Fretless Bass - Lehrbücher?

Luebbe
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Hallo liebe Fretless Bassisten!

Auf Grund meiner ungeheuren Bewunderung dieser Kunst, hab ich mir mal zum ausprobieren einen recht billigen Fretless Bass bestellt.
Jetzt möcht ich das natürlich auch anständig lernen und hab mich daher nach Büchern dazu umgeschaut:
Einmal das hier:
http://www.amazon.de/exec/obidos/AS...r=2-1/ref=sr_aps_prod_1_1/302-6038659-6428022

Und dann noch das hier:
http://www.amazon.de/exec/obidos/AS...r=2-2/ref=sr_aps_prod_2_1/302-6038659-6428022

Kennt jemand eins der Bücher und kann mir was dazu sagen?
 
Eigenschaft
 
Hab gestern auf www.justchords.com eine ganz gelungene Erklärung zu Lernmethoden für den Fretless-Bass gelesen.

Ansonsten fällt mir nur das Transcription-Book von bzw über Gary Willis ein ... Gary Willis Collection - Songbook

Aber ein spezielles Buch über Fretless ist wohl auch nicht nötig. Das Tonmaterial deckt sich ja, lediglich die Spielweise und Frasierung sind unterschiedlich.
Wichtig ist auf jeden Fall die Intonation und die Tonbildung => Gute Fretlessbassisten anhören und einfache Parts nachspielen (Pastorius, Caron, Miller, Willis ...)
 
II-V-I schrieb:
Aber ein spezielles Buch über Fretless ist wohl auch nicht nötig. Das Tonmaterial deckt sich ja, lediglich die Spielweise und Frasierung sind unterschiedlich.

Das liest sich bei dem erwähnten Böttchers (http://www.justchords.com/bass/fretless.html) nicht ganz so einfach (auch wenn ich beim Thema Bootslack Anfälle kriege... soviel zu Tonbildung... wahrscheinlich klingt ein nicht angesägtes Griffbrett auch besser...). Eine Monographie zum Fretless hatte ich aber bislang noch nie in der Hand, deswegen zu dem noch ein paar Absätze mehr:

Intonation ist ein endloses Thema, schließlich ist die durch Bünde erreichte auch nicht perfekt, je mehr Instrumente im Ensemble desto weniger, und wofür entscheidet man sich dann..., vom Thema Tonsysteme ganz zu schweigen (obschon es das genau war, was mich zum Fretless brachte :oops:).

Vom "Barré" rate ich daher auch eher ab, 2 Finger kann man eher noch leicht unterschiedlich eben nicht ganz "übereinanderknoten".

Je steiler der Griffwinkel, desto härter ist der Ton.

Plektrumspiel, naja, also falls noch jemand Wolfgang Schmid kennt..., allerdings ist das in Punkto Intonation genauso unerbittlich wie Bogenspiel auf'm Kontrabaß, und wenn man schon sinnlose Übungen mag...

Thumping, nicht für mich, lieber der Definition zuliebe über'm Steg PU anschlagen wie'n Pferd mit'n Hufen...

Nochwas, das nicht so einfach ist wie auf'm Bundierten: Flageoletts tappen => üben! Überhaupt Fretless Tapping is' was feines...

... Übertreibung bei Glissandi allerdings kein guter Stil. Slides kommen da hin, wo sie sinnvoll sind, nicht wo ein Lagenwechsel sie angeblich erzwingt.

Der größte Vorteil gegenüber dem Bundierten m.E.: der Ton steht so richtig, auch ohne Chorus oder Flanger.

"Alles oder nichts", mal wieder nicht für mich. Als ich zeitweise fast nur Fretless spielte, lag das eher daran, daß ich keinen gleichwertigen bundierten Bass hatte. Selbst Jaco hat sehr viel auf 'nem bundierten Jazz Bass gespielt, wenn auch mit sehr ähnlichen Sounds und Ästhetiken.
 
Der justchords-Freund erwähnt ja, das Fretless mit Bundmarkierungen nicht wirklich was bringt. Wie seht ihr das?
 
