Geniale Artikel zur Kompositionslehre

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yamakid
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Habe gerade einige wirklich geniale Artikel zur Kompositionslehre von Alan Belkin gefunden. Die sind zwar auf Englisch, aber leicht zu lesen. Wer mehr machen will als nur drei Akkorde mit Gesang, sollte sich die mal ganz in Ruhe durchlesen. Man kann die auch als PDF runterladen:

Practical Guide to Musical Composition (sehr gut!)
http://www.musique.umontreal.ca/personnel/Belkin/bk/index.html

Artistic Orchestration
http://www.musique.umontreal.ca/personnel/Belkin/bk.o/index.html

General Principles of Harmony
http://www.musique.umontreal.ca/personnel/Belkin/bk.H/index.html

On Musical Ideas
http://www.musique.umontreal.ca/personnel/Belkin/M.ID/M.ID.htm

Der Mann ist wirklich klasse. Was meint ihr?

yama
 
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Und schon runtergeladen... Habe jetzt nur mal im form.book.pdf das Kapitel Basics gelesen. Belkin bringt da vieles erstaunlich schnell und verständlich auf den Punkt.
 
...genau das suche im zur zeit - vielen dank!
 
Hi yamakid,

sehr interessante Links! Prima :great:

Greetz :)
 
Weiß jemand, ob es das (oder auch etwas ähnlich gutes) in Deutsch gibt?
Denn mein Englisch ist noch nicht sehr ausgereift^^
Wäre wirklich sehr dankbar! :great:
 
Ein zweiter blick zeigt mir, dass es sich nicht um einen Nürnberger trichter für möchtegern-komponisten handelt, sondern ernsthafte arbeit voraussetzt. Man sollte mindestens ein notenbild für 2 soloinstrumente und tasteninstrument überblicken können, einen bass finden zu einer melodiestimme u.a.m. Die beispiele stammen alle aus der klassischen literatur, ich habe sie auch nicht alle parat, kenne sie aber fast alle.
Ich könnte - interesse vorausgesetzt - ein referat (kurzfassung des wesentlichen evtl. mit kurzkommentar, denn vieles entspricht meinen vorstellungen und ist prägnant formuliert) anfertigen, was zeit kostet und arbeit macht. Wenn ich wüsste, dass ein paar gelangweilte teenager sich dann zurücklehnen und sagen "Wie un-cool, is ja mit denken un mühe verbunden!", "möchte ich lieber nicht", um mit Bartleby, der kunstfigur Herman Melvilles zu sprechen (ihr kennt ihn als autor von Moby Dick).
Wer mal in den "opernthread" oder die "dissonante klassik" hineingeschaut hat, kennt ja meinen arbeitsstil und weiß, was ihn erwartet.

Ich werde erstmal weiterlesen und mich wieder melden.
 
Da bisher niemand interesse bekundet hat - - - - - -
Wir sollten mit dem wort "genial" vorsichtiger umgehen, diese texte sind sehr allgemein gehalten, mit viel redundanz, hilfreich mehr für den lehrer als den schüler, man weiß das alles, erinnert sich und freut sich über manche formulierung..
 
Ich hätte interesse...
 
Wenn du es schaffen würdest nicht zu viele "Fach/Fremdwörte" zu benutzen würd ich mich sehr freuen ;-)

Dann schonmal Danke im Vorraus!!!
 
Man kann das handwerk lernen, verfahrensweisen und ihre anwendung, und wie Alan Belkin richtig bemerkt, gibt es dinge, die in allen musikrichtungen gelten: jedes stück hat einen anfang, der aufhorchen lassen sollte, das einmal angefangene muss weitergesponnen werden, einen höhepunkt erreichen, bevor es verklingt. Man kann es bewusst auch mal ganz anders machen, aber man sollte die regeln kennen, die man umgeht.
Solide grundlage ist kenntnis der "Allgemeinen Musiklehre", die sich mit noten, schlüsseln, takt, metrum und der üblichen schreibweise beschäftigt, "Melodie- und formenlehre" folgt. Mit dem gleichzeitigen erklingen von tönen beschäftigt sich die "Harmonielehre", mit selbständiger stimmführung der "Kontrapunkt", da es immer um singstimmen oder instrumente geht, sollte man deren umfang, charakter und einsatzmöglichkeiten kennen, und dann kann es losgehen!
Vielleicht wird aus dem lehrling ein geselle, aus dem gesellen ein meister, und wenn es nicht um meisterwerke geht, ein geburtstagsständchen für Oma, eine einleitungsfanfare für ein schulfest, ein selbstgemachtes liebeslied, das müsste doch zu machen sein!
Wer klavier spielt, hat bessere karten, er hat das ganze klangspektrum vor sich, und auf den gewohnten zwei notenzeilen kann man fast alles skizzieren. Auf der gitarre improvisiert es sich leichter, und tabulaturen kannten auch die tasteninstrumente, bis die musik zu kompliziert wurde - - - aber zugegebenermaßen sehen noten für gitarre auch unschön aus mit ihren vielen hilfslinien auf einem system von 5 linien eine oktave höher notiert als der reale klang.
Nur, auf dem klavier herumzuklimpern und das aufzuschreiben bringt auch nicht viel ("klavier-ritter" nannte Bach solche kollegen, aber schmunzeln musste ich, als ich in Puccinis Villa am Lago di Massacciuccoli -er heißt wirklich so- sah, wie sinnreich der meister vom klavier zum schreibtisch schwenken konnte), aber kontrolle durch das ohr ist immer gut.
Ich will niemanden entmutigen, man kann auch drauflosschreiben - - und später wegwerfen, wenn man dazugelernt hat. Und dazulernen kann man sein leben lang.
 
