hi.
ich hab hier im forum so einiges über fretless umbau gehört.
1. wie ist der sound? hat einer nen klangbeispiel?
2. kann man den fretless ganz normal im orchester benutzen oder hört sich das sch**** an?
3. wie schwer ist es zu spielen?
4. was muss ich alles zu fretless wissen?
5. brauch ich für fretless-bässe spezielle saiten?
( 6. was muss ich alles machen um einen bass auf fretless umzubauen? ) -> SuFu
MfG: Kleiner Feigling
Hallo!
Miles Smiles hat schon vieles beantwortet.
Kleine Ergänzung zu 1: Jaco hat einen realtiv zupackenden Fretless-Ton. Es gibt auch weichere. Z.B. Mark Egan auf der alten LP "Pat Metheny Group", ECM 1978 (super Platte), bei dem Thema zu "April Joy" und im Solo zu "Jaco".
Marcus Miller hab ich mal in einem Video mit Clapton gesehen, da hatte er auch einen ziemlich weichen Ton.
Noch ein Klang: Jäcki Recznizek (oder so ähnlich schreibt der sich) bei der DDR-Gruppe "Silly" (Stichwort Tamara Danz), spielt Fretless z. B. auf der LP "Februar", 1988 oder 89. Super-Baßarbeit!!
Klasse Band sowieso.
Idee zur Modifikation (nicht von mir, stand in den 80ern mal in der G&B: simplen Piezo-PU in die Elektronikfräsung setzen und dort irgendwie fest gegen das Holz drücken, parallel zu den Magnet-PUs anschließen. Das gibt noch mal einen kleinen Tick Holz-Klang zusätzlich, kann nett klingen
.
2. Hmmm, welche Sorte Orchester meinst Du genau...? Klassisch oder Big Band...?
3. Ich hab es nicht wesentlich schwerer gefunden als Bund-Baß. Und die Möglichkeiten mit Vibrato, Glissandi oder sonstigen Nettigkeiten sind unschlagbar. Evtl. muß man mit der Greifhand n büschen fester drücken als beim Bundbaß, jedenfalls schadet das dem Sustain nicht. Solltest Du einen Fretless ohne Markierungen für die Bünde haben (sitzen entweder auf dem Griffbrett und sehen wie Bünde aus oder sitzen als Punkte an der oberen Griffbrettkante), wäre ich mir an Deiner Stelle nicht zu schade, kleine unauffällige Aufkleber an die Stellen zu machen.
Hauptsache, Du triffst hinterher die Töne.
Irgendwann ist Dir das Ding so angewachsen, daß Du die Töne ohne Hingucken exakt triffst.
4. Hmmmm - wissen weiß ich aa net. Halt, doch was: Ich kenn mich nicht genau damit aus, könnte mir aber vorstellen, daß die Hölzer von Korpus und Hals (Griffbrett sowieso) einiges am Klang ausmachen. Mein Fretless hat einen Erlenkorpus - klingt schön warm. Mit harter Esche wär er mir höchstwahrscheinlich zu kühl.
Ansonsten vielen Fretless-Bassern zuhören und Dich mit Deinem eigenen Ding so weit wie möglich vertraut machen. Also rausfinden, wie das Ding reagiert, wenn man auf bestimmte Art da oder da die Saiten anschlägt, wie er mit verschiedenen PU-Einstellungen klingt, wie er in der Band kommt usw. An meinem Fretless hab ich immer besonders die klangliche Flexibilität gemocht. Da muß man nie groß an Reglern rumschrauben, sondern kann das meiste mal eben schnell mit den Fingern machen.
5. Siehe Miles Smiles. Evtl. lohnt sich noch ein Blick auf die Lautsprecher: Also mal Klang vergleichen mit verschiedenen Größen. Meiner matscht mit 15ern grauslich
, schiebt mit 10ern ganz ordentlich
, produziert mit 12ern einen herbizid schönen runden Klang
.
6. Bei meinem hat's ein Baß- oder Gitarrenbauer gemacht und gleich Bundmarkierungen (s.o.) eingesetzt. (Hat mein Vorbesitzer machen lassen.) Ist super geworden. Wenn die Roundwounds sich wieder im Griffbrett (Palisander) verewigt haben, muß es halt mal wieder vom Baßbauer abgezogen werden. Und irgendwann braucht der Baß ein neues, aber da würde ich glatt wieder Palisander nehmen, der Klang ist super.