Für Neck und Bridge gleichstarke Pickups nehmen?

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Schon wieder ich: überlege, ob ich in eine Semiakkustik 2 Gibson 57´Classic einsetzen soll, oder lieber einen Gibson 57´Classic für neck und einen Gibson 57´Classic Plus für Bridge. Gibt es irgendwelche Erfahrung diesbezüglich? Mir sind die originalen Epiphone-PAFs zu unausgewogen, d.h. der Bridge-Pickup kam mir bei gleichweitem Abstand zu den Saiten immer so vor, als würde eine Spule defekt sein (ist es nicht).
 
Eigenschaft
 
Ist doch auch klar, weil am Hals die Saite stärker auschwingt. Deshalb sind manche PUs am Hals leicht unterwickelt. Muss aber auch nicht, sowas kann man auch super mit dem Abstand der PUs korrigieren.
 
Korrekt ... in meinen Live Geigen nutze ich z.B. die gleichen Pickups für Bridge als auch für den Neck ... in meiner Strat sogar zusätzlich auch in der Mittelposition. (Kann ich mir eigentlich sparen, da ich den Pick in der Mitte relativ selten spiele). In dem Du die Pickups in der Höhe anpasst kannst Du Lautstärkenunterschiede bestens korrigieren ... genau so wie phess90 es schrieb ;)
 
Danke, phess90! Das ist mir schon klar, mich würde nur interessieren, ob das jemand bei einer Semiakkustik mit den beiden Gibsons kompensiert hat: passt das Lautstärkeverhältnis, passt der Klang (oder ist der Bridge-Pickup dann zu grell etc.)?
Ist alles Geschmacksache, mich würde nur mal interessieren, welche Eindrücke ihr da habt - wenn Ihr es probiert habt, so selten sind die Gibson 57´Classics ja nicht.
 
Hi,

tatsächlich ist das mit den annähernd gleichen, aber positionsabhängigen PUs eine relativ späte Errungenschaft. Fender hatte ja schon bei der Tele einen starken, brillanten Bridge- mit einem eher schwachen, nach seiner Vorstellung wohl "jazzig" klingenden HalsPU kombiniert. An eine Zusammenschaltung wurde dabei übrigens nicht gedacht, stattdessen gabs als 3. Position "HalsPU mit "Ganz-dumpf-Kondensator". Bei Strat, Paula & Co. waren die PUs dagegen gleich laut (bzw. so gedacht). Aufgrund von Produktionsabweichungen gibt es aber viele alte Gitarren, bei denen der heißeste PU zufällig sogar am Hals sitzt.

Bei der Paula und der 335 stand außerdem die Mischung der beiden PUs weit oben auf der Agenda, deshalb auch für beide PUs getrennte Volume- und Tonregler. Ich denke mal, dass man vor diesem Hintergrund ungleiche HB nicht einmal in Erwägung gezogen hat. Wenn Du also auf den "alten" Sound stehst, liegst Du mit gleichen PUs nicht falsch.

Übrigens war ich selbst mit meinem Classic Plus ja nicht ganz so zufrieden. Er war allerdings auch stark "overwound" mit über 9,5 KOhm, da wird so ein PAF gerne etwas bedeckt in den Höhen. Das ist also nicht so ganz repräsentativ, aber generell sind die '57 eher auf der weichen Seite des PAF-Spektrums angesiedelt. Gerade deswegen machen sie sich aber in einer Semi sehr gut, weil die ganz gerne mal etwas "schachtelig" klingen, dem wirken die entgegen.

Dass bei gleichem Abstand der HalsPU lauter ist, ist physikalisch begründet. Die Saiten schwingen dort weiter aus, also wird mehr Spannung induziert. Es ist deshalb auch üblich, den HalsPU bei gleichen PUs um einiges tiefer einzustellen als den StegPU. Bei der Epi sollte der StegPU allerdings zum Ausgleich deutlich heißer gewickelt sein als das Hals-Pendant, da verwundert mich das schon. Vergleich das mal bei anderen Epis. Wenn Dir der Unterschied auch dort unangenehm auffällt, solltest Du je nach Geschmack entweder einen heißeren StegPU wählen oder einen recht zurückhaltenden HalsPU.

