Geräuschdämmung für einen Raum

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OberstGruber
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Hallo allerseits!

Kurzform:
Ich suche hier Ideen, Ratschläge, Workshops, etc. um die Geräusche zu dämmen, die ich beim Gitarrenspielen erzeuge.

Details: :)

Ich ziehe nun gegen Ende diesen Jahres in meine neue Wohnung. Hierbei handelt es sich um einen ehemaligen Bungalow, der im Nachhinein aufgestockt wurde - er ist jedoch freistehend. Ich bewohne den kompletten Erdgeschossteil, die zweite Familie wohnt darüber.

Im Erdgeschoss ist eine angeschlossene Garage, dahinter ein "Abstellraum". Diesen Raum würde ich gerne zu meinem E-Gitarren/Musikraum machen. Ich spiele nicht so das einem die Ohren wegfliegen, aber hören sollte man natürlich schon was :) Und je lauter, desto mehr Spaß machts natürlich ;)

Ich möchte den Raum nun eben gerne so gestallten, dass nicht gleich die "Nachbarn" von drüber sich beschwerden. Da das Haus freistehend ist, und mein Garten zwischen weiteren Häusern liegt, vermute ich jetzt nicht das mein Fenster da ein Problem darstellen wird.
Ich habe auch hier im Forum viel gesucht, jedoch erschienen mir Anleitungen für Bandräume etc. etwas "overpowered".

Hier mal ein paar Details zum Raum:

Größe: 3,5m x 3m

G A R T E N
------Fenster--
|.................. |
|.................. |
|.................. |
|.................. |
|.................. |
--TÜR---------
|.................. |
| Garage |

Die Decke ist auf jedenfall laut Bauplan eine "Feuerbeständige Decke".

Wie gesagt - ich will den Raum nicht komplett lautlos nach außen hin machen, da auch das Wohnzimmer erst 3 Zimmer weiter kommt... Es sollte nur eben so leise wie möglich sein, vor allem nach oben hin.

Budget würde ich jetzt mal so auf 500 EUR festlegen - wobei weniger natürlich charmant ist ;)

Vielen Dank für eure Hilfe / Ratschläge
 
Eigenschaft
 
Ich kann dir leider keine genauen Zahlen nennen, da ich erst gegen Ende des Jahres dort musizieren werde ;)

Von der lautstärke her - schwer zu sagen, jeder interpretiert es anders... ich wollte eben nur schon gerne vorgreifen mit einigen Maßnahmen wenn jetzt eh umgebaut wird...
 
Ich habe gute erfahrungen hiermit gemacht:

Erstmal dafür sorgen, dass der Amp weniger schwingungen an den Boden weitergibt, der diese wiederrum an die Wände, weiter in die nächsten Zimmer leitet..
Teppich hilft immer, wenn auch nicht sooo viel. Ansonsten ein Holzpodest wie dieses für den Amp: https://www.musiker-board.de/einsteiger-drums/435415-trittschallpodest.html (klar bei nem Drum-Set macht sowas mehr sinn, aber auch für einen Amp)

Zur Isolierung an den Wänden:
Wir hatten in unserem Proberaum: Holz (osb-Platten) dann dazwischen ca 15cm Luft und dann wieder OSB-Platten.. Auch sehr gut geeignet um den Raum trocken zu bekommen, was Hall angeht..
(habe auch schon gehört, dass einer dazwischen noch styropor-kügelchen hatte)

Ich denke, dies würde schon viel bringen..
 
Wir hatten in unserem Proberaum: Holz (osb-Platten) dann dazwischen ca 15cm Luft und dann wieder OSB-Platten..

