Funktionsanalyse

  • Ersteller neohawaii
  • Erstellt am
Also meinst Du die Akkorderkennung ? Ich bin zwar auch kein guter Notenschüler , aber z.b. würde ich Takt zwei als Gm6 interpretieren und Takt 10 nicht als F-Dur sondern als B-Dur identifizieren.Am Anfang von Takt 6 steht ein astreiner C-Dur akkord , der aber dann wiederum vom Rotstift gar nicht benannt wurde. Hat das ein Notensatzprogramm gemacht , oder ein Gitarrenlehrer ? Ich finde die roten Texte eher stöhrend als hilfreich ,oder vielleicht verstehe ich auch zuwenig davon , weil ich Gitarre nur nach Tabulatur spiele.:confused:
 
Ich erklärs mal...
es geht hier um Funktionsanalyse, dabei versucht man mit Symbolen zu beschreiben was genau harmonisch passiert.
Jede Funktion hat eine bestimmte Abkürzung, also T für (Dur-)Tonika etc., und man muss das ganze halt immer auf ne Tonart (daher F-Dur, D-moll etc) beziehen sonst macht das ganze wenig Sinn...
Ich hab die Analyse mit Paint gemacht (ist nur leider verdammt umständlich und die meisten Symbole kriegt man so auch kaum hin)
 
Vorsicht, in Takt 5 haben wir erst ab der Doppeldominante die neue Tonart F-Dur.
Die DD bezeichnet man hier mit 5 im Bass und > Zeichen, sowie einer 7 oben.

In Takt 7 auf Schlag zwei haben wir keine Sp sondern wieder eine Doppeldominante.

Takt 1 nach dem Doppelstrich ist wieder Tonarten wechsel, wir gehen nach B-Dur, Takt 3 nach g-moll. Takt 5 nach dem Doppelstrich geht wieder nach d-moll.
Die vielen Klammerdominanten und Parallelklänge machen die Analyse nur unübersichtlich.
Man kann davon ausgehen, dass die Komponisten damals immer in Tonartenwechsel gedacht haben, dadurch wird die Analyse auch übersichtlicher und logischer (deswegen kann man darüber diskutieren ob von Takt 6 auf 7 nicht auch ein kleiner Tonartenwechsel folgt. Manche Musiktheoretiker sind da sehr konsequent und sehen hier eine Rückkehr nach d-moll, allerdings halte ich es durch die Chromatik eher für eine Ausweichung).
Im vorletzten Takt ließe sich noch streiten, dass auf dem letzten Schlag ein D7/13 steht, schließlich wird das f deutlich hörbar.
 
Vorsicht, in Takt 5 haben wir erst ab der Doppeldominante die neue Tonart F-Dur.
So war es eigentlich von mir eigentlich auch gedacht bzw. geschrieben...

Takt 1 nach dem Doppelstrich ist wieder Tonarten wechsel, wir gehen nach B-Dur, Takt 3 nach g-moll. Takt 5 nach dem Doppelstrich geht wieder nach d-moll.
Die vielen Klammerdominanten und Parallelklänge machen die Analyse nur unübersichtlich.
MUSS ich das echt so schreiben bzw ist meine Schreibweise falsch?
Ich dachte nur das es komisch wirkt wenn ich jeden 2. Takt einen Tonartwechsel reinschreibe.
 
Nein, das ist es nicht. Bei anderen Stücken können solche Sequenzen auch vorkommen, die in völlig fremde Tonarten führen, sodass sie funktionstheoretisch nicht mehr zu erfassen sind.
Die klassischen Komponisten wussten nichts von der Funktionstheorie, für sie gab es verwandte und entfernte Tonarten, die durch Modulationen verbunden sein konnten oder nicht, aber es waren eben trotzdem unterschiedliche Tonarten. Das kannst du auch hier festhalten, selbst wenn es nur zwei Takte sein sollten.
Natürlich ist es möglich alles auf eine Tonart, oder möglichst wenige zu beziehen, aber dadurch wird die Analyse nur unnötig kompliziert und versucht Zusammenhänge darzustellen, welche die Komponisten sicher nicht so gesehen hatten.

Ein Streitpunkt ist die Zwischendominante zur Subdominante. Da sie häufig vorkommt und dann auch recht schnell und kurz vonstatten geht, könnte man sie wirklich nur als eine Klammerdominante sehen.
Auch die Doppeldominante stellt keinen Tonartenwechsel dar, sie ist da in etwa mit der Subdominante vergleichbar.
 
Nein, das ist es nicht. Bei anderen Stücken können solche Sequenzen auch vorkommen, die in völlig fremde Tonarten führen, sodass sie funktionstheoretisch nicht mehr zu erfassen sind.
Die klassischen Komponisten wussten nichts von der Funktionstheorie, für sie gab es verwandte und entfernte Tonarten, die durch Modulationen verbunden sein konnten oder nicht, aber es waren eben trotzdem unterschiedliche Tonarten. Das kannst du auch hier festhalten, selbst wenn es nur zwei Takte sein sollten.
Natürlich ist es möglich alles auf eine Tonart, oder möglichst wenige zu beziehen, aber dadurch wird die Analyse nur unnötig kompliziert und versucht Zusammenhänge darzustellen, welche die Komponisten sicher nicht so gesehen hatten.

