Für jede Stimme anderes Mikro geeignet?

  • Ersteller CLASSICmeetsPOP
  • Erstellt am
CLASSICmeetsPOP
CLASSICmeetsPOP
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
12.07.17
Registriert
03.01.17
Beiträge
10
Kekse
0
Hallo Musikfreunde!

Bin neu hier im Forum und hoffe, hier ein paar wertvolle Tipps zu bekommen bzw. Erfahrungsaustausche machen zu können.

Ich bin 35 Jahre alt und singe schon seit ein paar Jahren (zuerst nur hobbymäßig, seit ein paar Jahren bestimmt das Singen schon meine komplette Freizeit - singe jetzt auch Hochzeiten, Taufen (in der Kirche, beim Standesamt), ein paar Jahre war ich in einer Unterhaltungsband, da es diese Unterhaltungsband mittlerweile leider nicht mehr gibt will ich jetzt gemeinsam mit meinem Freund und meiner Schwägerin eine eigene Band - ein Trio gründen). Mein Freund und meine Schwägerin sind selbst erfahrene Musiker und Sänger, sie singen und musizieren schon seit mehr als 10 Jahren. Zum singen haben sie aber nie ein Mikrofon benötigt, da man das in der Kirche und bei klassischer Literatur einfach nicht braucht, man dringt ganz ohne Verstärkung so auch locker durch. Das heißt, mikrofonmäßig haben sie null Erfahrung.

Wir sind jetzt gerade dabei uns equipmentmäßig auszustatten (ich habe schon mein Bandmikrofon und bin damit eigentlich auch recht zufrieden), aber die anderen beiden Bandmitglieder brauchen noch ein Mikrofon. Wir haben uns jetzt die letzten Wochen und Monate eingelesen und sind auf Begriffe wie "Hyperniere" und "Superniere" gestoßen, was uns mittlerweile auch klar ist, was hier die Unterschiede sind. Ich weiß auch grob den Unterschied zwischen dynamischen Gesangsmikrofonen und Kondensator Gesangsmikrofonen. Wir wollen alle 3 dynamische Gesangsmikrofone.

Gestern war meine Bandkollegin in einem Musikshop um Gitarren zu testen und da wurde sie gefragt, ob sie denn schon ein Mikrofon hat. Die Verkäuferin meinte, da gäbe es erhebliche Unterschiede bei den Mikrofonen. Also welches Mikrofon für welche Stimme am besten geeignet sei. Mann, Frau, rauchige Stimme, ... da gibt es scheinbar gravierende Unterschiede, welches Mikro am besten zu welcher Stimme passt. Die Verkäuferin hat gemeint, wir wollen mal vorbeikommen und verschiedene Mikros ausprobieren.

Bin da jetzt etwas verunsichert muss ich zugeben. Die Stimmen von meinen Bandkollegen sind nämlich sehr speziell (sie sind ja eigentlich klassisch ausgebildete Sänger - sie: Sopran und er: Tenor-Bariton), ist es hier vielleicht sinnvoll hier nochmal umso genauer das Mikro auszuwählen? Ich habe eine "normale" Bandstimme/Popstimme. Wir wollen bei der Band alle 3 singen, der Hauptpart obliegt aber mir, da ich die geeignete Bandstimme für die fetzigen Lieder habe. Meine Sängerkollegin (ausgebildete Sopranistin) kann auch super singen, aber ihre Stimme glänzt wenn sie Klassik singt (also sie hat ne tolle Kopfstimme, ihre Bruststimme ist auch noch da und ganz passabel, aber die ist halt logischerweise kaum trainiert, weil sie die Bruststimme so gut wie nie braucht bei der Literatur, die sie normalerweise singt). Bei den Bandliedern singt sie aber hauptsächlich mit Bruststimme und nicht mit Kopfstimme. Mein Freund ist Tenor (eigentlich Tenor-Bariton), bei einem Mann ist der Unterschied nicht so gravierend finde ich, er singt die modernen Lieder auch ganz gut, aber man kennt natürlich halt auch den Klassiker bei dem einen oder anderen Ton ;-) Er singt auch ein paar Lieder (ganz ohne Männerstimme wäre eine Band auch langweilig finde ich), sein Hauptpart ist aber Keyboard und Ziehharmonika.
Insgesamt sind wir aber eine tolle und einzigartige Truppe, bei den dreistimmigen Liedern harmonieren wir toll und gerade das wollen wir als Vorteil nutzen, dass wir stimmmäßig so unterschiedlich sind und daher wirklich ein breites Repertoire anbieten können.

