"Für das Geld gut" - Wo ist die Aussage??

Ich kann mit der Aussage: "Für das Geld gut" was anfangen:


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dongle
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Hallo zusammen!

Im A-Forum ist mir mal wieder die Aussage "für das Geld gut" untergekommen. Ich konnte nicht still sein... und möchte nun auch hier eine Diskussion anstossen, mit dem Ziel, das möglichst viele Leute einfach mal nachhaken, was die Formulierung bedeuten soll - wenn sie mal wieder benutzt wird.

Was mich an der Formulierung stört (der Text ist zum Teil aus meinem Post im A-Forum übernommen):

"Für das Geld" ist auch eine Gitarre gut, die ich aus Gummibändern und leeren Klopapierrollen baue, weil sie nichts kostet. Spielen würde sie aber nicht jeder. "Für das Geld" ist JEDER Amp für 10 € gut, denn er macht leise Töne laut, was seine Aufgabe ist.
"Für das Geld" ist ausserdem sehr relativ!!! Die die etwas mehr Geld oder ein gutes Gehör haben, würden sich NIE eine Gitarre für 50 € kaufen, weil denen der Aufpreis zu einer "richtigen" Gitarre mehr Wert ist und sie die 50€ Klapfe NIE spielen würden. Für jemanden, der aber nur 50€ hat, ist sie evtl. das Geld Wert, weil Töne rauskommen, wenn man draufhaut...
Ich habe das Gefühl, dass die Aussage "Für das Geld gut" oft benutzt wird, von Leuten, die
1. sich nicht trauen, die Dinge beim Namen zu nennen: ("Das Ding ist Scheisse")
oder die
2. Keine Ahnung haben und trotzdem mal ein Review schreiben wollen - mit der jetzt schon oft zitierten Floskel macht man dann im Fazit nichts falsch...

Leider weiss man als Leser nicht, ob der Schreiber zu Kategorie 1 oder 2 gehört.

Ob die Gitarre für einen Reviewer "das Geld Wert" ist, möchte doch fast niemand wissen - jeder möchte doch wissen, was fehlt, damit sie auch unabhägig von der bezahlten Summe gut ist! Es wäre schön, wenn in Zukunft danach gefragt wird, wenn die Floskel benutzt wird. Dann kann jeder noch für sich selber entscheiden, ob ein gerader Hals einem den Aufpreis von X Wert ist. oder nicht.

Besser wäre es, jeder würde die Güte der Gitarren/der Amps die er kommentiert, nicht an der Geldmenge festmachen für die er sie gekauft hat, sondern an ihrem ZWECK*.

Zwei provokative Fragen, um zu verdeutlichen was ich meine:

1: Ist eine nicht bundreine 20€ Gitarre mit schiefen Hals und Bundstäbchen "für das Geld gut"?
2. Ist eine sehr gut verarbeitete 3000 € Klampfe die DEN Sound liefert "für das Geld gut"?

Beide Fragen wird jeder unterschiedlich beantworten... Der der die 3000 € Gitarre vorzieht, findet die 20 € rausgeschmissenes Geld, würde sie nicht kaufen und findet damit die Gitarre "das Geld NICHT wert", ein anderer, der sich freut das da Töne rauskommen oder sie an die Wand hängen möchte, findet es aber Toll, dass man Brennholz und ein paar Zahnrädchen für 20 Tacken kriegt...

Viele Grüsse!!
Dongle

*Edit: Mit ZWECK meine ich zum Beispiel: Zum Verbrennen toll, für besoffen am Lagerfeuer grölen ausreichend, für anspruchsvolle Studioaufnahmen im Stil von XY super geeignet, zum lernen der der ersten Akkorde perfekt, ...

Edit zwei: Ich habe jetzt zusätzlich noch eine Umfrage zu diesem Thread erstellt - entschuldigt bitte den Schreibfehler! Evtl. kann ein mod das korrigieren? Ich weiss nicht, wie ich das kann.
 
