Für meine Diplomarbeit: Aufnahme eines Orchesters

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Blackster
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Hallo zusammen,

ich bin neu in diesem Forum. Mein Name ist Frank Herrlinger, ich bin 24 Jahre alt und studiere an der FH Köln Photoingenieurwesen & Medientechnik.

Im Moment sammle ich gerade Materialien für meine Diplomarbeit, die ich im Bereich Audiotechnik schreibe. Sie hat das Thema: Die Simulation eines Orchesters am PC. In dieser Arbeit möchte ich einen Vergleich zwischen dem Arbeitsaufwand einer realen Orchesteraufnahme und einer virtuellen Produktion des Orchesters am PC erstellen.

Deshalb nun folgende Frage: Kennt ihr gute Literatur, die sich mit dem Thema Aufnahme (Mikrofonierung, Abmischung, Arbeitsaufwand, Kostenpunkt, ...) eines realen Orchesters beschäftigt? Auch Internetseiten sind gern willkommen - bei google geschaut habe ich schon, da kam aber nix ordentliches zustande. Das ganze darf am besten sehr technisch sein und sich an Ton-Ingenieure, Tonmeister, Tontechniker, etc. wenden.

Könnt ihr mir da evtl. helfen?

Gruß aus Köln,

Blackster
 
Eigenschaft
 
Schau dich mal nach Uli Eisner
http://www.uli-eisner.de/intro.htm
im Internet um. Ich weiß nich ob der nun auch die Orchesterthematik behandelt aber eigentlich macht der alles. Belies dich mal einfach dort etwas...
 
@Blackster: Ich schätze mal, dass Du ohne praktische Einblicke in reale und virtuelle Produktionsweisen nicht genügend vorankommen wirst. Aber in Köln sitzt Du ja an der Quelle. Nimm Kontakt mit dem WDR auf und bitte darum, ob sich einer der Orchester-Tonmeister (oder im Notfall seinen Azubi) mal 1 Stunde für Deine Fragen nimmt, die beim Lesen jeglicher Literatur garantiert entsetehen werden.

Auch die Musikhochschule Köln wird Dir sicher behilflich sein können.
 
Hallo Hans_3 und Wolf-107,

vielen Dank für eure Antworten. Werde die Ratschläge gern ausprobieren. Hilft mir schon mal weiter, merci.

Gruß,

Blackster
 
Hallo.

Im Gearslutz-Forum (www.gearslutz.com) gibt es einen Sub, der irgendwas mit "Remote Possibilities in Location Recording" oder so heißt. Dort gibt es etliche Threads über Orchesteraufnahmen, welche Mikros am Besten wie aufstellen und so weiter. Da findest Du eventuell was Interessantes, wenn Du lange genug in Threads stöberst. Dort halten sich hauptsächlich Profis aus aller Welt auf, entsprechend hoch ist manchmal das Diskussionsniveau. Wenn die richtig loslegen, kapier ich kein Wort mehr :D

Gruß,
electronicnature
 
Hallo Frank,
willkommen hier im Board.
Zuförderst: auch wenn mein Nick es ev. anders impliziert: ich bin nicht der große Guru...;)

Zu virtuellen Orchesterproduktionen kann ich rein gar nichts sagen.
Zu realen Orchesteraufnahmen ein kleines bißchen...

Ich vermute, die Frage nach dem Aufwand einer solchen Produktion reduziert sich (wie fast immer im Leben) letztlich auf die finanzielle Seite.

Wir haben vor zwei Jahren von einem jungen, selbstständigen Tonmeister eine CD-Produktion von einer selten gespielten Ballettmusik machen lassen. (Abraxas von Werner Egk) Aus der CD ist bis jetzt noch nicht geworden :)screwy: ), aber so habe ich mitbekommen, daß die Produktion bis zu einer für das Brennwerk geeigneten Master-CD zwischen 3500-5000€ kostet. Bei einer Spielzeit von etwa 65 Minuten.

Ohne die Kosten für das Orchester, die Saalmiete und die Gema...

Wir haben auch schon öfter Orchesteraufnahmen gemacht, für Ballettabende mit der Musik aus Konserve, damit das Orchester nicht zuviele Dienste machen muß (Gewerkschaft).
Dabei haben wir während der Aufnahme einen Stereo-Downmix gemacht, da wir keine Mehrspurtechnik besitzen. Für etwa 1 1/2 Stunde Musik waren 5 - 6 Sitzungen a 2,5 Stunden (incl. 20min Pause) erforderlich. Danach noch schätzungsweise 20-25 Stunden Schnitt und Nachbearbeitung am PC, mit Dirigent, Aufnahmeleiter und Tonmeister.

Also bei der Kostenrechnung gibt es mehrere zu berücksichtigende Posten:
- Orchestermusiker
- Räumlichkeiten (Miete)
- Gerätschaften wie Podeste, Notenpulte, Beleuchtung
- Tontechnisches Equipment
- Dirigent, Aufnahmeleiter, Tonmeister (wenn letzterer ein "Echter" ist, nicht wie ich 'nur' ein Theatertonmeister, dann kann der auch in Personalunion der Aufnahmeleiter mit sein)
- Zeitfaktor, unsere Stereo-Nachbearbeitungsmöglichkeiten sind natürlich nicht mit den Möglichkeiten bei einer 24Spur-Aufnahme vergleichbar - das dauert dann allerdings auch mehr Zeit...
Und die Qualität des Orchesters und des Notenmaterials ist ebenfalls ein wesentlicher Zeitfaktor. Wenn während der Aufnahme erst festgestellt wird, daß die dritte Bratsche an dieser Stelle eine falsche Note stehen hat - kostet es unnütz Zeit...;)

Ich würde mal vermuten, die Produktion am PC ist finanziell günstiger - wobei ich rein gefühlsmäßig eine solche Vorgehesweise strikt ablehne!!!
 
@electronicnature: danke für den Tipp, werde mich dort mal umschauen.

@tonstudio2: danke für deinen Post. Zur virtuellen Produktion weiss ich bereits genug, da ich seit 2001 Komponist für Auftragskompositionen bin und mit der VSL oder Samples im Allgemeinen bestens zurechtkomme :) ... leider kann ich bisher nichts über das reale Orchester sagen, deshalb bin ich in diesem Punkt sehr neugierig und habe deshalb auch bewusst mein Thema für die Diplomarbeit entsprechend gewählt.

In der Zukunft möchte ich natürlich weitgehend mit einem realen Orchester arbeiten und nur das Nötigste virtuell hinzufügen (elektronische Drums, Flächen, FX, etc.).
War aber schon mal sehr informativ, was du alles kurz angerissen hast - danke dafür, das bringt mich bestimmt schon wieder einen Schritt weiter.

Gruß,

Blackster
 

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