Jetzt aber zurück zu meiner Frage:

Gibt es wirklich Mikrofone, die eher für Frauenstimmen geeignet sind und Mikrofone, die eher für Männerstimmen geeignet sind? Gibt es Mikrofone, die ihr mir empfehlen könnt (bezogen auf die speziellen Stimmen meiner Bandkollegen)? Preismäßig wollen wir ca. 200,- für ein Mikrofon ausgeben.

Ich selbst habe ein Audio-Technica AE6100

Für den Sänger und die Sängerin hätten wir jetzt ein Sennheiser E 945 ins Auge gefasst. Probiert haben sie es aber noch nicht. Die beiden singen und spielen gleichzeitig, also sie brauchen ein Mikrofon, wo sie auch ein Stück weg davon hineinsingen können.

Was meint ihr? Ist das Sennheiser E 945 grundsätzlich für beide geeignet?
Oder macht es eurer Meinung nach mehr Sinn, die Mikrofone mal in einem Musikgeschäft zu testen?

Lg
 
Eigenschaft
 
Hallo,

Das e945 ist eine gute Allroundlösung.

Der Volksmund sagt tatsächlich häufig, dass das Mikro individuell zur Stimme passen sollte. Allerdings ist "passen" natürlich subjektiv. Der eine Sänger mag seine Tiefen und will sie gern betonen - der andere würde sie gern kaschieren. Welches wäre also das passende Mikro, wenn beide ähnliche Stimmen haben und wer entscheidet das?

Aber am Ende gibt es für all das auch den EQ am Mischpult. Da muss man sich keine Sorgen machen, eine Entscheidung zu treffen, die man ein Leben lang bereuen könnte.

Abraten würde ich bei klasschen Sängern evtl von Nieren, an die man sehr nahe rangehen muss. Auf das e945 trifft das aber nicht zu.

Im Sub PA->Livemikros findest du einige weitere Empfehlungen in einem Stickythread.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mikrofone klingen unterschiedlich, haben unterschiedlich stark ausgeprägte Nahbesprechungseffekte und unterschiedlich starke Pop-Unterdrückung.

Stimmen unterscheiden sich noch viel mehr und manch klassischer Sänger betont z.B. die Konsonanten viel deutlicher wie ein Popsänger der eher weicher spricht.
Manche S-Laute sind beim einen angenehm, beim anderen pfeifend laut und können beim ersten normal behandelt werden (z.B. höhenreiches Kondensatormikro) une brauchn beim zweiten eher eine Höhendämpfung (z.B. dynamisches SM58...)

Eine wirkliche Empfehlung kann man da also schlecht aussprechen wenn man die Stimmen noch nicht gehört hat, oder diejenigen noch nicht beim Handling mit einem Mikro erlebt hat.

Insofern wäre mein Tipp es in einem passenden Laden auszuprobieren.
Nur das, was man mit der Stimme in Kombination getestet hat ist dann wirklich ideal.
Ich mag z.B. mein AT2010 für meine Stimme und ebenfalls für viele Sänger/innen meiner Gemeinde.
Manchmal sind die Höhen aber hinderlich, dann tut es eher ein klassisches dynamisches Mikro.

Klar gibt es den Equalizer am Pult. Wenn aber der Grundsound des Mikros schonmal passt, ist es für den Tontechniker (falls überhaupt vorhanden) einfacher mit der Klangeinstellung.
 
Wenn aber der Grundsound des Mikros schonmal passt, ist es für den Tontechniker (falls überhaupt vorhanden) einfacher mit der Klangeinstellung.

Ich kann da nur für mich sprechen. Mir würde ein Vergleich im Musikgeschäft kaum was bringen. Zum einen singe ich und höre ich mich allein im Laden anders als im Proberaum mit Band, zweitens ist das Klanggedächtnis zu kurz, um es wirklich direkt vergleichen zu können (da müsste ich es schon aufnehmen), drittens kann der erste Eindruck täuschen. So kann ein auffälliger, zb heller Sound zunächst besser erscheinen, während ein eher linearer Sound einem im Vergleich dumpf vorkommt.

Für solch einen Test im Geschäft bräuchte man dann praktisch schon wieder einen Profi an seiner Seite, der das Gehörte für die Praxis einschätzen kann, ohne sich blenden zu lassen.
 
