Gage eines Veranstaltungstechnikers

Mark94
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Hallo zusammen,
wusste nicht genau in welche Themen-Kategorie ich diese Frage packen könnte, deshalb hab ich sie einfach mal in die PA Abteilung gepackt :engel:
Hätte Mitte Dezember den Auftrag einen Weihnachtsmarkt mit Musik zu beschallen und kleine Auftritte abzumischen. Equipment wird alles von mir gestellt, inklusive Mikros, Stative usw. Der Weihnachtsmarkt läuft von Freitag bis Sonntag, jeweils von 13 Uhr bis 22 Uhr. Nun meine Frage.. wie viel Gage ist bei so einer Veranstaltung angemessen? Eventuell bin ich mit zwei Mann vor Ort, kann aber sein dass auch nur ich alleine dort sein werde. Würde mich freuen wenn mir jemand weiterhelfen könnte! :rolleyes:
Greets Markus
 
Eigenschaft
 
Ich bin mal gespannt, was die Selbstständigen hier dazu sagen, aber ich möchte dennoch eine Vermutung ohne echte Ahnung äußern:

Prinzipiell müsste man ja mal mit dem Minimum eines Handwerkers kalkulieren, viel geringer werden Stundensätze nicht mehr ^^. Also wären wir bei 35 Euro pro Stunde + Miete für Equipment, kann man sicher als Pauschale machen + Lohn für potentielle Helfer.

Und jetzt bin auch ich auf die realistischen Einschätzungen gespannt ^^.
 
Ok, vielen Dank schonmal.
Das würde sich dann so ungefähr auf 1000€ belaufen, wenn man 5€ als pauschale auf die 35€ hinzufügt! :)
Habe das selbe letztes Jahr mehr aus einem Gefallen heraus getan, hatte dafür 250€ bekommen. Da habe ich mich dann ja schön billig verkauft, aber sowas dacht ich mir eh schon. :ugly:
 
hatte dafür 250€ bekommen.
Mei o mei - was lasst ihr bloß mit euch machen?
Das ist keine Gage sondern eine knallende Ohrfeige.

Selbstverständlich muss man hier unterscheiden ob es von einem Profi-Verleiher mit entsprechendem Equipment oder von einem Hobby-Verleiher gemacht wird.
Daher gibts dazu ganz konträre Meinungen.
Aber 250€ geht hier gar nicht !!! Gar nicht !!!
Schade dass du das gemacht hast. Das "versaut" dir nachfolgend natürlich den Job. Und anderen leider auch.

Rechne es einfach mal runter pro Stunde. Dazu noch die Hardware. Da fällt dir doch ein Ei aus der Hose - oder?

Den Stundenlohn von 35€ zahlt dir bei einem kleinen Weihnachtsmarkt natürlich keiner - einem Amateur schon gar nicht.
Ich gehe davon aus, dass es sich um einen "kleinen" Weihnachtsmarkt handelt? Weil große Weihnachtsmärkte in Städten dürfen in so einem Fall ja gar keine Amateure beauftragen...
Aber vierstellig darfst du auch als Amateur verlangen, weil die Hardware stellst du ja schließlich auch.

Und ich würde bei Nennung des Preises trennen in:
- Verleih der PA-Hardware (xxx€ mal x Tage)
- Mannstunden (xx€ pro Mann pro Stunde. Aufbau- und Abbau-Zeit nicht vergessen)

Wenn du das so vorlegst dann wird es auch einem Ortskartell im Dorf schnell klar, dass das mit 250€ pauschal nicht zu machen ist.
 
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Ja, ich weiß.. 250€ war schon sehr unverschämt! Das mach ich dieses Jahr auch definitiv nicht mehr mit.
Zumal wie ich mitbekommen habe so n Panflöten"dudler" 700€ für 2 Stunden bekommen hat! :mad:
Aber dankeschön für die Auskunft und die schnelle Antwort!
 
Zumal wie ich mitbekommen habe so n Panflöten"dudler" 700€ für 2 Stunden bekommen hat!
Da kräuseln sich bei mir dann sämtliche verbliebenen Resthaare.
Und wahrscheins hat der dann sogar noch nichtmal live gespielt.....
Leider deckt sich das mit meinen Erfahrungen, dass die Tontechnik bei solchen Veranstaltungen KOMPLETT UNTERBEWERTET wird.
Leider hast du mit deiner Zusage letztes Jahr diese Meinung geschürt und den Tontechnikern keinen Gefallen getan.
Da bleibt nur noch der Rat: kommt nochmal so ein Angebot KONSEQUENT ABLEHNEN.
 
