Funktionsweise Limiter / Kompressor

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demon82
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Hey Leute,
hab mal eine allgemeine Frage zu eurem Wissen und erhoffe mir das dann anzueignen. Es gut um Limiter / Kompressoren!

Meine Endstufe hat einen eingebauten Limiter. Jetz hätte ich mal eine allgemeine Frage zu der Funktionsweise. Also was macht der und für was ist der gut?
Ich denke bis jetz, dass der ein Clipping verhindern soll, indem er nicht mehr als eine bestimmte Wattzahl durchlässt und dann einfach nicht mehr Lauter geht. Aber ich denke nicht, dass das so einfach ist, oder?!

Es gibt auch externe Limiter bzw. Kompressoren (sind doch das selbe?). Ich verstehe jetz nicht (vorrausgesetzt meine o.g. Annahme stimmt) wie das funktionieren soll, denn ein ext. Limiter weiss doch gar nicht, wann die Endstufe Clippen würde bzw. auf welchen Gain ich die Endstufe habe.

Es wäre echt klasse, wenn mir das jemand erklären könnte oder einen Link posten könnte in dem das Beschrieben ist.

Gruß,
Rainer
 
Eigenschaft
 
externe limiter haben auch regler, um das maximale signal level zu regeln. wenn die clip lämpchen an der endstufe aufleuchten solltest du die regler ein kleines stück runterdrehen. außerdem fägt afaik keine endstufe an zu clippen wenn sie ein level von <= 0db bekommt
 
Danke Lara für deine Antwort.

Schade, dass sonst niemand was geschrieben hat.
 
Na, dann will ich nochmal ;-)

Ein Kompressor ist zunächst mal ein sog. Regelverstärker, der ein Signal mit einer festen Verstärkung (nehmen wir erstmal "1" an) versieht, dabei passiert mit dem Signal erstmal nichts. Ab einer einstellbaren Grenze ("Threshold") wird dann die Verstärkung schwächer, also werden Signale, die lauter sind als dieser Schwellwert, nicht mehr so stark verstärkt, werden also im Verhältnis zum Eingang leiser. Um wieviel, bestimmt die sog. Ratio. 2:1 heißt z.B., dass alles oberhalb der Schwelle nur noch halb so stark verstärkt wird wie unter der Schwelle.

Da jetzt eigentlich alles leiser würde, kann man die Gesamtverstärkung des Kompressors noch anpassen, so dass im Endeffekt nicht laute Signale leiser werden, sondern die leisen (im Verhältnis) lauter. So wird ein Kompressor üblicherweise betrieben.

Das ganze arbeitet jetzt nicht so schnell, dass einzelne Wellenberge oder -täler direkt betroffen sind, sondern der Kompressor "schaut" sich das Signal eine Weile an und passt die Verstärkung an, wenn die Durchschnitts-Lautstärke den Kriterien genügt. Wie schnell er dann eingreift, bestimmt der "Attack"-Wert; nach welcher Zeit er wieder zur Ursprungsverstärkung zurückkehrt, die "Release"- Zeit.

Wenn ich jetzt als Ratio "unendlich" wähle, habe ich einen Limiter. D.h.: alles oberhalb der Schwelle wird auf eben diesen Wert begrenzt (also bei einer Schwelle von 0dB: Eingang -3dB -> Ausgang -3dB. 0dB->0dB... +3dB -> 0dB, +6dB->0dB usw.)

Der eingebaute Limiter in einer Endstufe macht im Prinzip nichts anderes, er kann sich allerdings im Gegensatz zum externen Gerät auch das Ausgangssignal der Endstufe "anschauen" und den Eingang runterregeln, wenn das Signal am Ausgang verzerrt (clippt).

Jetzt klarer?