Ein Streitpunkt ist die Zwischendominante zur Subdominante. Da sie häufig vorkommt und dann auch recht schnell und kurz vonstatten geht, könnte man sie wirklich nur als eine Klammerdominante sehen.
Auch die Doppeldominante stellt keinen Tonartenwechsel dar, sie ist da in etwa mit der Subdominante vergleichbar.

Interresant :)

Hier ist noch eine Analyse, ich hoffe diesmal ist es übersichtlicher: (Vorhalte und Durchgänge in der Oberstimme hab ich wieder größtenteils rausgelassen)
http://img703.imageshack.us/f/funktionsanalyse2.jpg/
Ich würde ja mal echt gern wissen was das da unten wo die Fragezeichen stehen für Funktion sind...sieht irgendwie aus wie ein Dv aber das würde denk ich mal nicht passen... vllt sieht man ja das A als Orgelpunkt an aber was ist dann die Harmonie darüber?

Wo wir schonmal bei Diabelli Sonatinen sind (die hab ich grad dank des anderen Threads für mich entdeckt ;)), wäre nett wenn du dir diese paar Takte mal angucken könntest, bei T. 3 und 5 (und deren Wiederholungen) ist mir leider nicht so wirklich klar was da los ist. Wieder was mit Orgelpunkt?
http://img62.imageshack.us/f/rondoq.jpg/
 
http://img703.imageshack.us/f/funktionsanalyse2.jpg/
Ich würde ja mal echt gern wissen was das da unten wo die Fragezeichen stehen für Funktion sind...sieht irgendwie aus wie ein Dv aber das würde denk ich mal nicht passen... vllt sieht man ja das A als Orgelpunkt an aber was ist dann die Harmonie darüber?

Geht man eigentlich nicht nach dem Klang? Für mich klingt das nach DDv, die sich in den Domimantvorhalt auflöst. Dein T4 könnte man ja auch so deuten.
Das einzige Problem ist die Notation. Warum His?

... wäre nett wenn du dir diese paar Takte mal angucken könntest, bei T. 3 und 5 (und deren Wiederholungen) ist mir leider nicht so wirklich klar was da los ist. Wieder was mit Orgelpunkt?
http://img62.imageshack.us/f/rondoq.jpg/

Hier könnte man die beiden verminderten Akkorde (Dv)Tp bezeichnen, was auch klanglich paßt. Durch den gleichbleibenden Baßton haben die verminderten Akkorde eher Vorhaltcharakter.

Ich weiß aber nicht, ob dir das hilft. Die Deutungen der beiden Beispiele habe ich aus Sicht der "Jazz-Harmonielehre" gemacht.
 
Hier ist noch eine Analyse, ich hoffe diesmal ist es übersichtlicher: (Vorhalte und Durchgänge in der Oberstimme hab ich wieder größtenteils rausgelassen)
http://img703.imageshack.us/f/funktionsanalyse2.jpg/
Ich würde ja mal echt gern wissen was das da unten wo die Fragezeichen stehen für Funktion sind...sieht irgendwie aus wie ein Dv aber das würde denk ich mal nicht passen... vllt sieht man ja das A als Orgelpunkt an aber was ist dann die Harmonie darüber?
Takt vier würde ich als tonikalen Orgelpunkt mit D7 darüber sehen.
Und ich glaube du meintest cis-moll, nicht c-moll. Dort wo die Fragezeichen sind, haben wir wieder einen tonikalen Orgelpunkt. Die restlichen Noten sind die der verkürzten Dominante in cis-moll (Das A im Bass kann also ignoriert werden in diesem Falle). Anstatt aufzulösen nach cis-moll flieht er die Kadenz (der Leitton wird nach unten aufgelöst) und geht statt dessen in die Dominante von A-Dur. Ihm war wohl die Chromatik Cis-His-H wichtig.

Wo wir schonmal bei Diabelli Sonatinen sind (die hab ich grad dank des anderen Threads für mich entdeckt ;)), wäre nett wenn du dir diese paar Takte mal angucken könntest, bei T. 3 und 5 (und deren Wiederholungen) ist mir leider nicht so wirklich klar was da los ist. Wieder was mit Orgelpunkt?
http://img62.imageshack.us/f/rondoq.jpg/

Ja, hast du richtig erkannt, das sind tonikale Orgelpunkte.
 
Das ist theoretisch schon richtig. Aber hier musst du das Klavier zurate ziehen und hinhören, ob es tatsächlich zur Tonika geht, oder eben zum Tonikagegenklang. Geht die verkürzte Klammerdominante zur Tonika von B-Dur, dann musst du rechts neben die Klammer einen Pfeil nach oben machen unt Tg drüber schreiben, damit klar ist, dass die Dominante zu d-moll gehört.

Im letzten Beispiel ist die Überlegung ob in Takt 3 schon ab der DD C-Dur erreicht ist.
Von Takt 5 auf 6 haben wir eine Rückung, der Dv bezieht sich hier wohl auf a-moll. Gis ist Leitton. Hier müsste genau wie oben ein Pfeil rechts an die Klammer kommen mit der Bezeichnung Tp (wenn wir in C-Dur sind).
Der Rest stimmt.
 

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