Panflöte hat er live gespielt, jedoch mit Band als zweitklassiges Midifile dahinter.

Das habe ich auch nur aufgrund dieses besagten Gefallens getan, jemand aus der Verwandtschaft is für die Organisation verantwortlich, jedoch muss die Gage ja trotzdem die Stadt zahlen, von daher mach ich das dieses Jahr bestimmt nicht mehr, zumindest nicht für so eine mickrigen Gage :weird:

Habe gerade mitgeteilt bekommen, dass angeblich eine professionelle Veranstaltungstechnik ein Angebot in Höhe von 500€ für alle drei Tage abgegeben hat. Kann mir kaum vorstellen dass sich das für den Techniker Gagentechnisch lohnt.
Naja, mal sehen wie sich das ganze entwickelt!
 
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Na, den "professionellen Veranstaltungstechniker" möchte ich sehen, der das zu diesem Preis realisiert! Aber hören möchte ich das wohl eher nicht...

Ich mache das ja nur im Nebenberuf, so ungefähr jedes zweite Wochenende bin ich unterwegs. In den letzten Jahren jedoch geht der Trend hin zu mehrtägigen Festivals, was ich sehr angenehm finde, denn ich muss nur einmal auf- und abbauen (meistens), kann aber bis zu drei Tagen beschallen. Schont Dein Kreuz und das Equipment!

Bei solchen Events setze ich üblicherweise folgendes an:
Tagessatz Tontechniker: 250 EUR
Tagessatz Aufbauhelfer: 150 EUR
Damit sind dann rund 8 Stunden Arbeit abgegolten, u.U. lasse ich auch mal 9 grade sein. Aber wenn es deutlich länger dauert, würde ich auch 30 EUR pro Stunde und Person draufschlagen (meine Helfer bekommen für Überstunden denselben Satz wie ich).
Wenn die Anfahrt mehr ist als nur ins 5 Minuten nächste Städtchen zu fahren, dann berechne ich dafür auch schonmal 10 EUR Pauschale pro Person und Tag oder eben 30 Cent pro km.

Beim Material rechne ich 5 EUR pro DI-Box am Tag und 10 EUR pro Mikro am Tag, Zubehör wie Kabel und Stative jeweils inclusive.
Pult, Endstufen und Boxen mit ungefähr 2 bis 5% des Neupreises, also ein Pult von 2000 EUR geht dann z.B. für 60 EUR am Tag, ein aktiver Monitor (NP: 500 EUR) kostet 20 EUR pro Tag, ein Topteil 30 bis 40 EUR (je nachdem, welches).

Bei OpenAir Events, bei denen die Kabel so richtig schön dreckig werden können, schlage ich dann noch eine Kabelpauschale von 20 bis 40 EUR drauf - das ist dafür, dass ich nach der Aktion noch ein paar Stunden Kabel putzen darf.

Das rechne ich dann so runter, und dann steht da meist ein recht stattlicher Betrag in der Rechnung. Meist kommt in der nächsten Zeile dann ein Nachlass von soundsovielen EUR, und am Ende steht da der Betrag, den ich für den Job bekommen möchte. Und da spielen dann Nasenfaktor, Qualität der Verpflegung vor Ort, Freundlichkeit des Auftraggebers und überhaupt der Spaß, den ich an dem Event haben werde, eine große Rolle.

So ein dreitägiger Weihnachtsmarkt, bei dem man sich voraussichtlich den A...llerwertesten abfriert, käme bei mir ganz grob auf 1500 EUR, bei Sonderwünschen oder der Beschallung mehrerer Bühnen kann das auch deutlich mehr werden. Für ein vergleichbares Festival (drei Tage im Sommer), berechne ich rund 3000 EUR, und da ist wegen Nasenfaktor und anderer positiver Effekte schon ein fetter Nachlass drin.
 
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Zur Equipmentmiete möchte ich noch was sagen:

So wie ich das von Konzerten her kenne, fehlt zB am Ende ein Mikrofon, oder irgendwas geht kaputt. Von da her, selbst wenn du 1000 Euro bekommen würdest, hast du ein erhebliches Risiko. Wäre möglich, dass du dabei drauf legst. Ich denke der Veranstalter wird für Fehlmaterial oder Schäden nicht aufkommen!
 