Generell würde ich Dir raten, mal genaueres zu Deinen Soundwünschen (YT-Links, Verweis auf bekannte Gitarristen oder Bands) zu posten und dazu, was Dir derzeit fehlt. Willst Dus gerne fett oder lieber sehr transparent, spielst Du am liebsten Clean/Crunch/HiGain... Einfach nur Gibson HB in die Epi zu setzen muss nicht immer der richtige Weg sein.

Gruß, bagotrix
 
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Danke bagotrix!
Tja, wenn ich das Geld übrig hätte, würde ich mir eine ES335 holen, wie Larry Carlton sie spielt, vor allem bei den fast cleanen Sounds. Klar, da sind auch die Finger, Pick und Amp mit im Spiel. Ich könnte jetzt noch mehr schreiben, ich belass es mal hierbei: gern ein etwas holziger Klang, jazzig im Neck-Pickup, etwas punchiger/dreckiger im Bridge-Pickup.
Hier ein Beispiel:
http://www.youtube.com/watch?v=IYDPdtBMe58
Gruß,
bluesballads.
 
Zuletzt bearbeitet:
@bagotrix: beim Neck-Pickup messe ich 8,4K, beim Bridge-Pickup 8,7K, ist das soviel heißer wie Du meinst?
Ich war ja schon drauf und dran, zwei gleiche zu bestellen - aus Sorge, dass der Plus soviel heißer gewickelt ist -, wenn das aber noch in diesem moderaten Bereich bleibt, kann das ja nicht schaden.
 
Hi,

gerade für solche Sounds kann ich mir die '57 Classics wirklich gut vorstellen, die übrigens auch in der Larry Carlton Signature eingebaut sind. Entsprechend würde ich dabei auch eher zu zwei Classics raten und an der Bridge keinen "Plus" nehmen. Gerade die Mittelposition und cleane Sounds profitieren davon.

Sehr schöne Cleansounds mit etwas weniger Bass und klareren Höhen produzieren übrigens die Seymour Duncan Alnico Pro II-HB. Wenn die Gitarre in den Bässen zum Wummern neigt, wären die auch eine gute Wahl. Ich persönlich habe jedenfalls immer ganz gerne ein paar Höhenreserven - schließlich hat man ja Tonpotis, und die kann man immer noch aufdrehen, wenn die Saiten etwas älter sind...

Wie immer bei solchen Gitarren auch der Rat, das 50ies Wiring auszuprobieren, was das Spektrum mMn deutlich erweitert. Ja, ich weiß, es ist eine Pest, sowas bei einer Semi zu machen, aber die Potis müssen ja für die neuen PUs eh raus - die Gelegenheit würde ich nutzen.

Gruß, bagotrix
 
Hallo bagotrix!
Danke für Deine Einschätzung! Da ich in der Gitarre Häussel Tronebucker hatte - dafür hatte ich 250er Potis eingelötet -, muss ich die natürlich wieder gegen 500er tauschen. Das 50´s Wiring muss ich mir mal ansehen, irgendwo habe ich eine Zeichnung davon.
Gruß,
Markus.
 
@bagotrix: beim Neck-Pickup messe ich 8,4K, beim Bridge-Pickup 8,7K, ist das soviel heißer wie Du meinst?
Ich war ja schon drauf und dran, zwei gleiche zu bestellen - aus Sorge, dass der Plus soviel heißer gewickelt ist -, wenn das aber noch in diesem moderaten Bereich bleibt, kann das ja nicht schaden.

Hi,

da hatten sich unsere Posts wohl überschnitten. Und ja, wenn es sich in diesem Bereich bewegt, ist das mMn eine gute Anpassung für Hals und Bridge-PU. In dem Bereich sind die Classics auch wirklich angenehm warm klingende PUs, ohne zu verhangen zu werden.

Das gilt natürlich nur, wenn es die Messwerte der konkreten PUs sind, bei Gibson gibt es da ganz erhebliche Abweichungen. Nicht nur danach, was ich selbst schon gemessen habe, sondern auch nach dem, was man im Netz an Messwerten anderer User findet. Dein HalsPU bewegt sich übrigens eher im oberen Bereich der Messwerte, die man so liest, der Plus eher im unteren.

