Furnier wirft beim Lackieren Blasen

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So Jungs und Mädels der DIY-Fraktion, ich habe ein fettes Problem.
Mein zweiter Eigenbau befindet sich eigentlich schon auf der Zielgeraden, aber die Gute machte von Anfang an zicken. Ich habe glaube ich gut die Hälfte der Bauzeit mit irgendwelchen Korrekturen verbracht.

Nun, zum Schluss, hat sie mir nochmal richtig eins ausgewischt:
Auf dem Korpus befindet sich ein Ahornfurnier welches ich offensichtlich sehr schlampig verleimt habe. :(
Beim beizen des Furniers hat dieses aufgrund der Feuchtigkeit angefangen Blasen zu werfen, ich vermute an stellen wo entweder kein Leim drunter ist oder das Furnier beim verleimen nicht richtig angepresst wurde.
Als die Beize jedoch getrocknet war, waren die Blasen auch verschwunden und ich dachte 'Glück gehabt, kann ich wohl so lackieren'.
Ich habe natürlich nicht daran gedacht, dass das Furnier durch das Lackieren wieder feucht wird und dabei hat es dann auch wieder Blasen geworfen, die natürlich nicht wieder weg gegangen sind, da der Lack auf den Blasen ja schön aushärtet...

Um auch diese Problem wieder zu fixen habe ich nun folgendes gemacht:
Ich habe die blasen mit einer Spritze mit Leim gefüllt und angedrückt. Das hat auch soweit ganz gut funktioniert. Außer dass der Leim der von unten quasi durch das Furnier gedrückt wurde die Beize an der Stelle aufgehellt hat, was doch sehr stark auffiel.
Also habe ich mir tatsächlich die Mühe gemacht und den Lack+Beize nochmal komplett runtergeschliffen und neu gemacht.
Beim Beizen war nun beim zweiten Mal auch alles ok, nur beim Lackieren hat das Furnier wieder angefangen an anderen Stellen blasen zu werfen und ich steh wieder genauso dumm da wie vorher... :mad:

Hier mal ein ein paar Bilder wie es zur Zeit aussieht:
DSC_1091.jpgDSC_1092.jpg

Ich hab mir nun folgendes überlegt:
a) ich veranstalte das mit den Spritzen solange erneut, bis die Blasen (evtl) weg sind, d.h. auf jeden Fall noch mal Lack runter und erneut beizen.
b) vielleicht könnte ich auch mit einem Bügeleisen über die Blasen gehen und vielleicht den darunterliegenden Leim (falls überhaupt vorhanden) wieder zum kleben bringen. Allerdings glaube ich, dass der Lack vorher von der Gitarre fließen wird, daher komme ich auch hier um ein Abschleifen des Lacks und anschließendes beizen wohl nicht herum.
c) Spritzentechnik wie in a), allerdings auf die verfärbung sch*$%en und nicht erneut abschleifen und beizen (fiele mir schwer, da ich beim Finish echt pedantisch bin).

Wo ich das hier gerade so niederschreibe fange ich an zu b) zu tendieren und falls dies nichts nützt es danach mit a) zu versuchen.
Allerdings weiß ich nicht wie oft ich das Furnier noch abschleifen kann bis ich durch bin, mache mir da langsam sorgen.

Am liebsten würde ich das Furnier nochmal komplett runterholen und neu machen, aber dann müsste ich wiederum das Binding neu machen, worauf ich hingegen so garkeine Lust habe und ich aufgrund des eingeleimten Halses auch gernicht wüsste wie ich das bewerkstelligen soll...

Soviel zu meiner Misere, ich würde nun einfach mal gern von euch wissen was ihr denkt wie ich weiter vorgehen sollte, oder ob ihr Tipps oder Ideen habt... :confused:
 
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urghs.... verdammt...

Also Dein Verdacht ist soweit richtig. Das Furnier wurde nicht richtig verleimt. Es kann allerdings auch sein, dass Du mit der Beize/Farbe den Kleber angelöst hast.

