Funktionelles Hören

Fastel
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Hi, habt Ihr n paar Hinweise wie man sich an das Hören der Funktionen rantasten kann?
Belassen wir es erstmal bei D - S - T und s - tp.

Ich kann es ja alles auf dem Klavier spielen aber so richtig finde ich keinen Anker. Klar ich höre es wenn sich ein Dom7 Akkord in die T auflöst aber ich habe echt im Liedverlauf Probleme die S von der D zu unterscheiden.
Was erst wenn man die Medianten usw raushören soll o_O ...

Gibts da Tips zu? Vielleicht sowas wie "immer eine kleine Septe denken und wenn die sich im Kopf zur T auflösen will ists grade die D" ...

:)
 
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Gibts da Tips zu? Vielleicht sowas wie "immer eine kleine Septe denken und wenn die sich im Kopf zur T auflösen will ists grade die D" ...

:)

Vielleicht ist es zu platt, aber ich würde Dir raten, zu den Akkorden den Grundton herauszufinden (das ist ja nicht sehr schwer) und dann anhand von dem Intervall (das man leider auch durch hören dann erkennen muss) die funktionsharmonischen Zusammenhänge zu erschließen.

D - S - T ist dann also: gr.Sekunde abwärts, Quarte abwärts (bzw. Quinte aufwärts ist etwas einfacher)
S - tp ist dann gr. Terz aufwärts, oder du baust Dir einen Gedankenschritt ein, nämlich den Ton dazwischen, sodass du 2 gr. Sekunden aufwärts hast.

Gruß
 
Daran hab ich auch schon gedacht, dann hat man aber z.B. ne Sp mit Terz im Bass... da habe ich zumindest bis hierher keine Chance auf den Grundton zu kommen. Ich habe generell probleme andere Töne auszublenden. Ist schon ganz schön frustrierend zur Zeit.
 
Dann ist vielleicht gerade sinnvoll, Umkehrungen von Akkorden hören zu lernen. Bei der Sp mit Terz im Bass wäre der Terzton ja Grundton der Subdominante. Das könnte dich dann bereits darauf bringen, dass die Akkordfunktion eine subdominantische sein könnte. Darum scheint es dir ja hauptsächlich zu gehen. Ob jetzt die Sp mit 11 auftaucht oder nicht, ist ja dann erst mal zweitrangig. Mit der Zeit entwickelt sich da so eine Art Gefühl, welcher Gruppe ein Akkord angehört. Ich für meinen Teil würde lieber genauer raushören können, was genau für einen Akkord ich da gerade höre, anstatt ihn nur in Bezug auf seine Funktion zu erfassen, denn ich glaube, da hätte ich auf lange Sicht mehr von...
 
Gibts da Tips zu? :)

ja ... SINGEN ! Probier ´ mal über längere Zeit hinweg (das sind mind. MONATE), zu ALLEM, was Du im Radio hörst, die passenden Dreiklangszerlegungen mitzusingen. Und dann mach´ Dir zwischendurch bewusst, WAS Du da eigentlich sinsg (Stufen =). Da kriegst Du ein untrügliches Gespür dafür, wie eine I und wie eine VI klingt. Und - als nächsten Schritt - kriegst Du auch gleich ein Gefühl dafür, wenn Akkorde aus diesem Raster herausfallen, weil sie Sextakkorde sind. Aber man lernt instinktiv, die dann im Geiste umzudrehen und hören zu lernen, für WELCHE Grundfunktion sie eigentlich stehen ...

LG, Thomas
 
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Danke soweit erstmal.

Das mit dem Singen ist natürlich imemr das Beste. Ich habe meine Gesangslehrerin schon geschrieben, dass ich jetzt vermehrt Akkorde singen möchte. Die akkorde selbst hören wird schon werden. Die 4 bekannten Dreiklangstypen gehen, werden die Noten sukzessiv gespielt gehts auch mit der Bestimmung der Lage nach 2-3 Wiederholung fast immer. Bei den Septakkorden bin ich auf nem ähnlichen Weg... aber beim "simultanen" Intervallhören lose ich nur ab. Ich treffe, wenn ich einen 3 Klang höre zwar alle Töne aber es fällt mir schwer den Grundton zu kriegen. Ich muss lange die Klänge durchforsten und dann leite ich mir nur über die Intervallstruktur den Grundton her. Oftmals habe ich auch Probleme bei verm. oder ü. Klängen alle Töne zu finden.
Ich glaube das ist so mein hauptproblem, dass ich einen ganzen Akkord oftmals nicht auseinander genommen bekomme - daher muss ichd as dann wohl verstärkt mit meiner Lehrerin üben.

@Seczko
Ich muss das leider für ne Aufnahmeprüfung können - siehe Anhang
 

Anhänge

  • Musterklausur_Gehoerbildung.pdf
    57,9 KB · Aufrufe: 395
Ich treffe, wenn ich einen 3 Klang höre zwar alle Töne aber es fällt mir schwer den Grundton zu kriegen.

Naja, das ist Übungssache und Routine ... mit der Zeit lernt man - ganz automatisch - alle gehörten Klänge so umzudrehen, daß sich konfliktfrei ein ganz normaler Dreiklang daraus bilden läßt. Natürlich ist das ERSTE Teilziel dieser Übung, daß man eine gewisse Grundton"vermutung" (zu mindest) hat ...