Mir würde ein Vergleich im Musikgeschäft kaum was bringen. Zum einen singe ich und höre ich mich allein im Laden anders als im Proberaum mit Band, zweitens ist das Klanggedächtnis zu kurz, um es wirklich direkt vergleichen zu können (da müsste ich es schon aufnehmen), drittens kann der erste Eindruck täuschen. So kann ein auffälliger, zb heller Sound zunächst besser erscheinen, während ein eher linearer Sound einem im Vergleich dumpf vorkommt.

Für solch einen Test im Geschäft bräuchte man dann praktisch schon wieder einen Profi an seiner Seite, der das Gehörte für die Praxis einschätzen kann, ohne sich blenden zu lassen.
Dies deckt sich mit meiner Erfahrung bei einem Test in einem großen Musikgeschäft. Separater Raum mit sehr vielen verschiedenen Mikrofonen drin. Und ich total überfordert.
Wenn man singt, hört man sich ja nicht nur über die Kopfhörer mit dem über's Mikro aufgenommen Klang, sondern auch noch den - ich nenn es mal - 'Innenklang'. Zudem, wenn man eine Phrase fünf mal singt, singt man sie dann tatsächlich immer so identisch? Natürlich wäre das ideal, aber welcher Mensch schafft das schon?
Mein Mann, der mit war, konnte mir auch nicht wirklich bei der Auswahl helfen. Also bin ich damals dort ohne Mikro wieder raus.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Dies deckt sich mit meiner Erfahrung bei einem Test in einem großen Musikgeschäft.


Ich war auch mal beim T. in der Mikro-Testkammer. Ich finde halt, diese Situation hat so wenig mit der realen Musikpraxis zu tun, dass sich für den Durchschnittshörer kaum Rückschlüsse auf die Kompatibiltät Stimme->Mikro im jeweiligen musikalischen Kontext ziehen lassen.

Mein Tipp wäre: Beide SängerInnen bestellen sich je zwei unterschiedliche Standard-Empfehlungen in besagter Preisklasse, so dass am Ende (inkl. dem schon vorhandenen AT AE6100) fünf Testmikros zur Verfügung stehen. zB Sänger 1 e945 und Shure Beta 58a, Sängerin 2 dann zb eines von Audix und ein AKG. Beim Proben tauschen dann alle mal hin und her. Am Ende sollte dann eine Entscheidung getroffen werden können. Der Rest wird zurückgeschickt bzw umgetauscht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Vielen Dank für eure Antworten!

Ich habe mir damals als ich mein Mikro gekauft habe 2 verschiedene bei Thomann bestellt. Einmal das besagte AT AE6100 (das ich mir schlussendlich dann auch behalten habe), und das AKG D-7S. Bin damals rein nach Kundenbewertungen gegangen und was ich ungefähr dafür auslegen wollte und hab dann einfach die zwei, die in die engere Wahl kamen bestellt und während einer Bandprobe für mich getestet. Hab mir dann das Audio Technica behalten, es war mir insgesamt einfach "sympathischer". Schlecht war das AKG aber auch nicht.

Meine Bandkollegin möchte jetzt so vorgehen, dass sie im Musikgeschäft verschiedene Mikrofone testet. Mein Freund und ich werden mitfahren und sie beraten (sofern das möglich ist). Bin selbst ja auch schon gespannt, ob es da wirklich so gravierende Unterschiede gibt. Aber meiner Meinung nach ist ein gutes Mikro nur dann gut, wenn auch die Stimme gut ist. Glaube nicht, dass ein Mikrofon eine Stimme komplett "verunstalten" oder verfälschen kann.

Wir haben heute einen ehemaligen Bandkollegen besucht (er ist selbst auch jahrelanger Musiker und Sänger und Besitzer eines kleinen Tonstudios) und der hat hat heute auch gemeint, es gäbe da Unterschiede bei den Mikrofonen und dass gewisse Mikrofone für hohe Frauenstimmen weniger gut geeignet sind (meine Bandkollegin hat eine eher hohe und feine Stimme, vor allem wenn sie mit der Bruststimme singt, wird ihre Stimme eher fein und leise, hier fehlt ihr die nötige Übung und das nötige "Gas" bzw. Power quasi, Gas geben kann sie dann wenn sie klassische Literatur singt). Bei den typischen Bandschnulzen kann sie gar nicht zeigen was sie stimmlich wirklich kann, aber bei der Abendunterhaltung als Band ist auch keine klassische Literatur gefragt, sondern leichte Kost, also Unterhaltungsmusik.

