Fretless Palisander-Griffbrett lackieren

T
trantuete
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
25.10.24
Registriert
15.12.09
Beiträge
72
Kekse
202
Hallo Bastler, ich habe heute auf YouTube ein englischsprachiges Video gesehen, wo jemand sein Bass-Griffbrett (Palisander) auf fretless umbaut und dabei eine „Lackierung“ aus poliertem Sekundenkleber (Superglue) in mehreren Schichten aufbaut. Jetzt frage ich mich natürlich, ob das gegenüber einer Epoxyd-Beschichtung ein widerstandsfähigeres Ergebnis bringt. Vor einigen Jahren hat hier schon mal jemand Osmo Hartwachs-Öl als Alternative vorgeschlagen.

Hat jemand Erfahrung damit, wie man ein Palisander-Griffbrett widerstandsfähiger bekommt oder womit man es auf keinen Fall lackieren sollte?
 
Eigenschaft
 
Verlinke doch mal bitte das Video - würde mich interessieren.

Ich besitze einen Fretless mit Palisandergriffbrett. Der wird nur selten und dann mit flats gespielt so dass sich mir das Problem nicht stellt, aber empfohlen hätte ich wohl Epoxi.
 
eine „Lackierung“ aus poliertem Sekundenkleber (Superglue) / Epoxyd-Beschichtung / Osmo Hartwachs-Öl

Hartwachsöl, Öl, Wachs, "normaler" Lack etc halte ich als Laie in allen möglichen und unmöglichen Kombinationen nicht gerade für optimal. Bei Fretless rutscht du mit der Saite ja direkt auf der Oberfläche. Wenn ich sehe, wie lackierte Ahorngriffbretter von Std-Bundierten Instumenten teilweise nach einigen Jahren aussehen habe ich starke Zweifel, dass das auf Dauer optisch ansprechend bleibt.

Sekundenkleber nehme ich oft zur Ausbesserung von Macken/Dellen/Kratzer als Dropfill. Das funktioniert gut, aber ab die Härte für deinen Anwendungsfall tatsächlich gegeben ist? Der große Vorteil ist, dass dünnflüssiger CA gut zu verarbeiten ist und auch ins Holz einzieht. Man nimmt den Kleber ja auch zur Stabilisierung von Holz. Insofern könnte ich es mir vorstellen....

Mit Epoxyd mach ich so wenig wie möglich, weil das für mich Teufelszeug ist. Das ist aber meine ganz persönliche Abneigung wegen einer versauen Werkbank, Boden und Klamotten. :ugly:
Was ich gelesen habe, wird das meistens verwendent und die Leute sind wohl zufrieden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich würde Osmo-Hartwachsöl glänzend nehmen. Das sieht dann so aus.
20200510_200419.jpg


TruOil geht auch aber ich will die Inhaltsstoffe einschätzen können und das Osmo ist nach Aushärten so, dass Kinder daran rumnuckeln können;)

Gruß Andreas
 
Hey Andreas, aber doch nicht für ein Fretless-Griffbrett, oder?
 
Na ja. Bei Fretless drücken die Saten ja direkt auf das Holz. Da ist Lack eher ein Nachteil. Epoxy ist das widerstandsfähigste aber bei Hautkontakt echt übel.
Hartwachs kann immer nachgearbeitet werden. Wenn ich so überlege wäre für Fretless Laminat am besten also Richlite etc.

Sekundenkleber ist besser als Epoxy, da nicht so giftig.
 
Weshalb eigentlich beschichten? Ich drücke auf dem fretless ja auch nicht stärker als auf dem fretted Bass. Nur wenige Fretlesse haben beschichtete Griffbretter. Pastorius hat Bootslack genommen. Epoxy ist zwar g... - aber für Verklebungen an unserem Boot... Mein Griffbrett würde ich damit nicht behandeln. Notfalls kann man in 30 Jahren auch mal ein Griffbrett ersetzen. Das Aufwändigste - die Bundierung - entfällt ja.
Auf einer klassischen Gitarre habe ich mal das Griffbrett mit Schelllack behandelt. Das gefällt mir gut und hat sich nach 2 Jahren bisher nicht sichtbar abgespielt.
 