Eigenschaft
 
"Gut" vielleicht nicht so wörtlich nehmen?
Das bedeutet lediglich "angemessener Preis".
 
Dazu sag ich nur das das auf Preis/Leistung bezogen ist,
sprich du kannst eig. nicht direkt ne Ibanez RG 321 mit ner Prestige vergleichen,
aber die RG 321 hat tzdm ein gutes Preis/leistungs verhältnis...
Deswegen ist sie für den Preis den sie kostet wirklich gut...
War nur ein Beispiel, wenn mans jedes mal erläutert führts auch
nicht zu mistverständnissen...
 
"Gut" vielleicht nicht so wörtlich nehmen?
Das bedeutet lediglich "angemessener Preis".

Genau so würd ichs auch sagen.
Ist halt eine Redensart die man nicht wortwörtlich nehmen sollte. Und eigentlich versteht doch jeder was mit dieser Aussage gemeint ist. Gibt ja auch das Gegenstück dazu, für das was die liefert ist sie eindeutig zu teuer zum Beispiel.
 
genau...

für den preis gut, bedeutet für mich nichts anderes, als preis-/leistungsverhältnis stimmt...
mein beispiel ist, dass ich ne squier classic vibe mit ner fender am. std. verglichen habe. im vergleich zur fender war die squier nichts. Da ich jedoch die squier zuerst gespielt habe und noch nicht verglichen habe, dachte ich mir "mensch für 300,00 ocken kriegste hier viel geboten". Die Basis stimmte auf jeden fall. Also kann man sagen dass das P-/L- Verhältnis stimmte. für den preis war die gut. was nicht bei allen 300€ gitarren der fall ist...

mfg:great:
 
Leute, das ist doch eher was für den OT Bereich!

Ulf
 
Wenn du den Preis kennst ist die Aussage doch wieder absolut vergleichbar. Wenn eine Gitarre für 1000€ für den Preis gut ist, bedeutet das, dass sie hochwertiger ist als Konkurrenten im gleichen Preissegment. Insofern versteh ich das Problem nicht.
 
Ich habe das Gefühl, dass die Aussage "Für das Geld gut" oft benutzt wird, von Leuten, die
1. sich nicht trauen, die Dinge beim Namen zu nennen: ("Das Ding ist Scheisse")
oder die
2. Keine Ahnung haben und trotzdem mal ein Review schreiben wollen - mit der jetzt schon oft zitierten Floskel macht man dann im Fazit nichts falsch...
Ich finde diese Aussage - oder besser dein "Gefühl" - recht zynisch. Als Gegenbeispiel würde ich an dieser Stelle mal gerne den Bad Monkey erwähnen. Der kostet in USA etwa 40$. Das macht umgerechnet etwa knapp 30€. Hier kann man fast nichts anderes sagen als "Für das Geld (sogar richtig) gut". Ich glaube, ich habe auch kein Review darüber gelesen, das nicht diesen Satz im Fazit hat. Ich bin mir natürlich auch darüber bewusst, dass ein Review auch Belege dafür aufführt. Aber die Aussage auf die zwei Typen Benutzer zu beschränken ist halt einfach nur :bad:
 
Ich frage mich wie man eine Gitarre beurteilen will, ohne den Preis miteinzubeziehen?
Man kann doch eine Aussage darüber ob eine Gitarre "gut" (=kaufenswert) ist, doch nur machen, wenn man auch das Geld beachtet, dass sie kostet.
Bei einer Gitarre die 50€ kostet erwarte ich halt nicht viel. Wenn sie sich nicht schnell verstimmt, die Saitenlage okay ist und Töne rauskommen ist sie schonmal "gut".
Es wäre für mich völlig sinnfrei dann zu sagen "Ja, der Gitarre fehlt es noch an allen Ecken und Kanten, sie hat kein tolles Sustain, keine Obertöne, ist nicht annähernd bundrein, sie klingt nicht ausgewogen, sie hat keine massiven Hölzer (bei Akustik-Gitarren), sie ist optisch nicht sonderlich ansprechend, der Sound an sich ist nicht toll etc etc"..
Das sind halt Dinge die ich auch gar nicht erwarte bei dem Preis.