Es gibt von meiner Bandkollegin bereits einige Hörproben (von klassisch bis modern), ich weiß nicht ob die helfen für eine passende Mikrofonempfehlung? Wenn ja, lade ich ein oder zwei Hörproben gerne hoch bzw. den Link dazu. Bei ihr stelle ich es mir am schwierigsten vor, ein passendes Mikrofon zu finden, sofern an dem wirklich was dran ist, dass es für hohe, feine Frauenstimmen nur gewisse Mikros gibt die besser passen. Schwierig wird es auch deshalb, weil sie bei der Band einige Lieder singt, wo sie Gas geben kann und ihre tolle Kopfstimme durchaus einsetzen kann (z.b. Walzer Medley von Andre Rieu), aber auch moderne Lieder singen muss, wo sie nur mit Brust singt und hier ihre Stimme eher fein und leiser ist.

Lg
 
Ich spekuliere, dass das eher ein Fall für den Kompressor wird als für das Mikro.
 
Ich habe übrigens schon beide Wege getestet:
Verschiedene Mikros im Laden von einer Sängerin (für sich) testen lassen und das richtige gefunden,
wie auch bei meiner Frau und mir und später bei einer unserer Sängerinnen:
Einen Schwung Mikros bestellen und unter realen Bedingungen bei der Probe auf der Bühne vergleichen.
Hat beides zum Ziel geführt ;)
 
Ich spekuliere, dass das eher ein Fall für den Kompressor wird als für das Mikro.

Das wird sicher auch ein Thema sein (sicher noch wichtiger als das passende Mikro zu finden)! Da müssen wir wohl sehr gut aufpassen bei der Einstellung. Tontechniker haben wir leider keinen, das heißt wir müssen die Einstellungen selber vornehmen. Das ist für uns sicher derzeit die größte Schwierigkeit, da wir diesbezüglich zu wenig oder kaum Erfahrung haben. Ich hab zwar schon mal in einer Live-Band gesungen, aber hier war mein ehemaliger Bandkollege für die Technik zuständig. Aber hier war es weit mehr Aufwand alles richtig einzustellen, das war eine 6-köpfige Band, wo alles live gespielt wurde und jeder mindestens 2 Instrumente gespielt hat. Das müsste bei uns in Trio Variante (mit Unterstützung durch Midis - Schlagzeuger haben wir leider keinen) ja um einiges leichter und schneller zu bewerkstelligen sein.
Und meine jetzigen Bandkollegen haben zwar schon eine langjährige Gesangserfahrung, aber haben in ihrem Leben bisher nur 2 oder 3 mal mit Verstärkung gesungen und da war ein Tontechniker vor Ort. Das heißt, auch der Umgang mit einem Mikrofon ist für beide neu.

Aber wir möchten bei unserer Band ja genau das vereinen: Klassik mit Moderne, leicht klassisch angehauchte Lieder (soweit verträglich für die Abendunterhaltung z.B. bei einer Hochzeit) bis hin zu modernen Party- und Stimmungshits. Außerdem möchten wir auch diverse klassische Gesangseinlagen (z.B. Operetten) bieten, es gibt keine Band die das in der Form anbieten kann (zumindest kenne ich keine), wir hätten die unterschiedlichen/passenden Stimmen dazu und möchten uns damit logischerweise auch hervorheben und das anbieten. Aber man muss natürlich verdammt gut aufpassen, dass hier einstellungsmäßig alles passt, sonst kannst du noch so schön singen, wenn die Einstellung nicht passt, ist alles versaut.
Ich bin ja selbst auch sehr kritisch was das anbelangt, viele Bands die man so hört auf diversen Festlichkeiten die sind nicht perfekt eingestellt. Mir fällt es ganz oft auf, dass z.B. der Gesang zu leise ist und die Instrumente zu laut. Und genau das bleibt einem dann in Erinnerung, dass die Einstellung schei.... war und nicht ob die Band gut war oder nicht. Und ich möchte nicht, dass uns so etwas auch passiert bei Auftritten.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ich habe übrigens schon beide Wege getestet:
Verschiedene Mikros im Laden von einer Sängerin (für sich) testen lassen und das richtige gefunden,
wie auch bei meiner Frau und mir und später bei einer unserer Sängerinnen:
Einen Schwung Mikros bestellen und unter realen Bedingungen bei der Probe auf der Bühne vergleichen.
Hat beides zum Ziel geführt ;)