Günter Sch.;2231479 schrieb:
Wer klavier spielt, [...] hat das ganze klangspektrum vor sich

Wenn ich da widersprechen darf: Man hat am Klavier eben nicht das ganze Klangspektrum vor sich, sondern viel mehr das ganze Tonspektrum. Was Klang(farben) angeht ist man am Klavier doch beschränkt, wie natürlich auf jedem einzelnen Instrument, aber das kunstvolle Bilden von Klangfarben durch geschickte Instrumentierung ist ein nicht zu vernachlässigender Teil des Komponierens. Ich finde es etwas befremdlich, wenn jemand ein Orchesterstück am Klavier schreibt und es später von jemandem instrumentieren lässt...
 
Du hast recht, ich bezog die phantasie mit ein, denn mit ihr kann man sehr wohl am klavier "orchestral" spielen, und es ist unerlässlich im theaterproben-betrieb.
Arbeitsteilung ist in manchen branchen durchaus üblich, etwa bei filmmusik: der eine entwirft, der andere instrumentiert. Bei komponierenden, vielgefragten dirigenten frage ich mich, wo sie die zeit (und lust) hernahmen für umfangreiche partituren, da waren wohl "neger" (so nennt man das, ein wort, das in meinem wortschatz nicht vorkommt, eigener erfahrung halber) am werk. Die späteren, sehr erfolgreichen operetten von Léhar hat Robert Stolz instrumentiert, der meister kassierte, das soll es im literarischen auch geben. Ehrlich wäre freilich, den oder die mitarbeiter zu nennen, aber dann käme ja heraus, dass - - - - - -
Es soll auch vorgekommen sein, dass hochrangige politiker ihre reden selbst entwerfen (v.Weizsäcker).
 
Bin auch stark interessiert und freue mich auf weitere Artikel =)

lg strongtone
 
Ich habe die schichten des reisbreis erwähnt, durch die der angehende komponist sich durchfressen muss, ohne eine garantie zu haben, ins schlaraffenland zu gelangen. Das vertrackte ist bei aller vorbereitung auf kreative tätigkeit, dass man beim studium immer nur vorbilder von anderen vorgesetzt bekommt, um zu lernen, die eigenen flügel zu regen. Vom zusehen lernt man aber weder radfahren noch schwimmen oder gar klavier spielen.
"Im anfang war das wort", nein, damit war Faust nicht zufrieden, "Im anfang war die tat", auch die längste komposition beginnt mit der ersten note. Aber vor der ersten note steht eine idee, die frage "Was will ich machen, wie, womit, wozu, für wen?" Die letzten beiden kann man ausklammern, wenn es um rein künstlerische belange geht.
Ideen kommen auf leisen sohlen, schlagen wie ein blitz ein, tröpfeln allmählich ins bewusstsein, kommen unerwartet, selten, wenn man sie braucht, mancher glaubt, sie kommandieren zu können, andere überfallen sie im zwielicht von traum und wachen, und, es lässt sich nicht leugnen, manch einer bleibt zeitlebens frei davon, er sollte architekt werden, denn "es ist ihm noch nie etwas eingefallen!" :screwy:
Die verfahrensweisen können sehr verschieden sein: wer ein gutes, gar phänomenales gedächtnis (Mozart) hat, schreibt sein werk nieder, wenn es im kopfe fertig ist. Ein anderer notiert seine einfälle, macht skizzen, verbessert, setzt fort, bis er zufrieden ist (Beethoven), das heißt, wenn idee und ausführung halbwegs übereinstimmen, denn jede idee wird durch die realität gebrochen.
Hier ein guter rat: übt eure phantasie, eure vorstellungskraft, stellt euch vor und hört mit dem inneren ohr, was in euch rumort, ob beim spazierengehen, vor dem einschlafen oder wo und wann auch immer. Die schönste musik ist die, die nie erklingt! Absurd? Wenn Brahms sich eine besondere freude machen wollte, nahm er eine partitur von Mozart, und so schön, wie er sich die musik beim lesen vorstellte, würde er sie nie zu hören bekommen, ein ideal ist eben etwas, was unerreichbar ist.
Musik lesen und sie innerlich hören, das kann man bis zu gewissem grade üben.
Schlaraffenland? Waren kreative menschen immer glücklich, Michelangelo und Beethoven, Schubert und van Gogh? Wer zum gipfel steigt, entfernt sich von der menge, es wird kälter um ihn, und schließlich ist er ganz allein. Bach war allein mit seiner "Kunst der fuge", Verdi trotz aller erfolge ein einsamer, im grunde unverstandener mensch.
Trotz alledem: "Auf, sänger, greifet in die saiten!", es wird sich nicht jeder in solche höhen begeben, und "im tale grünet hoffnungsglück".
 
SUPER!!!
Dann haben Sie es ja doch hingekriegt, oder?
 

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