Furch G20CM

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Hallo zusammen!

Letztes Jahr musste aus mehreren Gründen meine "gute" Akustikgitarre gehen, natürlich nicht ohne den Vorsatz, mir eine neue zu kaufen. Nach diversen Stunden im Internet und diversen Besuchen in verschiedenen Läden bestellte ich mir dann letztlich eine Furch G 20 CM.

Ein Foto und die Beschreibung gibt es dort, wo ich sie gekauft habe:


Als erstes fiel mir das übrigens sehr gute Gigbag auf, das erschien mir nämlich ziemlich klein und die Gitarre darin war noch kleiner. Klar, das ist eine Grand Auditorium, eine eher zierliche Gitarrenform - darauf hätte ich auch früher kommen können, das Foto erinnerte mich eher an eine etwas voluminöse Lowden, daher hatte ich etwas Anderes erwartet. Der zweite Teil des ersten Eindrucks war die Tatsache, dass die Gitarre federleicht ist und nach Holz duftet. Die Verarbeitung ist absolut überzeugend, hier und da sieht man an Details, dass es sich um die einfachste Serie handelt - billig wirkt aber nichts.

Das Finish ist matt. Schön gemacht, das Holz kommt toll zur Geltung und es fasst sich sehr angenehm an. Aber der Lack ist wirklich empfindlich, es wird nicht lange dauern, bis da Macken und Kratzer drin sind. Genauer gesagt, sind schon welche drin, was aber mit meiner Spielfreude an dieser Gitarre zu tun hat, wenn ich schonmal vorgreifen darf.

Das Setup ab Werk war okay. Da geht noch was und natürlich ist die Gitarre längst zur Nachbearbeitung beim Gitarrenbauer. Dennoch war schon so die Bespielbarkeit exzellent, wozu vor allem die Halsmaße beitragen, die sehr an eine E-Gitarre erinnern. Nicht ganz begeistert bin ich von den vergleichsweise schmalen und flachen Bundstäbchen. Dennoch macht es mir die Furch extrem leicht (für meine Verhältnisse) virtuos zu spielen. Es geht einfach leicht von der Hand, ich muss mich manchmal sogar bremsen, nicht noch einen "Schlenker" zusätzlich zu spielen.

Diese leichte und filigrane Gitarre wird mit 012er Saiten ausgeliefert und ich kann nur dazu raten, die sofort gegen 011er zu tauschen. Mit den 012ern hat die Gitarre gekämpft, die 011er sind "Partner". Die Furch ist eine transparent klingende Gitarre, es mulmt und matscht nichts, auch im Bass bleibt es immer knackig ohne Wummern. Der Klang ist dabei aber nicht dünn, es drückt schon untenrum. Die Mitten sind unauffällig und klar - auch hier kein Matsch. In den Höhen ist das für Zeder typische "Zing", die ganz süßlichen und weichen Höhen einer Fichtendecke fehlen - wie ich finde zum Glück. Die Zargen und Boden aus Mahagoni geben die nötige Wärme und Fülle dazu. Ich bin aber ohnehin ein Fan von der Kombination Zeder/Mahagoni, das muss nicht jedem gefallen.

Die Furch G 20 CM ist eine "schnelle" Gitarre, die Töne sprudeln nur so heraus. Das kenne ich von den meisten eher kleinen Gitarren so, die großen Schiffe müssen sich immer erst aufschaukeln. Die Furch reagiert auch sehr feinfühlig auf Änderungen in der Spieltechnik wie beispielsweise Anschlag mit Fingernagel oder -kuppe, Reindreschen oder Saitenstreicheln. Es geht eigentlich alles. Überraschend finde ich dabei, dass die Furch dennoch nicht zickig ist. Komischerweise klingt es immer gut, man muss die Gitarre nicht "zwingen". Gibt man sich mit der Tonbildung mehr Mühe, wird man aber dennoch belohnt.

Fazit: Handlich, leicht, gut bespielbar, schnell, transparent, vielseitig. Irgendwie erinnert mich die Furch an ein junges, heißblütiges aber dennoch sehr gutmütiges Rennpferd. Tolle Gitarre!
 
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