Ja. Oder Gipskarton. Das ist die typische Kontruktion: Masse-Luft-Masse. Man sollte aber aufpassen. Wenn man ein 3er-System baut, z.B. originale gemauerte Wand - Luft - OSB/Gipskarton - Luft - OSB/Gipskarton, dann ist die Dämmung für hohe Frequenzen zwar besser, aber für tiefere (Bässe) schlechter. (je nach genauen Maßen)

(habe auch schon gehört, dass einer dazwischen noch styropor-kügelchen hatte)

Den Luftraum mit Dämmung aufzufüllen bringt ca. 3-5dB. Vorallem weil die Resonanzen des Zwischenraums gedämmt werden. (bei 15cm Abstand sind das z.B. rund 1kHz)
 
Den Luftraum mit Dämmung aufzufüllen bringt ca. 3-5dB. Vorallem weil die Resonanzen des Zwischenraums gedämmt werden. (bei 15cm Abstand sind das z.B. rund 1kHz)

Wie kannst du denn die MAM resonanz berechnen ohne die Masse der beiden Wände zu kennen? :confused:

Ich würde an deiner Stelle einen kleinen aber feinen entkoppelten Proberaum bauen. Wände auf Sylomer oder ähnlichen lagern, und einen entkoppelten boden auch auf sylomer lagern. Lüftung nicht vergessen. Bei einer größe von ca 2m x 2,5m dürftest du mit dem budget sogar hinkommen, wenn du die Tür selbst baust.

cheers
mika:)
 
Wie kannst du denn die MAM resonanz berechnen ohne die Masse der beiden Wände zu kennen?

Es ging um Zwischenraumresonanzen. Also letztendlich die stehenden Wellen im Zwischenraum.
Die Resonanzfrequenz des Gesamtsystems ist (hoffentlich) viel tiefer im Infraschallbereich ...
 
Es ging um Zwischenraumresonanzen. Also letztendlich die stehenden Wellen im Zwischenraum
Diese kann man getrost ignorieren, da dise in der praxis immer in einem bereich liegen, wo der schallschutz der wand so hoch ist, dass sie nicht ins gewicht fallen ,-)

cheers:)
Mika
 
Diese kann man getrost ignorieren, da dise in der praxis immer in einem bereich liegen, wo der schallschutz der wand so hoch ist, dass sie nicht ins gewicht fallen ,-)

Na gut, aber vielleicht stört einen die kleine Delle bei (z.B.) 1kHz wo die Wand nicht 60dB sondern nur 58dB dämmt ... :D
 
Erst mal Danke für eure Hilfe! Super!

Mit OSB Platten kenn ich mich auch aus, is kein Ding. Wie stark müssen die Dinger denn sein? 22mm oder größer? Dazwischen könnte ich auch noch Steinwolle machen wenn es was bringt, hab ich nämlich fast ne ganze Rolle über vom Isolieren.

Zu euren Tipps ein paar Fragen:

1) Bringt ein Teppich da was? Wie gesagt, is ein Bungalow. Da is drunter kein Keller, kein nix. Nur drüber was :)
2) Wenn ich jetzt diese Masse-Luft-Masse-Luft Sache bau, kann ich dann die Seite zur Garagentür und die Seite mit dem Fenster (inkl. Balkontür) ungedämmt lassen? Wenn's in der Garage laut ist stört es keinen, genau so wie im Garten da das Haus ja frei steht?

Würde dann eben diese OSB Platten an die Decke und an zwei Wände machen (also Garagentürwand und Fenster/Balkonwand nicht). Ist das dann so korrekt?

Danke!
 
Wie drüber was?!? Das ist das größte Problem, denn du musst dann noch eine Decke einziehen.

Wenn man einen Raum nach aussen schalldämmen will und eine Seite weglässt dann ist das ungefähr so als wenn man ein Aquarium baut und eine Seitenscheibe weglässt.
 
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Naja, die zweite Decke ist ja auch kein Problem das mit OSB Platte + Isolierung (Steinwolle?) zu machen...