Jens
 
Hey danke Jens. :)
so ungefähr habe ich mir das auch gedacht. Also das mit dem Kompressor ist mir ja nun ganz klar. Nur dann habe ich eben u.U. keine Impulse mehr vom Trommelschlag ... also gar keine nicht aber nicht mehr soo dolle :)

Ich verstehe nur die Sache mit dem Limiter nicht ganz. Wenn ich ein Signal von +3dB habe und der Limiter das auf 0dB runter regelt, dann habe ich doch auch ein Gleichstromsignal, nämlich genau in der Zeit, wie die zB Sinuswelle braucht um das Stück von 0dB auf +3dB und wieder auf 0dB zu kommen ... oder arbeitet der Limiter da exakt genauso wie ein Kompressor und "studiert" das Signal erst mal? Also erst wenn ich nen Clip von zB 250ms habe regelt dann das ganze Eingangssignal um ein paar dB runter. Dann wären Attack und Release-Zeiten fest und unveränderlich hinterlegt oder vielleicht über Drehpotis im Inneren.

Trotzdem erst mal danke, war sehr interessant!

grüße,
rainer
 
Erstmal zum Kompressor: Doch, die Impulse von der Trommel hast du noch - wie gesagt, die Hauptanwendung des Kompressors ist ja im Endeffekt, die leiseren Teile etwas anzuheben. Bei der Trommel hiesse das z.B., dass der Schlag an sich fast genauso laut bleibt, und der "Kesselsound" etwas angehoben wird, du kriegst also mehr Sustain.

Zum Limiter: Genau die Gleichströme soll der Limiter ja verhindern, da wird also auch erst gemittelt und dann geregelt. Entscheidend ist der RMS-Pegel, nicht die momentane Amplitude. Die Attack- und Releasezeiten sind bei den in der Endstufe verbauten Schutzlimitern fest eingestellt und i.d.R. sehr kurz, bei externen kann ich sie normalerweise regeln.

Jens
 
.Jens schrieb:
Das ganze arbeitet jetzt nicht so schnell, dass einzelne Wellenberge oder -täler direkt betroffen sind, sondern der Kompressor "schaut" sich das Signal eine Weile an und passt die Verstärkung an, wenn die Durchschnitts-Lautstärke den Kriterien genügt. Wie schnell er dann eingreift, bestimmt der "Attack"-Wert; nach welcher Zeit er wieder zur Ursprungsverstärkung zurückkehrt, die "Release"- Zeit.
Doch! Das Eingangssignal wird nicht "gemittelt" und dann im Durchschnitt gepegelt. Das was Du beschreibst ist RMS-Komprimierung.
Beim RMS-Komprimierung soll dafür gesorgt werden daß ein gewisser Pegel erhalten bleibt, aber dennoch eine gewisse Dynamik erhalten bleibt (deswegen kann man dort kein Attack und Release angeben). Kurzzeitige Pegelspitzen werden da gar nicht heruntergeregelt, insofern sie nicht allzuoft auftauchen und den Pegel des Gesamtmaterials über einen grösseren Zeitraum verändern würden.

Das hat mit Limiting aber nix zu tun. Ein Limiter soll GARANTIEREN daß ein Pegel NIEMALS überschritten wid. Ein Limiter ist nichts anderes als ein Kompressor mit "Ratio unendlich" und einem Attack von 0 ms.


Der eingebaute Limiter in einer Endstufe macht im Prinzip nichts anderes, er kann sich allerdings im Gegensatz zum externen Gerät auch das Ausgangssignal der Endstufe "anschauen" und den Eingang runterregeln, wenn das Signal am Ausgang verzerrt (clippt).
Warum sollte er das machen? Wenn er wirklich einen Limiter am Eingang hat DARF es nicht zum Clipping kommen.

......die Hauptanwendung des Kompressors ist ja im Endeffekt, die leiseren Teile etwas anzuheben.
Wenn das Deiner Meinung nach die Hauptanwendung eines Kompressors ist dann würde mich Deine Erklärung für einen Enhancer doch sehr interessieren..... :rolleyes:
 
Spezi schrieb:
Das was Du beschreibst ist RMS-Komprimierung.
Beim RMS-Komprimierung soll dafür gesorgt werden daß ein gewisser Pegel erhalten bleibt, aber dennoch eine gewisse Dynamik erhalten bleibt (deswegen kann man dort kein Attack und Release angeben).
Seit wann das denn nicht?

