Frequenzwandler - mal anders

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Don Leslie1
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Ich hatte letztens die RT-3 eines Auftraggebers zur Überholung. Abgesehen von der sehr schwierigen Reparatur der PSU (Pedal Solo Unit) hatte ich auch vor - man hatte mir freie Hand gelassen - die Frequenzwandlung in Angriff zu nehmen. Man benutzte einen Frequenzwandler in einem großen, schweren Blechkasten, der analog arbeitete (mit einem Poti für die Frequenzeinstellung - Bereich +-30% (!), NF Transistorverstärker mit 2 Trafos und 4x2N3055 ). Man kann sich vorstellen, wie stabil so etwas ist. Das Ding wurde jedesmal auf die Orgel gestellt, nahm dem Organisten Sicht auf Teile der Band, verkratzte den Deckel und streute möglicherweise noch in die Orgel ein. Drinnen befanden sich noch 2 große 220/220V Trenntrafos. Totaler Overkill. Habe ich alles rausgeschmissen und den Rechteckwandler von Carsten Meyer eingebaut nebst dem Drehschalterzusatz, der es erlaubt, zwischen 12 Stufen zu schalten.

Man kann wählen zwischen "Transpose und Stimmung in 1Hz Schritten". Die Transpose-Funktion habe ich abgeklemmt - ich nenne sie "Organisten-Beleidigungsschalter" - als könne man von einem Organisten nicht verlangen, in jeder Tonart daheim zu sein. ;)

Die RT-3 hatte bereits ein leeres Loch im rechten Cheekblock. Da habe ich es mir herausgenommen, dieses Loch etwas zu vergrößern.
(siehe Bild).
488-1.jpg


Gestern war Generalprobe und der Schalter stand auf 443 Hz.
 
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Ich find die Wandler von Carsten super und verwende eigentlich auch nur die. Die Revision eines Pedal Solo Units habe ich auch gerade vor mir..... Die Elektronik unter den grossen Wipptastern musste ich komplett neu bauen. Die war dermassen vergammelt.

Gruss
Christian
 
Don Leslie":vhoaml8d schrieb:
Die Transpose-Funktion habe ich abgeklemmt - ich nenne sie "Organisten-Beleidigungsschalter" - als könne man von einem Organisten nicht verlangen, in jeder Tonart daheim zu sein. ;)
stell Dir mal vor, Du spielst in einer Band, die nie probt und sich nur zu Auftritten trifft. Da wird Backstage kurz über die Setlist diskutiert mit dabei ist z.B. "I shot the sheriff", vollkommen easy, habe ich bereits 100 mal gespielt. Das doofe, der Gitarrist hat in alter Hendrix-Manier sein Brett ein halben Ton tiefer gestimmt und auf einmal haste entweder 6#oder 6b - kanste Dir aussuchen. :redface:
Da wärste zumindest während des Soli dieser Transposefunktion dankbar - so was habe ich so schon öfters erlebt und zwar ohne Transposefunktion. Ein Solo in F# geht einem nicht so leicht aus den Fingern - zumindest mir nicht.
Bin gespannt kommenden Montag habe ich wieder so einen ähnlichen Job, bei dem Yasi Hofer als Special Guest mit ein paar Nummern dabei ist. Die hat ihr Brett auch einen Halbton tiefer gestimmt und ich wurde gefragt in der Begleitband zu spielen, was ich natürlich gern tue. Wer Yasi noch nicht kennt, der darf gerne googeln. In YT gibt es auch etliches von ihr. So jetzt aber Schluss mit dem OT :cool:
 
freiburg":2s2u4xe3 schrieb:
Ich find die Wandler von Carsten super und verwende eigentlich auch nur die. Die Revision eines Pedal Solo Units habe ich auch gerade vor mir..... Die Elektronik unter den grossen Wipptastern musste ich komplett neu bauen. Die war dermassen vergammelt.

Gruss
Christian

Die konnte ich so belassen. Habe nur mal die Kontakte gereinigt. Aber die Kondensatoren waren nicht gedriftet interessanterweise. Selbst die 3 "tuning caps" ware sehr präzise in den Schranken.

Bei mir war die Pedal Schaltkontakteinheit total vermurkst. Ein Techniker der Vergangenheit hat einfach Töne, wenn sie störten (hingen) am TG abgeknippst und - alle Achtung - die Enden mit Isolierband umwickelt.

Da ging nichts mehr. Tip: Wenn Du die PSU testest, schalte an den Eingang ein L/C, etwa so, daß Du 2KHz am Eingang hast.

