Gebrauchtinstrument mit mindestens 96 Bass für 1000 Euro?

Tjore
Tjore
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
14.06.24
Registriert
03.01.17
Beiträge
14
Kekse
0
Vielleicht kann der eine oder andere mir hier einen Rat oder Tipp geben.
Ich habe eine Morino V S mit 120 Bass sowie eine Fismen Alpline 396 MH ST. Die beiden Instrumente möchte ich aber ungern mitnehmen wenn wir mit dem Wohnwagen unterwegs sind. Die letzten Jahre hatte ich dafür eine Lucia 4 p zur Verfügung, die ich aber im vorigen Oktober meinem Bruder überlassen habe.
Nun meine Frage ! Bekommt man heute noch ein vernünftiges Gebrauchtinstrument mit mindestens 96 Bass für 1000 Euro ? Die letzten Jahre sind die gebraucht Akkordeon ja mächtig im Preis gestiegen.
Vielen Dank für eure Antworten
Gruß
 
Hallo,

falls Sie gegenüber einer ostdeutschen Marke keine Vorurteile haben, also vorerst immer noch ja. Es geht um 96-Bässige Akkordeons mit vollen vierchörigen Diskant, sie sind robust und bewährt. Gewicht bis zu 10 Kg. Am besten aus einer HZIMM-Werkstatt, zum Beispiel:
Royal Standard Silvana (schwarz, 790€ oder hier das gleiche Instrument: 850€)
Weltmeister Stella (weiße Perlmutt, 990€)

MfG, Vladimir
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Hohner Lucia III (96) sollte man immer noch für einen dreistelligen Eurobetrag auf dem Gebrauchtmarkt bekommen.
 
Hallo Vladimir, zuerst einmal vielen Dank für die schnelle Antwort. Die Royal Silvana werde ich mir, falls noch vorhanden einmal anschauen gehen. Die wird in der Nähe von Mainz angeboten und das geht noch von der Fahrzeit. (ca.2 Stunden) Da ich im Saarland wohne und die Instrumente gerne anspiele und mit auch anschauen will, muss ich halt auch auf die Entfernung ein wenig achten.
Ich bin auch nicht unbedingt auf Hohner fixiert, aber wie Wil Riker schon sagt ist die Lucia lll auch ein tolles Instrument. Vorausgesetzt es ist technisch in Ordnung.
Ein Akkordeon für 500 bis 800 € kaufen und dann nochmal 500 Euro für Reparatur, dass wäre mir dann doch zuviel.
Gruß Dietmar :giggle:
 
Guten Morgen,

eine Warnung erscheint mir aber doch angebracht (aus eigener Erfahrung und auch in manchen Erfahrungsberichten bestätigt gefunden):
Gar manche Händler, auch langjährig tätige gelernte "HZIM", verkaufen auch Instrumente mit erheblichen Mängeln als "komplett überprüft" oder teils sogar "generalüberholt" o. ä. Alle diese Prädikate bedeuten für sie anscheinend nur, daß das Instrument in einem Zustand ist, in dem sie sich trauen, es mit Garantie zu verkaufen. Mängel, von denen man glaubt, daß sie die dem durchschnittlichen Käufer nicht auffallen oder daß sie innerhalb der Garantiezeit noch nicht zu einem handfesten reklamierbaren Defekt werden, werden nicht behoben, sondern belassen.
Wenn Sie bei einem Händler kaufen, ist es deshalb von Vorteil, nur einen zu wählen, zu dem Ihnen eine vertrauenswürdige Empfehlung vorliegt (außer, Sie können selbst den technischen Zustand eines angebotenen Instrumentes gut einschätzen).

Mit freundlichem Gruß
H.
 
Guten Morgen,
der Meinung von @Herr H. kann aus Sicht des Verbraucherschutzes zu 100 % zugestimmt werden!

