Frust mit den Ohren (schwankendes Hörempfinden)

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Aus gegebenem Anlaß mach ich mal ein Thema auf, dass durchaus ins Sommerloch passt, für mich aber auch doch auch erwähnenswert ist, da es ein nicht unerhebliches Frustrationspotential birgt.
Ich habe mir im Laufe von Jahrzehnten durchaus ein gutes Gehör antrainiert. Jedenfalls höre ich den Unterschied zwischen einer Squier und einer Fender (kleiner Scherz am Rande. Bitte nicht übelnehmen!). Aber ich höre eben nicht immer gleich. Beispiel: Gestern fand ich meinen Sound im Wohnzimmer etwas bedeckt in den Höhen und auch ein klein wenig pappig. Heute ist alles cool und der Sound hat reichlich Höhen. Ich erlebe das nicht zum ersten Mal und ich weiß natürlich auch, dass es beim Gehör Schwankungen gibt, die verschiedene Ursachen haben können. Schon klar! Trotzdem frustriert es mich, weil ich mich eben nicht immer auf meine Ohren verlassen kann. Wenn es also bei mir darum geht, einen bestimmten Sound möglichst gut zu beurteilen (vielleicht wegen möglichem Kauf oder so) teste ich zur Sicherheit immer noch ein zweites Mal mit frischen Ohren und um ganz sicher zu gehen.
Ihr kennt das sicher auch. Wie geht ihr damit um?
 
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Kann mit der Luftfeuchtigkeit zusammenhängen - bei hoher Luftfeuchtigkeit klingts gern mal "dumpfer".
Bei mir habe ich auch festgestellt, dass ich morgens/vormittags besser höre als nachmittags/abends, da scheinen mir auch zunehmend mehr Höhen zu fehlen (kann aber auch sein, dass das eine Alterserscheinung ist, bin ja nicht mehr der Jüngste).
Wenn ich etwas kontrollieren will, mache ich das auch mehrmals, zu verschiedenen Tageszeiten - mit etwas zeitlichem Abstand kann man manches ohnehin besser beurteilen.
 
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Morgens sind die Ohren einfach ausgeschlafener, frischer und eben noch nicht ermüdet. Ich kenne Tonleute, die mischen vorzugsweise vormittags
 
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Nachdems ja keine Autoradios mehr mit Klangregelung gibt (nein, ich meine nicht stundenlang in irgendwelchen Menüs rumklicken :cool: ), hab ich mir ein externes Teil zugelegt, bei welchem mit einer simplen Drehbewegung mehr oder weniger Höhen, oder wahlweise natürlich auch Bässe mit dem Regler daneben einzustellen sind.
Da ich auch bei dem gleichen Song mal hin, mal herdrehe gehe ich davon aus, dass mein Gehör (Übungsraum- und Livegig-geschädigt) mir da so den ein oder anderen Streich spielt...

Wie damit umgehen? Hinnehmen :nix:
 
Jedenfalls höre ich den Unterschied zwischen einer Squier und einer Fender
Hör' ich auch - jedenfalls solange ich auf die Kopfplatte gucken kann. Sonst halte ich das für illusorisch.
Edit: Wenn man die Gitarre selber in den Händen hält, mag das mit viel Erfahrung aber durchaus sein.

Ja, den Unterschied im Erleben von Klängen an verschiedenen Tagen find' ich auch wirklich bemerkenswert. An einem Tag ist der Klang eines Verstärkers bei einer bestimmten Einstellung nahezu göttlich, am anderen Tag finde ich keinen Zugang und egal wie ich an den Knöppen drehe, es bleibt halbgar. Kann man machen nix, muss man mit leben. Ich hab' unter anderem deswegen meinen Yamaha THR10 in der Hinterhand, der klingt immer gut.
 
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Wenn es also bei mir darum geht, einen bestimmten Sound möglichst gut zu beurteilen (vielleicht wegen möglichem Kauf oder so) teste ich zur Sicherheit immer noch ein zweites Mal mit frischen Ohren und um ganz sicher zu gehen.
Ihr kennt das sicher auch. Wie geht ihr damit um?
auf alle Fälle, Ich gehe so damit um das ich mir der Umstand bewusst ist und ich weiss, das es an mir bzw meinem bisherigen Tag liegt und das es morgen wieder ganz anders ist.
Wenn ich einen Anstrengenden Tag im Büro/Homeoffice hatte, höre ich am Abend auch anders, als wenn ich einen entspannten Tag am Berg hatte.

