FRUST! Solos klingen meistens langweilig oder immer gleich, Pentatonik schuld?

Veeti
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hallo leute,
spiele jetzt ca 4 jahre, fast ausschießlich soliere ich in der pentatonik weil es mir so gelernt worden ist, und ich auch noch nicht wirklich draufgekommen bin wie es noch anders (besser) ginge... ich spiele blues, rock, rnr usw. und sogar in dieser richtung spielen die großen stars meistens pentatonik, meinen die meisten guitarplayers.

jetzt ist es so das sich meine meisten solos immer gleich anhören und auch mit der zeit sehr schnell langweilig klingen, liegt das an der pentatonik weil ich ausschließlich mit ihr soliere?? falls ja, was soll ich tun?

ich bin frustriert da ich eigentlich gut spielen kann, nur fehlt mir oft das "wie spiele ich das", oder möchte was spielen und finde es in der penta. nicht.

mein theo. wissen ist sehr gering weil ich es ned checke, und ich würde gerne auch weiterhin ohne theo wissen auskommen, wenn ihr mir weiterhelfen könntet...?!

thx!!
 
Eigenschaft
 
Also, dass viele Stars in der Pentatonik spielen stimmt auch irgendwo, obwohl sich auch oft andere Töne einschleichen. Z.b. Kannst du alle Akkordtöne benutzen wenn dieser grade klingt.
Spielt also die Rhytmusgitarre grade C7, kannst du entsprechend C-E-Bb-G mit einfliessen lassen.
Zum anderen liegt es oft nicht an den Tönen sondern am Rhytmus in dem du sie spielst, dass es langwelig klingt. Versuch z.B. nicht immer auf die "1" sondern auch mal auf die "1 und" einszusetzen.
Generell, weiß nicht wie das bei dir ist, spielt man oft zu viele Noten. Hör dir mal B.B. King an. Der spielt sehr wenige Noten mit viel Ausdruck. Vielleicht inspiriert er dich ja, bei mir hats geklappt. Pausen haben oft ne größere Wirkung als "Pentatonik-Gefrikkel"

Ein Blues zum Gruß
Ferret
 
Du kennst doch sicher nicht nur die Moll-Pentatonik, oder? Was ist mit den vier anderen sowie den erweiterten Pentatoniken mit blue-Notes und der hybrid-Pentatonik? Die Welt der Pentatonik ist mindestens so vielfältig wie die der üblichen Kirchentonarten oder der exotischen Skalen.

Kann es sein, das du die verschiedenen Modi der Pentatonik vielleicht nur harmonisiert spielst? Spiel die Modi doch auch mal vom gleichen Grundton aus. Außerdem kann ich nur raten: habe Mut zu großen Intervallen. Lineares Spiel kann tatsächlich schnell langweilig werden. Es gibt nicht wenige Gitarristen die mit kaum etwas anderem arbeiten. Es liegt also nicht in der Natur der Sache.
 
@Big-Ferret: ja super wenn sich andere töne einschleichen dann ist es ja nicht mehr die penta und sie spielen schon ganz was anderes wo ich dann nicht mehr weiß was macht der typ...

es kommt ja aufs tempo an, ein blues okay kein problem mit bbking style, aber bei einem rock oder gar rock n roll kann ich nicht all zuviel pausen machen bzw wenig spielen. nehmen wir eine rocknummer ala deep purple her, da zusolieren in einem pentaschema ist am anfang recht nett aber irgendwann stehe ich an... UND DANN??? und das nervt total!

ich tu mir auch schwer bei licks erstellen, weil mein denken ja immer auf die pentatonik bezogen ist, ich versuche es ab und zu mit dem gehör aber das ich jetzt sage ich will diesen lick und ich finde ihn dann in dem pentaschema nicht, ist schon sch****



@Moshpit: was meinst du mit den 4 anderen? ich spiele die penta derzeit in 3 verschiedenen lagen, und eventuell mit blue notes. das wars. was genau meinst du?