Die Belastung ist ja bei einem Fretless deutlich höher insbesondere wenn man mit rounds spielt, also muss wenn man überhaupt eine Beschichtung aufbringt, diese abriebfester sein als das Grundmaterial.

Für Hartwachsöl oder Schellack gilt das schon mal nicht.

Wusste auch noch gar nicht dass Epoxi giftig ist. Exakt mischen und bei der Verarbeitung einen Atemschutz tragen wenn man es in kleinen geschlossenen Räumen macht würde ich empfehlen. Ausgehärtet sollte es dann nach meiner Einschätzung völlig unbedenklich sein.

Wenn das nicht stabil genug ist würde ich ein Griffblech aus Edelstahl mit Epoxi aufkleben. Das meine ich ernst.
 
Also Epoxydharz kann im ausgehärteten Zustand unbedenklich sein. Das Problem ist hier die sehr genaue Verarbeitung sobald es durch zu wenig Härter nicht genau aushärtet bleibt es giftig. Erst recht bei Dauerkontakt.
https://epoxidharze.net/faq/ist-epoxidharz-gefaehrlich-welche-sicherheitsmassnahmen/

https://epoxidharze.net/faq/haelt-epoxidharz-auf-holz/

Im Hobbybereich ist es für mich an Stellen die häufig berührt werden damit eher nix solange man es nicht zusätzlich versiegelt wie bei Epoxy-Grundierten und lackierten Bodys z.B.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hier ist das Video zur Bearbeitung mit SuperGlue:


Ich dachte an ein Härten des Griffbretts, um Roundwound-Saiten benutzen zu können, ohne das Griffbrett zu beschädigen.
 
Auf einer klassischen Gitarre habe ich mal das Griffbrett mit Schelllack behandelt.
Es heißt doch, dass Schellack auf Schweiß reagiert. Trotzdem gab es damit keine Probleme?
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Also Epoxydharz kann im ausgehärteten Zustand unbedenklich sein.
Es gibt ja auch Epoxyd, das als lebensmittelecht zertifiziert ist.
 
Moin,

ich habe zwei Fretless-Bässe mit unlackierten Griffbrettern. Der eine ist ein Original-fretless und fühlt sich geölt oder gewachst an, der andere De-fretted und nur fein geschliffen und mit Lemonoil behandelt.

Den Original-Fretless hat mein Vorbesitzer jahrelang mit Roundwounds gespielt, es gibt Spielspuren, aber marginal. Und bundlose Griffbretter sollten sich ja durchaus zig-mal abschleifen lassen, bevor ein Austausch der Griffbrettes nötig würde.

Andere Frage: klingt hartes Epoxy nicht anders als Holz? Es gibt ja auch fretless Bässe mit Stahlgriffbrett und das klingt für mein Empfinden auch relativ "hart":



Viele Grüße,
Henk
 
@trantuete
Ja. Und man muss dann genau dieses nehmen und unter angegebenen Temperaturen und Mischungen verarbeiten. Das ist im Hobbybereich schnell mal selten ;-)
 
Wenn ich so überlege wäre für Fretless Laminat am besten also Richlite etc.
Gibt es für Richlite einen deutschen Lieferanten? Bei Google habe ich nur den Hersteller gefunden.
Da muss man dann aber das Griffbrett ersetzen, oder gibt es das auch als Beschichtung?