Wenn den ich schon einige Stunden an einem Song arbeite oder mixe, ist nach der Zeit das Gehör auch schon ermüdet, selbst wenn man es mit den Lautstärken nicht übertreibt, daher immer an einem anderen Tag mit frischen Ohren nochmal reinhören und nachjustieren

Was hilft, den Umstand zu erkennen und damit zu arbeiten, sind Klangreferenzen, zb Songs wo man genau weiss, wie sie klingen und wie sie klingen müssen auf dem System/Raum, etc wo man sie gerade hört, an diesen Referenzen kann ich mich immer festhalten, auch wenn selbst an diesem Moment mein Gehör nicht 100% vertrauenswürdig ist,
 
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Ein gutes Gehör hat mMn nichts mit "gafällt mir" oder "gefällt mir nicht" zu tun. Viel hat auch mit Lust und Laune zu tun. Schwankt bei mir ständig. Hab mich das aber ehrlich auch schon gefragt. Z.B. Hab eine geile Gitarre gekauft, wache morgens aber nicht gleich mit nem Lächeln im Gesicht auf. Warum auch immer?? Erstmal Kaffee und Zigarette. Dann mich wieder langsam ans Instrument annähern.
Das scheinen aber schon gewisse Filter in unserem Gehirn zu sein. Wenn wir ewig happy und zufrieden wären, würden wir verrückt werden.
 
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Ich muss gestehen, dass ich jetzt auch nicht so ein feines Gehör habe, das jeden Klangunterschied wahrnimmt.
Aber das Klangempfinden hängt bei mir sehr stark von meiner Verfassung ab. Nach einem langen stressigen Arbeitstag gefällt mir mein Sound weniger gut als am Wochenende nach einem gemütlichen Frühstück.
 
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Ich bin zum Glück ziemlich davon abgekommen, meinen Sound ständig, kleinlich zu beurteilen.
Ich weiß dass mein Zeug ok ist und gut klingt/klingen kann. Was gestern ok geklungen hat, kann heute schwerlich kacke klingen… der Rest ist die eigene Tagesform, die schwankt halt. Ist auch nicht schlimm!
 
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Das ist ganz normal, dass es mal besser, mal schlechter klingt.
Hängt nicht nur von objektiv messbaren Faktoren wie z.B. der Luftfeuchtigkeit, schlechtes Stromnetz oder der Position des Spielers bzw. seiner Ohren vor dem Amp/Cabinet ab, sondern auch von der eigenen Tagesform.

Kleiner Tipp: Wenn du mal einen guten Tag hattest und alles super klingt, dann mach einfach ein Foto von deinen Reglereinstellungen bei Amp und Pedalboard. Ernsthaft.

Manche Leute neigen dazu, wenn sie einen schlechten Tag haben und nichts so recht klingen will, dann wild an den Knöpfen herumzudrehen, ohne dass sie ein zufriedenstellendes Ergebnis bekommen - und ärgern sich hinterher auch noch drüber, dass sie nicht mehr genau wissen, wie es vorher eingestellt war.

Wenn du Fotos gemacht hast, ist das kein Ding, es wieder "richtig" einzustellen, falls gewünscht.

Ich würde aber ohnehin an solchen schlechten Tagen erst gar nicht anfangen, groß herumzuschrauben und einfach alles so lassen wie es ist.
 
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Kleiner Tipp: Wenn du mal einen guten Tag hattest und alles super klingt, dann mach einfach ein Foto von deinen Reglereinstellungen bei Amp und Pedalboard. Ernsthaft.
das ist ein guter Tip! (y)

da bin ich mir mit meinem Digitalen Krams froh das die Presets immer gleich klingen bzw man auch Variationen davon abspeichern kann, ich hab auch Tage wo ich dann mehr Delay und Reverb am Kopfhörer beim Gitarrespielen besser finde, und an anderen Tagen mag ich es lieber trockener.. am Nächsten Tag ist das Preset wieder auf Default und man hat nichts destruktiv verstellt
 
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An einem Tag ist der Klang eines Verstärkers bei einer bestimmten Einstellung nahezu göttlich, am anderen Tag finde ich keinen Zugang und egal wie ich an den Knöppen drehe, es bleibt halbgar.
Genau das kenne ich auch.
Und an den Knöppen kann es nicht liegen.

Irgendwo (in seiner Autobiografie?) hat Slash das auch mal erwähnt, dass eben ein grandioser Sound eventuell bedingt durch Luftfeuchtigkeit, Temperatur oder was auch immer am nächsten Tag bei gleichem Equipment und gleichen Soundeinstellungen anders klingen kann.

Hat also wahrscheinlich nichts mit unseren alternden Lauschern zu tun :unsure:
 
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Wobei mir bei Modeling der Effekt noch nicht begegnet ist...
 
