Die Informationen, die du hier gibst, sind zu wenig. Ich nehme an, es geht dir noch um das gleiche Lied, das du schon im anderen Thread hattest. Ich hoffe, daß hier ist das richtige:
Judee Sill - Archetypal Man
Es ist hier allerdings in Bb-Dur zu hören, aber das beeinflußt nicht die Analyse.
Die Akkorde, um die es in deiner Frage geht, kommen im B-Teil vor. Er beginnt in Gm keht aber gleich nach Bb-Dur zurück um dann doch wieder nach Gm zu wechseln...
(Diesen Teil hattest du im anderen Thread vorgestellt.)
Ohne den A-Teil vorher gehört zu haben, würde ich die Analyse in G-moll beginnen. So ist es nicht ganz eindeutig, wegen diesem hin- und herpendeln zwischen Moll und Dur. Aber eigentlich ist das auch gar nicht so wichtig. Denn die eigentliche Überraschung ist die Wendung G#°7 A.
Der Zielakkord A ist selber nicht mehr diatonisch zur Tonart Bb-Dur. Stufe VII wäre eigentlich halbvermindert. Hier wurde ein Dur-Akkord genommen. Verdurte Stufen wirken immer dominantisch - die Terz wird zum Leitton.
Mein Ohr stellt sich hier auf Dm als Ziel ein. D-moll ist die nächstverwandte Tonart zu Bb-Dur/G-moll, in der G#°7 A Funktioniert. Hier sind es Doppeldominante und Dominante.
Das folgende Bb ist auf alle Fälle eine Überraschung, und das in mehrfacher Hinsicht. Bezogen auf D-moll ist es mit der bVI-Stufe der klassische Trugschluß.
Da Bb aber auch die alte Tonika ist, könnte man annehmen, daß hier zur Grundtonart zurückgekehrt werden soll. Aber genau das passiert ja nicht, da sich die Wendung mit G#°7 A noch einmal wiederholt.
Es folgt dann zwar eine Auflösung - sogar im Quintfall, wie man es erwart -, aber der Akkordtyp ist Dur statt Moll. Damit hat das D am Schluß ebenfalls etwas Überraschendes (Trugschlußartiges).
So, das war
mein Hörempfinden bei diesem Song. So höre ich es. Im Anhang meine Analyse in Bb-Dur.
Gruß