Gruß, bagotrix
 
Hi bagotrix!
Das waren die Messwerte der Epi-Pu, die 57 Classic muss ich erst bestellen, ich denke, ich nehme zwei gleiche (keinen Plus), und dann taste ich mich an 50´s wiring heran, denn die Verkabelung in der Epi ist doch recht abschirmungsfrei, da könnten insgesamt bessere Kabel rein.
Was für einen Widerstand würdest Du zwischen Volume und Tone wählen?
Gruß,
bluesballads.
 
Falls Du mit Widerstand zwischen Volume und Tone die Potiwerte meinst: hier würde ich überall auf die klassischen 500 KOhm gehen. ich würde ausgemessene bevorzugen, das lohnt sich mMn gerade bei diesen etwas milderen PUs. Denn wenn Du 420 KOhm oder so erwischst, bedämpft das die Resonanzspitze, gerade bei den von Dir bevorzugten Cleansounds ist das schon hörbar.

Falls Du dagegen den Kondensator gemeint hast: hier sind 0.022 uF der klassische Wert. Ich finde, dass das auch ganz stimmig ist, weil nicht so viel weggenommen wird, dass es geich dumpf wird, gute Potis vorausgesetzt. Eventuell kannst du beim HalsPU aber auch noch weiter runter gehen, mit 0.01 oder so werden dann nur noch die obersten Höhen gekappt, es bleibt aber etwas definierter. Ich würde einfach mal probieren, womit Du am besten klarkommst - am besten außerhalb der Gitarre und mit Krokodilklemmen verschiedene Werte uind Typen vergleichen. Der typische Rocker braucht das jetzt vielleicht nicht, aber für Deine Zwecke lohnt es sich mMn schon, die Nuancen auszuchecken.

Achtung Voodoo-Alarm: ja, ich finde auch dass sich Paper-In Oil-Typen besser anhören als Keramik-Kondensatoren. Ich würde da jetzt auch nicht 40 € für Bumblebee-Nachbauten raushauen, aber meine Russen-PIOs für 5 Euro oder so haben sich für mich absolut gelohnt.

Was die Classics betrifft, würde ich fast eher zu gebrauchten raten, bei denen der Verkäufer die Werte gemessen hat. Dann kannst Du vielleicht etwas unterschiedliche so im Bereich 7,4 - 8,4 finden und die Stegposition auch ohne Plus ein wenig anpassen. Und Du bekommst keinen fetten Ausreißer wie ich damals.

Gruß, bagotrix
 
Danke, bagotrix!
Leider gibt es die 57´Classics gebraucht sehr selten in gold, und dann recht teuer. Bei den Caps bin ich am überlegen, ob ich mit 0,01 nicht sogar besser liege: ich nutze Toneregler so selten, weil sie mir den Ton immer viel zu dumpf machen.
Gruß,
bluesballads.
 
ich nehme auch gern 10nF am Steg und 15nF am Hals.

Gruß,
Dietmar

gesendet von meinem Rubbeltelefon
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Dietmar!
Meinst Du wirklich 10pF, oder meinst Du vielleicht 10 nF (= 0,01uF)?
Gruß,
Markus.
 
Hi Markus,

hast recht ... ich schmeiß immer die Einheiten durcheinander - danke!

Habs oben berichtigt. In pF hätte der Kondensator dann wohl nicht soo viel Auswirkung auf den Ton ... ;)

Gruß,
Dietmar
 
Ist mir auch nur aufgefallen, weil ich bis vorhin die Größen gar nicht unterscheiden konnte und deshalb mal das Internet befragte. Das wären bei 10 pF dann wohl nur die Höhen, die meine Ohren nicht mehr mitbekommen...
 
Ich habe einen 57er am Hals und einen 57er plus in meine SG 61 Reissue eingebaut. Am Hals habe ich Basseite des Pu etwas tiefer stehen. Klingt warm, holzig und singt schön. Der Plus hat gefühlt nur minimal mehr Output und macht bei Bedarf gut Druck. Ich habe aber auf Kappen verzichtet. Für mich perfekt.

Gesendet von meinem GT-I9300 mit Tapatalk
 
Danke, Time-Bandit!
Ich bin noch nicht ganz entschlossen, ist aber gut zu wissen, dass der Plus nicht als solcher im Sound auffällt.

Die Caps habe ich bei bestellt, wobei mich das schon wurmt, dass ein Geschäft, bei dem man bereits einige Hundert Euro gelassen hat, 4 Kondensatoren nicht per Maxibrief versenden will, sondern 6,90 Versand nimmt...
 
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