Die Beschreibung des Materials, irgendwas mit Papier in Phenol getränkt, erinnert ja stark an das alte Pertinax zur Herstellung von Leiterplatten. Ich weiß gar nicht, ob das aktuell noch in Gebrauch ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also Epoxydharz kann im ausgehärteten Zustand unbedenklich sein. Das Problem ist hier die sehr genaue Verarbeitung sobald es durch zu wenig Härter nicht genau aushärtet bleibt es giftig.
V.a. kann es allergische Reaktionen hervorrufen. Und die Schleifstäube sind böse. Ansonsten ist Epoxy grundsätzlich lösemittelfrei (wenn's kein Epo-Primer ist). Übrigens sind auch 2k-Lacke und vor allem Sekundenkleber (Isocyanate!) nicht unbedenklich, im Gegenteil.
Es heißt doch, dass Schellack auf Schweiß reagiert. Trotzdem gab es damit keine Probleme?
Bisher nicht, ist aber nicht mein Hauptinstrument. Und selbst wenn - wenn's nicht toll aussehen muss (sondern nur "brauchbar", Bühnen-Publikum-Perspektive, nicht Sammlervitrine), dann ist ein eine neue Schicht eher eine Minutenangelegenheit.
Den Original-Fretless hat mein Vorbesitzer jahrelang mit Roundwounds gespielt, es gibt Spielspuren, aber marginal. Und bundlose Griffbretter sollten sich ja durchaus zig-mal abschleifen lassen, bevor ein Austausch der Griffbrettes nötig würde.
+1 Vor 30 Jahren habe ich meinen Wal gekauft, vorher vom Vorbesitzer "de-fretted". Auch die Griffbretter von Kontrabässen etc. werden ja nur ab und zu mal abgezogen.
Andere Frage: klingt hartes Epoxy nicht anders als Holz?
Jupp, jedenfalls im Vergleich zu weichem Holz.
Die Belastung ist ja bei einem Fretless deutlich höher insbesondere wenn man mit rounds spielt,
Die Aussage kenne ich auch, leuchtet mir aber nicht ein: Der Druck, mit dem ich die Saite berühre, ist beim fretless her noch geringer, da ja die Saiten flacher einstellbar sind. (Ok, wenn ich dann häufiger über das Griffbrett rutsche, mag die Spielweise etwas ausmachen, aber nicht die Physik der Saite.)
also muss wenn man überhaupt eine Beschichtung aufbringt, diese abriebfester sein als das Grundmaterial.
Für Hartwachsöl oder Schellack gilt das schon mal nicht.
Oder du bringst die Beschichtung - quasi als Verschleiß - häufiger auf (wie die Kielstreifen beim Paddelboot oder...)
 
aber nicht die Physik der Saite.

Eben doch! bei Roundwounds ist die Kontaktfläche wesentlich kleiner als bei Flatwounds und dadurch der punktuelle Druck wesentlich stärker und somit auch der Verschleiß deutlich höher.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Auch die Griffbretter von Kontrabässen etc. werden ja nur ab und zu mal abgezogen. )

hmmm... das ist ein gutes Argument. Die haben/hatten zwar meistens Ebenholz Griffbretter, aber Palisander ist auch nicht unüblich und ähnlich in den mechanischen Eigenschaften:gruebel:
 
Eben doch! bei Roundwounds ist die Kontaktfläche wesentlich kleiner als bei Flatwounds und dadurch der punktuelle Druck wesentlich stärker und somit auch der Verschleiß deutlich höher.
Dann wär's richtig - aber ich meinte identische Saiten (es gibt ja auch Leute, die Flats auf bundierten Bässen und Rounds auf fretless Instrumenten spielen...)
 
Ebenholz Griffbretter, aber Palisander ist [...] ähnlich in den mechanischen Eigenschaften:gruebel:
Bin mir nicht gaaanz sicher :confused: - mein 35 Jahre alter Squier-JV-Lieblings-Fretless hat ein Palisandergriffbrett, die Spiel-Spuren sind bei ähnlichen "Spielzeiten" deutlicher als beim Ebenholzgriffbrett meines Warwick FNA Jazzman. Zumindest in diesem Fall kommt mir das Palisander relativ weich vor.

Deshalb spiele ich den Squier mittlerweile nur noch bei Gigs, und das auch nur, wenn der Klang-Charme eine Chance hat, sich bemerkbar zu machen :mmmh:.

Michael
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben