gebrauchter Flügel mit silent

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bella123
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Hallo, ich habe vor kurzem erst eine ähnliche Frage gestellt nur hinsichtlich Klavieren. https://www.musiker-board.de/klavie...906-welches-silent-klavier-ist-am-besten.html

Mein derzeitiger Favorit wäre ein leicht gebrauchtes Seiler 116 primus mit integriertem Yamaha Silent System, dass ja angeblich das Beste seiner Art, neben Kawai, sein soll.
Jedoch kostet dieses Instrument auch stolze 7.300 Euro. Nun ist meine Frage könnte ich für das Geld auch einen guten gebrauchten (Stutz-)Flügel kaufen und mit Silentsystem von einem anderen Hersteller nachrüsten lassen? Korg soll ja ganz gut sein, kann man das auch in einen Flügel einbauen lassen?
Der Raum für den Flügel wäre nicht sehr groß, deswegen die Überlegung mit dem Stutzflügel. Merckt man den Unterschied sehr zwischen einem Klavier und einem Flügel?
Meine Tochter hat auch nichts gegen ältere Modelle, ganz im Gegenteil, komplett überholte Flügel von 1900 + findet sie meist sehr schön. Sie spielt erst seit ein paar MonatenKlavier , spielt aber schon seit mehrern Jahren Querflöte im Orchester und singt im Chor.
Sie ist recht musikalisch und wird bestimmt nicht lange eine Klavieranfänger bleiben. Somt möchte ich sie fördern, mein Budget ist aber begrenzt und viel mehr als 7000 Euro möchte ich nicht ausgeben. Das wäre dann auch eine einmalige Anschaffung Klavier + später Flügel wäre somt nicht möglich. Deswegen bin ich auch bereit so viel Geld einmalig zu investieren.
Jetzt eben die Überlegung ob sich für das Geld auch schon ein guter gebrauchter Flügel kaufen lässt. Eine Silent Einstellung wäre wegen der Nachbarn unersätzlich und ein zusätzliches Digitalpiano wäre auch wegen Platzgründen nicht möglich.

Ich hoffe ich bekomme subjektive Einschätzungen ob sich ein Flügel wirkich lohnt und besser klingt als ein Klavier dieser Preisklasse.

LG
:)
 
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Hallo,

Die Kernfrage war, ob Klavier oder kleiner Flügel. Leider lässt sich diese Frage nicht so klar und einfach beantworten.
Der grundlegende mechanische Unterschied zwischen einem Klavier und einem Flügel ist der, dass die Saiten beim Klavier von der Seite von den Hammerköpfen angeschlagen werden und beim Flügel von unten. Dadurch fällt nach dem Anschlagen beim Flügel der Hammerkopf automatisch wieder in seine Ruheposition zurück. Beim Klavier hingegen wird der Hammerkopf mehr oder weniger durch ein Bändchen und ein Federchen wieder in die Ruhepostion zurückgezogen. Viele Klavierspieler finden es angenehmer auf einer Flügelmechanik spielen zu können. Tatsächlich gibt es nichtsdestrotz Klaviere, die sich mindestens genauso gut spielen lassen und sogar auch so gut klingen. Für den Klang sind mehrere Sachen entscheidend. Zum einen die Qualität und Beschaffenheit des Hammerkopfes und zum anderen der Resonanzboden und die Qualität und Länge der Saiten. Je länger die Saite, desto mehr Obertöne kann die Saite prodzuizieren. Desto besser ist auch das dynamische Verhalten des Instrumentes und der "Klang". Ich habe dieses Wort extra in Anführungszeichen gesetzt, weil Klang von jedem unterschiedlich wahrgenommen wird. Da gibt es kein gut oder schecht, sondern nur: Gefällt mir oder gefällt mir nicht. Und das ist das ganz Entscheidene beim Kauf eines Intrumentes. Es geht nicht darum, ob der Verkäufer meint, das Instrument klingt gut, oder der Klavierleher, oder wer auch immer, sondern euch muss der Klang gefallen. Das kann dann sowohl bei einem Klavier als auch bei einem Flügel sein. Wobei man auch erwähnen sollte, dass es Flügel gibt, die eine kürzere Saitenmensur haben als Klaviere (Stutzflügel) und dementsprechend auch ein eingeschränktes dynamisches Verhalten aufweisen.
Mit der Spielart verhält es sich etwas anders. Auch hier ist entscheidend, ob man mit der jeweiligen Spielart klar kommt oder nicht, jedoch kann ein erfahrener Klavierspieler beurteilen, ob eine Spielart z.B. bei einem gebrauchten Instrument gleichmäßig ist. Deswegen wäre auf jeden Fall mein Tipp, jemanden eures Vertrauens mitzunehmen, der Klavierspielen kann.

Bei gebrauchten Flügeln muss man sehr genau hinschauen, wie alt sie sind, und in welchem Zustand sie sich befinden. Das ist das eine. Das andere ist, dass man dan noch schauen muss, ob der Flügel überhaupt von seiner Bauweise her, für eine Stummschaltung geeignet ist. Man kann zur Zeit schon sehr viele Instrumente mit Stummschaltesystemen nachrüsten . Oft ist aber der Regulationskompromiss zischen dem Stummschaltungssystem und dem Normalbetrieb zu groß. Ein User hier im MB hat z.B. bei einem Nachrüstsystem von Bechstein Pech gehabt. Vielleicht hat er auch nur den verkehrten Klavierbauer gehabt. Jedenfalls kann es sein, dass man mit dem Stummschaltebetrieb nicht zufreiden ist. Das ist dann sehr ärgerlich. Besser ist es in jedem Fall, wenn man sich sofort für ein Instrument mit Stummschaltung entscheidet. Da kann man nämlich sofort für sich herausfinden, ob man mit beiden System gleich gut klarkommt.

Das ist jetzt erst einmal das, was mir spontan zu diesem Thema einfällt. Wenn Du weitere Fragen hast, beantworte ich sie gerne :)

Viele Grüße,

Paul
 

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