Ein Kompressor ist doch im wesentlichen immer gleich aufgebaut: Multiplikator (Quadrierer), dann eine Integrationsstufe (deren Zeitkonstante über den Attack-Wert eingestellt wird), und ein VCA. Ergo ist die Frage "Peak oder RMS" im wesentlichen abhängig von der Attackzeit.

Das hat mit Limiting aber nix zu tun. Ein Limiter soll GARANTIEREN daß ein Pegel NIEMALS überschritten wid. Ein Limiter ist nichts anderes als ein Kompressor mit "Ratio unendlich" und einem Attack von 0 ms.
Richtig. Ich habe auch im prinzip nichts anderes gesagt. Wenn du einen Kompressor nach o.g. Aufbau mit minimaler Integrationszeit betreibst, hast du einen Brickwall-Limiter, oder etwa nicht?

Der eingebaute Limiter in einer Endstufe macht im Prinzip nichts anderes, er kann sich allerdings im Gegensatz zum externen Gerät auch das Ausgangssignal der Endstufe "anschauen" und den Eingang runterregeln, wenn das Signal am Ausgang verzerrt (clippt).
Warum sollte er das machen? Wenn er wirklich einen Limiter am Eingang hat DARF es nicht zum Clipping kommen.
Stimmt - soweit die Endstufe gut dimensioniert ist und innerhalb der Spezifikationen läuft. AFAIK gibt es aber auch durchaus die Variante, bei der ein am Ausgang "lauschender" Limiter weitergehende Schutzfunktionen bietet (um eben auch bei Netzeinbrüchen / Bauteilversagen etc. ein ausgangsseitiges Clippen zu erkennen)...

Wenn das Deiner Meinung nach die Hauptanwendung eines Kompressors ist dann würde mich Deine Erklärung für einen Enhancer doch sehr interessieren..... :rolleyes:

Ich hätte mich evtl. präziser ausdrücken sollen: Hauptanwendung Kompressor inkl. Make up Gain ist in großen Teilen die Anhebung der leiseren Signalanteile. Denn im Endeffekt wird ja obenrum nur komprimiert, um das Gesamtsignal ohne Übersteuerung höher pegeln zu können - entweder nur Eingangsseitig (Drums z.B.) oder eben durch anschließendes Aufholen (typischerweise bei Gesang)...
Deswegen schrieb ich ja auch "im Endeffekt". Der Kompressor selbst dämpft ja erstmal oberhalb der Schwelle. Wenn ich dann aber Gain aufhole, habe ich unter dem Strich den gleichen Spitzenpegel und relativ gesehen Verstärkung unterhalb der Schwelle.

Unter einem Enhancer verstehe ich nun noch etwas ganz anderes (Obertongeneration, evtl. auch dynamisch gesteuert...). Ich vermute du meinst einen Expander.
Die Definitionen für Up- und Downward-Kompression bzw. -Expansion sind ja im allgemeinen Sprachgebrauch doch etwas verwaschen (auch wenn es klare Definitionen gibt, die anhand der Kennlinien auch die deutlich verschiedenen Einsatzbereiche klar erkennen lassen). Und so meint der Volksmund oft Kompression mit anschließender Aufholung, wenn er von Expansion spricht.

Jens
 
Jau ich meinte einen Expander. *schäm* Hab' ich im Eifer des Gefechtes voll verwechselt. Obwohl: der Enhancer spielt bei Kompressoren wohl auch eine grosse Rolle.

Der Fehler in dem was Du beschreibst ist dieses "....sondern der Kompressor "schaut" sich das Signal eine Weile an und passt die Verstärkung an, wenn die Durchschnitts-Lautstärke den Kriterien genügt"

Das ist RMS-Komprimierung und findet eher in Studio-Umgebungen Anwendung.

Das was bei Endstufen relevant ist ist primär der Schutz von Speakern (also vor Pegel-Spitzen). Da darf einem Kompressor nicht allzuviel Zeit gelassen werden sich das anzuschauen. Beim Limiting darf gar keine Zeit vergehen.

Hier mal die Beschreibung von RMS-Kompression von dbx:

RMS compression works by detecting a signal's average level, much like our ears adjust to loud or soft sounds. In RMS mode, your source can have more of a dynamic, transparent sound (because short peaks don't clamp down the overall level) but still be prevented from getting too loud.

