Gastmusiker auf der Bühne

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Philipp Grey
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Hi,
ich find es eigentlich ganz cool viele Gastmusiker auf der Bühne zu haben die mit ihren Instrumenten ein
Solo einbauen können. Die Frage ist, wann ist der Bogen überspannen?
Wieviele Gastmusiker sind einer zuviel, bei welcher Anzahl von Songs.
Ist es in Ordnung bei zwei Songs hintereinander zwei Gastmusiker auf die Bühne zu holen, oder ist das zu viel?
Geht der Wiedererkennungswert der Band verloren, wenn die Gastmusiker ständig wechseln?
 
Eigenschaft
 
Für mich gehören Gastmusiker hauptsächlich in's Studio.

Ausnahmen:
- personelle Probleme (kurzzeitig ist jemand ausgestiegen)
- die Band besteht z.B. grundsätzlich nur aus 3 Leuten, der Rest der Instrumente wird bei Live-Auftritten von anderen übernommen. Diese sollten dann aber eher im Hintergrund bleiben und vor allem keine Soli spielen
 
Hi,

ich finde die Frage zu allgemein gestellt.
Bei Coverbands - oder wenn ein Block Covers/Standards gespielt werden - sieht die Sache für mich anders aus als wenn eine Band eigene Songs macht.
Beispielsweise beim Jazz oder Blues sind Gastmusiker, etwa mit Harp oder slideguitarre oder Bläser oder ne Sängerin statt nem Sänger oder umgekehrt (oder Duos) eine tolle Ergänzung, die neue Klangfarben reinbringen können und damit den Auftritt sinnvoll bereichern können. Durch die Standards/covers ist auch - bei einer ausreichenden Klasse der Musiker - nahezu gewährleistet, dass das funktioniert (wenn die Kommunikation in der Band und den Gastmusikern stimmt) und dass Leute schnell reinkommen und einen wirklichen Beitrag leisten können.
Ich würde das dann allerdings eher als ein bißchen befremdlich finden, wenn die direkt nach einem song wieder abgehen. Man braucht ja etwas um reinzukommen und da sind drei bis vier songs oder ein ganzes Set schon angemessen. Gerade wenn es dann in Bereiche wie Improvisation geht. Manchmal geht es ja dann auch um Tontechnik - und die Mischer müssen sich ja auch ein bißchen auf die neue Konstellation einstellen und einstimmen.

Wenn es um eigene, ausgefeilte Stücke geht, dann ist meines Erachtens wesentlich mehr Vorbereitung von Nöten, damit es nicht ein Unruhefaktor wird. Zudem soll es ja auch einen wirklichen Mehrwert bringen, dass die jetzt mit auf der Bühne stehen.

Ob das insgesamt zur Band paßt ist wieder eine weitere Frage. Wenn es angekündigt ist (mal von Überraschungsgästen und Zugaben abgesehen) - warum sollte das der Band schaden oder das Publikum irritieren?

x-Riff
 
Ich fand Bonamassa bei Jethro Tull cool, ebenso Steve Hacket bei Transatlantic. Das waren aber kurze Einlagen für einen Song oder so und außerdem Profis, die sich nicht nur totgenudelt haben, um eine Stunde Spielzeit vollzubekommen. Kommt auch auf den Musikstil an, wenn eine Blues- oder Jazzband spielt (wo eher mehr improvisiert wird), ist dies sicher üblicher als bei einer Top40 Gruppe. Wenn dann ein "Stargast" nach dem anderen angekündigt wird (..."und jetzt heißen die SchlagerManiacs Hans Mustermann willkommen"...) würde ich das nicht so toll empfinden.
 
Wichtig finde ich, dass Gastmusiker die Band bereichern. Ein zweiter oder dritter Gitarrist als Gast macht nicht so richtig Sinn (außer es wäre Santana oder so ;)), das würde ich lassen. Wir holen uns ab und zu einen zusätzlichen Bläser, der dann meistens nur für ein Solo auf die Bühne geholt wird und vielleicht bei der Zugabe nochmal (oder auch nur da). Ich träume davon, mal etwas richtig ausgefallenes auf der Bühne zu haben, ein Fagott oder so...
Ein Gastsänger könnte auch fragwürdig sein, weil es (wenn die Band nicht normalerweise instrumental spielt) dem Publikum eher egal ist, ob da jetzt einen Song lang jemand anderes singt - aber schaden tut es nicht, wir haben oft eine Gastsängerin.
Ich finde Gäste auf der Bühne jedenfalls super (als Musiker und als Zuhörer), es zeigt Experimentierfreude, Spontaneität und hat immer etwas erfrischendes, das sich, denke ich, auch auf das Publikum positiv auswirkt.
 
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Vielleicht als Ergänzung zu meinem Post:

Ich sehe mir eh hauptsächlich nur größere Metalkonzerte an. Stimmt schon, dass man da unterscheiden muss, wer da auf der Bühne genau steht.

Ansonsten vielleicht noch: wenn ein Gastmusiker für ein, zwei Lieder auf die Bühne kommt und dort auch Soli spielt, sollte er, meiner Meinung nach, nicht nur technisch auf der Höhe sein, sondern auch noch durch Gestik/Mimik/Präsenz den Zuschauer bei Laune halten können. Fände es eher komisch, wenn da ein Virtuose auf die Bühne kommt ... aber still in seiner Bühnenecke seine Wunder vollbringt und danach wieder geht. Er muss halt fesseln können, wenn er dann schon ein Solo spielt.
 
