Geringste Latenz!?

[Krizz1970]

Hallo zusammen,

ich habe eine Frage zum Thema Latenz für einen kleinen Live-Gig:

Kurz zur Hardware: E-Drumset mit einem TD9 Roland, Steinberg UR 22 MKII, Notebook mit Superior Drummer 2.

Frage 1: macht es mehr Sinn, das Steinberg nur für Audio zu verwenden und MIDI über ein separates MIDI-Interface zu verbinden? (In diesem Fall MIDI-Mate II, was wirklich gute - messbare - Testergebnisse hat) Oder alles (Audio/MIDI) über das Steinberg?

Frage 2: Was hat geringere Latenzen, Reaper oder Toontrack Solo? (konnte leider nichts dazu finden). Folgender Hintergrund: Ich würde gerne mit zwei verschiedenen Drumsets (je nach Song) spielen. In Reaper geht das ganz leicht, ich lege zwei Tracks mit SD2 an, konfiguriere die Sets nach Wunsch und aktiviere dann das eine oder das andere Set (=Track). Bei Toontrack müsste ich jedes mal das Set neu laden, was natürlich wieder etwas dauert...

Besten Dank und Gruß

Krizz

 

[Telefunky]

Die (kleinstmögliche) Latenz wird nicht von der Software, sondern vom Audiosystem vorgegeben.
Allerdings kann Software uU (je nach Rechenlast) mehr Zeit benötigen.
In deinem Fall, in dem das Programm eine reine Abspielumgebung darstellt, dürfte das nicht der Fall sein, speziell wenn da nur das Drum-Modul ohne komplizierte Effekte läuft.
Da kannst du mit der Latenz sehr weit herunter.

 

[Krizz1970]

Ok, vielen Dank für die Antwort!

Ich habe mal in einem Vergleich von DAWs gelesen, dass Reaper ein MIDI-Latenz Problem hätte, konnte aber nichts finden, bzw. kam in den Posts am Ende immer raus, dass die Onboard-Soundkarte genutzt wurde :-D

Eine Frage: Könnte ich das so testen, dass ich in Toontrack Solo und Reaper mit der Anzahl an Samples (im ASIO-Setting) soweit runtergehe, bis es knackt und schauen, ob geringere Buffergrößen bei dem einen sauberer laufen als bei dem anderen? Oder habe ich einen Denkfehler und das Knacken hat nichts mit der Verarbeitungsgeschwindigkeit der Software zu tun?

 

[Telefunky]

das ist eigentlich der übliche Weg - in deinem speziellen Fall kommt noch die Midi-Trigger Latenz dazu.
Das Roland Modul könnte die internen Sounds direkt anspielen und das Midi-Signal danach erzeugen oder alternativ aus dem Anschlag ein Midi-Signal was gleichzeitig intern und extern verwendet wird.
(nur der Vollständigkeit halber, evtl steht dazu etwas in den Spezifikationen)
Bei der Verwendung als Drum-Sounderzeuger hast du aber nur die Ausgangslatenz (dh den einfachen Buffer Wert), nicht die komplette Durchlauflatenz wie zB bei Gitarre und Amp-Simulation.
(in dem Fall würde erst das Instrument über den Eingang digitalisiert, dann verarbeitet und wieder ausgegeben (Eingangs- und Ausgangs-Buffer)

 

[Krizz1970]

Ok danke, ich teste das mal und melde auch gerne das Ergebnis.

 

[Krizz1970]

Hallo,
hier nun mein Messergebnis, falls es weitere Interessierte gibt.

So habe ich gemessen:

Hardware: Notebook <-> Steinberg UR22 MK2 <-> TD3

Ein Audio-Klick-Track wurde über Reaper abgespielt, das Ausgangssignal aus dem Audio-Interface wurde auf den Trigger-Eingang der Snare vom TD3 eingespeist, somit erzeugte jeder Klick einen Schlag auf die Snare. Das ausgelöste MIDI-Signal wurde dann von Reaper wieder aufgenommen.

Der von mir in Reaper markierte Bereich zwischen Klick und dem MIDI-Singal betrug 6 Millisekunden, das - auch bei noch so exakter Spielweise - zu vernachlässigen ist.
Man kann in den Roland Modulen 'Internal Control' ausschalten, damit wird die Soundausgabe des Moduls umgangen und nur das MIDI-Signal gesendet, das beschleunigt das MIDI-Signal noch ein wenig.

 

[Telefunky]

das dürfte in der Praxis locker ausreichen: in deiner Messung sind die Audio-Ausgabe-Latenz und die Midi Latenzen von Soundmodul und Interface enthalten.
Genauer wäre ein externes Triggersignal zu splitten (Modul - Audio Eingang Interface) und das Audiosignal parallel zum Midi Signal (bzw der internen Tonausgabe des Software Drum Moduls) aufzunehmen. Kann man sich bei diesem Wert aber sparen...

 

[Krizz1970]

Ja, an diesen Aufbau hatte ich auch schon gedacht, aber da die Audioaufnahme des Schlages in Reaper ebenfalls nicht ganz latenzfrei sein dürfte, spare ich mir das - vor allem bei diesen Werten.

Besten Dank für deine Rückmeldungen!

Krizz