Die Mechanik wurde an ein paar Stellen notdürftig repariert, sollte ich den Flügel mit nach Deutschland nehmen werde ich das noch richtig reparieren lassen...
Stimmstock scheint wirklich soweit ok... Deckel hat einen langen Querriss :-(
Ich sollte aber in der Lage sein so eine einfache Platte im Falle des Falles auch selber mit der Stichsäge herzustellen...
Anfang Oktober wird nochmal nachgestimmt...
Gerne geschehen bez. Tipps.
Schaut für mich mal überhaupt nicht so schlimm aus.
Vielleicht kannst Du noch paar Detailbilder von Stimmstock bzw. Stimmwirbel und dem Saitenanhang hinten machen, würden mich sehr interessieren, ebenso Tonbeispiel - kannst ja mal nen kurzen mp3 File uploaden.
Deckel ist kein Problem denn der ist kein konstruktives Teil und da kannst Du jede X-beliebige Platte basteln (oder Plexiglas mit Multicolor - LED - Beleuchtung um Puristen zu ärgern...
.) und nachdem die rechte Deckelvorderkante reichlich abgewetzt aussieht haben sich da vielleicht paar Leuts öfter draufgesetzt und er ist deswegen gerissen. Nach irgendeinem Feuchtigkeitsschaden schauts jedenfalls nicht aus.
Die Schäden an den Hämmern sind keine konstruktiven Mängel sondern entstehen (wie ich aus eigener Erfahrung weiß) wenn man die Mechanik rauszieht und nicht peinlich genau drauf achtet ob ja alle Hämmer unten sind. Wenn da ein etwas Vorwitziger nur ein bissl hochsteht "köpft" ihn die Stimmstockunterkante beim Rausziehen.
Ich leuchte zusätzlich zur Kontrolle von oben auch immer mit Taschenlampe entlang der Tastaturfachoberkante und hake dann mit beiden Zeigefingern links und rechts unter zwei Tasten an den Tastenführungsstiften ohne die betreffenden Tasten hochzudrücken ein um die Mechanik rauszuziehen. So ist die Gefahr am geringsten beim Rausziehen irgendwas zu killen.
Meistens bricht nur der Hammerstiel in Längsrichtung (wie bei Dir sichtbar), dies könntest Du auch selbst instandsetzen:
Zuerst nimmst Du die Taste komplett mit Hammer raus weil man dann viel besser zukommt.
Organisiere dir von nem Elektriker ein Stück Schrumpfschlauch welches sich im Durchmesser grade schön über den Hammerstiel schieben lässt und welches Du etwas länger zuschneidest als die Bruchstelle lang ist.
Dann zuerst das Schauchstück etwas weiter draufschieben und die dann sichtbare Bruchstelle einrichten, Leim auf die Bruchstelle geben und beide Teile von nem Helfer mit ruhiger Hand schön in Position halten lassen; den Schrumpfschlauch über die Bruchstelle zurückschieben und mit Feuerzeug oder Heißluftpistole soweit erwärmen bis er sich zusammenzieht. Der Schrumpfschlauch hält dann die Bruchstelle bis zur Leimaushärtung in korrekter Position und dient auch als Zusatzverstärkung. Das geringe Mehrgewicht des Schlauchstückchens fällt bei ner Wiener Mechanik beim Spielen kaum auf.
Auf den Fotos sehe ich, daß im Tenorbereich manche Hammerauslöser verdreht sind. Meist sind die einzeln befestigt und in Deinem Falle so wie es aussieht eventuell unten lose oder verdreht befestigt, normalerweise kannst Du auch die ganze Auslöserleiste abschrauben und nachschauen was da los ist.
Bei der Gelegenheit auch die befilzten Hammerfänger kontrollieren, der Hammer muß bei der Aufwärtsbewegung knapp aber ohne dran zu schleifen nach oben gehen, die Fänger kannst Du einfach mit den Fingern durch leichtes Biegen in die notwendige Richtung justieren.
Sehe auch paar Tasten die etwas höher als andere sind, Taste rausnehmen, unter dem Mittellager ist ne Filzunterlegscheibe und darunter meist paar Papierscheiben zur Höhenjustage. Wenn ne Taste zu hoch ist Papierscheiben rausnehmen bis die Höhe wieder mit den "Nachbarn" übereinstimmt.
Wenn ich es auf den Bildern richtig erkenne hast Du offenbar zumindest schon nen Teilgußrahmen weil anscheinend die rückwärtigen Saitenanhangstifte im Guß stecken, dies ist schon mal besser als nur Streben. Bevor Du ihn später nochmals stimmen lässt und es der Verkäufer nicht schon gemacht haben sollte schnapp Dir nen passenden "Riesenschraubenzieher" und ziehe alle Schrauben mit welchen der Rahmen und konstruktive Holzteile miteinander verbunden sind nochmals nach.
Hammerfilze sehen noch gut aus und für sein Alter dürfte er nicht allzuviel gespielt worden sein, die von meinem Dörr sind da schon mehr "eingedepscht" obwohl er um einiges jünger ist - allerdings muß der auch deftigere Anschläge ertragen.
Als "Lernklavier" hat die Wiener Mechanik den Vorteil das alles, was Du auf ihr zusammenbringst bei nem neueren Doppelrepetitionsmechanikflügel dann ein Kinderspiel ist......
Und ehrlich gestanden wenn Du ihn nicht gekauft hättest hätte ich mich unter Umständen für ihn interessiert, mein Traum allerdings wäre neben einem Ehrbar Konzertflügel für den ich weder den Platz noch die Kohle hätte ja so einer.........allerdings bräucht ich dafür nen jugendlichen Klavierstimmer mit Ausdauer und einwandfreien Bandscheiben oder nen abgerichteten Tintenfisch......die Stimmwirbel sind nämlich......unten.........