Mut zu großen Intervallen... ja wie? wenn ich nicht weiß wo wie wann??

ich würde ja gerne einiges mehr spielen, habe zb eine melodie im kopf kann sie aber nicht am brett finden, erst wenn ich 5min suche und es mir notiere...AUßER es ist in der pentatonik drinnen dann finde ich es besser...und das ist das was mich so nervt, sämtliche lehrer meinten mit der penta bin ich am besten ausgerüstet und könnte dann vieles, aber mir kommt so vor das dieses penta denken mir gar keine möglichkeiten zu mehr lässt...
 
Welche drei Lagen sind das und welche Pentatonik benutzt du vorwiegend? Wenn du drei kennst fehlen dir ja nur zwei. Die solltest du dir auch noch drauf schaffen. Es gibt hier mindestens einen sehr guten Workshop in dem die fünf Modi gut erklärt werden. Spiele die verschiedenen Lagen mal vom gleichen Grundton aus, also nicht die gleichen Töne nur mit einem anderen Fingersatz sondern tatsächlich andere Töne. Die Modi sind nicht nur dazu da, um überall auf dem Griffbrett ein und dieselbe Tonleiter spielen zu können.

Als blue Note wird bei der moll-Pentatonik häufig die verminderte Quinte verwendet. Nimm stattdessen vielleicht mal die große Terz und die große Septime.

Wenn du die verschiedenen Pentatoniken gut drauf hast, wovon ich ausgehe wenn du sie schon so lange spielst, sollte es eigentlich kein Problem sein auch mal größere Sprünge auf dem Griffbrett zu machen. Wenn du ein Lick auf (tiefer)e- und a-Saite spielst dann geh einfach mal gleich auf die h- oder hohe e-Saite und vermeide den vorhersehbaren aufwärts-Lauf dazwischen.

Auch etwas interessanter klingt es, wenn du die in der Pentatonik liegenden Appregios spielst anstatt einen linearen aufwärts- oder abwärts-Lauf. Wenn du Triller spielst wechsel einfach mal spontan die Tonart. Okay, ein wenig auf die Begleitakkorde mußt du dabei schon aufpassen aber gerade die Pentatonik lässt dir viel harmonischen Spielraum.
 
ich würde ja gerne einiges mehr spielen, habe zb eine melodie im kopf kann sie aber nicht am brett finden, erst wenn ich 5min suche und es mir notiere...AUßER es ist in der pentatonik drinnen dann finde ich es besser...

Klarer Fall: Du brauchst eine bessere Griffbrettorientierung. ;)

Damit meine ich, dass du lernen solltest, wo die Töne auf dem Griffbrett liegen. Wenn du weißt "Ein C finde ich 3. Bund auf der A-Saite, im 10. auf der D-Saite, im 5. auf der G-Saite" undsoweiter, brauchst du dich nicht mehr so strikt an irgendwelchen Patterns (sei es nun die Pentatonik oder was anderes) festzuhalten. Stattdessen schaust du eben, welche Akkorde gespielt werden, wo die dazu passenden Töne sind und dann bist du eigentlich frei. Du kannst die Saiten wechseln, kannst die Lage ändern, auch mal größere Sprünge riskieren (wie Moshpit schon sehr richtig geschrieben hat)...

So spielen zu können erfordert zwei Dinge: Du musst wissen, welche Töne zu einem Akkord gehören bzw. mit ihm harmonieren und du musst wie gesagt die Lage der Töne auf dem Griffbrett kennen. Es erfordert Mühe und Zeit, bis man das drauf hat (ich bin auch noch längst nicht so weit in deiser Hinsicht, wie ich gerne sein möchte). Aber schon wenn man mal einige "Ankerpunkte" in Form bekannter Töne gefunden hat, findet man sich auf dem Griffbrett besser zurecht.

