Ganz allein

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Ganz allein

Sie hatte Würstchen warmgemacht
und Bier bereitgestellt.
Zur Kirche ging sie ganz allein,
es war nicht seine Welt.
So viele Leute waren da,
die halbe Stadt, wie’s schien.
Ein Weihnachtsbaum stand beim Altar,
Strohsterne schmückten ihn.

Die Sehnsucht war so groß
nach irgendeinem Zeichen.
Sie wollte einmal bloß
vom Fest verzaubert sein,
die Hand in ihrem Schoß
dem Jesuskinde reichen,
im Licht des Sternes gehn,
gehüllt in seinen Schein.

Goldleuchter brannten würdevoll,
die Orgel brauste auf,
das erste Weihnachtslied erscholl,
sie kam nicht ganz hinauf.
Die Predigt zog sich etwas hin;
beim Beten stockte sie,
denn sie war ungeübt darin
und tat nur irgendwie.

Die Sehnsucht war so groß
nach irgendeinem Zeichen.
Sie wollte einmal bloß
vom Fest verzaubert sein,
die Hand in ihrem Schoß
dem Jesuskinde reichen,
im Licht des Sternes gehn,
gehüllt in seinen Schein.

Zuletzt gab es sogar Applaus,
dann leerte sich der Ort,
man drängte aus dem Gotteshaus
und zog in Grüppchen fort.
Daheim fing sie zu weinen an,
das Wasser lief und lief.
Sie lehnte sich an ihren Mann,
der vor dem Bildschirm schlief.

Die Sehnsucht war so groß
nach irgendeinem Zeichen.
Sie wollte einmal bloß
vom Fest verzaubert sein,
die Hand in ihrem Schoß
dem Jesuskinde reichen,
im Licht des Sternes gehn,
gehüllt in seinen Schein.
 
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