Luebbe schrieb:
Der justchords-Freund erwähnt ja, das Fretless mit Bundmarkierungen nicht wirklich was bringt. Wie seht ihr das?

Ist individuell unterschiedlich. Es gibt tatsächlich auch Profis, die Bässe mit welchen spielen. Der Punkt ist, daß man sie als Orientierungshilfe benutzt, aber nicht sich einbilden darf, das sei bereits alles an zu leistender Arbeit gewesen.
 
Heike schrieb:
II-V-I schrieb:
Aber ein spezielles Buch über Fretless ist wohl auch nicht nötig. Das Tonmaterial deckt sich ja, lediglich die Spielweise und Frasierung sind unterschiedlich.

Das liest sich bei dem erwähnten Böttchers (http://www.justchords.com/bass/fretless.html) nicht ganz so einfach
Drum halte ich diesen Bericht nicht für allgemeingültig, wenn auch für recht interessant. Das Tonmaterial ist selbstverständlich das gleiche, wobei allein die Fingersätze andere sind, was auch mit dem zusammenhängt was Du sagtest, nämlich dass Glissando nicht immer gut klingt, nur weils der Lagenwechsel möchte.

Heike schrieb:
Luebbe schrieb:
Der justchords-Freund erwähnt ja, das Fretless mit Bundmarkierungen nicht wirklich was bringt. Wie seht ihr das?

Ist individuell unterschiedlich. Es gibt tatsächlich auch Profis, die Bässe mit welchen spielen. Der Punkt ist, daß man sie als Orientierungshilfe benutzt, aber nicht sich einbilden darf, das sei bereits alles an zu leistender Arbeit gewesen.

Profis wie Gary Willis und nicht zuletzt Jaco Pastorius selbst (zugegebenermassen spielt der nicht mehr damit, und damals gabs eh keine Alternativen)
Meines Erachtens überwiegt die Meinung, markierte Griffbretter seien nicht "cool" oder "professional" genug die Tatsache, dass die Markierungen tatsächliche Hilfen im Spiel sind. Jedenfalls gehts mir persönlich so. Soundunterschiede zwischen markierten und unmarkierten Fretlessbässen kann ich nicht beurteilen, sind aber wohl eher geringfügig im Verhältniss zu anderen Faktoren wie die Art des Holzes (oft sind nur unmarkierte aus Ebenholz) und in der Gegenrechnung zum Vorteil der besseren Orientierung und dadurch Intonation zu negieren.
 
II-V-I schrieb:
[...] was auch mit dem zusammenhängt was Du sagtest, nämlich dass Glissando nicht immer gut klingt, nur weils der Lagenwechsel möchte.

Kann ja auch noch schlimmer kommen, manche suchen geradezu auch so den richtigen Ton...

II-V-I schrieb:
Profis wie Gary Willis und nicht zuletzt Jaco Pastorius selbst (zugegebenermassen spielt der nicht mehr damit, und damals gabs eh keine Alternativen)

Nun gut, Jaco hatte (1971, wenn ich die Legende richtig reproduziere) einen gebrauchten JB (ca. $ 80) konvertiert, indem er die Bünde 'rauszog, Füllmasse 'reintat und dann Bootslack drüber, und das blieb sein Hauptinstrument. An bundlosen gab's damals (ab 1970) zwar den Precision, aber für'n bundlosen klingt ein Preci-PU in seiner Position nunmal nicht so gut wie ein Steg PU in klassischer (also nicht 70er Jahre) JB Position.

Allerdings hat eine solche Konversion Probleme, weil manche bundierten Bässe nicht so penibel abgerichtet sind. Dann haftet nicht jeder Lack auf jedem Holz, abgesehen davon, daß sich Holz besser anfühlt und klingt (jedenfalls nicht so hart, aber gut, das ist Geschmackssache... ich fand ja auch, daß Acoustic Heads, wie sie auch Jaco benutzte, recht synthetisch klingen...). Zieht man das unlackierte Griffbrett ab, dann geht oft mehr von der Spachtelmasse 'raus, etc. etc.
 
Heike schrieb:
II-V-I schrieb:
[...] was auch mit dem zusammenhängt was Du sagtest, nämlich dass Glissando nicht immer gut klingt, nur weils der Lagenwechsel möchte.

Kann ja auch noch schlimmer kommen, manche suchen geradezu auch so den richtigen Ton...

==> Das meinte John Patitucci wohl mit dem Songtitel "Searching, finding" ;)

Heike schrieb:
Nun gut, Jaco hatte (1971, wenn ich die Legende richtig reproduziere) einen gebrauchten JB (ca. $ 80) konvertiert, indem er die Bünde 'rauszog, Füllmasse 'reintat und dann Bootslack drüber, und das blieb sein Hauptinstrument. An bundlosen gab's damals (ab 1970) zwar den Precision, aber für'n bundlosen klingt ein Preci-PU in seiner Position nunmal nicht so gut wie ein Steg PU in klassischer (also nicht 70er Jahre) JB Position.

Gabs da nicht noch nen "hot-rodded" Precition, d.h. mit nachträglich eingebautem J-Pickup an der Brücke? Oder ist das einfach nur ein Marketing-Gag der Fenders um dem Jazzbass-Nutzer die Precition-Pickups unterzujubeln?

Heike schrieb:
Allerdings hat eine solche Konversion Probleme, weil manche bundierten Bässe nicht so penibel abgerichtet sind. Dann haftet nicht jeder Lack auf jedem Holz, abgesehen davon, daß sich Holz besser anfühlt und klingt [...] Zieht man das unlackierte Griffbrett ab, dann geht oft mehr von der Spachtelmasse 'raus, etc. etc.

Hatte in meinem jugendlichen Leichtsinn mal meinen Bass entfrettet (da war mir aber Jaco noch gar kein Begriff ... dachte noch damit wär Michael gemeint). Wenn man die Lücken mit Holz-Hartleim ausfüllt, sitzt das Bombenfest, denn der ist am Ende härter als das Holz selbst. Hab am Ende mehrfach mit normalem Klarlack beschichtet und dann mit dem Schleiffer wieder einen halben Milimeter abgeebnet. Wenn man davon ausgeht, dass der verwendete Bass scheis*e war (was ich jedem empfehle, der sowas zum ersten mal macht), dann kann sich das Ergebnis sehen lassen.
Nur: Gespielt hab ich den niemals (live, Studio ... haha :D )
 
II-V-I schrieb:
Gabs da nicht noch nen "hot-rodded" Precition, d.h. mit nachträglich eingebautem J-Pickup an der Brücke? Oder ist das einfach nur ein Marketing-Gag der Fenders um dem Jazzbass-Nutzer die Precition-Pickups unterzujubeln?

Den gibt's m.W. auch serienmäßig von Fender, allerdings nicht in Fretless. Hat allerdings den Nachteil, daß er bei Verwendung eines single-coil J brummt, während ein P oder 2 J nicht. Dem American DeLuxe haben sie deshalb auch gleich einen Humbucker verpaßt. Das Zielpublikum beider dürften eher Preci-Spieler sein, die mehr Definition oder Vielfalt wünschen.

Aber 'ne PJ Kombination funktioniert generell tatsächlich gut für Fretless...
 
Heike schrieb:
Den gibt's m.W. auch serienmäßig von Fender, allerdings nicht in Fretless. Hat allerdings den Nachteil, daß er bei Verwendung eines single-coil J brummt, während ein P oder 2 J nicht. Dem American DeLuxe haben sie deshalb auch gleich einen Humbucker verpaßt. Das Zielpublikum beider dürften eher Preci-Spieler sein, die mehr Definition oder Vielfalt wünschen.

Denke auch dass es eher um Preci-Jungs (und Mädels) geht, denn schliesslich ist Body und vor allem Hals ja weiterhin P-Bass, also breiter (um nicht zu sagen: klobiger)
 

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