Meine Bandkollegin hat für sich ohnehin schon entschieden, dass sie die Mikros zuerst testen will in einem Musikgeschäft. Ich bin wie gesagt schon sehr gespannt, ob man hier wirklich so gravierende Unterschiede hört, kann´s mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Kleine Unterschiede werden schon sein, aber gravierende Unterschiede? Also ich weiß nicht ehrlich gesagt ob ich das glauben soll ... ist aber nur meine persönliche Meinung.

Ich bereue meine Entscheidung nicht, dass ich damals zwei Mikrofone bestellt und getestet habe und dann eins davon genommen habe. Mir hat es gereicht mich vorher im Internet zu informieren und Kundenbewertungen zu lesen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hat beides zum Ziel geführt ;)

Glaub ich dir. Ich habe meines auf Basis von Testberichten blind gekauft. Hat auch zum Ziel geführt. Daher bin auch der Meinung, dass man sich nicht ganz so viel Kopf machen muss in diesem Preissegment.

Natürlich hatte ich in meiner "Karriere" schon auch Mikros vorm Gesicht, die nicht mein Eigen waren. Daher wusste ich schon, dass es keine Niere und kein SM 58 sein sollte. Also das damals recht neue e945 genommen. Hätte es das noch nicht gegeben, hätte ich ein shure Beta 58 genommen - und wäre wohl auch zufrieden.
 
Die Unterschiede sind größer wie man vermutet.
Ich bin ja bei uns sowohl Musiker in meinem Team, als auch Techniker für andere Teams und kenne somit beide Seiten seeeehr gut!
Wir haben einige "Standard-Mikros" zur Verfügung:
Shure SM58
Shure Beta 58A
Shure Beta 87C
Beyerdynamic TG V35d
und als Redner-Funkmikros Sennheiser e845

Dazu dann noch die diversen privaten Mikros:
AKG D-321
AKG D-5
AKG C535 EB
Audio-Technica AT2010
Sennheiser MD421
beyerdynamic Opus 89

Getestet hatte ich damals noch zusätzlich:
AKG C-5
Shure SM86
Sennheiser E 865 S

Getestet hatte unsere Sängerin letztes Jahr mit mir bei uns im Saal:
Neumann KMS 104
Neumann KMS 105
Sennheiser E 965
AKG C7
AKG C535 EB
Audio-Technica AT2010

...und noch paar andere von Neumann, Sennheiser, Rode, Audix... die ich nicht mehr genau weiß.

Geworden sind es bei ihr das C535 und das AT2010 (sie wollte beide).
Die klangen beide mit ihrer Stimme einfach super und sind sich klanglich sehr ähnlich.

Insofern habe ich die Unterschiede mit meinen eigenen Ohren schon einige Male gehört :)

Und sie sind deutlich!
Deutlicher wie man das vorher denkt.
Wenn das über eine große PA mit gutem Klang in entsprechender Lautstärke läuft werden sie richtig deutlich.

Aber wie gesagt: Es ist eine Frage der Stimme, der Mikrofontechnik, der Einstellung und des persönlichen Geschmacks.

Deshalb testet in Ruhe und ausführlich und ihr werdet die passenden Mikros finden!
 
Die Unterschiede sind größer wie man vermutet.

Das ist unbestritten. Wären alle gleich, bräuchte es ja nur ein Mikro auf dem Markt.

Worauf ich hinaus will ist, dass man sich nicht allzu große Sorgen machen sollte. Suchte ich nach dem perfekten Mikro, bräuchte ich mindestens drei. So macht sich Mikro 1 ganz wunderbar in kleinen Kneipen und Akustik-Gigs, Mikro 2 ist eine Bank bei schlechtem Monitoring in live-Clubs. Mikro 3 ist wg der feedback-Unempfindlichkeit zuverlässig im kleinen Proberaum. Dennoch nutze ich mittlerweile nur noch eins, was eben konsensfähig überall eine halbwegs gute Figur. Mal mehr, mal weniger.

