mr.coleslaw
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Ich möchte euch heute gerne die erste meiner beiden neuen Gitarren vorstellen, die ich mir zum Jahresende angeschafft habe. Hierbei handelt es sich um eine Gitarre von Dave Friedman, der einigen von euch als Hersteller hervorragender Amps bekannt sein dürfte. Gebaut werden die Friedman Gitarren allerdings von Grover Jackson, der als Gitarrenbauer ja auch kein Unbekannter ist.
Meine Wahl fiel dabei auf eine Metro D, die erst einmal optisch wie eine Mischung aus Les Paul und Telecaster (ähnlich der Knaggs Kenai oder Steve Stevens) daherkommt. Ich hatte die Gelegenheit, eine Metro D auf dem Guitarsummit im Jahr 2019 spielen zu können und war in erster Linie von der Bespielbarkeit des Halses im Stil einer 1959er Les Paul, begeistert.
Generell kann die Metro D mit verschiedensten Korpushölzern oder Grifbrettmaterialien geordert werden und auch bei der Lackierung hat man die freie Auswahl. Da ich aber gerne noch die Reduzierung der Mehrwertsteuer bis zum Jahresende mitnehmen wollte fiel meine Wahl auf eine schon fertiggestellte und im Verkauf befindliche Gitarre die auf Reverb von Impuls Music Co aus Santa Clarita/USA angeboten wurde.
Die Metro D ist mit einer dünnen Nitrolackierung in Olympic White überzogen und die ganze Gitarre inkl. der Hardware wurde einem künstlichen Alterungsprozess unterzogen was der Gitarre den Charme eines gespielten Instrumentes verleiht. Dort wo der Lack abgenutzt ist kommt die geflammte Ahorndecke des Instruments zum Vorschein die auf dem 40mm starken Mahagonikorpus aufliegt. Der Hals mit einer Sattelbreite von knapp 42mm und einem Compundradius von 10"-14" ist mit seinem long neck tenon im Korpus verleimt und besteht aus Mahagony; das Griffbrett aus Ebenholz hat 22 Jumbobünde (Jescar FW57110 silber-nickel) . Die Positionsmarker sind rechteckig und bestehen aus Perlmutt. Die tune-o-matic Brücke und das Stoptail sind von Tonepros, als Mechaniken kommen Hip Shot Locking Tuner zum Einsatz.
Bei den Tonabnehmern handelt es sich um PAF Style Humbucker die bei Grover Jackson hergestellt werden. Der Classic Plus am Steg ist mit 8,2 kOhm etwas heisser ausgelegt als der in der Halsposition befindliche Classic mit 7,5 kOhm Gleichstromwiderstand.
So weit erst einmal zu den Features der gekauften Gitarre, die mit PayPal bezahlt und per UPS versendet nach 10 Tagen ab Bestellung bei mir zuhause in einem, mit Friedman beschrifteten, Rechteckkoffer eintraf.
Da wir in der Band mit Instrumenten spielen, die einen Ganzton tiefer gestimmt sind musste ich nach dem Auspacken die Metro D erst einmal neu einstellen. Dazu gehört z.B. einen stärkeren Saitensatz (.11-.49) anstelle des üblichen 10er Saitensatzes aufziehen und den Hals entsprechend neu justieren. Damit verbunden ist auch ein leichtes Ausfeilen der Sattelkerbungen, wobei sich der Sattel löste da er anscheinend nicht richtig verklebt worden war. Ein weiteres und weitaus gravierenderes Problem war, das 4 der 6 Locking Mechaniken die Saiten nicht freigaben, was ich auf den aging Prozess zurückführe weil sich dadurch anscheinend die in den Mechaniken befindlichen Stifte festgefressen hatten.