Wobei mir bei Modeling der Effekt noch nicht begegnet ist...
Oh, dann wird es wohl Zeit, dass Line6, Kemper, Cliff Chase etc. hier nachbessern. :D:ugly:

Ich kenne dieses Problem mit den starken Schwankungen leider auch und ich hab keinen blassen Schimmer von welchen Faktoren das abhängig ist. Wenn ich merke, dass ich einen schlechten Tag habe mache ich halt was anderes…
 
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Hat also wahrscheinlich nichts mit unseren alternden Lauschern zu tun

Doch, hat es zum Teil auch.
Ich weiß nur nicht, ob das Musiker Board der richtige Ort ist, über sowas zu sprechen.

Kurz und sehr vereinfacht gesagt:

Ein junges, gesundes Gehör hat noch viel eher die Fähigkeit, hohe Lautstärken zu dämpfen, ebenso unangenehme Frequenzspitzen, funktioniert ähnlich wie bei einem Kompressor mit eingebautem EQ.

Es ist häufig so, dass mit einer Hypakusis (Schwerhörigkeit) auch eine gewisse Hyperakusis (Geräuschüberempfindlichkeit) einhergeht, dh. man hört zwar schlechter, ist aber gleichzeitig auch empfindlicher gegenüber bestimmten Frequenzen ab bestimmten Pegeln.
Genau aus dem Grund ist es eben auch ganz und gar nicht so, dass derjenige, der beim Ohrenarzt beim Audiogramm die besten Ergebnisse hat, auch gleichzeitig eher in der Lage ist, z.B. einen sehr gut klingenden Bandmix zu machen, weil ihm das im Einzelfall ggü. jemandem mit einer solchen Hyperakusis gar nicht auffallen würde, wenn im Mix etwas unangenehm raussticht. Natürlich lässt sich ein gesundes Gehör auch dahingehend "trainieren", dass man dessen Vorteile auch entsprechend nutzen kann.

Vielleicht hat das auch schon der ein oder andere von euch gemerkt, wenn er sich mal ältere Death und Black Metal Sachen mit etwas schrillem Badewannen-EQ Gitarrensound angehört hat, die er in der Jugend noch ganz toll fand, dass die jetzt etwas "nervig" klingen. Das liegt nicht nur an eurem möglicherweise veränderten Geschmack.

Dieses "Ich hatte einen gestressten Tag und alles klang mies" geht übrigens in genau diese von mir eben beschriebene Richtung, nur dass der Zustand dann nur akut und nicht chronisch ist.
 
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Körperlich wird im Alter nix besser, das ist ja mal eh klar.
Ich kenne das Phänomen auch - Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit, Gehalt von
Schwebstoffen (Staub, Zigarettenrauch) in der Luft, all das verändert den Klang.

Am stärksten aber wird mein Gehör von Stress beeinflusst, genauer gesagt von Durchblutung, Blutdruck.
Auch deshalb rauchen viele Mixermenschen bei der Arbeit nicht, denn rauchen beeinflusst die Durchblutung.

Wie damit umgehen? Tja, hinnehmen bzw. dafür sorgen, dass mensch möglichst gut ausgeruht und entspannt ist, wenn es drauf ankommt.
 
Ihr kennt das sicher auch. Wie geht ihr damit um?
Ja kenne ich im Prinzip auch. Wobei ich mir sicher bin das ich bei weitem nicht so ein sonderlich trainiertes Gehör habe wie einige andere hier.
Die Situation die du beschreibst hatte ich aber schon öfter. Tag 1 klang es irgendwie geil. Gitarre weggestellt....2 Tage später ohne irgendwas an Amp oder Effekten geändert zu haben klingt es irgendwie merkwürdig....als würde fehlen.
Ich denke mal das kommt einfach drauf an was dass Gehör schon alles an "Lärm" mitmachen musste in den letzten Stunden. Und auch wie frei der Kopf noch ist. Ich lebe einfach damit und wenn ich merke das ich mich mehr über den Sound ärger als einfach Spielen zu wollen stelle ich dir Gitarre wieder hin.
 
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Ich lebe einfach damit und wenn ich merke das ich mich mehr über den Sound ärger als einfach Spielen zu wollen stelle ich dir Gitarre wieder hin.

Würde ich sogar machen, wenn es zwar cool klingt, aber einem einfach nichts Gescheites einfällt und man sich denkt "was spiel ich da für einen Blödsinn". :D
 
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Ja, ich kenne das auch. Jetzt fühle ich mich damit auch nicht mehr so alleine.
Der Mensch ist einfach kein Messgerät.
Wie ich damit umgehe? Ich versuche es zu ignorieren, ernsthaft.
D.h. wenn mir der Sound mal nicht so gut gefällt, der mir gestern noch gefallen hat, dann fange ich nicht an an den Settings rumzuschrauben,
sondern ich versuche beim Üben einfach das beste aus dem Sound mit den Fingern rauszuholen.
 

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