Gerade in diesem Beispiel, wo Unterhaltung mit Klassik gepaart wird, die Sängerin sowohl hell-lyrisch, klassisch als auch poppig-brustig singen muss, kann man gar nicht von "der Stimme" sprechen, da die sehr unterschiedlichen Gesangsstille auch sehr unterschiedlichen Anforderungen ausgesetzt sind. Bei einer Rockband, die überwiegend einen Stil singt/spielt, mag das einfacher zu ermitteln sein. Vor allem, wenn der Sänger Erfahrung hat und seine Stimme gut kennt.

Nichts spricht gegen einen Test im Musikgeschäft. Schon fürs bessere Gefühl. Aber ein Garant fürs richtige Mikro ist es nicht. Mehr als einmal habe ich schon gehört: "im Laden fand ich es voll gut, hat meine Tiefen schön zu Geltung gebracht - aber beim Proben klingt es muffig und ich setze mich nicht richtig durch".

Nur darauf wollte ich bescheiden hinweisen: ein Mikro ist immer so passend wie sein Einsatzgebiet - sowohl stilistisch, räumlich, stimmlich - und natürlich bezogen auf all die anderen Glieder in der Signalkette.

Kurzum: natürlich gibt es Unterschiede - trotzdem klingt dasselbe Mikro nie gleich. Dennoch darf natürlich jeder testen, soviel er will. Da will ich niemanden von abbringen ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hallo!

Ich seh es so wie antipasti. Wenn man Mikros der gleichen Preisklasse nimmt, sind die Unterschiede nicht so eklatant, dass eins davon richtig scheußlich klingt und ein anderes super gut. Dass ein Beta58a schlechter klingt als ein KSM 9 ist nicht verwunderlich, der Unterschied zwischen Beta58a und TG V35d aber liegt eher im geschmacklichen und weniger in der Qualität.
Ich habe mein erstes Mikro auch nach einem Test im Laden gekauft, ein e865. Dass es dieses Mikro geworden ist, ist eigentlich nicht verwunderlich, war es doch der einzige Kondensator und deutlich teurer als die anderen Mikros. Wenn ich damit aufnehme, klingt es tatsächlich auch sehr gut, aber im Proberaum und gar auf der Bühne, ist das Mikro im Praxistest aber durchgefallen. Ich hätte eher etwas gebraucht, das noch weniger Übersprechen hat weil ich in der Praxis eine extrem laute Umgebung habe (Metal Band), da ich mit viel Lippenkontakt sing eins das wenig Nahbesprechungseffekt hat, und Nierencharakteristik weil ich im Eifer des Gefechts oft mal das Mikro von schräg ansinge.
Nach Recherche habe ich mir dann blind mein jetziges Bühnenmikro gekauft (Audix OM6). Es ist ungefähr im Preissegment wie mein erstes Mikro und steht dem klanglich in nichts nach. Die Unterschiede hört man höchstens in Aufnahmen mit guten Kopfhörern/Lautsprechern. Live kann das sicher keiner auseinander halten. Das was einem aber am meisten auffällt, ist dass es mit meinem ersten Mikro immer wieder koppelt, während das andere völlig unbeeindruckt ist wie laut es ist und wie ich zu den Monitoren stehe.

Was ich damit sagen will, ist dass das Testen im Laden eher praxisfern ist, da in der Testkabine Idealbedingungen herrschen, aber im Proberaum und auf der Bühne die entscheidenden Herausforderungen an das Mikrofon gestellt werden. Besser finde ich es Mikrofone im tatsächlichen Einsatzgebiet zu testen.

Ansonsten denke ich auch, dass das e945 schon mal eine gute Wahl ist mit der man nicht viel falsch machen kann. Könnt ja noch ein Audiotechnica, AKG und Beyerdynamic derselben Klasse und Superniere probieren. Mit Audix OM 6 und 7 werdet ihr wahrscheinlich nicht so glücklich, weil da man da näher dran sein muss. Wenn dann eher OM5. Der Herr kann ein Beta 58a auch noch dazu nehmen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
wird sicher auch ein Thema sein (sicher noch wichtiger als das passende Mikro zu finden)! Da müssen wir wohl sehr gut aufpassen bei der Einstellung. Tontechniker haben wir leider keinen

Ich bin bei kleinen Gigs auch häufig mein eigener Tontechniker. Es gibt zB in der MG-Serie von Yamaha kompakte, leichtgewichtige Mischpulte mit eingebauten Halleffekten und 1-Knopf-Kompressoren. Die sind recht einfach zu bedienen, schnell aufgebaut und nehmen auf der Bühne kaum Platz weg. Mit einem Fußschalter lässt sich der Hall auch für die Zwischenmoderation abschalten.
 