Was die Aussage aber relativ sinnfrei macht ist, dass jeder "gut" anders definiert. Was soll das sein, eine "gute" Gitarre? Das kommt halt auf die persönlichen Präferenzen an und kann pauschal nicht beantwortet werden.
Ich finde ne Menge Gitarren nicht "gut", die andere Leute sehr wohl "gut" finden. Und andersrum.
Wenn nun jemand sagt: "die Gitarre ist für den Preis gut", dann heißt das ja nur, dass sie für seine Zwecke und Vorlieben im Vergleich zu anderen Gitarren besser dasteht.
Wenn ich nun genau weiß was seine Vorlieben etc sind, kann ich mit der Aussage durchaus was anfangen.
Wenn nicht dann nicht.
 
Der Thread ist einfach Wind um nix, man kann hier genauso gut über den Sinn des Lebens diskutieren. :redface:
 
Ich find den Kommentar "für das Geld gut" von normalen Reviewern die damit nicht ihr Geld verdienen ganz ok und stößt in mir kein ungutes Gefühl auf, da er sich ja das "Gerät" gekauft hat und eine rein subjektive Entscheidung somit getroffen hat.

Anders ist es bei Magazinen die werden dafür bezahlt einen objektiven Bericht zu schreiben und auch Mängel aufzuzeigen. Die Guitar ist da imo ein ziemlich gutes Beispiel für mieserable objektive Bewertung. "Für das Geld gut" bezieht immer einen Wertevergleich ein, der bei Privatpersonen in Reviews erklärt wird oder durch das eigene Equipment bestimmt ist. In Zeitschriften fehlt der Vergleich meistens und das ist in meinen Augen nicht in Ordnung.
 
Im A-Forum ist mir mal wieder die Aussage "für das Geld gut" untergekommen. Ich konnte nicht still sein... und möchte nun auch hier eine Diskussion anstossen, mit dem Ziel, das möglichst viele Leute einfach mal nachhaken, was die Formulierung bedeuten soll - wenn sie mal wieder benutzt wird.
...
Ob die Gitarre für einen Reviewer "das Geld Wert" ist, möchte doch fast niemand wissen - jeder möchte doch wissen, was fehlt, damit sie auch unabhägig von der bezahlten Summe gut ist!

Man nennt das "Preis-Leistungs Relation" und das ist durchaus eine hochgradig interessante Information bei einer Kaufempfehlung. Es ist ziemlich leicht einzusehen, dass ein Porsche oder ein Sattelschlepper teurer ist als ein Polo.

Wenn jetzt ein Polo getestet wird, möchte ich nicht wissen, was ihm fehlt, um es mit einem Porsche oder einem Lastwagen aufzunehmen, sondern ich will wissen, ob er für den Zweck und für den nötigen Geldaufwand gut ist, oder nicht.

Natürlich ist die Preis-Leistungs Relation nicht die einzige Kenngröße für eine Kaufempfehlung aber eine sehr wichtige.
 
Die Aussage finde ich einfach sehr treffend.
Wenn ich z. B. etwas für einen bestimmten Preis haben will und es ist "für das Geld gut", dann ist die Qualität auch diesem Preis angemessen. Wenn z. B. ein Anfänger 200,- ausgeben will dann bekommt er für dieses Geld eine qualitativ gute Gitarre. Aber eben nur für seine 200,- und nicht in der großen weiten Welt die alle Klampfen umfasst.
Es ist einfach ein Sprichwort um Qualitäten abzugrenzen.

Gegenstände die "für das Geld nicht gut" sind, könnten Signaturemodelle sein, bei denen der Musiker mitverdient, oder Markenprodukte oder was weis ich.
Ich hoffe ich konnte ein bisschen Klarheit schaffen :D

mfg
 

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