Also verstehe ich dich richtig, dass WENN ich EINE Wand NICHT schalldämme, es nach OBEN hin zum Nachbarn genau so laut ist wie vorher, auch wenn ich eine zusätzliche Decke einziehe???
 
der Schall sucht sich seinen Weg nach draußen - bei jeder Öffnung, sei sie noch so klein, tritt dann Schall aus. Und jede Verbindung von innen nach außen, zB ein Rohr oder ein nicht entkoppelter Montagewinkel, kann dem Schall wieder als Brücke dienen. Da muß man sehr sorgfältig planen und arbeiten sonst kommt sowas dabei raus -> https://www.musiker-board.de/raumak...ophe-nachbarn-ist-es-trotzdem-laut-hilfe.html
 
Hm Okay, dann ist es wohl doch nicht so einfach wie ich dachte. Mein eigentlich einziges Problem ist ja, das NUR über mir jemand wohnt. Ich dachte, wenn ich eine zusätzlich abgekoppelte Decke einziehe, würde das den gewünschten Effekt erziehlen... dem ist jetzt aber anscheinend nicht so wenn ich das richtig verstehe... :( oder?
 
Hmm.. theoretisch könntest du die Decke auch nach dem holz-styropor-holz prinzip verkleiden, aber wird schwer, die beiden platten an die decke zu bekommen oder..?
zusätzlich zu dem generellen Abdämmen meine ich..

Aber ich denke, dass eine deckendämmung trotzdem was bringen würde, selbst wenn du die Wände oder türen o.ä. nicht dämmen würdest.. (auch wenn es anscheinend mehr bringt, wenn du alles dämmst)
 
Styropor ist ein äußerst schlechtes Dämmmaterial für Schall - es leitet Schall sehr gut, das kannst Du leicht selbst feststellen, wenn Du mal auf Styropor klopfst und am anderen Ende das Ohr dran hälst.

Ein Dämmung funktioniert nur, wenn rundherum gedämmt wird - stell eine Lautsprecher-Box in eine Kiste, wenn alle 6 Seiten zu sind, wirst Du eine Verminderung der Lautstärke außen feststellen, machst Du eine Seite weg, ist da nicht mehr viel Verminderung festzustellen ...
Je mehr Masse bzw. je dicker die Wände der Kiste sind, weil mehr Energie nötig wird um ein Mitschwingen zu erreichen, um so stärker wird die Dämmung sein, denn dann können die Wände nicht mehr so gut mitschwingen und den Schall nach außen übertragen. Wenn dann die Wände noch aus einem Material mit schlechter Schallleitfähigkeit bestehen, wird die Dämmung besser.

so einfach ist das, ganz grob betrachtet :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Das is mal ein guter Vergleich den ich auch verstehe mit dem Karton... Also wenn dann ALLES... scheiße :( :(

^^

Naja, ich werd erstmal nen lautstärketest machen wenn ich eingezogen bin ;)
 
sonst kommt sowas dabei raus

Es gibt glücklicherweise auch das Gegenteil. Ich hatte die Planung unseres Studios/Proberaum aus Zeitgründen gleichzeit mit dem Bauen gemacht. Da haben wir anfangs einiges falsch gemacht, was damals logisch und sinnvoll erschien aber hinterher zu einem "Waren wir doof, warum haben wir die Wand nicht 20cm versetzt um rundherum raum-in-raum zu haben?" führte. Glücklicherweise reicht es aus. Müsste man skizzieren, jedenfalls ist ein Stück von 1 Meter breite nur einfach ausgeführt.

---------- Post hinzugefügt um 21:23:53 ---------- Letzter Beitrag war um 21:21:55 ----------

Naja, die zweite Decke ist ja auch kein Problem das mit OSB Platte + Isolierung (Steinwolle?) zu machen...

Wie befestigst du die zweite Decke?

---------- Post hinzugefügt um 21:28:34 ---------- Letzter Beitrag war um 21:23:53 ----------

Naja, ich werd erstmal nen lautstärketest machen wenn ich eingezogen bin ;)

Das ist eh das beste. Ohne zu wissen, wie viel man dämmen muss, braucht man gar nicht anzufangen. U.u. muss man gar nichts weiter machen (höchstens massive luftdichte Tür) oder auch hoffnungslos viel.
 
Vielen Dank für eure Ratschläge schon mal... ich werde wohl im November umziehen und dann den Lärmtest durchführen... aber nicht mit dem speziall analyse Werkzeug, sondern einfach mal aufdrehen und dann fragen ob ich mal oben bei denen mithören darf ;) Sind ja nette Leute :)
 

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