Popmusik ist da ja ohnehin sehr "gutmütig" ... aber um das zu trainieren, zieh´ Dir mal Barockmusik ´rein und versuch da mal, grundständige Dreiklänge dazuzusingen ... da wirst Du am Anfang mit dem "Umdrehen" im Kopf gar nicht mehr fertig werden ... aber es ist eine TOLLE Übung ... :)

LG; Thomas
 
Wieviel Zeit hätte man für die Musterklausur-Aufnahmeprüfung?
Sieht echt nicht sehr leicht aus
 
Naja was heißt Zeit.... ich nehme an alles wird 4 mal "diktiert"... aber aller höchstens.
 
Krass, na dann ran an den Speck:redface:
 
Hallo Fastel!

Du hängst meiner Meinung nach schon zu sehr im Detail, dabei ist das Grundgerüst noch nicht sicher!

Das Grundgerüst heisst: GEFÜHL für Kadenzverläufe.

Ich möchte da zunächst den Tip von Turko aufgreifen, aber empfehlen, Dich nur auf die Bassfortschreitung zu konzentrieren, und diese mit zu singen.

Am besten, Du besorgst Dir einen Bass, und spielst die Pop und Rocklassiker rauf und runter. Zu Beginn möglichst keine Umkehrungen. Dadurch entwickelst Du ein Gefühl für Kadenzverläufe; ein Gefühl, was bei vielen entsteht, die jahrelang Akkordfortschreitungen auf ihrem Harmonieinstrument spielen, und sei es am berühmten Lagerfeuer. Kann es sein, dass Du auf diesen Erfahrungsschatz nicht zurückgreifen kannst? Ich vermute mal ja, was Deine Schwierigkeiten erklären würde.

Du musst zuerst ein Gefühl für den Kadenzverlauf entwickeln, dann kannst Du ins Detail gehen! Von Gross zu klein!
Ob zB. irgendwo eine Umkehrung vorkommt...und nicht jede Dominante kommt als Dominantseptakkord daher, da ist die Fahndung nach einer kleinen Septime vergebens, und führt, beim Nichtfinden dieser evtl. zur Fehlinterpretation der Funktion.

Spiele Quintfallsequenzen! Zu Beginn so, dass die Sequenz mit Dominante Tonika aufhört. Ich empfehle, Dir dabei eine Treppe vorzustellen, und zB. bei S das Gefühl zu kultivieren, eine Stufe kommt noch vor T, bzw. S ist noch nicht Teil des Ganzschlusses. (den plagalen musst Du erst reinkriegen, wenn der authentische klaro ist).

Singe einfache Songs, während Du am Bass die Grundtöne drückst!

Spiele am Bass und /oder Harmonieinstrument Klischeefolgen durch.

Erst wenn dann das Gefühl für den Kadenzverlauf da ist, beschäftige Dich mit Umkehrungen innerhalb von Akkordfortschreitungen. Auch hier gibt es natürlich Klischeefolgen wie zB. I - V/3- Vim in Dur usw. Singe, spiele und vergleiche! zB: I-V- VIm mit I-V/3-VIm, oder: I-I/3-IV (wird gerne mit I-IIIm-IV verwechselt). Finde dazu Songbeispiele.

Übe alles auch in Moll!


Grüße!
P.S. Dass in der Pop und Rockmusik nicht diatonische Fortschreitungen wie zB. bVII-IV-I in Dur bzw. SS-S-T
an der Tagesordnung sind, erschwert die Aufgabenstellung natürlich. Siehs sportlich, dann lernst Du sie halt gleich mit.
 
ich habe zu jeder funktion einen bezug edur in cdur hat zb diesen charakteristischen klang und ich habe mir einfach allemöglichen akkordfolgen und funktionen gemerkt
 
Bei mir ist es ähnlich. Diese Funktionen haben sich mit der Zeit "eingebrannt". Das ging aber nicht von heute auf morgen. Vieles was ich "gehört" habe, konnte ich lange nicht benennen. Das erschloss sich erst alles, als ich anfing mich für die Harmonielehre zu interessieren. Irgendwann bekam das meiste einen Sinn. Wenn ich jetzt Musik höre, kann ich sofort alles aufschlüsseln. Takt, Tonart, Harmonien, etc. Leider ist mir dabei die Unbefangeheit etwas abhanden gekommen.
"Gelernt" zu "hören" habe ich dadurch, dass ich versucht habe alle möglichen Stücke mitzuspielen. Mit der Zeit weiß man intuitiv was zusammen passt und was nicht. Als dann noch die Kenntnisse der Harmonielehre dazu kamen, wurde es noch einfacher.
Setz Dich nicht zu sehr unter Druck sofort alles begreifen zu wollen. Hab Geduld. Nimm Dir bekannte Stücke (erst die etwas einfacheren) und versuch nur durch´s Hören herauszufinden, was da passiert. So setzt sich alles mit der Zeit Puzzleteilchen für Puzzleteilchen zusammen.

Um nochmal den Satz MathiasL aufzugreifen: Siehs sportlich :) Und erhalte Dir den Spaß bei der Sache. Dann kann die Harmonielehre echt was Tolles sein.

Gruss,

Paul
 
Bis auf die dritte Aufgabe ist das nicht so schwierig. Bei der Dritten kannst Du allerdings auch mit Funktionshören nicht viel anfangen.
 

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