Jedoch...
Der Alltag ist bisschen anders. Aus Sicht der Wirtschaftlichkeit der Werkstatt ist die Durchführung der Instandsetzung auf Zustand "in dem sie sich trauen, es mit Garantie zu verkaufen" durchaus nachvollziehbar. Denn je mehr Leistung und Zeit, desto teurer die Reparatur und desto teurer das Instrument. Es gibt viele gebrauchte Instrumente und viele HZIMM auf dem Markt. Die Konkurrenz ist groß. Ich denke, Reparaturen, die "knapp über dem akzeptablen plus der Garantie" liegen, werden heute in absolut jeder Branche durchgeführt. Leider. Und es wird nie besser werden. Ab einem gewissen Punkt muss man sowieso ein bisschen riskieren. Von meinen vier aktuellen Instrumenten habe ich mir früher die beiden größten selbst gekauft. Ich habe mein Konzertinstrument mit melodischem Bass beim Verkäufer (Privatperson) persönlich ausprobiert. Ich hatte damals keine Zeit, das Instrument zu öffnen und hineinzuschauen. Also ging ich ein Risiko ein, denn der Restwert des Akkordeons war damals (2012) nicht so furchtbar (1000 €). Ich habe das "neue Instrument" dann zu Hause geöffnet: Stimmzungen sauber, keine Korrosion, Ventile ok, Wachs in Ordnung. Ich hatte Glück. In den nächsten Jahren habe ich weitere ca. 1300 € in das Instrument "gepumpt" für Umbauten nach meinen Wünschen + regelmäßiges Stimmen (plus meine eigenen Reparaturen, bei denen weder Geld noch Zeit zählen…). Also, wie? Wenn ich damals das Instrument bei HZIMM für 2.500 € gesehen hätte, wäre es mir wahrscheinlich teuer vorgekommen. Übrigens habe ich vor einem Monat einen in ähnlichem (sehr gepflegten) Zustand für 3000 € gesehen. Sie sind heutzutage schon selten, das Instrument war in zwei Wochen verkauft. Problemlos und zum Startpreis.

So ist die heutige Zeit. Nichts ist ohne Risiko… Wir gehen immer Risiken für etwas ein, das wir lieben. Und in diesem Forum gibt es Leute, die Musik (und auch) Akkordeons lieben.

Viele Grüße, Vladimir
 
Grund: Grammatik: Verbform "verkauft"
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Handzuginstrumentenmacher Meister
 
Danke @Didilu
 
Was bedeutet eigentlich HZIMM?
Ich finde das auch ein saublödes Wortgebilde..HandZugInstrumentenMacherMeister ...typisch deutsch. Aber irgendwie klingt Akkordeonbauer nicht so gut wie Geigenbauer, finde ich ... Aber mir ist auch noch kein Begriff eingefallen, der den Beruf kürzer prägnant und angenehmer beschreibt... also wird halt gerne das HZIMM verwendet (oder HZIM -wenns Ausbildung ohne nachfolgende Meisterprüfung ist)


... Egal wie s genau genant wird - es ist auf jeden Fall gemeint, dass da dann ein Fachmann dahintersteht, wenn man beim HZIMM nach gebrauchten sucht und nicht irgendjemand, der das Ganze hobbymäßig repariert oder auch eben nur ein Verkäufer ohne handwerkliche Fachausbildung.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Seit meinem 10 Lebensjahr spiele ich Akkordeon und ich denke das ich ein wenig Erfahrung habe beim Ausprobieren und Begutachten von Instrumenten.
Ich hatte vor 6 Jahren mir einmal eine kleine Hohner Tango ll M gekauft. Kostete gerade mal 250 €. Vom Klang her war Bassseitig wie auch auf der Melodieseite für mich alles in Ordnung. Auch die Register ließen sich gut Schalten. Da ich keine Zange dabei hatte schaute ich aber nicht ins Instrument. Nach ca. 4 Monate fing sie dann an mit verschiedenen Tönen beim Ziehen wie auch beim Drücken zu "krähen" Einzelne Bassknöpfe kamen nach dem Betätigen nicht mehr zurück in die Ausgangsstellung. Vor 2 Jahren brachte ich sie dann zu einem HZIMM.
Als ich nach Hause fuhr wusste ich von ihm, das sich die Reparatur bzw. das Überholen des Instruments nicht Lohnen würde.
Deshalb hoffe ich halt bei einem Händler oder ähnlichem, ein Instrument zu bekommen mit dem ich zumindest einige Jahre ohne große Probleme spielen kann.
Übrigens steht die Tango immer noch bei mir im Musik Zimmer. :sneaky:
Gruß Dietmar
 
verkaufen auch Instrumente mit erheblichen Mängeln als "komplett überprüft" oder teils sogar "generalüberholt" o. ä.
Auf die Beschreibungen kann man glaube ich nicht viel geben.
Ich habe jetzt einige Akkordeons als "neuwertig" bei ebay gesehen, die aus den 60er Jahren stammen.