Hallo, wie "hart" rechnet ihr ab, wenn der Veranstalter ein eingetragener Verein oder eine andere gemeinnützige Einrichtung ist (die selber Geld braucht) und ihr da Mitglied seid bzw. den Zweck der Einrichtung gutheißt, gibt es da auch mal guten Rabatt?

Ich persönlich helfe bei so einem Verein ab und an als Stagehand (selten auch am Mischpult wenn keiner der Haupttechies Zeit hat) aus, bis jetzt immer kostenlos (dafür mit Catering etc.); ich bin aber auch kein gelernter VT oder gar Profi...
 
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Ich unterscheide schon ob es "Geschäft" ist oder Freundschaftsdienst. Eigentlich richtet sich mein Preis auch danach wie interessant der Job ist oder welche persönliche Nähe ich zu den Mitwirkenden habe.
Da gehts dann von gratis (ist doch Familie) bis zu fünf stellige Beträge (wenn ich quasi schmerzensgeld mit einrechnen muss).
Üblich bei "Geschäft" ist auch bei mir ein Abrechnungsmodell ähnlich es @mix4munich handhabt.
 
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Zweimal im Jahr mache ich auch was für Charity und arbeite ganz ohne Gage. Ich würde auch das Material stellen, aber bislang stand da immer was. Vor zwei Jahren war das z.B. was für eine Flüchtlingshilfsorganisation, dieses Jahr Anfang Dezember etwas für einen anderen karitativen Zweck. Man kriegt was zu essen und zu trinken, das war's. Ich finde, mir geht es recht gut, und dann sollte man auch ein wenig davon weitergeben.
 
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Hallo, wie "hart" rechnet ihr ab, wenn der Veranstalter ein eingetragener Verein oder eine andere gemeinnützige Einrichtung ist (die selber Geld braucht) und ihr da Mitglied seid bzw. den Zweck der Einrichtung gutheißt, gibt es da auch mal guten Rabatt?

Ich persönlich helfe bei so einem Verein ab und an als Stagehand (selten auch am Mischpult wenn keiner der Haupttechies Zeit hat) aus, bis jetzt immer kostenlos (dafür mit Catering etc.); ich bin aber auch kein gelernter VT oder gar Profi...
Da ich selber im Musikverein bin und davon lange Jahre auch im Vorstand sag ich mal: wenn jemand von extern engagiert wird kann niemand erwarten dass er das für umme oder für einen Hungerlohn macht.
Und bei einem Weihnachtsmarkt wird Geld verdient - das ist so, fertig. Und externe Dienstleistungen müssen bezahlt werden.
Wenn es so ist, dass sich jemand tatsächlich findet - und davon scheint es genug zu geben - der seine Zeit opfert um einfach nur behilflich zu sein dann bitteschön. ICH jedenfalls lass mir so eine Arbeit bezahlen und wenn es für die Caritas ist, mir egal.
Aber das darf jeder für sich entscheiden was ihm seine Freizeit wert ist.
 
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Diese Einstellung von Harry muss man erst einmal erreichen - viele von uns Musikern und Tontechnikern haben doch das Helfersyndrom und lassen sich immer wieder breitschlagen, sowas für lächerlich wenig Geld zu machen (und solange sowas gut geht und man auf keinem teuren Schaden sitzenbleibt, mag das ja noch angehen). Da war ich keine Ausnahme. Bis einmal ein "Angebot" für einen Mixjob an mich herangetragen wurde, das so unverschämt niedrig war, dass ich spontan sagte "Für sowenig arbeite ich nicht." Der "Anbieter" schimpfte dann wie ein Rohrspatz, was mich aber zu meiner eigenen Überraschung vollkommen kalt liess. Irgendwie hatte der sich mit seinem "Angebot" selber disqualifiziert.

Dieser Satz "Für sowenig arbeite ich nicht" hat eine gewisse Kraft. Und den sagte ich dann öfters, oft genug nur zu mir selbst. Und irgendwann habe ich einfach mal meine Preise überdacht und diese auf ein realistisches Level angehoben. Gleichzeitig kam ein Geschäftspartner mit ernsthaftem Equipment um die Ecke, so dass wir auch richtig ernsthafte Jobs damit machen konnten. Und auch wenn der Kollege sich nun quasi aus dem Vermietgeschäft zurückgezogen hat und meine Jobs vorübergehend wieder kleiner wurden, die Einstellung ist mir erhalten geblieben. Und als es finanziell dann so richtig nett lief, habe ich mich auch entschieden, bis zu zweimal im Jahr reine Charity zu machen. Am 2.12. ist es wieder soweit.