Leider gab es, auch nachdem ich die Saiten abgeknipst, die Mechaniken ausgebaut und mit Grafitmultiöl von Caramba bearbeitet hatte nur die Lösung, einen neuen Satz Hip Shot Mechaniken (diesmal allerdings ohne Locking Funktion) einzubauen, was mit weiteren 100€ zu Buche schlug. In einer kurzen Korrespondenz schilderte ich Dave Friedman das Problem und er bot mir an, einen neuen Satz Mechaniken zu schicken, was mir aber zu lange gedauert hätte da ich die Gitarre zum Einsatz bringen wollte.
Da nun neue Mechaniken etwas fremd auf einer Gitarre wirken, die ansonsten künstlich gealterte Teile hat und die Hip Shots aus den Teilen Flügel, eigentliche Mechanik und Kontermutter mit Unterlegscheibe bestehen habe ich mich dann dazu entschlossen, die neuen Mechaniken auseinander zu bauen und mit den gealterten Flügeln und Kontermutter/Unterlegscheibe auszustatten, was hervorragend funktionierte.
Nachdem die Metro D nun mit neuen Saiten bestückt und neu justiert war konnte sie zum Einsatz kommen. Wie schon erwähnt, die Bespielbarkeit ist (auch da sie ab Werk geplekt ist) hervorragend. Mit einem Gewicht von exakt 4000gr. hat sie einen entsprechend dicken Ton der in etwa einer Les Paul entspricht, wobei sie im direkten Vergleich mit meiner 73er LP Custom etwas dunkler tönt. Die Dynamik der Gitarre ist gut für ein neues und ungespieltes Instrument, insbesondere im High Gain Bereich geben die Tonabnehmer eine sehr gute Figur ab da sie sich als sehr resistent gegen Feedback erwiesen haben. Sieht man von den beiden genannten Mängeln ab handelt es sich m.A. nach bei der Metro D um eine interessante Alternative für den Gitarristen, der einen Les Paul nahen Sound sucht aber gerne einmal eine etwas andere Korpusform dazu haben möchte. Was den Preis anbelangt hat die Gitarre inkl. Transport, Zoll und den momentanen 16% Einfuhrumsatzsteuer knapp 3.500€ gekostet zzgl. der 100€ für die neuen Hip Shot Tuner.
(Bild für Review-Datenbank aus post #6 ergänzt)
Meine Wahl fiel dabei auf eine Metro D, die erst einmal optisch wie eine Mischung aus Les Paul und Telecaster (ähnlich der Knaggs Kenai oder Steve Stevens) daherkommt. Ich hatte die Gelegenheit, eine Metro D auf dem Guitarsummit im Jahr 2019 spielen zu können und war in erster Linie von der Bespielbarkeit des Halses im Stil einer 1959er Les Paul, begeistert.
Generell kann die Metro D mit verschiedensten Korpushölzern oder Grifbrettmaterialien geordert werden und auch bei der Lackierung hat man die freie Auswahl. Da ich aber gerne noch die Reduzierung der Mehrwertsteuer bis zum Jahresende mitnehmen wollte fiel meine Wahl auf eine schon fertiggestellte und im Verkauf befindliche Gitarre die auf Reverb von Impuls Music Co aus Santa Clarita/USA angeboten wurde.
Die Metro D ist mit einer dünnen Nitrolackierung in Olympic White überzogen und die ganze Gitarre inkl. der Hardware wurde einem künstlichen Alterungsprozess unterzogen was der Gitarre den Charme eines gespielten Instrumentes verleiht. Dort wo der Lack abgenutzt ist kommt die geflammte Ahorndecke des Instruments zum Vorschein die auf dem 40mm starken Mahagonikorpus aufliegt. Der Hals mit einer Sattelbreite von knapp 42mm und einem Compundradius von 10"-14" ist mit seinem long neck tenon im Korpus verleimt und besteht aus Mahagony; das Griffbrett aus Ebenholz hat 22 Jumbobünde (Jescar FW57110 silber-nickel) . Die Positionsmarker sind rechteckig und bestehen aus Perlmutt. Die tune-o-matic Brücke und das Stoptail sind von Tonepros, als Mechaniken kommen Hip Shot Locking Tuner zum Einsatz.