Also wenn man nicht am Mikro kleben will, sind Kondensatormikros in der Regel dynamischen Mikros überlegen. Es gibt Mikros die sind nur bei bestimmten Stimmen gut und es gibt universellere Mikros. Ich würde in Deinem Fall mal empfehlen, die Audio Technica ATM 710 auszuprobieren.

Das ist das Mikro mit dem Amy Winehouse live gesungen hat.


https://www.musicstore.de/de_DE/EUR/Audio-Technica-ATM710/art-PAH0005207-000

Die Digitalpulte von QSC sind für Eure Anwendung eigentlich ideal aber nicht ganz billig.

https://www.musicstore.de/de_DE/EUR/QSC-TouchMix-8-Digitalmixer/art-PAH0015334-000

PS: Auf lauten Bühnen mit lauter Musik würde ich auch eher zu guten Dynamikern wie Audix OM 5/6/7 oder Shure KSM8 oder dem Microtech Gefell MD 100 greifen.

In der Regel hat man mit hochwertigeren Mikrofonen weniger Ärger.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für eure Meinungen und Anregungen.

Es ist jetzt so, dass meine beiden Bandkollegen nun doch zu einem Kondensator Mikrofon tendieren (eigentlich haben wir Kondensator Mikrofone im Vorhinein ja für uns ausgeschlossen, nach Beratung im Musikhaus sind die jetzt aber doch wieder Thema).
Sie haben gestern im Musikgeschäft mehrere Mikrofone ausprobiert und waren von den Kondensator Mikrofonen überzeugt. Die Stimme klingt viel feiner, deutlicher, kein Rauschen aus den Boxen wenn man die Lautstärke hochdreht, ... das waren so die Hauptargumente.

Wir werden nächste Woche nochmal ins Musikgeschäft fahren (diesmal fahr ich auch mit, möchte mich auch davon überzeugen, ob der Unterschied wirklich so gravierend ist) und dann wird die endgültige Entscheidung fallen ...
 
Kondensatoren klingen meiner Erfahrung nach tendenziell feiner, hochauflösender. Wenn man teurere Dynamische nimmt (~250+), käme man da aber auch hin. Die sind mittlerweile nicht mehr immer unterlegen, können auch sehr gut klingen und robust.

Denkt aber dran, dass die Kondis Phantomspeisung brauchen. Sie sind auch etwas feuchtigkeitsempfindlicher, habe ich gelesen (gehen nicht kaputt, aber übertragen schlechter).
Da ihr ja keine extremen Lautstärkepegel auf der Bühne fahrt, kommt ihr was Rückkopplungsempfindlichkeit angeht auch mit günstigeren Kondis gut zurecht, denke ich. Kondis sind zwar theoretisch nicht rückkopplungsempfindlicher als Dynamische, vorausgesetzt der Mischer kennt das Mikrofon und dessen Eigenschaften und gibt sich Mühe. Wenn man eine sehr laute Band wäre und viel mit gestressten Mischern zu tun hat, würde ich von Kondis eher abraten.
Einfach mal ausprobieren, beides (Dynamische und Kondis) testen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich gehöre zu den Leuten, die erfolgreich und auf Anraten hier im Board diverse Mikros im Laden getestet haben und das bis heute für eine sehr gute Sache halten.

Ja, es ist richtig, dass ein Mikro im Livekontext anders klingt als in einem Musikladen. Aber es klingt auch im Proberaum anders als auf der Bühne und streng genommen ist auch jede Bühnensituation verschieden und erfordert ggf. andere Einstellungen am Mischpult, je nachdem wie die Location beschaffen ist. Was man im Laden aber am deutlichsten hört, ist, ob der Klang, den das Mikro liefert, den eigenen Vorstellungen entspricht. Gitarristen suchen ihre bevorzugte Gitarre doch auch danach aus, wie sie pur klingt, nicht wie sie gemeinsam mit dem Bass XY und der Rhythmusgitarre YZ klingt.