Diese Vorgehensweise ist als Schutz vor Clipping IMHO wohl gänzlich ungeeignet. Es kann natürlich trotzdem sein daß es Endstufen gibt die so vorgehen.
Ich würde diese allerdings wohl kaum kaufen (ausser wenn's Röhre wäre :D )
 
Spezi schrieb:
Jau ich meinte einen Expander. *schäm* Hab' ich im Eifer des Gefechtes voll verwechselt. Obwohl: der Enhancer spielt bei Kompressoren wohl auch eine grosse Rolle.
Genau, weil ein Kompressor erstmal subjektiv "Höhen frisst", die mit einem zusätzlichen Enhancer wieder zugefügt werden.

Der Fehler in dem was Du beschreibst ist dieses "....sondern der Kompressor "schaut" sich das Signal eine Weile an und passt die Verstärkung an, wenn die Durchschnitts-Lautstärke den Kriterien genügt"
Ich hab mir mein Ursprüngliches Posting nochmal genau angeschaut. Der eigentliche Fehler, den ich gemacht habe, ist der: Nach der (wie ich immer noch finde, völlig korrekten) Beschreibung eines Kompressors im allgemeinen habe ich beim Übergang zum Limiter vergessen zu erwähnen, dass neben der unendlichen Ratio auch (beim Brickwall-Limiting!) die minimal mögliche Attackzeit erst aus dem Comp den Limiter macht.

Das ist RMS-Komprimierung und findet eher in Studio-Umgebungen Anwendung.
Oder eben live beim Gesang, bei Bässen, etc.pp. Wie schon gesagt, technisch macht jeder Kompressor RMS-Detektion, mit wählbarer Integrationszeit. Wird die sehr kurz, haben wir einen Limiter. Würde man im übrigen tatsächlich mit echten 0ms limitieren, wäre das Ergebnis - na, was? - ein Abschneiden der Wellenformen, ergo künstlich produziertes clipping.

Das was bei Endstufen relevant ist ist primär der Schutz von Speakern (also vor Pegel-Spitzen). Da darf einem Kompressor nicht allzuviel Zeit gelassen werden sich das anzuschauen. Beim Limiting darf gar keine Zeit vergehen.
Völlig richtig. Wie gesagt, das habe ich im ursprünglichen Posting vergessen zu sagen. Ich habe sehr zeitnah mehrere Beiträge zu dem Thema beantwortet, da ist mir das dieses Mal durch die Lappen gegangen. :oops:

Diese Vorgehensweise ist als Schutz vor Clipping IMHO wohl gänzlich ungeeignet.
Das habe ich aber auch nie behauptet.

Der "RMS-Mode" von dbx ist AFAIK einfach nur eine bestimmte Einstellung von Attack und Release, die dbx für diesen Einsatzzweck für günstig hält. An der Arbeitsweise des Kompressors ändert das nix...

Jens
 
Hmmm...also ich muss das jetzt nochmals aufgreifen. :D


Die RMS-Komprimierung dient dazu daß ein gesamter Mix keine gewaltigen Dynamiksprünge macht. Der Zeitraum für das Attack könnte sich dabei durchaus im Sekunden-Bereich befinden.
Für Bass und Gesang ist das absolut ungeeignet, da man keinerlei Kontrolle mehr über die Dynamik hat (ich bin Basser). Sowas ist nur für Mastering interessant.

Sowas ist z.B. sinnvoll wenn Du eine Aufnahme hast die stetig lauter wird (z.b. Bolero von Ravel :) )
Das könnte man mit RMS-Komp. auf eine Lautstärke pegeln.

Attack und Release sind beim RMS-Komp. nur abhängig vom Programm-Material.

Bei Endstufen macht ausschliesslich Peak-Kompression Sinn mit einem Attack von 0ms (also reines Limiting).

Da wird nix mit Durchschnitts-Pegeln gerechnet. Da gibt's ein Maximum und das darf nicht überschritten werden. Was darunter liegt ist wurscht und bleibt unverändert.
 
Spezi, wir reden aneinander vorbei: Du bezeichnest mit RMS-Kompression eine spezielle Einstellung des Kompressors (nämlich den Grenzfall mit langen Integrationszeiten).
Einverstanden.

