Bei den Bögen muß man unterscheiden zwischen Haltebögen und Legatobögen. Wenn sich zwischen zwei genau gleichen Tönen ein Bogen befindet, ohne daß dazwischen noch andere Töne auftauchen, handelt es sich um einen Haltebogen. Dieser Haltebogen besagt, daß es sich im Grunde nur um einen einzigen Ton handelt, der abei nicht als ein einziger Ton geschrieben werden kann, weil sich z..B. ein Taktstrich zwischen beiden Tönen befindet.
Im Winter-Ade-Besipiel handelt es sich um Legatobögen, auch wenn am Anfang zwei e' direkt hintereinanderkommen. Wären es Haltebögen, müßte der Bogen direkt von einem e' zum anderen e' gehen.
Beispiele Haltebögen:
Die beiden h' mit Haltebogen sind also im Grund
eine halbe Note, die beiden c'' mit Haltebogen sind
eine Viertelnote.
Beispiele Binde- oder Legatobögen:
Legato hier im Kontrast zum Staccato. In T1 werden die ersten beiden Noten
legato gespielt, die beiden anderen
staccato, also kurz und abgesetzt. In T2 die ersten beiden
staccato, die restlichen drei
legato.
Legato spielt man so, daß man den vorherigen Ton in denau dem Moment losläßt, in dem der neue Ton erklingt. Man kann den vorherigen Ton auch erst loslassen, kurz
nachdem der neue Ton erklingt, so daß eine Überlappung entsteht. Dadurch wird das
Legato stärker. Je länger diese Überlappung dauert, desto mehr wird das
Legato zum
Legatissimo.
Wie macht man das aber, wenn zweimal der selbe Ton nacheinander legato gespielt werden soll? Man muß ja die taste loslassen, bevor man sie wieder spielen kann. Dazu benötigt es eine bestimmte Spieltechnik: Ich halte die Taste nach dem ersten Ton so lange wie möglich unten und lasse sie gar nicht ganz bis oben kommen, bevor ich den nächsten Ton spiele. Sie soll also nur soweit nach oben kommen, daß der Dämpfer nicht die Saite gerade nicht dämpft. Dann spiele ich den Ton erneut, und zwar mit einer wellen- und peitschenartigen Handgelenksbewegung. Das bewirkt, daß der Dämpfer die Saite nur so kurz berührt, daß sie in ihrer Schwingung nicht unterbrochen wird und die ganze Zeit weiterklingt. Es entsteht also zwischen den beiden Tönen keine Pause.
Außerdem gibt es noch
Phrasierungsbögen.
Sie bezeichnen eine Reihe von Noten, die zusammen eine Phrase ergeben, also so etwas wie einen Sinnzusammenhang der Noten.
Diese beiden Beispiele haben die selben Töne, müßten aber unterschiedlich phrasiert werden:
Man spürt den Unterschied deutlich, wenn man beide Phrasen singt und an jeweils an der anderen Stelle Luft holt.
Phrasierungsbögen und Legatobögen sind nicht immer exakt zu unterscheiden.
Viele Grüße,
McCoy