Also wahrscheinlich sollte man doch immer reinschauen ins Instrument. Auch wenn man keine Ahnung hat ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe jetzt einige Akkordeons als "neuwertig" bei ebay gesehen, die aus den 60er Jahren stammen.

Auf Verkaufsplattformen wie ebay kaufen ist für mich immer wie Blindkauf - man weiß erst was man hat, wenn man s hat... kann gut gehen, kann aber auch voll in die Hose gehen. Aber das ist bei jedem Gebrauchtkauf so: man kauft nix neuwertiges und sollte sich dessan auch einfach bewusst sein, dass man zwar weniger ausgibt als Neupreis aber auch mehr Risiko hat... und dass da auch mal was daneben gehen kann!

Und wenn man sich einfach mal die Preise anschaut die z.B. für eine Hohner Tango IIM verlangt werden... 250€ für ein komplettes Musikinstrument das aus mehreren tausend Einzelteilen besteht ... das ist nicht viel Geld! Da muss das Teil an sich einfach funktionieren, oder es wird teuer, weil dann der Fachmann etliche Stunden Arbeit reinstecken muss... Da kommt man mit herrichten dann auch gut wieder in Richtung 1000€ - was für mich ein akzeptabler Preis ist . Entweder gleich vom Händler mit Garantie oder preiswert gekauft und dann selber zum Fachmann bringen und richten lassen.

Und über die Qualität was komplett überhölt bedeutet gehen die Meinungen und Ansichten eh sehr stark auseinander. Das würde ich sagen hängt auch vom einzelnen ab. Ein Auto aus den 60-ern angeboten in "gutem Zustand" geht ja auch von "fahrfähig mit Tüv" bis in "Museeumsqualität restauriert". Drum würde ich auch hier dazu tendieren, auch wenns n weiterer Fahrweg ist: hinfahren und direkt anschauen und mit dem Verkäufer sprechen... dann erkennt man sehr viel schneller ob man mit den Definitionen was der jeweilige sich unter dem begriff vorstellt weit auseinander liegt, oder das ungefähr gleich versteht.


Wobei eingangs von einer Lucia 4P die Rede war... Und auch wen cih dei Tango IIM als zwar einfaches aber durchaus sehr robustes und strapazierfähiges Instrument einschätze (und ich auch deren Klang mag) so ist die trotzdem deutlich unterhalb der Lucia anzusiedeln.

Aber vielleicht lohnt sich auch der Blick vom südwesten Deutschlands in die östliche Richtung .. und mal schauen, was Weltmeister hier auf dem Programm hat(te). Da gabs mal ein Modell in kompakter Ausführung mit Füllungscassotto... das Teil fand ich wirklich Klasse mit schönem Klang der schon richtig nach Cassotto klang... kann mir nur den Namen nie richtig merken!.. ich meine Consona oder Cassotta?... bin aber nicht sicher - da gibts hier sicher etliche, die das genauer wissen und mich hier korrigieren können!
 
Grund: Modellname in Consona korrigiert
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Wenn man gern ein gebrauchtes Instrument von privat und aus der Nähe kaufen möchte empfehle ich eine Suchanzeige in der Regionalzeitung aufzugeben, dann muß man garantiert nicht weit fahren. Das habe ich immer so gemacht, das Ergebnis war daß ich der Hälfte aller Instrumente(>100) auf dem Wege gefunden habe, die andere Hälfte auf Eklein. Und ich empfehle jedem sich schlau zu machen wie man ein Instrument öffnet und eine Zange mitzunehmen außer er hat zwei linke Hände, da man nach dem äußeren Eindruck nicht auf das Innere schließen kann. Ich habe z.B. mal eine Morino blind gekauft die äußerlich in absolutem Neuzustand war,
leider waren ALLE Stimmzungen extrem verrostet, bis weggerostet und keiner weiß warum. Seitdem kaufe ich nur nach Besicht oder mit guten Fotos vom Innenleben.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
H
  • Gelöscht von Wil_Riker
  • Grund: Board-Regel 7
Guten Morgen @all.
Ich möchte mich gerne diesem Thema anschließen da ich jetzt gerade beabsichtige mir noch ein 72/96 Bass Akk zuzulegen. Tipps sind immer gut. Zumal es ja mitlerweile bei den Zieh-Tasteninstrumentenum viel Geld geht.
Im Stall stehen eine top Atlantik und eine Steirische. Jetzt suche ich noch eine AKK das so die Kategorie zwischen den Beiden Tasten ausfüllt. Mein Faforit ist grad eine Beltuna.
Sollte ich hier falsch liegen bitte um Entschuldigung. (Dieses Forum ist schon so groß da hab ich leider keinen Überblick wo was richtig ist)
Gruß Robert
 