Bei den Tonabnehmern handelt es sich um PAF Style Humbucker die bei Grover Jackson hergestellt werden. Der Classic Plus am Steg ist mit 8,2 kOhm etwas heisser ausgelegt als der in der Halsposition befindliche Classic mit 7,5 kOhm Gleichstromwiderstand.
So weit erst einmal zu den Features der gekauften Gitarre, die mit PayPal bezahlt und per UPS versendet nach 10 Tagen ab Bestellung bei mir zuhause in einem, mit Friedman beschrifteten, Rechteckkoffer eintraf.
Da wir in der Band mit Instrumenten spielen, die einen Ganzton tiefer gestimmt sind musste ich nach dem Auspacken die Metro D erst einmal neu einstellen. Dazu gehört z.B. einen stärkeren Saitensatz (.11-.49) anstelle des üblichen 10er Saitensatzes aufziehen und den Hals entsprechend neu justieren. Damit verbunden ist auch ein leichtes Ausfeilen der Sattelkerbungen, wobei sich der Sattel löste da er anscheinend nicht richtig verklebt worden war. Ein weiteres und weitaus gravierenderes Problem war, das 4 der 6 Locking Mechaniken die Saiten nicht freigaben, was ich auf den aging Prozess zurückführe weil sich dadurch anscheinend die in den Mechaniken befindlichen Stifte festgefressen hatten.
Leider gab es, auch nachdem ich die Saiten abgeknipst, die Mechaniken ausgebaut und mit Grafitmultiöl von Caramba bearbeitet hatte nur die Lösung, einen neuen Satz Hip Shot Mechaniken (diesmal allerdings ohne Locking Funktion) einzubauen, was mit weiteren 100€ zu Buche schlug. In einer kurzen Korrespondenz schilderte ich Dave Friedman das Problem und er bot mir an, einen neuen Satz Mechaniken zu schicken, was mir aber zu lange gedauert hätte da ich die Gitarre zum Einsatz bringen wollte.
Da nun neue Mechaniken etwas fremd auf einer Gitarre wirken, die ansonsten künstlich gealterte Teile hat und die Hip Shots aus den Teilen Flügel, eigentliche Mechanik und Kontermutter mit Unterlegscheibe bestehen habe ich mich dann dazu entschlossen, die neuen Mechaniken auseinander zu bauen und mit den gealterten Flügeln und Kontermutter/Unterlegscheibe auszustatten, was hervorragend funktionierte.
Nachdem die Metro D nun mit neuen Saiten bestückt und neu justiert war konnte sie zum Einsatz kommen. Wie schon erwähnt, die Bespielbarkeit ist (auch da sie ab Werk geplekt ist) hervorragend. Mit einem Gewicht von exakt 4000gr. hat sie einen entsprechend dicken Ton der in etwa einer Les Paul entspricht, wobei sie im direkten Vergleich mit meiner 73er LP Custom etwas dunkler tönt. Die Dynamik der Gitarre ist gut für ein neues und ungespieltes Instrument, insbesondere im High Gain Bereich geben die Tonabnehmer eine sehr gute Figur ab da sie sich als sehr resistent gegen Feedback erwiesen haben. Sieht man von den beiden genannten Mängeln ab handelt es sich m.A. nach bei der Metro D um eine interessante Alternative für den Gitarristen, der einen Les Paul nahen Sound sucht aber gerne einmal eine etwas andere Korpusform dazu haben möchte. Was den Preis anbelangt hat die Gitarre inkl. Transport, Zoll und den momentanen 16% Einfuhrumsatzsteuer knapp 3.500€ gekostet zzgl. der 100€ für die neuen Hip Shot Tuner.
(Bild für Review-Datenbank aus post #6 ergänzt)
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