Und bitte keine wiki etc. Links, daraus ist das alles irgendwie nicht so ganz ersichtlich.
Naja, der Generalbaß-Artikel bei Wikipedia gehört eigentlich zu den guten Artikel dort. Mehr kannst du auch in einem Forum nicht erwarten, eher weniger. Außerdem gibt's dort einige illustrierende Notenbeispiele, die deine Fragen beantworten.
Aber ich fische extra für dich die richtigen Antworten noch einmal heraus:
Frage 1: "Wie wird der [Akkord] aufgeteilt?"
Wikipedia: "Die Intervalle [also die Ziffern] werden entweder in ihrer natürlichen Größe oder oktavversetzt nach oben gespielt ... Die Bezifferung gibt meist keinen Aufschluss über die Lage, also die Anordnung der entsprechenden Töne im Akkord und damit auch nicht über den jeweils obersten Ton desselben ... Eine geschickte Verbindung der verschiedenen Akkorde und ihre Stimmführung im Einzelnen liegt ansonsten im Ermessen des Spielers, der die Bezifferung gebunden an die musikalischen Satzregeln ... gestaltet ..."
Und zu den 'Satzregeln' gibt's dann einen zusätzlichen Link dort.
Frage 2: "Welche Freiheiten hat man überhaupt beim Generalbass? Oder läuft das alles nach festen Regeln ab?"
Die ist eigentlich mit Antwort 1 bereits beantwortet.
Wenn du fragen wolltest, wie man das auf beide Hände verteilt: Da gab es im frühen GB das 'geteilte Accompagnement', wo auch die Linke zusätzliche Töne hinzufügt, was bei sehr beweglicher Baßstimme aber meist nicht sehr praktikabel ist. Das Einfachere ist, links nur den Baß, rechts den Rest zu spielen.
Außerdem gab es in mäßig bewegten Sätzen auch das beidhändige vollgriffige Accompagnement mit 6- bis 8stimmigen Akkorden, das eine freiere Behandlung der Satzregeln erforderte, da man dann Stimmen verdoppelte, also auch Oktavparallelen spielte.
Wenn du fragen wolltest, welchen Ton man im 4stimmigen Satz verdoppeln soll: das ergibt sich aus den 'Satzregeln', nämlich Forderungen der Stimmführung.
Nicht zu vergessen ist natürlich die Forderung, daß die improvisierte Begleitung zur Melodiestimme passen muß. Das ist in der Bezifferung zwar meist schon berücksichtigt, aber oft gibt es in der Melodiestimme Durchgänge, Vorausnahmen und anderes, das in der Bezifferung nicht unbedingt angegeben ist.
Ansonsten gibt es ja die ganz einfache Möglichkeit, sich anzuschauen, wie andere Generalbässe ausgesetzt haben. Neuere Ausgaben z.B. von Barock-Sonaten, wo Herausgeber den GB ergänzt haben, gibt's doch genügend.