhöhe(?).
Jetzt muss doch dieses Verfahren längst weiterentwickelt worden sein.

Klingt m.E. nach einem normalen Flanger oder Chorus.
 
@clemens
vielleicht zu einem gew. Punkt einem Flanger/Chorus ähnlich, aber es ist doch mehr.
lt. Ian McDonald: Bei ADT (Automatic Double Tracking) wird das Tonsignal im Aufnahmevorhang vom Synchronkopf des Multitracks genommen, auf eine unterschiedl. oszillierte Bandschleife (Anm. von mir: das klingt Flanger/Chorus ähnlich) gespielt, und mit einer Zeitverschiebung von etwa einer fünftel Sekunde wieder auf das Multitrack zurückgespielt. Ich denke,dass mit der fünftel Sekunde ist natürlich heute variierbar.
Der Toningeniuer von EMI Ken Townsend hat dies entwickelt.
Nun nochmal die Frage, wird das Verfahren genauso heute eingesetzt, wenn ja, wie heißen die Hard-/"Softwaregeräte".

Grüße
Andreas
 

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