Die Funktionsweise eines Kompressors beruht immer auf einer RMS-Detektion, nicht auf Momentanwerten. Das Wort "RMS" an sich sagt erstmal über die verwendeten Zeitkonstanten wenig bis nichts aus. Es heißt ja schließlich "Root Mean Square", wobei wie in jeder anderen Anwendung auch die Mittelungszeit in der Definition erstmal nicht enthalten ist.

Wie gesagt, stell dir bitte mal einen Limiter vor, der rein auf Momentanwerten agiert, also Attack und Release jeweils bei echten 0ms (sowieso nur theoretisch machbar). Was macht der aus einem Sinus mit sagen wir 6dB über Threshold? Sieht schwer nach Rechteck aus...

Hingegen ein Limiter, der RMS-Detektion mit einer Attack von sagen wir 0,1ms und Release meinetwegen im Zehntelsekundenbereich macht, wird das tun, was man von ihm erwartet: Ein echtes Runterregeln von Signalspitzen...

Jens
 
Nein. Sorry daß ich Dich dahingehend nochmals nerven muss. :D

Du behauptest hier daß ein Kompressor mit irgendwelchen Integrationszeiten zum Ermitteln der Kompression arbeitet. Das ist einfach mal falsch (in Bezug auf das Treshold).

Es gibt einen Treshold ab dessen Überschreiten ein Kompressor DEFINITIV arbeiten soll. Die Zeit bis zum Begin des Herunterregeln des Signals wird duch das Attack angegeben (im ms-Bereich). Das Release gibt an ab wann die Kompression wieder gelöst werden soll.

Ich zitiere Dich mal:

Das ganze arbeitet jetzt nicht so schnell, dass einzelne Wellenberge oder -täler direkt betroffen sind, sondern der Kompressor "schaut" sich das Signal eine Weile an und passt die Verstärkung an, wenn die Durchschnitts-Lautstärke den Kriterien genügt. Wie schnell er dann eingreift, bestimmt der "Attack"-Wert; nach welcher Zeit er wieder zur Ursprungsverstärkung zurückkehrt, die "Release"- Zeit.


Denn es ist de facto so daß die Wellenberge (um bei Deinem Beispiel zu bleiben) direkt nach Überschreiten des Treshold nach einer durch das Attack vorgegebenen Zeit heruntergeregelt wird. Der "schaut" sich da nix an!


Überleg' doch mal!

Kannst Du Dir vorstellen was passiert wenn meine 15" Bassbox mit 350W mal eben mit ebendiesen 350W angeclippt wird nur weil der Limiter sich das mal eben eine Weile so "anschaut"......?

Er arbeitet mit Momentanwerten!!!! Attack 0ms!!! Sobald das Signa beim Limiterl über's Treshold kommt wird DIREKT auf's Treshold heruntergeregelt. DIREKT!

Und wie dieses herunterregeln auf einem Oszilloskop aussieht ist auch egal. Auch wenn es dort rechteckig aussieht. Es bringt den Speaker in Richtung seiner Ausgangsposition zurück. Dann ist's OK.
 
Spezi schrieb:
Du behauptest hier daß ein Kompressor mit irgendwelchen Integrationszeiten zum Ermitteln der Kompression arbeitet. Das ist einfach mal falsch (in Bezug auf das Treshold).
So hab ich das von verschiedenen Seiten gelernt - vielleicht lagen die Leute, die ihre dbxe und UREIs zerlegt haben, um hinter das Geheimnis der Besten zu kommen (und dann über die hohen Einzel-Preise der THAT-RMS-Dect-ICS und -VCAs gestöhnt haben), auch alle falsch...?


Denn es ist de facto so daß die Wellenberge (um bei Deinem Beispiel zu bleiben) direkt nach Überschreiten des Treshold nach einer durch das Attack vorgegebenen Zeit heruntergeregelt wird. Der "schaut" sich da nix an!
Jetzt halt dich doch nicht an dieser Formulierung "anschauen" fest. Ich ahb das ganze versucht so erklären, dass es für Anfänger verständlich ist. Und zwar in dem von dir so gern zitierten Abschnitt erstmal allgemein für einen Kompressor. Die Erklärung hinkt ein wenig, aber falsch ist sie nicht. Wenn du Nadelimpulse auf den Kompressor gibst, die kürzer als die Attackzeit sind, regelt der VCA nicht runter.