Hallo Robert,
ich jetzt gerade beabsichtige mir noch ein 72/96 Bass Akk zuzulegen
Eine schöne Beltuna kann sicherlich nicht enttäuschen. Aber ich bezweifle, ob Sie mit dieser Marke und den angegebenen erforderlichen Parametern in das im Threadtitel genannte Budget passen können.

Gruß, Vladimir
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Guten Morgen, ich war gestern zu Besuch in Pirmasens, das ja nicht so weit entfernt von mir ist, bei Manfred Neumann. Meine kleine Tango hatte ich mitgenommen. Das sie Optisch noch gut aussieht wusste ich ja bereits 😀. Er hat sie sich angeschaut die Stimmstöcke sowie auch den Rest für noch voll in Ordnung befunden. Sie bleibt nun bei ihm und er will sie soweit es geht wieder auf Spielniveau bringen.
Sollte es ihm Gelingen bin ich natürlich Dankbar, denn dadurch hätte ich ja zumindest die Anschaffung eines neuen Instrument verhindert.
Werde mich dann hier noch einmal melden wenn es soweit ist.
Gruß Dietmar
 
Ich habe die vergangene Woche meine kleine Tango wieder abgeholt. Ich denke sie sieht wieder "fast" aus wie neu. Die Register gehen gut, die "falschen" Töne sind verschwunden und die Stimmung hat Manfred ein wenig entschärft. Auch Bassseitig wo einzelne Knöpfe gerne einmal hängen geblieben sind, funktioniert wieder alles.
Wenn es so bleibt werde ich mir für unseren Frankreich Trip nicht anderes zulegen.
Vielen Dank hier noch einmal an Manfred und alle anderen für Ihre Tips und Hinweise. 😀
Gruß Dietmar
 

Anhänge

  • 20230220_151113.jpg
    20230220_151113.jpg
    145,2 KB · Aufrufe: 120
  • 20230220_150953~2.jpg
    20230220_150953~2.jpg
    245,1 KB · Aufrufe: 119
  • 20230220_151103~2.jpg
    20230220_151103~2.jpg
    137,9 KB · Aufrufe: 115
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Wenn es so bleibt werde ich mir für unseren Frankreich Trip nicht anderes zulegen.
Die jahrzehntelange Erfahrung mit meiner Tango III M ( die größere Schwester von deiner Kiste) hat mich gelehrt, dass diese Instrumente zwar als einfach gelten, aber aufgrund ihrer Holzbauweise die im Innern nicht feingeschliffen oder gar lackiert wurden, einen relativ weichen angenehmen Klang erzeugen. Die zwar keine Lautstärkekanonen sind, aber angenehm weich klingen. Und wenn die gerichtet wurden, dann sind die äußerst langlebig und stabil.

Drum kann ich mir gut vorstellen, dass du mit deiner jetzt erstmal bis auf weiteres alles hast, was du für die Einsätze brauchst, die du vorgesehen hast - ich bin mir sicher, die Tango wird dich nicht im Stich lassen!

Und mit diesem Design wurden diese Tango M Serien ca. Mitte der 50-er bis Anfang der 60-er gebaut. Du hast also einen echten Oldtimer im Besitz!:great:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Sehr gute Erfahrung habe ich mit meiner neu erworbenen Hohner Favorith IV P
gemacht. Ein sehr schönes vierchöriges Instrument mit sattem Klang.
Wenn man da die Augen offen hält und das Instrument vor Ort genau prüft,
kann man regelrechte Schnäppchen machen zwischen 500.— und 800.—€.
Oft sind es Schülerinstrumente, die nach der Ausbildung dann in der Ecke stehen und
nicht mehr genutzt werden. Wenn diese trocken gelagert sind, kann man eigentlich nicht viel falsch machen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben