Funke für Bass kaufen -> kleines 101 bitte?

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Ich überlege mir gerade, mir ein Funksystem zuzulegen, um auf größeren Bühnen meinen Bewegungsradius ein wenig ausbauen zu können, ohne mit unseren Gitarristen einen Kabelsalat zu fabrizieren :D leider habe ich auf dem Gebiet so überhaupt keine Ahnung und bräuchte kurz ein paar Antworten auf wahrscheinlich ziemlich billige Fragen:

- Wo genau sind die Unterschiede zwischen "billigen" und "teuren" Systemen?
- Wie wahrscheinlich ist es, dass ich mit der Funke (z. B. auf Festivals) anderen Systemen in die Frequenz spiele?
- Auf was für Frequenzen soll ich überhaupt gehen? Ich blicke durch den das-ist-verboten-und-das-ist-erlaubt-Jungle nicht durch...
- Wie kann sich ein Funksystem auf die Akkustik auswirken?

Und das wichtigste:
- Was genau ist zu empfehlen?


Ich spiele einen auf B gestimmten Bass mit aktiven EMGs. Es wäre schön wenn die Funke damit klarkommt... und im Allgemeinen zuverlässig ist und nicht im Line-Check rumzickt :D Ich hätte spontan an sowas gedacht:


Oder, falls es einen Vorteil bringt, das "nächsthöhere" Modell:



Würde das gehen? Wenn nicht, wieso und wonach sollte ich mich eher umsehen?

Danke im Voraus :)

Cheers,
Leo
 
Eigenschaft
 
Bedenke beim Neukauf einer Funkstrecke daran, das im Rahmen der "Digitalen Dividende" sehr viele Funkfrequenzen nicht mehr genutzt werden dürfen.
Mein Stand ist: Seit 2015 sind nur noch 822–832 MHz und 838–862 MHz verwendbar. Man kann natürlich auch weiter andere Frequenzen nutzen - doch wenn man Pech hat, sendet genau da ein Provider. Und gegen deren Sender hat man keine Chance.

Von daher: Lieber zur digitalen Variante greifen:

Kostet zwar "etwas" mehr, aber 180€ sind für eine Funktstrecke die auch noch für ne 5-Saiter-Stimmung taugen soll ein echtes Schnäppchen.
 
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Kostet zwar "etwas" mehr, aber 180€ sind für eine Funktstrecke die auch noch für ne 5-Saiter-Stimmung taugen soll ein echtes Schnäppchen.

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass sie an einem 5-Saiter nicht nur "taugen soll", sondern wirklich taugt :). Das Ding ist bei mir im Dauereinsatz von 4 bis 7 Saiten und ich hab bisher nirgendwo Probleme feststellen können.
Auch von mir eine klare Kaufempfehlung.

Gruß
Golo
 
Danke!
Ich mag jetzt vollkommen falsch informiert sein, aber senden auf 2,4GHZ nicht auch Funkrouter etc.? Gibts damit Probleme?
 
Ja, ist die selbe Frequenz, aber da gibt es ja auch verschiedene Bänder, zwischen denen dann automatisch (wie beim Router) gewechselt wird.

Ich habe hiermit keine Probleme:
(bei meinem Aktiv-Bass muss ich nur den Input bissl zurücknehmen)

Meine Empfehlung: Definitiv Digital Funke!

PS: Hab mal irgendwo gelesen, dass eher der Router schlapp macht als die Instrumentenfunke
 
Hier steht alles was man zu den Frequenzen wissen muss.
Zukunftsfähig im anmeldefreien Bereich sind also nur noch die Mittenlücken, in denen man mit Störungen durch LTE rechnen muss, das harmonisierte Band von 863-865 MHz, bei dem einen sowohl LTE als auch andere Funklösungen in die Quere kommen und 2,4 GHz, wo alle Welt funkt.
Am zuverlässigsten ist wohl noch die Mittenlücke ab 823 MHz, da dort einerseits die Konkurrenz überschaubar ist, aber andererseits die physikalischen Eigenschaften dieses Frequenzbereichs eine gute Reichweite erlauben. Das harmonisierte Miniband mit 2 MHz kann man auf Grund dieser geringen Breite und relativ großen Konkurrenz nicht empfehlen. Bei 1,8 GHz ist die Dämpfung der elektromagnetischen Wellen schon wieder deutlich größer als bei 8xx MHz. 2,4 GHz hat die schlechtesten physikalischen Eigenschaften, ist aber weltweit harmonisiert (anmelde- und gebührenfrei) und es gibt die theoretisch größte Kapazität, wird andererseits aber auch von wirklich allen genutzt. Das reicht von WLAN über Bluetooth bis zu irgendwelchen proprietären Verfahren.
Neben der Frequenzfrage gibt es dann auch noch die Frage nach dem Übertragungsverfahren: Analog oder Digital.
Für Analog spricht die Latenzfreiheit; allerdings ist hier die Tonqualität maßgeblich von der Signalqualität der Funkübertragung abhängig; umso schlechter die Empfangsbedingungen, umso schlechter klingt es. Digitale Strecken haben dafür eine Latenz. Zusammen mit anderen digitalen Geräten (Effektgeräte, Modeling-Amps oder Digitalmischpulten) kann das zu Problemen führen, da sich die Latenzen addieren. Digitale Systeme haben ein deutlich besseren Klang, der unabhängig von der Güte der Funkverbindung immer die gleiche Qualität hat. Problematisch ist aber, dass es, im Gegensatz zu den analogen Systemen, bei denen sich eine schlechtere Verbindung in einem schlechter werdenden Sound ausdrückt, bei digitalen Systemen zum Drop-Out (Abriss) des Signals kommt (ohne Vorwarnung).

Kommen wir doch mal zur Frage zurück, was für ein System man nehmen sollte:
Wenn Latenz keine Rolle spielt und einem bewusst ist, dass das verfügbare Spektrum bei 2,4 GHz überlaufen ist, bekommt man hier definitiv die beste Qualität für sein Geld. Entweder müssen WLAN-Router so eingestellt werden, dass eine Lücke im Spektrum bleibt, die die Funkstrecken nutzen können oder man muss sich wegen Signalvermischung mit einer geringeren Reichweite zufrieden geben. 2,4-GHz-Systeme sind nichts für ausufernde Bühnen oder Besuche im Publikum. Beides kann relativ schnell das Signal abreißen lassen; für mehr Reichweite empfehlen sich deswegen Leistungsstärkere Systeme mit abgesetzten Antennen wie bspw. das Relay G50 gegenüber dem G30.
Wenn man etwas mehr Geld in die Hand nehmen will gibt es auch digitale Funksysteme bei 823-832 MHz und darunter (im Anmeldepflichtigen Bereich). Dort hat man dann die Vorteile der digitalen Übertragung (Tonqualität) und die der besseren physikalischen Eigenschaften der tieferen Frequenzen.

Wenn Latenz eine Rolle spielt (z. B. beim In-Ear-Monitoring durch ein Digitalpult und auch noch ein Modeling-Amp dazwischen hängt), sollte man zu einer analogen Funkstrecke greifen. Bei analogen Systemen hört man häufig den Preis der Strecke. Die ganz günstigen kann ich deswegen aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen nicht empfehlen. Ein ganz gutes Einstiegsmodell wäre dieses hier:

Das gibt es auch noch ohne abgesetzte Antennen, günstiger, kann ich aber nicht empfehlen.


Das ist der große Bruder vom G30. Größere Reichweite, mehr Strecken parallel, robuster.


Da Bassisten ja häufig keine Pedal-Boards haben, gibt es das ganze auch für den Rackeinbau.


Auch wenn die System mit 300 Euro teuer wirken, handelt es sich immer noch um solide Einstiegsgeräte. Wenn man noch günstiger kaufen will, ist man relativ schnell auf Ramschniveau. Das mag jetzt für analoge Systeme umso mehr gelten, als für digitale Systeme.
 
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