Wie auch immer...

Sofern jetzt noch Blasen da sind, versuche es mit dem Bügeleisen, bis sie weg sind. Reicht das nicht, dann anfeuchten und anpressen. Anschließend würde ich vorschlagen die Oberfläche mit einem 2K-Klarlack erstmal zu versiegeln. Dann kann die Feuchtigkeit von Beize und Farbe nicht wieder den Kleber anlösen bzw. reagiert das Holz nicht mit Ausdehnung auf die Versiegelung. Nachteilig ist, dass das Holz dann auch keine Beize mehr aufnehmen kann. Dementsprechend solltest Du erst den Farbton erzeugen, dann Versiegeln - oder Alternativ hinterher retuschieren. Vielleicht rettet ein schwarzer aufgesprühter Farbverlauf zum Rand hin noch die Optik.
 
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Yes, es hat funktioniert! Danke dir, smartin!

Die Bügeleisen-Methode war ein Erfolg auf ganzer Linie! Ich brauchte nicht einmal den Lack abschleifen, ging auch so...
Nach dem Einsatz des Bügeleisens sahen die betreffenden Stellen jedenfalls so aus:
DSC_1137.jpg DSC_1138.jpg
Die einzigen Unebenheiten die man jetzt noch sieht sind Vertiefungen, die füll' ich einfach mit Klarlack... :cool:
Und das Muster, welches nun im Umkreis entstanden ist, ist für alle die sich fragen übrigens leicht angeschmolzener, durch's Bügeln nun glatter und garantiert faltenfreier Klarlack. Nach der nächsten Schicht Klarlack ist das allerdings nicht mehr zu sehen.

Falls nun jemand seine Furniere genauso schlampig aufleimt wie ich und es auch erst nach dem Lackieren merkt, so habe ich's gemacht:
Zwischen Gitarre und Bügeleisen habe ich ein Blatt Papier gelegt, damit ich den Lack am Ende nicht vom Bügeleisen kratzen muss.
Das Bügeleisen muss natürlich zum Lack passend auf 'Chemiefasern' gestellt werden. :D So hieß bei meinem Bügeleisen passenderweise die niedrigste Stufe. Diese sollte in jedem Fall gewählt werden.
Fährt man nun mit dem Bügeleisen über die Blase, hört man beim drüberfahren schon, dass das Furnier nicht richtig festgeklebt ist. Dann fährt man einfach solange über die Blase bis dieses Geräusch weg ist. Dann klebt das Furnier an dieser Stelle nämlich richtig am Korpus.
Nachdem man das Bügeleisen nun wieder wegnimmt kann man mit der Hand die Stelle noch solange weiter andrücken, bis sie abgekühlt ist.
Ich muss wohl nicht extra erwähnen, dass man hierbei aufpassen sollte dass die betreffende Stelle nicht zu heiß zum anfassen ist. Falls doch ist entweder das Bügeleisen zu heiß eingestellt, oder man lässt es zu lang drauf. Bei mir hat es jedenfalls mit der Temperatur so gepasst, dass ich mit der Hand direkt raufpressen konnte nachdem ich das Bügeleisen weggenommen habe. Und dabei bitte immer das Papier dazwischen lassen, für den Fall dass es doch viel zu heiß sein sollte möchte man nicht in heißen, flüssigen Lack fassen...

Ich hoffe das war einigermaßen verständlich. Falls nicht, hier noch mal ein Bild, auch einfach nur so weil es so schön schräg aussieht seine Gitarre zu bügeln:
DSC_1139.jpg

Nach der Aktion war ich jedenfalls derart zuversichtlich, dass ich direkt mal 'nen ordentlichen Schwung Lack aufgesprüht habe, und siehe da - keine Blasen, alles immer noch schön glatt!
Nun kann sie endlich weiter lackiert werden. Die nächsten Bilder folgen, wenn sie dann fertig ist...
 
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