Hi Stollenfiddler,
Schnaren ist immer schwierig.
Als erstes schaut man nach allen beweglichen Teilen: Feinstimmerschrauben alle angezogen?, Kinnstütze angezogen?
Dämpfer runter, falls einer drauf.
Manchmal übersieht man die kleine Hülsen zum Unterlegen der Saite in der Stegkerbe - die können ganz gut rappeln.
Danach geht die Suche weiter.
Am Wirbelkasten gibt es wenige Möglichkeiten.
Saiten haben minimalen Abstand zum davor liegenden Wirbel -> anders wickeln und eventuell Ruhe.
Wirbelverzierungen: Ringchen lose, eingelegte Zierknöpfe lose..
Bei Augen, Romben und Schiffchen hab ich noch nie was gehört, ist aber uch denkbar.
Obersattelkerben: bei einem Saitenwechsel kann sowas vorkommen, wenn die neue Saite einen anderen Durchmesser hat,
als die ursprüngliche Saite. Manchmal reichen zwei Feilenstriche mit der Nadelfeile und das Problem ist behoben.
Bei dir scheint ja das Griffbrett in Ordnung zu sein und es kommt eher vom Korpus.
Jetzt wirds komplex.
Oft sind es offene Stellen Decke-Zargen-Boden. Das kann man dur Abklopfen ganz gut lokalisieren.
Klopfe mit dem Figerknöchel (wie beim Anklopfen an eine Tür) über alle Randeinlagen.
Ich hatte schon mehrfach Lackbrücken bei Neuinstrumenten in den F-Klappen (schmalste Stelle am F-Loch),
die gescheppert haben. zwei, drei kurze, gezielte Schnitte mit einem schmalen Schnitzer und Ruhe ist.
Es gibt am und im Korpus noch sehr viel unangenehmere Stellen, die Probleme machen können, wei kaum zugänglich.
Leimreste hinter Eckverblendungen, lose Leimfitzel in Höhlräumen unter der Randeinlage, halboffene Rissbeläge,
Lacknasen, Leimnasen, halboffener Rand (außen zu, innen offen), abgelöster Bassbalken usw.
Das ist oft was für den Profi, aber du kannst ihm die Suche erleichtern.
Viel Erfolg.
cheers, fiddle