Ich finde diese Diskussion durchaus interessant.
Also, ich bin ja auch ein Blasmusiker und kenne mich sowohl
mit Saiten, Tasten als auch Blasmusikinstrumenten aus.
Also, als Blasmusiker hat man in Sachen Liveauftritt vielleicht
andere Vorstellungen als eine Rockband. Das ist klar.
Und warum sollte man mal nicht was verrücktes machen?
Ein bisschen Choreographie schadet nie.
Wir spielen ein Stück, das heißt Military Escort.
Zuerst wird das Stück normal gespielt, bei der Wiederholung
des Refrains, gehen die Klarinetten auf die Knie,
die Flügelhörner stehen und die Trompeten stellen sich
auf die Stühle. Das kommt extremst rüber.
Auch wenn die Musik schepp geklungen hat,
kommt das bei den Leuten extrem gut an.
Ich glaube das mit dem Bananen essen bringt nicht viel.
Dann gibt es noch so ein Stück: Stelldichein in Oberkrain.
Da kann man auch wieder eine ganz interessante
Choreographie einbauen. Mit den Instrumenten kann
man da sicherlich interessante Sachen machen.
Was ich mal bei so einem Blasorchester gesehen habe,
war, dass sich da 3 Sänger in Trachten vornedrangestellt
haben. Die haben nach jedem Lied mit den Leuten
Prost gemacht. Also: Ein Prosit
sollte öfter kommen.
Als Intro vielleicht dieses Zarathustra Dingens da spielen.
Das kommt auch gut rüber.
Bei uns erzählt immer jemand ein paar Witzchen in
Kombination von anderen wichtigen Mitteilungen.
Außerdem sollte man die Witzchen nicht nach dem
Motto: "Kommt ein Mann zum Doktor...."-mäßig
vortragen.
Ansonsten würde ich vorschlagen, ein paar Musikerwitze
zu machen. Im Netz gibt es davon zu genüge.
Ansonsten kann man versuchen, zu der Blasmusik
zu singen. Das hört sich vielleicht im ersten Moment blöd an,
aber wenn "Auf der Vogelwiese" nur gespielt wird, interessiert
es keinen Mensch. Nur, wenn man dazu singt, kommt auch
was rüber. Die Leute schauen sehr auf Gesang. Da kann
die Musik noch so schlecht sein, der Gesang kann es
rausreißen. Kufstein-Lied kommt immer gut an
(aber mit 3-stimmigem Gejodel und 2-stimmigem Gesang
(Äppelwoi-Terz)).
Ansonsten mal versuchen, einzelne Instrumente ein Solo spielen
zu lassen. Die sollten dazu auch aufstehen.
Das kommt immer gut rüber und ist auf jeden Fall
ein guter Blickfang für das Publikum. Z. B. beim
Klarinettenmuckel oder Posaunen voran oder Rimbazello.
Was auch gut ankommt, ist die Happy Polka von James Last.
Da gibt es Teil 1 und Teil 2.
Billy Vaughn Goldies kann man beispielsweise mit 2 Saxophonisten/innen
spielen, die direkt ins Mikro spielen. So schaut das
Publikum wenigstens. Jedoch ohne Moderation
bringt das nicht viel.
Ansonsten sollte das Ganze auch locker rüberkommen.
Oft ist das Problem bei Blasmusikern, dass man steckensteif
auf seinem Stuhl oder seiner Bank sitzt.
Oft langt schon ein guter Moderator, der das Publikum
gut und locker durch die einzelnen Stücke führt, sie ansagt und
ab und zu mal ein kleines - nicht allzu langes und aufdrängendes -
Witzchen erzählt.
Was auch manchmal gut ankommt:
Wir spielen auch Stücke, die wir nicht kennen, aber dann kennt ihr sie auch nicht
mehr!
Oder:
2 Musiker auf der Bühne. Der eine blind, der andere taub.
Sagt der Taube zum Blinden: "Spiele mer scho?" (Spielen wir schon?)
Entgegnet der Blinde: "Danze se scho?" (Tanzen sie schon?)
Oder:
Kürzester Blasmusikerwitz:
Gehen zwei Musiker an einer Kneipe vorbei.
Vielleicht auch mal einen Solisten mal was auf einem ungewöhnlichen
Instrument vorspielen lassen:
Z. B. auf einer Basstrompete oder dann auf einer Taschentrompete.
Man könnte z. B. in ein Stück ein Glockensolo einbauen,
bei dem jemand mit unterschiedlichen Glocken ein Solo spielt
(dass sich dann aber auch trotzdem noch gut anhört).
Bin mal gespannt, was hier sonst noch so an kreativen Vorschlägen
kommt.
Viel Spaß.
Gruß,
Daniel