Um nicht missverstanden zu werden: Ich bin absolut nicht gegen Patterns. die Dinger braucht man. Aber es ist nicht verboten, die musikalische Welt auch mal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und auch mal außerhalb der Patterns zu spielen. :)

Eine weitere Idee wäre, die dir bekannten Patterns in kleinere Mini-Patterns aufzuteilen. Ein ganzes Pattern über 6 Saiten zu verschieben erfordert einiges an gedanklichem Aufwand. Wenn du dagegen kleine Licks und andere musikalische "Vokabeln", die sich nur über 2 oder 3 Saiten erstrecken, nimmst, kannst du diese viel leichter verschieben. So wirst du auch flexibler.
 
Schau dich - z.B. hier im Forum - mal nach Dur- und Moll-Tonleiter und Kirchentonleitern um. Außerdem versuch weiter, das, was du im Kopf hörst auch umzusetzen, selbst wenn es mal recht lange dauert, die Töne auf dem Griffbrett zu finden - das mußt du ja nicht im Konzert machen.

Mit Pentatonik hast du gerade mal 5 von 12 möglichen Tönen der Tonleiter zur Verfügung, das ist nicht gerade viel. Einfach wahllos Töne dazunehmen klappt natürlich auch nicht, also mußt du weitere Tonleitern lernen.

Aber ehrlich gesagt, wird es nicht daran liegen, daß du nur Pentatonik benutzt. Ich garantiere dir, daß selbst die langweiligsten Soli von dir 1000 mal besser klingen, wenn du sie überzeugt vorbringst. Ein Solo wird immer dann öde, wenn der Gitarrist einfach nur "labert" und nichts zur Musik zu sagen hat.
 
Vielleicht bist Du auch ein wenig zu sehr auf den "Gefrickel" Solo-sound eingefahren. Mir ist in letzter Zeit aufgefallen dass z.B. John Frusciante den ich extrem bewundere, mit der Zeit fast ganz von diesen Griffbrettwichsereien weggekommen ist. Check mal bewusst die Solos auf seinen Solo-Alben ( Shadows collide with people, oder auch alte wie ..water for 10 days) oder auch auf der letzten Doppel LP , ganz oft bestehen seine Soli aus extrem wenigen Tönen, wirklich fast zu einfach zu spielen, aber diese Töne sind ganz extrem songdienlich eingebaut. Weisste, die Soli von vielen 80er Metal Bands z.B. sind untereinander 100% austauschbar, Du kannst ein Solo von Priest wenn Du magst in einen Metallica Song oder auch bei V.Halen unterbringen, dem Song macht das net viel aus (jajajajja....Sturm der Entrüstung...Eddy würde ich immer raushören, der klingt gaaanz anders..jajajaja...) aber die Soli vom Frusciante würdest Du nicht in andere Songs, oft nichtmal in andere RHCP Songs reinbekommen. Vielleicht liegt da ein Feld welches Du noch beackern kannst ? Viel Erfolg, Gruss, L.
 
Hey,
dieses Problem kenne ich nur zu gut, hier gebe ich dir mal einige Tipps:

Du kannst dein Spiel mit einigen Techniken "würzen":
- Hammer-Ons klingt gut besonders mit Triolen, passend dazu natürlich:
- Pull-Offs,
- Slides,
- Bendings,
- Vibratos,
- "Sqealies" oder Pinch Harmonics, falls du sie kannst,
- hohe Intervallen, wie Moshpit schon richtig erwähnt hat und auch
- Sweeping ist etwas, was immer wieder gut kommt (hierzu empfehle ich einfach die Rhythmusgitarren-Akkorde eine Okatve höher, oder auch nicht, zu sweepen :) )
- Akkordeigene oder Blue-Notes zu benutzen macht es auch viel interressanter.

Allgemein kann ich dir empfehlen, mit der Musik zu "spielen". Baue gezielt unpassende Noten ein, usw..
Es gibt da keine festen Regeln und jeder Gitarrist hat seinen eigenen Stil.
:D

Mit freundlichen Grüßen
Lorenz
 
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