Ich habe selbst einige mal als Gastmusiker bei verschiedenen Bands mitgewirkt. Manchmal für 3 - 4 Stücke, manchmal für ein komplettes set. Mir, den Bands und auch dem Publikum hat es immer Spaß gemacht.
Ich empfinde Gastmusiker als Bereicherung, wenn man keine Tanz oder reine Coverband ist. Meist ist man ja eher regional unterwegs. Für Bands die sich in diesem Umfeld über Jahre etabliert haben sind Gastmusiker ein gutes Mittel um sich dem Publikum "frisch" zu präsentieren. Ich habe das schon oft gemacht und will das auch nicht missen. Bei den Bluesern und Jazzern ist das eh Gang und Gebe. Für alle beteiligten bietet sich da auch die Gelegenheit mal über den Tellerand zu schauen. Das hat noch niemandem geschadet und ich habe das immer genossen.

Just my 10 Groschen.

Cheers
Dutchie
 
Man kann ja auch gecoverte Songs um ein Soli erweitern, man muss es ja nicht 1 zu 1 nachspielen.
Bei manchen Songs gibt es auch mehrere Versionen bei denen ein Gastmusiker Sinn machen würde.
Die Saxofon Version von Foreigner's Urgent find ich noch genialer als die Ursprungsversion, wenn man den covert könnte
man ja einen Saxofonisten dazuholen.
 
Hi Phillip Grey,

gibt es denn bei Dir/bei Eurer Band so was wie einen konkreten Anlass darüber nachzudenken?
Du siehst ja: das Feld ist ist weit und man kommt da leicht ins Uferlose. Ist für mich - neben den schon genannten Unterschieden - auch ein Unterschied, ob es sich um Hobbymusiker, Semiproifs oder Profis handelt.

Aus dem Bauch raus würde ich mal vermuten, dass es bei Dir oder Euch eher darum geht, für einen oder zwei songs mal einen Gastmusiker dazuzunehmen, der dann aber auch schnell wieder verschwindet ...
 
Ich hab ganz allgemein gefragt, da ich mehrere Bands hab und noch mehrere Bands haben werde und einfach mal ganz
allgemein eure Meinung dazu lesen wollte.
 
Meist ist man ja eher regional unterwegs. Für Bands die sich in diesem Umfeld über Jahre etabliert haben sind Gastmusiker ein gutes Mittel um sich dem Publikum "frisch" zu präsentieren.

Absolut! Das ist für mich/uns das Nummer 1 Argument, weswegen wir öfter bewusst sagen "für diesen Gig holen wir uns einen Gast ins Boot" und vielleicht erst danach überlegen, wer oder was dafür in Frage kommt. Wir haben in der regel nur am Anfang der Saison, nach unserer kreativen Pause, komplett neues Material und wenn wir dann ein zweites mal in der gleichen Gegend auftreten, haben wir allein für die Handvoll Leute, die auf beiden Gigs waren, den Anspruch an uns, da etwas neues zu bieten.
Bei anderen Gelegenheiten machen wir es einfach, weil es sich anbietet (wenn wir zufällig jemanden kennen, der in der Nähe ist und Lust hat spontan mitzuspielen) und um uns selbst die Abwechslung zu gönnen. Wenn wir vorher monatelang das gleiche Programm gespielt haben, tut das gut.
 
Ich hab ganz allgemein gefragt, da ich mehrere Bands hab und noch mehrere Bands haben werde und einfach mal ganz
allgemein eure Meinung dazu lesen wollte.
Für "Projektbands" finde ich die Frage auch noch mal anders beantwortbar.
Eine Band muss nicht unbedingt das Ziel haben, auf ewig zusammenbleiben zu wollen. Aus dem Jazzbereich, aber mittlerweile aus anderen Bereichen auch, kenne ich das, dass sich Leute zusammentun, die halt ne spezifische Sache ausprobieren oder für ein Filmprojekt oder sonstwas zusammen Musik machen.
Da taucht das Problem: "Verwirrung des Publikums" eigentlich in der Form gar nicht auf - und dementsprechend offen kann man auch damit umgehen, finde ich.
 
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Wir haben ganz gerne mal einen Gast auf der Bühne. Einzige Voraussetzung: Er muss eine deutliche Bereicherung sein und das was er tut, richtig gut können!
So hatten wir schon Saxophonisten, Percussionisten aber auch Gastsänger auf der Bühne.
Das macht die Sache erstens noch abwechslungsreicher und lebendiger und zweitens kann man damit auch gute Aushilfen einarbeiten. Erst Gast, dann Aushilfe.
Ich würde nur nicht zu viele Gäste auf einmal nehmen, weil es sowohl die Bandkollegen als auch das Publikum überfordern kann.
Aber eine absolute Zahl kann man hier nicht nennen! Es kommt drauf an, wie gut die Gäste spielen, in welchen Songs sie eingesetzt werden, wie groß das Delta zu den eigenen Musikern ist und von der Luftfeuchtigkeit oder so ähnlich....
 
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