Kannst Du Dir vorstellen was passiert wenn meine 15" Bassbox mit 350W mal eben mit ebendiesen 350W angeclippt wird nur weil der Limiter sich das mal eben eine Weile so "anschaut"......?
Ich dachte, wir wären uns längst einig, dass ein Limiter so kurz als irgend möglich "schaut".

Er arbeitet mit Momentanwerten!!!!
Attack 0ms!!! Sobald das Signa beim Limiterl über's Treshold kommt wird DIREKT auf's Treshold heruntergeregelt. DIREKT!
Echte 0ms schaftt der beste VCA nicht - ist aber auch nicht schlimm. Das schlimme am clippen sind ja nicht die ganz kurzen Überschwinger (wie gesagt, 0,1ms sind ja Verzerrungen im 10kHz-Bereich), sondern die längeren DC-Phasen beim Clipping.

Und wie dieses herunterregeln auf einem Oszilloskop aussieht ist auch egal. Auch wenn es dort rechteckig aussieht. Es bringt den Speaker in Richtung seiner Ausgangsposition zurück. Dann ist's OK.
Naja, es klingt halt mehr als bescheiden. Bei einem reinen Schutz-Limiter mag das angehen, ich hatte die urprüngliche Fragestellung (vgl. Überschrift) etwas allgemeiner verstanden - und ein Limiter soll ja normalerweise alles, nur nicht verzerren. Was hätte ich sonst davon, wenn ich zur Vermeidung digitaler Übersteuerung einen Limiter vor meinen DAT-Recorder hänge, wenn ich mal wieder live mitschneiden möchte...?

Jens
 
Das Problem ist einfach daß Du hier irgend welche pysikalischen Details mit hereinziehst. Das interessiert hier nicht. Hier wollte jemand wissen wie so ein Teil prinzipiell funktioniert. Was da drin steckt ist den Leuten wurscht.

Ob das beim Limiter wirklich 0ms sind oder evtl. 100-Nano-Sekunden. Es ist echt wurscht. Um Details der Toleranzen geht's nicht. Es ist wohl jedem klar daß jeder Vorgang in einem elektronischen Gerät Zeit benötigt.

Und so wie Du das oben erklärt hast ist das schlichtweg falsch.

Das Ziel das für einen Limiter gilt ist daß er möglichst schnell das Überschreiten des Tresholds erkennt und möglichst schnell das Signal auf den eingestellten Treshold herunterregelt.
Und dieses Ziel sind 0ms. Die tatsächliche Zeit ist sicherlich ein wenig grösser. Aber es interessiert nicht weil es so gering ist daß die Trägheit der Membran es gar nicht umsetzen könnte.

Wie Du siehst wird hier Deine angeführten physikalischen Details sowieso durch die Trägheit der Membran ausgespielt.
 
Spezi schrieb:
Das Problem ist einfach daß Du hier irgend welche pysikalischen Details mit hereinziehst. Das interessiert hier nicht. Hier wollte jemand wissen wie so ein Teil prinzipiell funktioniert. Was da drin steckt ist den Leuten wurscht.
Entschuldige, aber die Frage scheine ich zur Zufriedenheit beantwortet zu haben.

Und so wie Du das oben erklärt hast ist das schlichtweg falsch.
Dagegen wehre ich mich noch immer. Ich habe (etwas verunsichert durch dein Insistieren - ich habe schließlich noch keinen Kompressor gebaut, nur benutzt und von Leuten etwas darüber gelernt, die IMO Ahnung haben) mich nocheinmal durchgegoogelt, und mir mal Schaltpläne und Prospekte von einigen "Klassikern" angesehen.
Sehr interessant ist dieses hier: http://www.danalexanderaudio.com/Indexer.htm