Mein erstes Mikro war ein Sennheiser e935 und das benutze ich bis heute und bin sehr zufrieden. Es gibt meine Stimme natürlich und präsent wieder. Ich hatte eine Phase, in der ich ein AKG D5 vorgezogen habe, weil es meine Höhen angehoben hat, aber davon bin ich wieder abgekommen - auch, weil in meiner aktuellen Band das Frequenzslotting besser funktioniert und sobald das gegeben ist, mich der für meine Stimme "authentischere" Klang auch bei weitem eher überzeugt. EQ kommt natürlich immer dazu, aber das ist ja auch bei jedem anderen Instrument so.

Das Sennheiser habe ich damals im Laden gegen verschiedene andere Empfehlungen der gleich Preisklasse getestet. Über die Unterschiede zwischen dynamischen Mikros und Kondensern hatte ich mich vorab informiert, ebenso über den Einfluss der Richtcharakteristik. Da ich erstmals mit einem Mikro gearbeitet habe, hatte ich nicht das Problem, ein Mikro suchen zu müssen, das meiner bereits vorhandenen Mikrofontechnik entspricht, sondern meine Mikrofontechnik einfach von vornherein entsprechend zu trainieren. Ich bin da ja großer Fan von reisbreis Workshop. :)

Insofern: Natürlich muss man, wie bei allem anderen, ein wenig Vorarbeit reinstecken und sollte zumindest soweit informiert sein, dass ein Beyerdynamic TGV35 nicht so klingen kann wie ein Neumann KMS-105. Und dass die Mikroauswahl den Tontechniker nicht überflüssig macht. Aber grundsätzlich halte ich es durchaus für sinnvoll, sich mit dem "Grundklang" der infrage kommenden Mikros vertraut zu machen und dafür ist der Test im Laden nicht verkehrt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Abgesehen davon, dass CLASSICmeestPOPs MitsängerInnen sich ja eh schon für den Ladenbesuch entschieden haben und es sich bei der Frage nur noch um die schickere Argumentation dreht ... ;)

Gitarristen suchen ihre bevorzugte Gitarre doch auch danach aus, wie sie pur klingt, nicht wie sie gemeinsam mit dem Bass XY und der Rhythmusgitarre YZ klingt.

... ich für meinen Teil habe keine meiner zehn Gitarren/Bässe primär danach ausgesucht, wie sie pur klingt.

Wenn ich eine (E)-Gitarre im Laden getestet habe, dann überwiegend auf ihre Spielbarkeit und Verarbeitung, da es bei einer Gitarre eben diesbezüglich auch beim gleichen Modell Unterschiede geben kann. Die Ästhetik spielt ebenfalls eine größere Rolle als bei einem Mikro. Welches Modell ich haben wollte, wusste ich aber immer vorher. Und ich habe natürlich auch im Laden den gleichen Amp benutzt, den ich auch im Proberaum hatte. Oder meinen sogar mitgenommen.

Etwas anders sieht es bei unverstärkten Akustikinstrumenten aus. Das kann man aber nicht so gut mit Mikros vergleichen. Das akustische Instrument ist dann eher sowas wie die unverstärkte Stimme. Das Mikro wäre dann eher wie das eingebaute PU-System, sofern vorhanden.

Ich hatte eine Phase, in der ich ein AKG D5 vorgezogen habe, weil es meine Höhen angehoben hat, aber davon bin ich wieder abgekommen - auch, weil in meiner aktuellen Band das Frequenzslotting besser funktioniert und sobald das gegeben ist

Das Beispiel bestätigt doch eigentlich meine/Valis These, sofern ich es richtig verstehe: Du brauchtest mit dem AKG erst die nötigen Erfahrungen in der Probe- und Livepraxis, um herauszufinden, dass die nur temporär favorisierten Höhen eben dauerhaft doch nicht das Wahre waren.

Es sind ja gerade die Extreme (starke Bässe und Höhen), die spontan zu dem Trugschluss führen, ein Mikro würde "besser" klingen - weil sie eben auffälliger sind. Ein halbwegs lineares Signal klingt im direkten Vergleich dann zunächst etwas unspektakulär.

Was man im Laden aber am deutlichsten hört, ist, ob der Klang, den das Mikro liefert, den eigenen Vorstellungen entspricht.

Dafür müsste man bereits eine Vorstellung haben. Hier im Board kann man immer wieder mal feststellen, dass viele Anfänger gar nicht wissen, was ein Mikro überhaupt macht und was nicht. Manche glauben, für das, was sie im Radio hören, sei überwiegend das Mikro zuständig und wundern sich, dass es bei ihnen dann so trocken und muffig klingt.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben