Frequenzweiche mit "Horn EQ and CD correction"

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heinz102
Guest
Hi,

nachdem ich mir für meine Hochtönerumrüstung des Solton Turbojet eine Peavey-Frequenzweiche erstanden habe, die aus einem ausgeschlachteten Floor-Monitor 1545-M stammt, habe ich mal auf deren Seite deren Theorie gelesen, es geht http://peavey.com/support/technotes/processors/crossover101_c.cfm unten los. Kurz: zum einen sind Horntreiber im Vergleich zu ihren Tieftonkollegen zu stark (Angleichung mit EQ = equalization), zum anderen sind PA-Hörner, die durch langsame Öffnung die Hochfrequenzfokussierung zwecks breiterer Abdeckung vermeiden "CD = constant directivity", im Höhenbereich schwächer als das Treiberdesign hergibt. Da will man dann wieder aufdrehen.

Wie geht das? Nun, ein offensichtliches Teil in meiner Frequenzweiche ist ein Spartrafo (also eine Induktivität in Trafoform mit Mittelanzapfung). Ich vermute jetzt mal (die meisten Bauteile bei der Frequenzweiche wären erst nach Komplettdemontage zu sehen), daß hier die Induktivität eines 12dB-Tiefpasses als Spartrafo ausgeführt ist und damit der Hochtöner abgeschwächt angekoppelt ist (die für gute Tieftöner vermutlich übertriebenen 12dB wären ein Spannungsverhältnis 4:1, womit vorne nur noch 1:16 der Impedanz zu sehen ist und der Hochpaß mit erheblich billigeren Teilen aufgebaut werden kann und dem Verstärker nicht viel an Strom abverlangt wird). Für die CD correction würde man dann mit einem kleineren Kondensator den Spartransformator überbrücken? Vielleicht muß dann noch irgendwo ein Widerstand als Dämpfungsglied rein, damit man sich keinen gepumpten Schwingkreis einhandelt.

Nun, meine Frequenzmessungen am rotierenden Gerät (womit die Lautstärke ja dann komplett gemittelt wird) sagen, daß Peavey im Ergebnis da eigentlich ziemlich richtig liegt. Wobei ich dann beim Turbojet noch den Höhenregler einen Teilstrich nach rechts drehen müßte, aber das wird dann eher zu grell, wenn das Horn in Hörerrichtung steht. Auch mit Diffusor, der zur "constant directivity" neben dem fast konischen Horn auch noch einen Beitrag leistet.

Nun ist mir klar: ein Leslie ist Teil des Instruments. Das muß nicht irgendetwas möglichst exakt wiedergeben, sondern gut klingen. Wie das am besten bei einer echten Hammondorgel aussieht (und was die Versionen ohne Leslie so an Lautsprechern und Frequenzgang auffahren), weiß ich nicht. Aber bei gesampelten Instrumenten ist das, was die primitive Frequenzweiche von Solton, und ziemlich sicher auch was eine über alle Bereiche lineare Frequenzweiche so auffahren, nicht geeignet, mehrstimmige und mehr-instrumentige Sachen (wie sie mit einem Akkordeon oder Arranger als Controller gerne mal anfallen) so transparent darzustellen, wie sie mit ihren jeweiligen Frequenzbereichen, Obertönen und deren Einhüllenden gedacht sind. Das klingt schnell nach Grammophonmusik.

Nun sagt Peavey's Seite deutlich, daß diese Frequenzgang- und Amplitudenkorrekturen Stand der Technik seien (und das Teil, was ich verbaut habe, ist bestimmt auch schon 20 Jahre alt). Aber ebenso deutlich sagen praktisch alle boxunabhängig angebotenen Zweiweg-Fertigweichen, auch solche mit tieferer Trennfrequenz, die man heutzutage so kriegt oder von jemandem berechnen läßt, "linear" und "Butterworth".

Wie kommt's?
 
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