Wenn man sich dort mal die Daten z.B vom UREI LA-4 oder den dbx 160/162 ansieht, dann wird da immer wieder von RMS-Detektion gesprochen - bei Attackzeiten von deutlich unter 1ms.
In der Tat steht beim LA-4 sinngemäß, dass er für Übermodulationsbegrenzung im Rundfunk (ein ähnliches Problem wie der Schutz der Boxen) nicht geeignet ist, es sei denn man schalte noch einen 1176LN nach - ein echter Peak Limiter, der nach dem von dir angesprochenen Prinzip funktioniert. Bis auf die Tatsache, dass auch der nicht stumpf abschneidet, sondern sachte in die Begrenzung fährt. Der aber verzerrt dann wohl auch.

Nach allem, was ich über Geräte der neueren Generation weiß (und da erfährt man leider nicht so viel), arbeiten die mittlerweile alle mit RMS-Detektion, weil inzwischen auch dieses Verfahren schnell genug ist. Oder eben digital, aber das ist ein ganz anderes Thema, und einem solchen würde ich den Endstufenschutz auch nicht anvertrauen wollen.


Ob das beim Limiter wirklich 0ms sind oder evtl. 100-Nano-Sekunden. Es ist echt wurscht. Um Details der Toleranzen geht's nicht. Es ist wohl jedem klar daß jeder Vorgang in einem elektronischen Gerät Zeit benötigt.
Naja, die 100Mikrosekunden scheinen aber Jahrelang zumindest als ein entscheidendes Verkaufskriterium gewirkt zu haben. Da wurde mit Unterschieden im 10ms-Bereich geworben.
Alldieweil i.d.R. die Hochtöner die ersten sind, die dran glauben müssen, macht das auch Sinn. Dein 15er BTW würde einen satten Überschwinger auch im Zehntelsekundenbereich noch locker wegstecken, es sei denn, du hast zu billigster Ware gegriffen...


Die tatsächliche Zeit ist sicherlich ein wenig grösser. Aber es interessiert nicht weil es so gering ist daß die Trägheit der Membran es gar nicht umsetzen könnte.
s.o. Gilt nicht zwingend für Hochtöner.

Wie Du siehst wird hier Deine angeführten physikalischen Details sowieso durch die Trägheit der Membran ausgespielt.
dito.

Jens
 
Ich geb's auf.....

Vielleicht glaubst Du's wenn es Dir von ALESIS beschrieben wird.... :

www.harmony-central.com/Effects/Articles/Misc/basic-compression-terms.pdf

Der letzte Absatz....

P.S.: Die bauen die Dinger und wissen wovon sie reden.
 
Einigen wir uns evtl. auf folgendes:

1) Meine obige Darstellung der Funktionsweise eines Kompressors ist völlig korrekt.
2) Es gibt Peak-Limiter, die per Momentanwert getriggert werden (sofern sie nur für genau diesen Zweck gebaut wurden, in Multifunktionsgeräten wohl eher mit einem über lediglich 100µs gemittelten Wert, was im wesentlichen aufs selbe rauskommt vom Ansprechverhalten her)
3) Inwieweit die Geräte tatsächlich bei schaltbarer Charakteristik eine komplett andere Detektion benutzen, braucht uns nicht weiter zu interessieren, solange es funktioniert.

4) Spezi und .Jens sind beide sture Böcke ;)
5) Spezi und .Jens sind aber trotzdem beide lernfähig :idea:


Einverstanden?
 
Netter Versuch.... :D

Für mich ist das Thema jetzt aber auch durch.

Ich bezweifle allerdings immer noch das:

a) ein Anfänger einen Kompressor bedienen kann nachdem er Deine Beschreibung gelesen hat

b) ein Anfänger überhaupt ansatzweise kapiert für was das Teil gut sein soll nachdem er Deine Beschreibung gelesen hat

c) Du selber im Vorfeld weisst für welches Verhalten Du einen Kompressor wie einstellen musst. :D

Nix für ungut.....

mfg
 
.Jens schrieb:
4) Spezi und .Jens sind beide sture Böcke ;)
5) Spezi und .Jens sind aber trotzdem beide lernfähig :idea:

Wer hat denn da editiert ;-)

Aber wo er Recht hat, hat er Recht :D
 

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