Wer sich also bei dem Wort "Helfersyndrom" ertappt fühlt, sollte sich mal intensiv mit Harrys Gedankengängen auseinandersetzen und mal ein wenig kalkulieren.
"Wie oft kann ich Gerät X benutzen, bevor es wahrscheinlich kaputt geht oder eine Reparatur/ein Neuanstrich/ein Austausch fällig wird?"
"Was kostet mich das dann?"
"Wie viel kostet das Zubehör, ohne welches ich das Gerät Y nicht nutzen kann?"
"Was kosten mich Transport und Lagerung, Aufbauhelfer, etc.?"
"Steuern und Versicherung?"
uvm.
 
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Hallo, wie "hart" rechnet ihr ab, wenn der Veranstalter ein eingetragener Verein oder eine andere gemeinnützige Einrichtung ist (die selber Geld braucht) und ihr da Mitglied seid bzw. den Zweck der Einrichtung gutheißt, gibt es da auch mal guten Rabatt?

Ich hab vor 10 Jahren in einem Soziokulturellen Zentrum angefangen als tönli und dort "gelernt" das ganze ist ein gemeinnütziger verein , den ich auch jetzt noch gerne unterstütze früher war nur Catering und Pennplatz , Mitlerweile weil ich umgezogen bin auch Spritzgeld mit dabei. den Rest mach ich für so weil ich Spaß an der Sache, ich dort mich um alles kümmere UND weil ich ohne den laden niemals alles lernen hätte können und mich entfalten.

sonst sehe ich das wie die anderen, richtige Gagen fordern ist das A/O .. hab das selbst gemerkt da ich früher in meinen anfängen auch selbst zu wenig nahm und es dann schwierig war irgendwann mehr zu verlangen aber durch glückliche Umstände und durch zeigen was ich kann hat sich das dann doch von selbst erledigt und die Leute zahlen nun ohne murren mein Lohn.

viele von uns Musikern und Tontechnikern haben doch das Helfersyndrom

Kenne das zu gut hatte das früher selbst stark ausgeprägt, aber mittlerweile sag ich echt wenn so unverschämte Angebote kommen, nein keine zeit / bedarf.
Ich helfe gerne ABER ich entscheide das selbständigt ob ich es so anbiete und nicht ob jemand mir das anbietet das ich ihm doch helfen könnte.
 
Diese Einstellung von Harry muss man erst einmal erreichen
Nicht vergessen: ich bin in der glücklichen Lage dass alles was mit Musik zu tun hat mein Hobby ist. Und ich bin gottseidank auch auf kein zusätzliches Einkommen angewiesen.
Jetzt könnte man natürlich sagen: "Na dann kannst du es ja erst recht für umme machen".
Aber da kommt von mir ein klares "Nein" - weil bei so einem Job ist 1.ein Hardware-Invest und 2.eine Menge (Schlepp)arbeit auch vor und nach dem eigentlichen Job erforderlich. Und da gehts dann ums Prinzip.
Das Helfersyndrom muss man dann irgendwann einfach mal ablegen und auch "Nein" sagen können.

Und selbst wenn ich auf das Geld angewiesen wäre: da kommt dann mein Kaufmann durch und ich merke schnell dass sich das vorne und hinten nicht rechnet. Da hab ich mehr davon wenn ich auf der Couch liege oder mit Familie oder Freunden was unternehme.
 
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Ich stimme Harry zu: Job um (und für) jeden Preis annehmen, gibt's bei mir nicht. Klar bekommen bestimmte Auftraggeber Sonderkonditionen (z. B. bei Veranstaltungen im Heimatort o. ä. - Nachlässe oder Spenden gegen Quittung), aber unter Wert verkaufen sollte man sich nicht - damit tut man weder sich noch den Mitbewerbern einen Gefallen, denn es entsteht schnell Preisdumping.
Vor der Problematik stehe ich übrigens nicht nur als Beschaller, sondern auch als Live-Musiker. Ich habe meine (Stunden-) Sätze, und auf das Argument "Ein anderer macht's aber für den Betrag x" antworte ich immer: "Dann engagiere doch den anderen".
 
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