Grüße
Christoph
 
HelmutN":1c38f82d schrieb:
Don Leslie":1c38f82d schrieb:
Die Transpose-Funktion habe ich abgeklemmt - ich nenne sie "Organisten-Beleidigungsschalter" - als könne man von einem Organisten nicht verlangen, in jeder Tonart daheim zu sein. ;)
stell Dir mal vor, Du spielst in einer Band, die nie probt und sich nur zu Auftritten trifft. Da wird Backstage kurz über die Setlist diskutiert mit dabei ist z.B. "I shot the sheriff", vollkommen easy, habe ich bereits 100 mal gespielt. Das doofe, der Gitarrist hat in alter Hendrix-Manier sein Brett ein halben Ton tiefer gestimmt und auf einmal haste entweder 6#oder 6b - kanste Dir aussuchen. :redface:
Da wärste zumindest während des Soli dieser Transposefunktion dankbar - so was habe ich so schon öfters erlebt und zwar ohne Transposefunktion. Ein Solo in F# geht einem nicht so leicht aus den Fingern - zumindest mir nicht.
Bin gespannt kommenden Montag habe ich wieder so einen ähnlichen Job, bei dem Yasi Hofer als Special Guest mit ein paar Nummern dabei ist. Die hat ihr Brett auch einen Halbton tiefer gestimmt und ich wurde gefragt in der Begleitband zu spielen, was ich natürlich gern tue. Wer Yasi noch nicht kennt, der darf gerne googeln. In YT gibt es auch etliches von ihr. So jetzt aber Schluss mit dem OT :cool:

Doof hin oder her. Das kommt für mich aus Prinzip einfach nicht in Frage. Dann fällt das Solo eben anders aus oder es fällt ganz aus :).

Es ist einfach ein Unding, einen Hammond TG in eine andere Drehzahl zu quälen.

Was mich übrigens mal interessiert, falls Du den Rechteckwandler von Carsten alter Prägung, also nicht seinen ganz neuen, im Einsatz hast und Du hast nicht den Transpose sondern den Tuning Mode eingeschaltet:

Macht Dein Runmotor, wenn er nicht bei 440 läuft, soindern unter 440 Hz betrieben wird, lautere Laufgeräusche als bei exakt 440Hz (50Hz).

Bei dem letzten Einsatz des Wandlers (was für mich auch gleichzeitig der erste war - dank des Versenders hatte ich nach ca. 50 Emails alle Dokumentationsfehler - ja, ich sage das jetzt hier nicht, um jemand reinzuhauen - gefunden und wir haben sie gemeinsam ausgemerzt), konnte ich feststellen, daß es merkwürdige Rasselgeräusche im Tongenerator gab, wenn die Frequenz unter 440 Hz lag. Am stärksten war es bei 435 Hz. Mein Gegenüber meinte, ich solle mal den Runmotor auswechseln. Nee,nee, is nich.

Ich würde wetten, der Wandler macht das bei jedem TG. (wie gesagt, 230V, 50Hz TG)

Ich habe übrigens alle Frequenzen und die dazugehörigen Jumpercodes noch mal mit einem eigens angeschafften (9,90 € neu auf der Bucht) Frequenzzähler gemessen. Dazu eine Komparatorschaltung gebaut, die Ton 46 von den wenigen mV auf 5V Rechteck verstärkt.



Der Frequenzähler zeigte mir dann untrüglich die tatsächliche Frequenz an.


Grüße
Christoph

Wer's nicht entziffern kann: Anzeige 0.441 KHz
 

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@Christoph,

an meinem Chop (deutsches Modell) ist kein Frequenzwandler - demzufolge Solo fällt anders aus :mrgreen:
 
HelmutN":29vb9pqo schrieb:
@Christoph,

an meinem Chop (deutsches Modell) ist kein Frequenzwandler - demzufolge Solo fällt anders aus :mrgreen:

Besonders, wenn Du mal auf einer Riverboat Shuffle mit Deiner Hammond gespielt hast :)

WIr spielten 1969 auf eben einer solchen. Ein Betonmagnat (hätte beinahe -magnet geschrieben :) aus Düsseldorf feierte mit seinem Tross auf einem Rheindampfer. Ich glaube sogar, es war noch ein Raddampfer.

Meine L-100 sackte kläglich ein, wenn's mal ein Wendemanöver gab, aber auch sonst litt das Spiel stark unter "Stimmungsschwankungen".

Insofern ist selbst bei 50Hz Orgeln europäischer Provenienz so ein 230V/230V 50/50±1,5% Wandler ganz nützlich, wobei die Stimmbarkeit allenfalls in Orchesterumbgebungen nützlich sein kann.

Grüße
Christoph
 

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